Gegner mit "Ballsperre" überlisten

  • Hallo,
    ich bekam bereits in mehreren Spielen folgende Situation zu Gesicht:
    Der Angreifer klemmt den Ball zwischen die Füße/Beine und überspringt indessen den Fuß des Gegner, um den Gegenspieler daran zu hindern an den Ball zu kommen. Es wird ja mit Indirektem Freistoß bestraft, wenn sich ein Spieler auf den Ball setzt und diesen somit sperrt und für den Gegner unspielbar macht. Ist es erlaubt den Ball zwischen die Füße zu klemmen und das Bein eines Verteidigers so zu überspringen um sich einen Vorteil zu erschaffen?


    Ich hoffe die Situation ist verständlich und ich denke auch dass viele User schon einige Male damit konfrontiert wurden.
    lg Jakob

  • Das Spielen des Balles mit dem Fuß ist eine durchaus erlaubte Spielweise.


    Wenn allerdings aus Deiner Sicht durch diese Aktion der Spieler sich selbst gefährdert, dann gibt es einen idF wegen gefährlichem Spiel.


    Wenn durch den Trick aber der Gegner ausgespielt wird und sich der Spieler in keinster Weise selber in Gefahr bringt, dann kann man nur hoffen, dass er nicht selber über den Ball stolpert und der schöne Trick belohnt wird! :)

  • Solange es nur eine besondere Form des ausdribbelns ist und der Gegner nicht daran gehindert wird, den für ihn erreichbaren Ball zu spielen, geht es weiter. Verhindert der Angreifer mit seinem Klemmen aber, dass der Gegner den Ball spielt, weil dies ohne Kontakt oder Gefährdung nicht möglich wäre, ist auf idF gegen den Angreifer zu entscheiden - und das gilt, weil erstes Vergehen, sogar dann, wenn der Verteidiger bei seiner Attacke womöglich ein Foul begeht, dann bleibt für den Verteidiger - situationsabhängig - allenfalls eine persönliche Strafe.

  • Zitat von Jakob;164916

    Hallo,
    ich bekam bereits in mehreren Spielen folgende Situation zu Gesicht:



    Das scheint dann aber ein spezielles Phänomen in deinem Land zu sein... ;)

  • Ich würde das abpfeifen, da der Ball nicht spielbar ist.

  • Udo, das Problem ist, dass es nicht regelwidrig ist, den Ball so zu blockieren, dass er nicht spielbar ist. Regelwidrig wird es erst in dem Moment, in dem ein anderer Spieler den Ball spielen will.

  • was in diesem Fall wohl unstrittig der Fall sein dürfte!


    Schließlich grätscht der andere Spieler zum Ball hin...

  • Zitat von Christoph;164932

    Das scheint dann aber ein spezielles Phänomen in deinem Land zu sein... ;)


    Anscheinend, obwohl eigentlich hab ich es auch erst zwei-drei mal gesehen:)

  • Warum soll denn der Ball dabei nicht spielbar sein? Der Gegenspieler kann den Ball doch von vorn und von hinten treten, ohne den Gegenspieler zu berühren. Selbst ein schlichtes Davorhalten des Fußes ist in einer regulären Weise denkbar.


    Was ich auch schon einmal gesehen habe, war ein Balancieren des Balls auf dem Kopf. Dagegen kann ein Gegenspieler im Grunde noch weniger tun (den Ball vom Kopf köpfen, dürfte kaum möglich sein, mit dem Fuß ist es gefährliches Spiel und ob Rempeln hilft, hängt von der Robustheit der Beteiligten ab). Aber macht allein das die Regelwidrigkeit aus?

  • Was ist denn, wenn ein Spieler am Boden liegt, und den Ball zwischen beide Füße nimmt?

  • Zitat von dennosius;164949


    Was ich auch schon einmal gesehen habe, war ein Balancieren des Balls auf dem Kopf. Dagegen kann ein Gegenspieler im Grunde noch weniger tun (den Ball vom Kopf köpfen, dürfte kaum möglich sein, mit dem Fuß ist es gefährliches Spiel und ob Rempeln hilft, hängt von der Robustheit der Beteiligten ab). Aber macht allein das die Regelwidrigkeit aus?


    Ich wage zu bezweifeln, dass der Robusteste Spieler den Ball allzu lange unter Rempeln balancieren kann. Stehen bleiben ja, vielleicht danach auch in Ballbesitz bleiben. Aber ich glaube nicht, dass einem das Kunststück dann immer noch gelingt.

  • Da fällt mir doch sofort Cuauhtemoc Blanco ein. Der hat das öfter gemacht.


    Für mich grenzwertig, aber im Regelfall zulässig.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Wo ich es sehe:
    Für mich schon fast gefährliches Spiel. Für einen Gegner dürfte es unmöglich sein, hier den Ball zu spielen ohne den "Trickser" dabei in der Luft umzuhauen.
    Idr. FS würde ich dafür glaube ich in der Situation schon geben.

  • Bei den letzten Regeländerungen wurde seitens des IFAB immer wieder darauf hingewiesen, dass Finten zum Fußball gehören. Wenn also die Ballklemme nur ganz kurz und zum Zwecke des - sicher unkonventionellen - spielen des Balles eingesetzt wird, halte ich das wie Stefan für regelkonform.

  • Also bei den beiden Szenen von Cuauhtemoc Blanco (Video, das Stefan gepostet hat) würde ich in keinem der beiden Fälle unterbrechen.
    Beidesmal versucht kein Gegenspieler, den eingeklemmten Ball zu spielen.