Spieler stellen das Spielen ein...

  • Moinsen!
    Folgendes spielte sich gestern beim letzten Saisonspiel einer C-Jugend Partie ab.
    Vorab als Info: Vor dem Spiel ließ der Trainer auslosen welcher SPieler auf welcher Position spielte. Und der Kleinste kommt ins Tor...
    Die Spieler der Mannschaft provozierten in einer Tour. Sie stellten sich vor den Einwerfer, vor dem Ball beim Freistoss und machten sich einen Spass draus wenn gegen sie gepfiffen wurde. Als ich dann anfing gelbe Karten wegen verschiedener Vergehen zu verteilen, fanden die das erst recht lustig und kündigten im Vorfeld an das sie der Nächste sind der eine gelbe Karte bekommt oder sogar eine Rote. Habe den Trainer in der Halbzeitpause darauf aufmerksam gemacht aber er hat das nicht in den Griff bekommmen. Das ging sogar soweit das sich Spieler und Trainer gegenseitig anschrien und ich dazwischen gehen musste.Jetzt zu meiner Frage: Wenn Spieler aus Spass eine gelbe oder rote Karte provozieren um somit "cool" vor ihren Freunden damit angeben zu können.Am Schluß gings sogar soweit, das sie sich den Ball nach dem Anstoss unter lautem Gekicher im eigenen Straumraum den Ball zuspielten und praktisch das Spielen einstellten. Wie verhalte ihr euch da? Ich war kurz davor das Spiel abzubrechen.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Lass doch die Spieler cool aussehen und verarzte sie entsprechend !
    GK > Zeitstrafe bzw. G/R ( je mach Landesverband ) > ROT


    Mein allbekanntes Zitat kennt ihr ja schon zu genüge !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • aber dann verwirkt doch die Strafe... wenn die selbst auf ihren Trainer nicht hören und nur scheise bauen und denen ihre Strafen total egal sind...dann hat dass doch nciht wirklich einen Effekt...
    Kann ich eigentlich ein Spiel abbrechen wenn kein ordungsgemäßes Spiel wegen kollektiven rumblödelns zustande kommt???

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • 1. Ja könntest du. Wird teuer für den Verein


    und 2. Wenn du mal ein paar mit Rot runter haust, dann dürfte sich auch ein Sportgericht überlegen, ob die Sperre in der neuen Saison anfängt, also durchaus sinnvoll :)

  • Vor dem Sportgericht würden dann sicher alle beteuern, dass sie doch gar nicht rumgealbert haben.
    Einen anderen Weg als die Karten gibt es da nicht.

  • Hallo.


    Karten zeigen und dann dafür sorgen, daß das Spiel aus diesem Grunde abgebrochen werden muß, weil eben nicht mehr genug Spieler zur Verfügung stehen. Weiter gehts mit anschließender Meldung und dem Hinweis auf vorsätzliches Handeln und daß versucht wurde, unter Einbindung des Trainers den Abbruch zu verhindern, ohne daß dies eingetreten ist.


    Ich denke, es gibt auch in anderen Verbänden wie dem SFV den Sachverhalt der vorsätzlichen Herbeiführung eines Spielabbruches, der entsprechend bestraft wird, sowohl gegen den Verein (bei uns bis 250,- € Geldstrafe) als auch gegen einen Einzelspieler (bis zu sechs Monaten Sperre). Und genau das ist der Weg, den ich beschreiten würde. Alles andere wird sowieso nicht zur Kenntnis genommen. Es ist ein grob unsportliches Verhalten und da sollten wir uns nicht einspannen lassen.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Genau. Dieser Weg ist aber viel sicherer, als der sofortige Abbruch wegen Blödeleien, denn du triffst unanfechtbar Tatsachenentscheidungen. Bei einem sofortigen Abbruch, begibst du dich unnötig aufs Glatteis!

  • Sehe ich auch so.
    Die von jambala beschriebene Vorgehensweise ist m.M.n. die einzig korrekte,
    solch ein Problem zu lösen.
    Ein ausführlicher Bericht ( inkl. der Aufforderung ggü. dem Trainer, den Umstand abzustellen ) sollte an den Klassenleiter gehen !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Fast: Ich habe keine Veranlassung dafür zu sorgen, dass es nicht zu einem Abbruch kommt. Es könnte sonst die Situation eintreten, dass die ersten Spieler konsequent bestraft werden, danach aber für dieselben Vergehen keine persönlichen Strafen mehr ausgesprochen werden, um nur ja nicht die Mindestspielerzahl zu unterschreiten. Geht aus meinem Bericht hervor, warum es in einem solchen Fall zum Abbruch gekommen ist und habe ich wegen der ausgesprochenen Feldverweise auch klar dokumentiert, dass es ausreichend "Warnschüsse" gegeben hat, sollte das auch vor dem Sportgericht nicht zu Problemen führen - stelle ich hingegen nur 4 Spieler vom Platz und lasse das Spiel dann mit mir machen, werde ich angreifbar und mache mich selber gleichermaßne unglaubwürdig wie lächerlich.

  • Es schrieb ja auch niemand, dass man dann inkonsequent sein soll und plötzlich aufhört Karten zu verteilen.
    Jambala sprach ja von "Karten zeigen und dann dafür sorgen, daß das Spiel aus diesem Grunde abgebrochen werden muß, weil eben nicht mehr genug Spieler zur Verfügung stehen."

  • * Pfeife unauffällig "La paloma" und verschwinde * Irgendwie bin ich Opfer einer optischen Täuschung geworden und habe da etwas gelesen, was da nicht stand ... :o

  • Eben. In dem Falle muß man leider das A*-loch raushängen lassen. Zeitstrafe lässt man dann eben mal wegen grober Unsportlichkeit aus und gibt direkt nach Gelb Rot. Beschwert sich einer darüber - Gelb. Anschließend wird er noch was sagen, was für den nächsten Verweis reicht. Ist dann zwar die ganz grobe Kelle, aber in einem Fall wie geschildert gibt es dann zwei Möglichkeiten - sie merken was Sache ist oder man hat am Ende die Schreibarbeit.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Wobei es wohl einfacher wäre, den Trainer zu fragen, ob er mit seiner Mannschaft nicht einfach aufhören will. Scheinbar war es für den Trainer auch ein Scheißspiel. Wenn er von seiner Mannschaft dann richtig angekotzt ist, ersparst du dir so das Kartenspeil bis zum Abbruch. Ansonsten natürlich den oben beschriebenen Weg einschlagen.

  • Also die Spieler haben rumgealbert und nicht vernünftig gespielt?
    Manchmal muss man auch als Schiri entspannt sein. Solange sie die Regeln nicht verletzten, lass ich sie und wenn sie die erforderlichen Karten sich erarbeiten dann ziehe deine Linie durch. Ich glaube das einige zuviel mit dem Regelbuch auf dem Platz stehen und mit zusammen gekniffenden Arschbacken. W"enn sie nicht treten wie die Kesselflicker dann ist es mir doch lieber wenn sie Blödsinn bauen, solange sie meine Autorität nicht untergraben.
    Das Wichtigste ist doch, das der Spielabbruch das letzte Mittel eines SR sein sollte.
    Ein unnötiger Spielabbruch kann eine SR auch übel nach wirken!
    Hier ist also höchste Vorsicht geboten!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Also, Abbruch auf Verlangen ist ein ganz heißes Eisen, von dem ich die Finger lassen würde. Selbst mit bestätigender Unterschrift wird der SR am Ende der Schuldige sein.


    @ tillongi: Anhand der Schilderung im Eingangspost kann man folgenden Punkt der Zusatzanweisung der FIFA zum Tragen bringen: sich gegenüber demSpiel respektlos verhält,
    Wenn eine Mannschaft geschlossen meint, durch entsprechendes Auftreten den Gegner und den SR eindeutig verhöhen zu müssen, dann werden sie von mir als SR die passende Antwort bekommen. Und das hat nix mit verkrampft oder zusammengekniffenen Arschbacken zu tun, das gehört sich einfach nicht.


    Und den Spielabbruch wegen Unterschreitung der Spielerzahl aufgrund Feldverweise wird es aus meiner Sicht schon nicht so schnell geben. Bei 11 Feldspielern sollte spätestens nach dem zweiten richtigen Rot die Marschrichtung klar sein. Zumal ich dann noch eine Unterbrechung einlegen würde und noch mal klar ansage, was bis Spielende gebacken sein wird.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Eine Unterschreitung der Mindestanzahl von Spielern ist nach dem Anpfiff nicht mehr vorgesehen. Theoretisch kann eine Mannschaft zu zweit weiterspielen, sofern sie das möchte, bzw. sie muss das sogar, solange sie nicht in Rückstand liegt.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Das kommt drauf an.
    Die Mindestanzahl zur Spielfortsetzung, soll laut FIFA von den Mitgliedsverbänden selbstständig geregelt werden.
    Doch wird empfohlen, von einer Fortsetzung abzusehen, wenn weniger als 7 Spieler teilnehmen.



    Hier im Übrigen die Quelle hierzu:


    Zitat von FIFA-Regelbuch - Auslegung der<br>Spielregeln und Richtlinien für Schiedsrichter

    Ein Spiel darf nicht mit weniger als sieben Spielern begonnen werden. Die Mindestanzahl Spieler eines Teams, die zur Fortsetzung eines Spiels erforderlich ist, kann jedoch von den Mitglieds verbänden selbständig festgelegt werden.
    Jedoch vertritt der International F. A. Board die Auffassung, dass ein Spiel nicht
    fortgesetzt werden sollte, wenn ein Team weniger als sieben Spieler aufweist.


    In Österreich zb. wird dies auch so gehandhabt. Weniger als 7 Spieler einer Mannschaft, ergibt einen Spielabbruch.

    Was ist der Unterschied zwischen einem Fussballer und einem Fussgänger? - Der Fussgänger geht bei grün, der Fussballer bei rot!

  • ich seh schon die Schlagzeile;)


    Schiedsrichter verteilt 10 Rote Karten in einem C-Jugendspiel gegen eine Mannschaft...


    ich glaub dann bin ich im ganzen Kreis bekannt :)

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.