Vereine gehen gegen Pyrotechnik vor

  • Ich habe neben der Schule in einem Security-Dienst gearbeitet, der unter andrem die UPC Arena in Graz über hat. (Stadion von SK-Sturm Graz, falls den Namen schonmal wer gehört hat?)
    Unter andren habe ich dort natürlich die Personenkontrolle gemacht und hatte eine ziemlich gute Quote im Auffinden von verbotenen Gegenständen... Aber aus meiner Erfahrung kann ich euch eines sagen:


    Die wirkliche Masse an verbotenen Gegenständen wir über Offizielle bzw Funktionäre hineingebracht...
    Da können die Kontrollen noch so scharf sein, die Sachen landen drinnen.

  • @ Torsten: war nicht bös gemeint. Es gibt nähmlich einen entscheidenen Unterschied zwischen euch beiden. Du hast eine überaus gute rhetorische Aussprache...


    @Ginsuart: Wie meinst du das? Offizielle und Funktionäre bringen Pyros rein???

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • derMoeller, das Pyros sogar von Spielern verdeckt mit herein und dann an Zuschauer übergeben werden, hab ich selbst vor einiger Zeit in der Kreisklasse mitbekommen. Dieses Spiel stand unter erhöhten Sicherheitsbedingungen (Einlasskontrollen mit Taschenkontrolle, Polizei), da es bereits bei diesem Hinspiel zum Einsatz von Pryo und Ausschreitungen kam. Zuschauer hätten hier also nichts rein bringen können. Von daher denke ich, dass es auch im größeren Rahmen so funktioniert, dass andere Offizielle - wenn nicht sogar Mitarbeiter des Security-Dienst (Ginssuart, ich mein jetzt nicht dich persönlich) - dafür sorgen. Irgendwer kennt immer irgendwen, der das mit rein bekommt, leider.


    Vielleicht noch eine interessante Sachen aus Baden. Hier hat das Kreissportgericht nach dem Einsatz von Pyro das Verfahren eingestellt, so dass der bfv in Berufung gegangen ist, da diese der Auffassung sind, dass Pyro auch im Amateurbereich geahndet werden muss.
    http://www.badfv.de/kreis_heid…_hd.php?navanchor=3510002

  • Also zu den Stadienkontrollen kann ich nur eins sagen: Lächerlich und nicht wirklungsvoll.


    Wenn nicht gerade Hunde eingesetzt werden, ekommt man in jdes Stadion Pyrotechnik mit rein.


    In manchen Stadion wird man nur ein bisschen am Oberkörper abgetastet, in Hannover musste ich die Kreditkarten aus dem Geldbeutel rausnehmen – in Augsburg musste jeder seine Mütze abnehmen. Dafür reicht bei spitzen/harten Gegenständen in der Hosentasche „Handy“ zu sagen und gut ist’s.


    V.a. jetzt im Winter ist es aber tatsächlich Usus, dass man alle Jacken aufmachen muss, bis wirklich nur noch das Trikot da ist.

  • CFP
    Beim Spiel Duisburg vs. Union wurden auch Hunde eingesetzt, trotzdem gab es Pyro im Gästeblock. Es gibt einfach einen wirkungsvollen 100%ig funktionierenden Schutz. Diese Mär dass Kinder und Frauen alles ins Stadion reintragen lann ich auch nicht mehr hören, dies wird wohl nur noch am Stammtisch geglaubt.


    Ich glaube auch nicht dass die Vereine Angst haben, dass die Zuschauer wg. Pyrotechnik dem Stadion fernbleiben, bei der Panikmache die heutzutage bei Risikospielen im Vorfeld gemacht wird, dürfte ja keiner mehr ins Stadion kommen weil sich alle in die Hose machen.

  • Wer auch immer das Zeug hereinbringen mag - alle Stadien die ich kenne, haben ausreichend umzäunten Bereich, bei dem man das nach der Einlasskontrolle durchstecken könnte -, so wäre es durchaus möglich, die Kontrollen wirksamer zu gestalten. Warum wird nicht bei Zugang zum entsprechenden Stadion-Block - da gäbe es keine Möglichkeit mehr, etwas zugesteckt zu bekommen, noch einmal kontrolliert? Wieso wird nicht, wie bereits angesprochen, der Täter per Kamera identifiziert und damit wenigstens für künftige Spiele ausgeschlossen? ...

  • Die Anzahl der Stadionverbote spricht schon dafür, dass eine Menge der Täter identifiziert werden. Ne Kontrolle nach der Kontrolle nach der Kontrolle... irgendwann müßte man dann 5 Stunden vorher mit dem Einlass beginnen. Gerade bei gut besuchten BULI-Spielen staut sich das Publikum ne gute Stunde vor dem Spiel enorm. Du kannst keinem Zuschauer der 40-50 EUR für einen Sitzplatz bezahlt hat klar machen, dass er bitte 2 Stunden vorher da sein soll. Dann bleiben die nämlich zu Hause.


    Ich glaube auch dass die Leute die zündeln dies mitunter bewußt unter dem Risiko eines zukünftigen SV machen.


    Beim heutigen Spiel HSV vs. SVW wird die von Manfred beschriebene Kontrolle am Block 25a übrigens durchgeführt. Die Funde werden sich sicher auf NULL belaufen. Sollte dennoch etwas passieren, zeigt es wieder mal dass Kontrollen immer Umgangen werden können, wenn man es will.

  • Köln wird auch wieder saftig bezahlen dürfen. Mir scheint es als haben die Kölner wohl die Gunst der Karnevalsstunde genutzt und in ihren Ganzkörperkostumen einen ganzen Pyroladen mit nach Nürnberg geschmuggelt.


    Ca. 25 rote Fackeln, fünf graue Rauchbomen, zwei roten Rauchbomebn, zwei extrem laute Knallkörper und eine sehr große schwarze Rauchbombe … :clown: :hammer:

  • Ich grab das Thema mal aus, denn der SV Sandhausen (auch wenn bisher noch nichts passiert ist), will eine schnelle Aufklärung der möglichen Taten. So wurde eine Vereinbarung mit der Polizei getroffen, dass bei entscheidenen Hinweisen eine Belohnung von 500 Euro ausgesprochen wird. Man erhofft sich so mehr Zivilcourage der Fans gegenüber Störern.


    Quelle: http://www.svs1916.de/belohnun…r-ermittlungen-35867.html

  • Borussia Mönchengladbach hat sich geäußert das die eine Spende an das Fanprojekt in höhe x bereit stellen für Bustransfer, Sonderzüge, . Sollte aber der Verein vom DFB oder ein andere Verband bestrafen weil die Fans sicht nicht benehmen können. So wird von dieser Spende der Betrag abgezogen in höhe der Strafen vom Verband.

  • Um die Bengalos wirklich zu bekämpfen, müssen die identifizierten Übeltäter im Rahmen des Sprengstoffgesetzes hart bestraft werden. Da sind m. E. auch Freiheitsstrafen oder saftige Geldstrafen möglich. Stadionverbote sind lachhaft und nicht abschreckend.


    Darüber hinaus muss das Fernsehen Bengalos einfach strikt ignorieren. Wenn es keine Bilder mehr gibt, verlieren sie an Reiz.


    Vereine zu bestrafen ist unsinnig und trifft die Falschen, da es offensichtlich unter menschenwürdigen Umständen nicht möglich ist alle Zuschauer perfekt zu kontrollieren, es sei denn sie haben nachweislich geschlampt. Darüber hinaus haben die Strafen bisher nichts bewirkt. Den Chaoten ist es offensichtlich egal, ob "ihr" Verein darunter leidet und die wahren Fans haben offensichtlich nicht den Mut, die Chaoten daran zu hindern.


    Das Projekt von Gladbach wird die Chaoten auch nicht hindern, die Dummen werden nur die treuen Fans sein.

  • Dadurch wird keine einzige Straftat verhindert. Schal oder Fahne vor's Gesicht und schon ist die neue Technik überwunden. Stattdessen haben wir den gläsernen Fan, der ständig im Blick der Kamera ist, auch wenn er friedlich ist. Als Aktionär von Borussia Dortmund würde ich mich über diese Geldverschwendung aufregen.

  • oh man Torsten...


    gläserne Fan?!? Was soll das denn bedeuten? Willst du jetzt mit Persönlicheitsrecht kommen und die Datenschützer alamieren oder wie soll man das verstehen? Woher willst du wissen das dadurch keine Straftat verhindert wird? Sowas wirkt abschreckend.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Leider machen gewisse "Fans" solche Vorrichtungen nötig. Außerdem habe ich noch keinen Ultra (oder wie sie sonst noch so heißen) gesehen, der von Anfang an vermummt im Block steht. Mit der richtigen Technik kann man schon zurückverfolgen, wer sich gerade einen Schal über das Gesicht gezogen hat.

  • Also wer 90 Minuten lang seinen Schal vor das Gesicht halten kann ... Respekt :sleeping:


    Ich hätte nicht die Geduld.

  • Und wo ist das Problem.


    Mittäterschaft der Fahnenhalter.


    Aber die Personen, welche vorher unter der Fahne waren und welche danach mit Pyrotechnik agierten sind doch nun übersichtlich viele. Statur, Kleidung hilft da bereits einige zuzuordnen.


    Edit meint zu Mittäterschaft noch ein Beispiel:


    http://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Gericht=AG%20Dortmund&Datum=11.07.2005&Aktenzeichen=73%20Ls%20163%20Js%2064/04

  • Und wo ist das Problem.

    Dass die zitierte Entscheidung von einem Amtsgericht stammt. Ich werfe jetzt einfach mal in die Waagschale, dass das nicht mit Sicherheit vor dem Landgericht stand hält.


    Generell finde ich die Kameraüberwachung aber auch nicht verkehrt. Und das Argument von wegen "gläserner Bürger" halte ich schlicht für populistisch.