Gestern hatte ich wohl mein Rekordspiel: 4 VW, 4 FAZ und ein FAD. A-Junioren, unterste Klasse. Für Heim ging es ging darum, Platz 2 zu festigen.
Engagiert und ruppig ging es über 90+4 Minuten. Alle persönlichen Strafen verhängte ich wegen rücksichtslosem Foulspiel.
Ein Einsteigen mit gestreckten Beinen in den Gegenspieler ahndete ich nicht sofort, da die Vorteilssituation im Mittelfeld eine Angriffsmöglichkeit bot. Zudem kam es nicht zum Kontakt, da der Gegenspieler die gestreckten Beine kommen sah und ausweichen konnte.
Nur jetzt lief das Spiel mehrere Minuten ohne Unterbrechung weiter und ich fragte mich, was denn wohl wäre, wenn der zu bestrafende Spieler jetzt ein Tor schießen oder verhindern würde. Dann würde die Zeitstrafe, die ich ihm in der nächsten Spielruhe geben wollte, ziemlich blöd aussehen.
Zudem glaube ich, dass eine Strafe immer so schnell wie möglich kommen sollte- das zeigt allen Beteiligten, wie überzeugt ich von der Entscheidung bin und macht deutlich, wo ich die Grenzen ziehe. Zudem ist allen Beteiligten das unmittelbar vorausgehende Vergehen klar- mehrere Minuten später ist das nicht mehr der Fall. Ich tendiere also dahin, in dubio das Spiel zu unterbrechen:
Lieber einen kleinen Vorteil nehmen, als sich dermaßen aufs Glatteis zu begeben.
Kann man das so als Faustformel stehen lassen?
Am Ende zeigte ich dem Spieler dann also die 5 Finger und sagte laut "mit gestreckten Beinen gegen den Gegenspieler" - so wussten die in der Nähe stehenden Akteure, was los ist. Einige fragende Gesichter weiter weg gab es allerdings.