Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Es hagelte in dieser Zeit Sonderberichte wg Verstöße gg Verbandsauflagen, unsportlichem Verhalten von Trainer und Betreuer oder Eltern usw.


    Wobei mir diese Aussage sehr zu denken gibt - wir müssen uns schon fragen, warum es diese Berichte vorher nicht gab oder warum diese keine hinreichenden Konsequenzen hatten? Sind wir womöglich zu tolerant gegenüber bestimmten Verhaltensweisen? Zu träge, darüber zu berichten? Finden wir (oder unsere Oberen) es "uncool", wenn solche Berichte geschrieben werden? Oder gibt es seitens der folgenden Instanzen zu lasche Handhabung? Oder oder oder ...

  • warum es diese Berichte vorher nicht gab oder warum diese keine hinreichenden Konsequenzen hatten?

    Nun Manfred, dies liegt in der Natur der Sache. Die Gründe hierfür sind sogar sehr vielschichtig. DAS Erfolgskonzept hierfür gibt es nicht.
    Viele SR scheuen den Aufwand eines Sonderberichts. Oft kommen sie -unterwegs nach Hause- zu der Überzeugung, das es sich nicht lohnt "dafür nochmal etxra was zu schreiben".


    Weiterhin sind es oft -an Lebensjahren- junge" SR, die zwar regelfest und regelsicher auf dem Platz, in Ihrer Sozialkompetenz noch sehr unerfahren sind und einer Konfrontation eher aus dem Weg gehen.
    Darüber hinaus fehlt es diesen Jugendlichen SR´n meist an der Courage, bspw. einen Spielabbruch als Druckmittel einzusetzen und das Ganze dann notfalls auch konsequent durchzuzuiehen.

    Da existieren einfach keine Berichte weil keine geschrieben werden
    . Da gibt es keine Innenraumverweise und Spielabbrüche weil die Couirage fehlt das auch durchzuziehen.
    Kann man das Ausbilden? Nein, das Ganze hat etwas mit Lebenserfahrung zu tun (das diese nicht unbedingt Altersabhängig sein muss brauch ich hoffentlich nicht noch einmal extra betonen).


    Das ist wie mit dem "richtigem Verhalten am Unffallort". Tausendmal geübt, erklärt und ebensoviele Auffrischungslehrgänge - dennoch machen es nur die wenigsten richtig wenn´s d´rauf ankommt.


    An anderer Stelle hier im Forum hatte ich bereits erwähnt, das ich diese Saison bereits mehr Sonderberichte wegen "verhaltensauffälligen" Trainern/Betreuern von Jugendmannschaften geschrieben habe als für FaD´s dieser Mannschaften.
    Inzwischen habe ich meine Ruhe aus Richtung Trainerbank - es hat sich (sehr schnell) rumgesprochen in unserem Kreis das ich Wert auf den respektvollen Umgang miteinander lege. Das hat nichts mit dem hier oft erwähnten "Harten Hund" zu tun.


    Ein solches Verhalten ist nämlich genau so Kontraproduktiv.

  • Zitat von »Ente«



    Dieses "Alle Eltern weg vom Spielfeldrand" funktioniert nach meinen Beobachtungen überhaupt nicht. Das haben wir in Berlin auf dem Papier auch. Auffällig sind noch nur die unangenehmen Eltern, bestraft werden in erster Linie die ruhigen. Die Pöbel-Eltern scheren sich nämlich einen Dreck um irgendwelche Verbandsrichtlinien. Und der Verband kümmert sich mitnichten um die Durchsetzung der Regeln.


    Da soll sich dann der 14-jährige Jung-SR drum kümmern und sich schon vor dem Spiel eine "Elternbaustelle" aufmachen, in dem er alle wegschicken soll. Und wird entweder eingeschüchtert oder ausgetrickst, in dem eine Mannschaft plötzlich 2 Trainer hat, 4 Co-Trainer, Physiotherapeuten, Betreuer und was sonst noch so für Offizielle auf dem Spielberichtsbogen auftauchen können.

    Das Problem wäre für mich ganz einfach lösbar:


    1. Das Spiel wird erst angepfiffen, wenn die Eltern den Abstand eingenommen haben. Verantwortlich ist der Heimverein. Sollte jemand dann doch nähern, wird das Spiel solange unterbrochen.
    2. Es ist nur 1 Trainer pro Mannschaft zugelassen.

  • Ich schreibe 2-3 längere Sonderberichte pro Jahr. Zu 90% über Trainer und deren Verhalten. Leider ist die Resonanz im wesentlichen wie folgt:


    a) Keine Resonanz. Weder vom Kreisgericht noch vom Obmann noch von den Trainern/Vereinen. Lediglich mein Ansetzer fragt ab und an nach, ob er mich bei xy noch ansetzen soll oder ich da eine Pause brauche.


    b) Allgemeiner Tenor: Der schreibt viele Sonderberichte- also hat er viel Ärger- also macht er viele Fehler.



    Bei a) stört mich, dass ich noch nie einen Anruf/ einen 2-Zeiler von einem Verein/ einem Trainer bekommen habe, in welchem das Gespräch gesucht wurde. Da könnte mir der Trainer sagen, wie die Dinge aus seiner Sicht gelaufen sind. Das wäre deeskalierend und lehrreich für beide Seiten.


    Bei b) stört mich, dass ich unterm Strich schlecht da stehe. Aber so ist das mit schlechten Nachrichten- der Überbringer bekommt immer etwas ab.


    Inzwischen habe ich meine Ruhe aus Richtung Trainerbank - es hat sich (sehr schnell) rumgesprochen in unserem Kreis das ich Wert auf den respektvollen Umgang miteinander lege.

    Diese Zeilen ermuntern mich, meinen Sonderberichtschreibe-Weg weiter zu gehen- vielleicht hilft´s ja eines Tages.

  • Da haben wir es in Bayern besser!
    Wenn der SR eine Meldung macht, geht die automatisch an das zuständige Sportgericht. Der betroffene Verein erhält eine Abschrift vom SR und weiss somit, das gegen ihn ein Verfahren eingeleitet ist. Aufgrund der Abschrift kann der Verein eine Gegendarstellung schreiben, danach wird das Gericht entscheiden.


    Jetzt kommt das a b e r, wenn dann der gemeldete Trainer, der den SR beleidigt oder bedroht hat nur einen "Verweis" bekommt und 20.-€ kostet das Verfahren, kann man schonmal auf die Idee kommen, sich die ganze Arbeit zu sparen, wie es ja schon einige Male geschrieben wurde, mehr möchte nich hierzu nicht sagen.


    Was ich nicht begreife, dass in vielen Verbänden der sog. Spiel- oder Staffelleiter Strafen aussprechen kann. Das ist in Bayern nicht möglich!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zu den Ausführungen von SixthSCTF ist noch anzumerken, dass es eben auch Schiris gibt, die sich schwer tun, einen Bericht zu verfassen und anderen geht das leicht von der Hand. Ich zähle mich zu letzteren. Im eigenen Haus habe ich aber auch das Gegenstück. Mein Sohn hasst es, Sonderberichte zu verfassen und verzichtet daher auf die ein oder andere Meldung an die Spruchkammer. Ich biete ihm zwar immer meine Hilfe an, die wird aber nicht immer in Anspruch genommen wird. Nach einem Jugendspiel von ihm, wo ich als Zuschauer dabei war, hätte ich gefragt, warum er nichts gegen ausflippenden Trainer unternommen hat. Antwort: "Ich hatte keine Lust, mich mit dem Ixxxxxx anzulegen. Er hat es nicht verstanden, dass er den Jungschiris aber auch allen anderen einen Brennstoff erweist, wenn er solche Dinge durchgehen läßt.
    Er scheute sich schlicht vor der Konfrontation und dem SB.
    Und dieses Problem haben offensichtlich viele.
    Bei ihm ist es mittlerweile besser geworden. Liegt wohl daran, dass er reifer und erfahrener und als Schiri der Herren-Bezirksliga wohl auch selbstbewußter und erfahrener geworden ist.
    Bei mir liegt die Toleranzgrenze beim Verhalten von Jugendtrainer ganz weit unten und es mir egal, was die Spruchkammer denkt oder sonst wer.
    Jedenfalls meine ich, dass SixthSCTF den Nagel ziemlich auf Kopf getroffen hat

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Streiche "Brennstoff"
    Setze "Bärendienst"



    Bei uns läuft es so, wie in Bayern. Der Staffelleiter erhält den SB zur Kenntnis. Strafen zu verhängen obliegt einzig und allein der Spruchkammer.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Diese Zeilen ermuntern mich, meinen Sonderberichtschreibe-Weg weiter zu gehen- vielleicht hilft´s ja eines Tages.

    Prima! Leider darfst Du das nicht verallgemeinern. Was den Umgang zwischen Mannschaften und Schiedsrichtern betrifft, ist der Nordosten von Hamburg eher ein Streichelzoo. Dennoch haben wir hier auch regelmässig Mannschaften aus den sogenannten "Problemstadtteilen" zu Gast. Dann ist es beruhigend zu wissen, im Trainer der Heimmannschaft im Zweifel einen "Zuverlässigen Sportskamerad" an der Seitenlinie zu haben.
    Was mich hierbei jedoch wundert,ist, das -Deiner Aussage folgend- Deine Sonderberichte so lang sind. Für einen Innenraumverweis brauch ich meist nie deutlich mehr als 5 Zeilen ohne Informationsabstriche machen zu müssen.


    Darüber hinaus muss ich sagen, das Sonderberichte (schon länger) im HFV sehr ernst genommen werden. Ab etwa Montag MIttag gibt es jemanden, der alle im DFB-net angehangenen Sonderberichte sichtet, nach Zuständigkeiten/Themen sortiert und an die entsprechenden Stellen weiterleitet. (Dazu weiter unten etwas mehr)

    nur einen "Verweis" bekommt und 20.-€ kostet das Verfahren

    Das Thema über die Höhe der Strafen hatten wir schonmal an anderer Stelle. Deshalb an dieser Stelle nur mal eine Zusammenfassung der Wichtigsten Diskussionsergebnisse:

    • Das "Sportgericht" die "Spruchkammer" oder wie auch immer das in dem ein oder anderem Verband heist ist kein Gericht im Sinne der juristischen Definition.
    • Juristisch gesehen handelt es sich auch um keine Strafen sondern um Ordnungsgelder bzw. Ordnungsmßnahmen.
    • In der Höhe sind diese begrenzt, da sonst auf dem Wege der Verwaltungs- oder der Zivilklage die Entscheidungen der Spruchkammer vor einem ordentlichem Gericht anfechtbar wären.
    • Darüber hinaus stehen Ordnungsgelder auch immer in einem Zusammenhang zur Finanzkraft des Vereins (vergleichbar mit Tagessätzen bei ordentlichen Gerichten)
    • Jedem Schiedsrichter ist es unbenommen, abseits einer Meldung an den Verband auch Anzeige zu erstatten und eine Zivilklage bzw. Strafverfahren vor einem ordentlichem Gericht anzustreben.

    Die Höhe einer Strafe schreckt einen Täter nicht ab. Die Diskussion über Strafmaße wird oft genug Bundesweit geführt, wenn irgendwelche Medienwirksamen Ereingnisse mal wieder besonders im Fokus stehen. Jedesmal kommt dann irgendeiner hinter seinem Stein hervorgesprungen und fordert härte Strafen für Raser, Falschparker, Kinderschänder, Steuerhinterzieher und was weis ich nicht alles.


    Es gibt genug wissenschaftlich fundierte Studien aus aller Herren Länder darüber, das eine Erhöhung des Strafmaßes keinen Einfluss auf die Anzahl der Taten hat oder das Abschreckungspotential für eine Tat erhöht.
    Viel abschreckender ist die wahrscheinlichkeit bei einer Tat erwischt zu werden oder die generelle konsequenz der Verfolgung einer Tat. Und hier sind tatsächlich wir Schiedsrichter gefragt.

    in vielen Verbänden der sog. Spiel- oder Staffelleiter Strafen aussprechen kann

    Ja, und das ist auch verständlich. Bei der Fülle an Spielen und den damit zusammenhängenden Sonderberichten wären die Spruchklammern schnell überlastet. Wegen meiner Innenraumverweise musste ich in dieser Saison noch nicht einmal zum Sportgericht. Dennoch weis ich aus zuverlässiger Quelle, das die Staffelleiter jedesmal ihren Strafgrahmen angemessen ausschöpften und entsprechende Geldstrafen/Verweise verhängten.


    Klare und einfache Fälle -die sogenannten Standardfälle- kann man ruhig in die Hände der Staffelleiter geben. Für :rote_karte: wegen Notbremse oder Grätsche von hinten muss man nicht unbedingt das Sportgericht bemühen. Darüber hinaus ist es jedem "Bestraften" freigestellt, die Entscheidung des Staffelleiters anzufechten.


    Das setzt aber voraus, das klar geregelt ist welche Fälle (noch) in der Kompetenz des Staffelleiters liegen und welche vor die Spruchkammer müssen.

    auch Schiris gibt, die sich schwer tun, einen Bericht zu verfassen

    Das kann ich auch aus meinem SR-Umfeld bestätigen.


    Viele Schiedsrichter scheuen den Sonderbericht und haben Angst vor einer Sportgerichtsverhandlung. Die Angst vorm Sportgericht braucht man nichtzu haben. Man wird (meist) nur als Zeuge vernommen. Wenn dann der Sonderbericht noch entsprechend geschrieben ist, ist eine Anhörung als SR eine reine Formsache. "Haben Sie Ihrem Bericht noch etwas hinzuzufügen?" "Nein!"


    Beispiel für einen Sonderbericht Inneraumverweis.
    Inder 47. Spielminute kommentierte der Trainer meine Zweikampfbeurteilungnach einem regelkonformen Zweikampf Lautstark.
    Hierbei fielen unter anderem die Worte (Zitat) [zutreffendes eintragen], [zutreffendes eintragen] und [zutreffendes eintragen] (Zitat Ende).
    Ich verwies Herrn (XYZ) des Innenraumes, das Spiel musste wegen Ausball nicht unterbrochenwerden.
    Herr (XYZ) kam dem Innenraumverweis erst nach mehrfacher Aufforderung nach. Das Spiel wurde mit Einwurf fortgesetzt.
    (Anmerkung: Spieldaten und Spielstand etc stehen bereits im Kopf des Sonderberichts)


    Einensolchen Sonderbericht zu verfassen ist nun wirklich kein Aufwand. Der entscheidende Trick dabei ist es sich auf die wesentlichen Dinge zu beschränken und das ganze Tüttelüt was zu unangenehmen Nachfragen führenkönnte einfach wegzulassen.
    Im konkretem Beispiel: Es ist völlig Wurst was bei dem Zweikampf passiert ist, ich habe als Tatsache entschieden das er Regelkonform war.


    Hier sind die Obleute gefragt.
    Nachdem ich im Herbst die Losung ausgegeben habe, das ich bei unseren jüngeren Kollegen als Coach für Sonderberichte zur Verfügung stehe, verteilten viele unsere Jungschiris auch erstmalig :rote_karte: .
    Im Coachinginterview zum Sonderbericht musste ich feststellen, das die Disziplinatentscheidung jedes Mal gerechtfertigt war und der SR bisher immer auf :rote_karte: wegen dem Sonderbericht verzichtete.
    Beinahe hätt ich es vergessen: Zeitgleich habe ich im Herbst für die SR unsere Vereins auch eine Schulung für Sonderberichte gemacht und den Jungs (offenbar sind unsere Mädels bezüglich der Entscheidung SR zu weden Spätstarter -wir arbeiten d´ran) für die am häufigsten vorkommenden Gründe (Notbremse, einfache Beleidigung, Innenraumverweis etc.) ein paar Vorlagen an die Hand gegeben. Ergebnis - alle 14 Tage ein Sonderbericht aus dieser Gruppe.


    Ob ich stolz darauf bin? In gewisser weise schon. Bestimmt jedoch nicht wegen dem Anlass, sondern das gerade die 14/15 jährigen den Mut haben ihr Ding konsequent auch bis zu Ende durchzuführen.


    Edit: Verdammt viel Text, verdammt viel Tippfehler. Da Forumaktivität bereits fortgesetzt korrigiere ich auch nicht mehr. :flieh:

  • Ich finde es echt aufwendig, dass euer Verband von euch verlangt nach jeder roten Karte einen Sonderbericht zu schreiben. Bei uns gibt es einen 3-Zeiler unter besonderen Vorkommnissen und gewöhnliche rote Karten sind abgetan. Für Beleidigungen und IV werden es dann vielleicht mal 10 Zeilen. Auf Nachfrage bei meinem Ansetzer hielt dieser nicht einmal einen Sonderbericht nötig, nachdem ich einen Spieler nach Tätlichkeit des Feldes verwies und der Trainer der Gastmannschaft keine Lust mehr hatte, und einen Spielabbruch verursachte.


    Ich bin bisweilen mit reichlich roten Karten und ohne Sonderbericht durch meine Spiele gekommen.

  • Ich bin bisweilen mit reichlich roten Karten und ohne Sonderbericht durch meine Spiele gekommen.


    Wenn das die allgemeine Praxis, Einstellung, bzw. Rechtsauffassung in NRW ist, dann wundert mich auch nichts mehr wenn ich einige Wochen zurückdenke.

  • Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer

    Bei uns gibt es einen 3-Zeiler unter besonderen Vorkommnissen und gewöhnliche rote Karten sind abgetan. Für Beleidigungen und IV werden es dann vielleicht mal 10 Zeilen

    Das geht jetzt nicht an Deine Adresse. Aber


    Wir haben auf der Obleutetagung letztes Jahr im Spätsommer speziell eine Schulung vom Verband bezüglich Spielberichten bekommen (Das war mein Aufhänger es auch im Verein durchzuziehen)
    Da wurde -natürlich -auch über die Eintragungen in diesem Feld gesprochen.


    Tenor:
    Da steht so viel Müll und Kauderwelsch d´rin, das keiner damit klar kommt. geschweige denn sich aus der Beschreibung ein Urteil bilden kann welches zu einer "Wasserfesten" Entscheidung an der Spruchkammer führen kann.
    Vermutlich will unser Verband deshalb die Sonderberichte generell als Dokument im DFB-net angehangen haben.


    Auszugsweise wurden -zur allgemeinen Belustigung aller - einige der sogenannten "Sonderberichte" aus diesem Feld vorgelesen. Wenn jemand nicht dazu gesagt hätte das es sich um Fussball handelt hätte dies auch eine Unterhaltung von Mr. Spock und Cewbacca auf Klingonisch sein können, die sich über Hallenhalma auf Apha Centauri aufregen.


    Die Vermutung liegt nahe, das dies in allen Verbänden so aussehen wird.


    Ich denke jedem ist klar, das solche Berichte nicht dazu taugen irgendjemanden zu mehr als die übliche 1-Spiel-Sperre-nach-Rot zu verdonnern.


    Und mal Ehrlich. Wen würdet Ihr verdonnern wenn da als "Sonderbericht d´rin steht: [ungekürzte Originalzitate]

    • "Hab ich zum Schuhebinden an Linie geschickt und Vater hat mich beleidigt."
    • "Zeigte Vogel, ich Rot" (Anmerkung: Kein Vermerk in den Eintragungen für Feldverweis)

    Das sind tatsächlich leider keine Einzelfälle aber zwei der Extrembeispiele. Wer soll denn diesen ganzen Müll durchlesen und die paar brauchbaren Berichte herausfischen?


    Musst Du einen extra Bereicht verfassen, dann wird sich i.d.R auch mehr Mühe gegeben. Gut - auch da ist noch nicht alles Gold was glänzt, aber mit einer Vorlage bei der Felder auszufüllen sind werden schonmal wichtige Info´s abgefragt.


    So (Sonderbericht) oder so (Feldverweis) sieht der Vordruck im HFV aus.

  • Einen vergleichbaren Vordruck gibt es bei uns auch, nur ist es bei uns explizit nicht gewünscht einen Sonderbericht zu schreiben und die Strafen werden so verhängt.

  • Ich tue mich ein wenig schwer damit, dass gesagt wird, im FLVW würde das nicht funktionieren. Ich finde die bei uns ausgesprochenen Strafen (durch den Staffelleiter) eigentlich immer angemessen.
    Der Staffelleiter kann bei uns Sperren bis zu vier Wochen (wiederholter FV sechs Wochen) aussprechen; ist er der Meinung, mit den vier Wochen nicht auszukommen, so gibt er den Fall an die Spruchkammer ab. Ist dieser die Eintragung im SBB nicht ausreichend, so fragt sie beim SR erneut nach (so wie der Staffelleiter auch, falls als Begründung für den Feldverweis nur "Notbremse" oder "Beleidigung" angegeben ist).
    Ich finde die angehängten Formulare als Leitfaden sehr gut - hatte mit meinen drei oder vier Zeilen, die ich bei einem FV im normalen SBB schreibe aber auch noch nie Probleme.

  • Kann Sven hier nur zustimmen. Habe auch einige Zeit im FLVW gepfiffen und dort auch rote Karten und Innenraumverweise gehabt, die ich über die "Besonderen Vorkommnisse" gemeldet habe. De facto ist es ja dasselbe wie der Sonderbericht, nur dass man sich die ganzen Formalia (Partie, Endstand, Spielnummer etc.) sparen kann. Es reichen halt je nach Vergehen (z.B. klassische Notbremse) drei Sätze, um den Sachverhalt präzise und nachvollziehbar zu beschreiben. Wenn es Usus ist, dass das von den Staffelleitern anstelle eines separaten Sonderberichts gewünscht ist (so war es in meinem Kreis auch), ist das doch völlig in Ordnung.


    In der Verfahrensweise macht das überhaupt keinen Unterschied zum separaten Sonderbericht. Ich wurde sogar wegen einer Meldung in den "Besonderen Vorkommnissen" zu einer mündlichen Spruchkammerverhandlung geladen, in deren Folge der verwiesene Trainer sechs Monate gesperrt wurde und eine saftige Geldstrafe bekommen hat. Hier von "Knicken, Lochen, Heften" zu sprechen, zeugt einfach von Ahnungslosigkeit. Es geht nur um Verringerung der Bürokratie, inhaltlich ist diese Vorgehensweise ohne Unterschied zu separaten Sonderberichten.


    Wenn der SR meint, lieber einen SB zu schreiben, gibt er dem Staffelleiter halt kurz Bescheid und hängt dann am Folgetag den Sonderbericht an. Auch kein Problem.


    Wenn das die allgemeine Praxis, Einstellung, bzw. Rechtsauffassung in NRW ist, dann wundert mich auch nichts mehr wenn ich einige Wochen zurückdenke.


    Jo. In Bayern läuft ja momentan (sowohl im BFV als auch innenpolitisch) alles wunderbar. :sleeping:

  • Zum Feld besondere Vorkommnisse muss auch gesagt werden, dass dies ein öffentlich einsehbares Feld ist, das jeder der betreffenden Vereinsverantwortlichen einsehen kann!


    Sprich, dort gehören keine Sonderberichte rein. Egal ob IV oder FV. Das wird jedes mal erneut auf unseren Halbjahressitzungen erläutert und mit negativ-Beispielen verdeutlicht.
    Denn manche SR haben sowohl grammatikalisch als auch rechtschreibungstechnisch kleine bis große Probleme. Das hat SixthSCTF ja auch nochmal erwähnt, was und vor allem wie manche Dinge dort formuliert und geschrieben werden. Das wirft einfach kein gutes Licht auf den SR. Wenn der Bericht angehängt wird, sieht ihn nur die entsprechende Instanz und kann vorab den Bericht bearbeiten bevor dieser an den Verein zur Stellungnahme weitergeleitet wird.


    In das Feld des "besonderen Vorkommnisse" kommen Dinge rein wie fehlende Eckfahnen, fehlender Ordner (sofern vorgeschrieben), ggf. längere Unterbrechungen etc. Also im Vergleich eher "Kleinigkeiten".

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • [...] über die "Besonderen Vorkommnisse" gemeldet habe. De facto ist es ja dasselbe wie der Sonderbericht, nur dass man sich die ganzen Formalia (Partie, Endstand, Spielnummer etc.) sparen kann.[...]
    In der Verfahrensweise macht das überhaupt keinen Unterschied zum separaten Sonderbericht[...]

    Hier gebe ich Dir uneingeschränkt recht, und es würde einiges Erleichtern. Ich denke jeder von denen, die hier im Forum Diskutieren und ihre Meinung kundtun, sind in der Lage in diesem Feld eine Sinnvolle und nachvollziehbare Kurzbeschreibung des Vorgangs abzugeben.
    Nur leider sind wir eine Ausnahme.... dazu weiter unten mehr

    [...]Es reichen halt je nach Vergehen (z.B. klassische Notbremse) drei Sätze, um den Sachverhalt präzise und nachvollziehbar zu beschreiben[...].

    So sollte es sein, und die "FaD-Klassiker" lassen sich in jedem Fall mit wenigen Sätzen schildern. Mit etwas zynismus könnte ich behaupte, es reichen sogar Felder zum Ankreuzen, denn die Situationen sind auf jedem Platz der Republik die gleichen.

    [...]Wenn es Usus ist, dass das von den Staffelleitern anstelle eines separaten Sonderberichts gewünscht ist [...], ist das doch völlig in Ordnung.

    Natürlich.
    Nur wird der Staffelleiter sehr schnell überfordert sein, wenn er jede Woche ca. 1.000 Spielberichte hat bei denen in 80% der Fälle (zunächst einmal) IRGERNDETWAS in diesem Feld eingetragen ist.
    Er muss jeden Spielbericht der eine Eintragung in diesem Feld hat öffnen, sichten und bewerten.
    Wenn er dann feststellt, das 2/3 der Eintragungen nicht verwertbar sind ist das ne ganze Menge Arbeit für die Mülltonne.
    Das macht man nicht mal nebenbei in 10 Minuten. Jeden potentiell vielleicht bewertungswürdigen Vorgang auch noch bei den Schiedsrichtern nachtelefonieren ist dann zusätzlich noch ein Ding der Unmöglichkeit.


    [...]Besonderen Vorkommnissen" zu einer mündlichen Spruchkammerverhandlung geladen, in deren Folge der verwiesene Trainer sechs Monate gesperrt [...]Inhaltlich ist diese Vorgehensweise ohne Unterschied zu separaten Sonderberichten.[...]

    Das ist weiterhin unbestritten.
    Nur wenn dein Goldkorn, das zur Trainersperre führt im Müll der Anderen nicht mehr erkennbar ist und nicht gefunden wird, kommt es bei Dir zum Frust weil offenbar nichts passiert.
    Vielleicht mag das in einigen Verbänden funktionieren. Nachdem mir jedoch die Augen auf der Obleutetagung geöfnet wurden, was für Müll und vor allem wieviel Müll in diesem Feld jede Woche anfällt, kann ich verstehen das der HFV sagt: Bitte nur noch separaten Sonderbericht.


    Ich wiederhole nochmals. Diejenigen, die hier diskutieren sind im Berichte Schreiben eher die Ausnahme von der Regel

  • Bei uns im Verband ist es genauso wie 96David96 beschreibt. Es ist uns untersagt, irgendwelche Aussagen zu einem PV o.ä. in diesem Feld zu vermerken. In meinem Post im Thread "Sonderberichte" habe ich dazu bereits ausführlich Stellung bezogen.
    Die Maßnahmen von SixthSCTF finde ich ausgesprochen gut, nämlich die Jungschiris gesondert zu schulen und ihnen die nötige Sicherheit zu geben. Ein Formular verwenden wir auch und müssen es auch verwenden.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Staffelleiter in der Lage ist, aus der Flut der Spielberichte alle relevanten Vorkommnisse rauszufiltern.
    Ein Sonderbericht auf einem separaten Dokument, der direkt an die Spruchkammer geht, wird immer bearbeitet.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016


  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Staffelleiter in der Lage ist, aus der Flut der Spielberichte alle relevanten Vorkommnisse rauszufiltern.


    Bei uns gibt es keine Flut an Spielberichten. Der Staffelleiter betreut bei uns höchstens vier Staffeln; das sind 36 Spiele am Wochenende mit vielleicht 8 Feldverweisen.
    Ich sehe das Problem nicht.

  • Und was ist mit den ganzen Jugendmannschaften? Das sind ja wohl mehr, als 36 Spiele. Und dort gibt es erfahrungsgemäß die meisten Vorkommnisse. Die Mehrzahl der Spruchkammerverfahren beschäftigt sich mit Vorfällen im Jugendbereich. Unser Staffelleiter Jugend wäre damit völlig überfordert und würde das auch von sich weisen. Der mit ständigen Spielverlegungen und Terminierungen und Sonderwünschen der Vereine sicher genug zu tun.
    Nee, nee, Vorkommnisse, die gemeldet werden ( müssen ), gehören in die Hand einer Spruchkammer, die mit mehreren Personen besetzt ist ( bei uns drei ).
    Noch 'ne Frage: Was macht der Staffelleiter eigentlich, wenn ihm ein SB gegen seinen eigenen Verein vorliegt. Wie sieht es denn da mit der Unbefangenheit aus? :confused:

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016