Spielabbruch auf St. Pauli

  • Zu dem Österreichischem Fall frag ich mich, warum der Kollege SRA nicht die3 Fahne ablegt und das Spielfeld verlässt. Ich würd mich nicht bewerfen lassen und wenn mein SR meint, er müsse da weiterspielen, dann halt ohne mich.
    Da nimmt der SR seine Verantwortung seinen Assistenten gegenüber leider nicht wahr,...

  • Soviel ich das richtig verstanden habe, hat SR Aytekin erst abgebrochen nachdem seine SRA2 ihn zu verstehen gab, das er nicht mehr in der Lage war weiter zu machen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Die weitere Vorhergehensweise:


    Der DFB hat den FC St. Pauli zu einer Stellungnahme aufgefordert, danach wird, unter Berücksichtigung aller Unterlagen, ein "Urteil" gefällt. (siehe hier)


    Hier kann man eine Stellungsnahme des Präsidiums nachlesen.


    Zitat von Pfeifekopp;158087

    Mal gespannt ob Thorsten Schiffner nach dem Becherwurf von Hamburg tatsächlich an der Linie sein wird. Ich fürchte er wird noch ein paar Tage Erholung brauchen.



    Ja, er wird!
    Auszug von der Online-Seite von Welt (zum gesamten Text geht's hier:(


    Zitat von Auszug Artikel

    Schiedsrichter-Assistent Schiffner ist unterdessen nur drei Tage nach der Bierbecher-Attacke am Samstag soweit wieder hergestellt, dass ihn die Uefa für das Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel zwischen Real Madrid und Tottenham Hotspur am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) ansetzte. Im Bernabeu-Stadion wird Schiffner DFB-Referee Felix Brych (München) an der Linie assistieren. „Angst vor meinem nächsten Einsatz habe ich nicht. Ich werde die nächsten Spiele völlig unvoreingenommen angehen“, sagte Schiffner der Bild-Zeitung**.


    **Zum Interview mit der BILD-Zeitung geht's hier.

  • Zitat von Schiriassi;158051

    SR Görgl hat nachdem Spiel gesagt, dass er im Sinne des östereichischen Fußballs entschieden hat.



    Der hätte Abbrechen sollen! Das 3:3 das später zustande kam nützt Sturm nichts im Titelkampf :D:D


    Und uns Schiris natürlcih noch weniger. Wenn mein Assistent in der untersten Liga (oder auch nur in nem Jugendspiel) einen Bierbecher oder ähnliches abbekommt, dann ist Feierabend. Dumm nur, dass ich dank dem Kollegen dann garantiert Meldungen wie "in der BuLi ist auch nicht abgebrochen worden" zu hören bekomme....



    Zu St.Pauli. Das Verhalten des Torhüters gefiel mit gut! Er ging noch vor den Schiris und VOR den Schirmen um eventuelle Becherwerfer davon abzuhalten zu werfen. Kein Fan (nichtmal der dümmste) würde seinen eigenen TW treffen wollen.

  • Zitat von Schiriassi;158177

    Der Platzverweis im Spiel gegen Schalke wurde heute vom DFB gewertet und bestraft mit 2 Spielen Sperre.

    Allerdings ist das Urteil noch nichts rechtskräftig, da es noch nicht akzeptiert wurde.

  • Finde ich auch sehr milde!



    Übrigens: Liga-Boss Rauball fordert für den Werfer ein lebenslanges Stadioverbot (siehe hier). Diese Strafe finde ich persönlich völlig angebracht! Was haltet ihr davon?

  • Also da stimme ich euch zu:
    Wenn ein Schiedsrichter so einen vollen Bierbecher in den NAcken geworfen bekommt
    MUSS der Schiedsrichter, in dem Falle Aytekin das Spiel abbrechen.
    Das müssen wir Schiedsrichter nun wirklich nicht mit uns machen lassen.


    Das Schalke den Sieg zugesprochen bekam, war ja eigentlich klar, nachdem zwei
    Pauli Spieler des Feldes verwiesen wurden und zusaätzlich Schalke noch zwei Tore geschossen hatte.


    Eindeutige Sache !!

  • Ich frage mich warum Pauli bestraft werden soll/kann. Die Bierbecher sind im Stadion erlaubt, und der Täter wurde umgehend gefasst. Man kam also seiner Plicht als Ordnungsdienst nach.


    Böse gesagt könnte ich mich ja so auch in Schalke Trikot in die Veltinsarena setzen, mit nem Bierbecher werfen und das nur um dem Verein zu schaden. Idealer weise noch wenn Schalke führt. Um es mal ganz krass zu sagen. Theoretisch könnte eine etwas reichere Person auf diesem weg zum Beispiel Arbeitslose anheuern und einem Verein gezielt schaden.


    ich weiß alles sehr theoretisch, aber eigentlich kann doch nur die Einzelperson und nicht der Verein bestraft werden.



    Viel mehr sollte man darüber nachdenken diese Hartplastikbecher im Stadion abzuschaffen. Die fliegen ja auch Regelmäßig durch den Block, und ich denke das ist genauso schlimm, da die Wahrscheinlichkeit jemanden zu treffen, evtl. den Anhänger des gleichen Vereines doch wesentlich größer ist.

  • Ich finde Deine Überlegungen nicht abwegig. Allerdings könnte die Konsequenz nur lauten, dass im Zuschauerbereich des Stadions solche Dinge überhaupt nicht mehr zugelassen sein dürften, denn wo kein Bierbecher da keine Wurfmöglichkeit. Das aber könnte wiederum zu deutlichen Umsatzeinbußen führen ...

  • Naja ich bin erstaunt über diese Argumentation. Wer soll denn sonst für das Verhalten der Zuschauer verantwortlich, sein wenn nicht der Gastgeber.


    Ich stehe und stand schon in Stadien als SRA vor einigen tausend Zuschauern und kenne fliegende Münzen / Feuerzeuge / Feuerwerkskörper und Bierbecher, allerdings bis jetzt ohne Wirkungstreffer bei mir. Auch eine Bierdusche nach Spielende kann ich schon auf meine Vita schreiben:flop:


    Wenn daraus für den Gastgeber keine Konsequenzen rühren, dann wäre dies ja ein Freibrief für alle...


    Bierbecher in Stadien zu verbieten alleine reicht ja nicht. Es werden die skurilsten Dinge geworfen, siehe oben... Man könnte ja auch mit Grillwürstchen und nem Snickers nach dem SRA werfen. Oder wie vor ein paar Jahren, als mit einem Handyakku ein Bremer Spieler getroffen wurde.

  • Die Beantragung des Urteils vom DFB an das DFB-Sportgericht zum Spiel zwischen dem FC St. Pauli und FC Schalke 04 ist gefallen:



      Die Strafe soll ein Bundesligaheimspiel* unter Ausschluss der Öffentlichkeit beinhalten.


    Die Vorwürfe sind:



      mangelnder Schutz des Schiedsrichter-Assistenten



      fortgesetztes unsportliches Verhalten


    Der FC St. Pauli hat dem Urteil nicht zugestimmt. Morgen, 08.04.11, wird das DFB-Sportgericht über den Strafantrag des Kontrollauschusses entscheiden.


    * Betroffen wäre das Heimspiel, das nach dem rechtskräftigen Urteil des DFB-Sportgerichts folgt.


    (DFB)

  • Zitat von Schiriassi;158357

    Die Strafe soll ein Bundesligaheimspiel* unter Ausschluss der Öffentlichkeit beinhalten. [...] Betroffen wäre das Heimspiel, das nach dem rechtskräftigen Urteil des DFB-Sportgerichts folgt.


    Meiner Meinung nach sind derartige Urteile juristisch sehr interessant: Muss ein Verein ein Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, so profitiert davon in der Regel ein völlig unbeteiligter Gegner.


    Nehmen wir an, das Urteil würde erst vor dem letzten Spieltag gefällt, Schalke 04 wäre zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer und Bayern München Tabellenzweiter. Würde St. Pauli am letzten Spieltag daheim gegen Bayern München spielen, so würde dieses Urteil zu der paradoxen Situation führen, dass der unmittelbare Gegner der ursprünglich involvierten Mannschaft nun von der fehlenden Zuschauerunterstützung profitiert.


    Bei der aktuell gegenständlichen Begegnung hat die Gastmannschaft durch den Vorfall zwar keinen Schaden erlitten, sondern "nur" ein Offizieller, aber auch eine derartige Konstellation wäre ja theoretisch denkbar.

  • Die Situation, die du beschreibst, tritt aber doch auch bei jeder roten Karte auf.
    Der Spieler wird gesperrt und es profitieren die nächsten Gegner des Vereins, obwohl diese mit dem Vergehen selbst nichts zu tun hatten.
    Etwas überspitzt kann man die Situation sogar auf das normale Leben übertragen. Wenn jemand wegen Mordes im Gefängnis sitzt, profitieren alle Bürger, indem sie vor dem Täter geschützt werden, obwohl diese nichts mit der Tat zu tun hatten. (Das Opfer hingegen kann keinen Nutzen aus der Strafe ziehen.)

  • Zitat von whistler;158418

    Würde St. Pauli am letzten Spieltag daheim gegen Bayern München spielen, so würde dieses Urteil zu der paradoxen Situation führen, dass der unmittelbare Gegner der ursprünglich involvierten Mannschaft nun von der fehlenden Zuschauerunterstützung profitiert.


    Ob der Gegner nun davon profitiert oder nicht ist Ansichtssache, denn schließlich dürfen auch die Fans vom "nicht involvierten" Verein nicht zu dem Ligaspiel reisen - und darüber würde ich mir mal Gedanken machen, denn das finde ich den Bremen Fans gegenüber nicht fair!

  • Zitat von Schiriassi;158357

    Der FC St. Pauli hat dem Urteil nicht zugestimmt. Morgen, 08.04.11, wird das DFB-Sportgericht über den Strafantrag des Kontrollauschusses entscheiden.



    Das Sportgericht hat den Antrag bestätigt, d.h. das ausverkaufte Heimspiel gegen Werder Bremen soll das erste Geisterspiel der
    1.Liga-Geschichte werden, was St. Pauli ca. 750.000€ Einnahmeverlust bringen würde. St. Pauli kann allerdings bis Montag noch Rechtsmittel einlegen.


    An Stelle des Becherwerfers würde ich schon mal einen Antrag auf Privatinsolvenz stellen! :p

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)