Ball vom Verteidiger abgefälscht: Abseits?

Nein die Passabgabe zählt, eine Berührung oder abfälschen eines Abwehrspielers wird nicht als Pass gewertet!

Sofern der Verteidiger den Ball nicht kontrolliert ist Abseits zu pfeifen, da keine neue Spielsituation ersteht.

Faustregeln:

Bei Angreifern zählt jede neue Berührung für eine neue Abseitsbeurteilung.

Bei Verteidigern zählt erst ein kontrolliertes Abspiel, das heißt, dass nur bei einem kontrollierten Kontakt das Abseits aufgehoben wird, weil dann der Ball vom Gegenspieler kommt.
Ein unkontrolliertes Spiel des Verteidigers kannst du theoretisch vergleichen wie als wenn du getroffen wirst. In dem Fall für die Abseitsentscheidung vollkommen wurscht!

Auf der Tagung der westfälischen Lehrwarte hatte Lutz Wagner eine Reihe von Videobeispielen zum Thema Abseits dabei. In Zukunft soll nicht mehr von "kontrollierten", sondern von "bewußten" Zuspielen gesprochen werden, was auch leicht unterschiedlich ausgelegt wird. Den DFB-SR ist dies wohl schon lang und breit vermittelt worden, leider hat das die Basis bisher noch kaum erreicht.

Das ist interessant. Wir hatten hier ja das Videobeispiel aus der österreichischen Bundesliga (hab's leider eben nicht wiedergefunden), wo der Verteidiger bei einer Flanke aus dem Halbfeld zum Kopfball hochgeht (also bewusstes Ballspielen), den Kopfball dann aber unkontrolliert einem in Abseitsposition stehenden Angreifer zuköpft.

Wir haben uns darüber mokiert, dass das nach österreichischer Auslegung kein Abseits sein soll, weil der Ball vom Verteidiger kommt. Das gilt jetzt auch für den DFB-Bereich?

Am Samstag habe ich auch den Ausführungen von Lutz Wagner lauschen dürfen. Wie Stefan sagt, braucht es kein kontrolliertes Zuspiel eines Verteidigers mehr, um eine vorherige Abseitsstellung eines Angreifers aufzuheben. Selbst wenn das Abspiel unkontrolliert ist, wird es als neues Abspiel im Sinne der Abseitsregel gewertet. Handelt es sich allerdings um einen Abpraller bzw. Streifen des Balles durch einen Verteidiger, führt dies nicht zur Aufhebung einer strafbaren Abseitstellung.

Wobei das mit dem streifen des Balles immer grenzwertig ist. Wenn ich die Aussagen richtig interpretiere kommt es in erster Linie darauf an, ob der Spieler den Ball "mit Absicht" spielen wollte - wenn er ihn dann auch nur irgendwie berührt, so ist das bei der Abseitsbewertung zu berücksichtigen. Handelt es sich hingegen um eine versehentliche Berührung, so bleibt das bei der Abseitsbeurteilung unberücksichtigt, also irgendwie analog zum Handspiel.

Ich kann hier jedem nur raten nicht zu spekulieren, sondern auf die offizielle Anweisung des DFB bzw. des jeweiligen VLW zu warten.
Alles andere bringt uns hier m.E. keinen Schritt weiter.

Diese Auslegung wurde uns beim letzten Lehrabend genauso mitgeteilt.

Das widerspricht m.E. aber der FIFA Auslegung "Aus seiner Position einen Vorteil ziehen... von einem gegnerischen Spieler zu ihm springt" bzw. müsste ein vom TW abgewehrter Ball dann auch eine neue Spielsituation bedeuten (was natürlich da nicht der Fall ist).

Zudem sollen wir auch Abseits pfeifen, wenn der Ball in unmittelbarer Nähe eines abseits stehenden Spieler kommt, auch wenn ihn theoretisch auch wenn er nicht eingreift (z.B. wenn er den Ball durch die Beine lässt).

Wer weiß, wo man das offiziell nachlesen kann?