DFB beantragt Regeländerung bei "Notbremse"

  • Zitat von Körnerbrötchen;153546

    Manfred: ???



    Wenn er den Ball bereits hat, wieso foult er dann? Ich muss BRiT recht geben: Die meisten solcher Situationen dürften wegen des Foulspiels eine VW auch ohne Berücksichtigung der Wegnahme einer Torchance geben. Müsste man dann nicht g/r ziehen? :D ;)



    Nein, hier wäre Gelb-Rot falsch, da es die gelbe Karte für das gleiche Vergehen gibt, also könnte man bei geänderter Regeländerung in so einem Fall Gelb-Rot zeigen.

  • Zitat von Christoph;153248

    Von einer "Doppelbestrafung" kann eh keine Rede sein, weil das eine die Spielstrafe und das andere die persönliche Strafe ist...


    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun!


    Würde mich nicht wundern, wenn das sogar unserem Herrn Zwanziger persönlich eingefallen ist! Wahrscheinlich morgens auf der Toilette... die Idee hätte er mal gleich mit runterspülen sollen!



    Hallo,
    ich bin auch mal wieder da.
    Ich werde Herrn Dr. ( so viel Zeit muß sein ) Zwanziger bei der nächsten Gelegenheit persönlich danach fragen. Zufälligerweise wohnt er nämlich zwei Straßen weiter in meiner Nachbarschaft und ist oft bei den Heimspielen seines Vereins oder bei Jugendspielen am Sportplatz anzutreffen. Ich denke jedoch nicht, daß Herr Dr. Zwnziger sich mit solchen Fragen beschäftigt. Er hat andere Aufgaben, die ihm wenig genug Zeit lassen.
    Aber wie gesagt: Ich werde ihn fragen.
    Im Übrigen bin ich jedoch der Meinung, daß nicht jeder Vorschlag gleich als Unsinn oder Schwachsinn abqualifiziert werden sollte. Es ist ein Vorschlag von Leuten, die sich offensichtlich Gedanken um den Fußball machen. Allerdings vermute ich auch, daß hier auch die Fernsehrsender dahinter stecken, die verhindern wollen, daß die Publikumslieblinge früh zum Duschen geschickt werden oder ähnliches. Außerdem haben die Herren m. M. nach die Regeln nicht ganz verstanden. Denn es gibt hier -und auch anderswo im Spiel- keine Doppelbestrafung. Wenn es eine Doppelbestrafung gibt, dann höchstens für den Spieler, der sich :rote_karte: einegfangen hat: 1. Aktuelles Spiel ist für ihn zu Ende. 2. I.d.R. darf er beim nächsten Spiel oder den nächsten Spielen als Zuschauer fungieren.
    Diese Doppel- oder Mehrfachbestrafung gibt es im zivilen Leben übrigens auch. Beispiel: Ich fahre mit meinem Auto bei Rot über die Ampel: Folge: 1. Fahrerlaubnis weg.
    2. saftige Geldstrafe, 3. Punkte in Flensburg. Und das alles für ein! Vergehen.
    Das alles weiß man aber. Und deshalb gebe ich BRiT Recht. Die Spieler wissen das auch, daß sie gehen müssen, wenn sie ihrem Gegner mit unfairen Mitteln den Torerfolg versauen.
    Ich schließe mich daher der Meinung derer an, die sagen, es solle alles so bleiben wie es ist, denn es hat sich bewährt. Ich respektiere aber auch andere Meinungen ohne sie als Schwachsinn abzutun.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Der Pfeifer:
    Es ist ziemlich schön zu sehen, wenn sich jemand sachlich mit dem Thema auseinandersetzt und objektiv etwas beleuchtet, obwohl er selbst anderer Meinung ist. :top:


    @ Topic:
    In der Tat kann man es so und so sehen... konsequent wäre, im Falle einer Regeländerung, der Ansatz wie beim Handball: Wenn eine klare Torchance unfair genommen wird, wird der Täter nicht des Feldes verwiesen (abgesehen natürlich von rohem Spiel etc.), aber unabhängig vom Tatort ist die Spielstrafe ein Strafstoß, denn so würde diese Torchance auch tatsächlich wiederhergestellt werden.
    Ist nur mal ein Denkanstoß, der mir letztens gekommen ist - das würde allerdings einen heftigen Umbruch im Regelwerk bedeuten.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Mir ist gerade in den Sinn gekommen, dass wenn der SR bzw. SRA's sich beim Tatort des Vergehens, hinsichtlich innerhalb und außerhalb des Strafraums, irrt, dann kommt es quasi zu einem Doppelfehler:

    "Notbremse" knapp innerhalb wird nach außen verlegt -> FV und dir.FS
    "Notbremse" knapp außerhalb wird nach innen Verlegt -> VW und Strafstoß

    Anscheinend wendet der DFB diese Regeländerung schon an, denn gestern hat SR Fritz auch nur die VW ausgepackt, als der Angreifer frei vor dem TW stand:ironie:

  • Das hat mich auch gewundert, obwohl niemand (außer der TW) hätte eingreifen können und der Stürmer den Ball unter Kontrolle hatte, holt Fritz die gelbe Karte raus. Aber was mich auch (leicht) gewundert hat, dass nicht ein Kommentator bei sky & ARD auf dieses Thema hingewiesen hat, die haben es kommentarlos hingenommen (normalerweise kommt dann doch immer der Spruch "Der SR ist sehr gnädig und belässt es bei gelb ...").

  • Moderatorenhinweis


    Hier bitte keine Diskussionen über konkrete Spielszenen (die gehören in das passende Ligaboard) sondern ausschließlich über die beantragte Regeländerung.

  • Alles in allem führt es doch zu mehr Strafstößen kommen, da es sich "lohnt", einen Strafstoß zu kassieren um ein sicheres Tor zu retten. Notbremse --> Strafstoß --> verschossen (Stat. 25%) --> Verhindern eines Tores, Nachteil für gefoulte.
    Außerdem wäre so etwas weiterhin grob unsportlich, d.h. zu mindest das Verhalten zu verwarnen. Zusätzlich würde eine solche Regelung anstatt fairer Zweikämpfe im Strafraum, stets zu "Notbremsenartigen" Handlungen führen.

  • Also wenn ich lese, was hier von den Usern alles so an Bedenken angeführt wird und was da alles evtl. geschehen oder nicht geschehen wird, dann bekomme ich fast einen Knoten ins Gehirn:confused::confused: Das bestärkt mich in meiner Meinung, alles so belassen, wie es ist. Die Spieler wissen,woran sie sind u. die Schiris wissen, was sie tun müssen. Ganz einfach.
    Aber vielleicht sollte ich auch mal ´ne neue Sau durch´s Dorf treiben. Wie wäre es, in so einem Fall eine Regelung aus dem Eishockey zu übernehmen. Der fehlbare Spieler wird mit :rote_karte: des Feldes verwiesen und muß den Innenraum verlassen. Nach zehn Minuten darf die Mannschaft durch einen anderen Spieler wieder ergänzt werden. Die Spielfortsetzung müsste Strafstoß sein, wenn sich der Angreifer im Moment des Fouls in der gegnerischen Hälfte aufhielt und er absolut einen freien und direkten Weg zum Tor hatte.
    Vielleicht ist das ja eine Variant. Im Übrigen bin ich nach wie vor der Meinung und davon überzeugt, daß es keine Doppelbestrafung gibt. Es gibt die Spielstrafe und es gibt die Spielerstrafe. Fertig.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Warum denn auch einfach wenn's auch umständlich geht ... Dann soll ich auch noch die 10 Minuten überwachen und die Probleme mit der Notbremse außerhalb des Strafraumes blieben auch erhalten. :flop:

  • Zitat von ChrisW;153233

    Für Handspiele auf bzw. kurz vor der Torlinie (kein weiterer Spieler kann mehr eingreifen) hätte ich einen revolutionären Vorschlag - ich weiß nicht, ob ich den schon mal gepostet habe:
    Einführung eines "technischen Tores" (analog zum Eishockey: wenn dort ein Penalty gegeben werden müsste, aber kein Torwart mehr am Eis ist, gibt es statt Penalty Tor), dh. es gibt keinen Strafstoß, sondern die angreifende Mannschaft bekommt das sicher scheinende Tor angerechnet - als persönliche Strafe kann man dann immer noch :gelbe_karte: geben. Die Idee hatte ich zuletzt beim WM-Viertelfinale mit dem Handspiel in der 120.Minute, bei der sich der Verteidiger als Held feiern ließ, nachdem der fällige Strafstoß versemmelt wurde.
    Um Unklarheiten zu vermeiden: das sollte mMn nur dort gelten, wo der Ball ohne weiteres Zutun ins Tor gehen würde und kein Spieler mehr die Möglichkeit hat, regulär einzugreifen. Wenn der Tormann noch überspielt werden müsste oder ein Spieler noch hinter dem mit der Hand spielenden Verteidiger steht, bleibt es beim Strafstoß.


    Diese Regel kann man eigentlich jetzt schon anwenden ;). So einen ähnlichen Fall hatte ich tatsächlich: Noch bevor ich die Rote Karte ziehen konnte, waren der Abwehrspieler und der Stürmer einstimmig der Meinung, dass der Ball hinter der Linie war, so habe ich es dann auch "gesehen" => Tor, Anspiel und keiner hat reklamiert.


    Wenn der SR der Ansicht ist, dass der Ball "eindeutig" im Tor war, dann ist das eine Tatsachenentscheidung, auch wenn sie falsch sein sollte. Wer sollte sich denn da wirklich benachteiligt fühlen? Die angreifende Mannschaft, weil das eingetreten ist, was ihr Ziel war, nämlich Tor? Oder die Abwehr, weil sie aufgrund einer unsportlichen Aktion oder Kurzschlusshandlung Anspruch auf einen Strafstoß und Feldverweis hat?


    Viel schlimmer finde ich, dass ein sich hinter dem Tor warmlaufender Auswechselspieler, wenn er ein Tor "regelkonform", also ohne Hand oder Foulspiel, nur durch Betreten des Spielfeldes verhindert, gemäß den Regeln nur mit Gelb und indirektem Freistoß aufgrund "bestraft" werden darf.

  • Zitat von Mark;155195

    Viel schlimmer finde ich, dass ein sich hinter dem Tor warmlaufender Auswechselspieler, wenn er ein Tor "regelkonform", also ohne Hand oder Foulspiel, nur durch Betreten des Spielfeldes verhindert, gemäß den Regeln nur mit Gelb und indirektem Freistoß aufgrund "bestraft" werden darf.


    Rein theoretisch hast Du recht. Aber warum nur soll ein solcher Vorfall explizit gemeldet werden? Richtig: Damit darüber im Nachgang am grünen Tisch geurteilt werden kann, denn auf dem Platz gäbe das gerade bei knappen Dingen sonst eine unendliche Diskussion.


    Aber wir verlassen damit das eigentlich Thema, wenn also dazu noch Gesprächsbedarf besteht: Bitte nicht hier! Und nun zurück zum eigentlichen Thema ...

  • Heute von der FIFA entschieden:


    Zitat von DFB-Homepage

    Der Antrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bei einer Notbremse im Strafraum neben dem fälligen Elfmeter die Gelbe Karte statt der Roten zu verhängen, wurde an eine Sonderkommission der FIFA verwiesen.

  • Das würde mich in der Tat interessieren... Einzeiler raushauen, ohne dabei den Hauch einer Begründung zu liefern, ist selten eine Möglichkeit, andere Leute von der eigenen Meinung zu überzeugen. Also: Was steht denn deiner Meinung nach so stark gegen eine Regeländerung, dass der Chef persönlich eingreifen muss?

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Also meiner Meinung nach sollte es so bleiben wie es zur Zeit ist, mit der Begründung, dass eine Verhinderung einer klaren Torchance eine grobe Unsportlichkeit ist und es dabei irrelevant ist, wo das Vergehen stattfindet. Wieso sollte das gleiche Vergehen im Strafraum "nur" eine Unsportlichkeit darstellen, wenn es außerhalb "grob" unsportlich ist? Ich denke, man macht es den Schiedsrichtern zudem schwerer, denn falls es zu einer Fehlentscheidung in Bezug zu innerhalb/außerhalb kommt, gibt es wieder einen Kritikpunkt mehr, welchen man dem Schiedsrichter anlasten kann (z.B. "War ja doch innerhalb, also :gelbe_karte: , etc.)

  • Mal zusammengefasst:


    jetzige Regelung:


    - bei Foul als letzter Mann innerhalb und außerhalb: rot und dF / Strafstoß
    > mögliche Fehlerquellen für den SR: innerhalb/außerhalb, letzter Mann oder war da doch noch einer?, Ballkontrolle durch den Stürmer?, (evtl. noch) Entfernung zum Tor >>> 4 mögliche Fehlerquellen


    Vorschlag DFB:


    - bei Foul als letzter Mann innerhalb: gelb und Strafstoß / außerhalb: rot und dF
    > mögliche Fehlerquellen für den SR: innerhalb/außerhalb, letzter Mann oder war da noch einer?,
    Ballkontrolle durch den Stürmer?, (evtl. noch) Entfernung zum Tor >>> 4 mögliche Fehlerquellen


    Fazit: die Fehlerquellen bleiben im Großen und Ganzen die gleichen - einzig die Attraktivität des Spiels wird aufrecht erhalten, wenn bei einem Foul innerhalb "nur" gelb ausgesprochen wird und trotzdem weiterhin 11 Mann agieren dürfen. Dieses Argument kann ich gut nachvollziehen und daher finde ich diese Regeländerung durchaus angebracht (Vorteil: wenn der SR eine Fehlentscheidung in Bezug auf den Strafstoß macht (z.B. es war keiner, trotzdem wird er gepfiffen) und dann nur gelb anstatt rot zieht (bei einer Torverhinderung), dann kann der (unberechtigte) Strafstoß zwar immer noch rein gehen, aber es wird danach nicht noch zusätzlich zum Gegentreffer für das gegnerische Team nur noch mit 10 Mann gespielt).

  • Im übrigen wird dieser Antrag auf eine Regeländerung beim Großteil der Spitzen-SR als sehr positiv gesehen. Bei Vergehen im Strafraum wird die Torchance durch den Strafstoß wieder hergestellt. Dies ist auf dem Platz sonst nirgendwo möglich.
    Somit verhindert der Spieler ja auch eigentlich keine klare Torchance, denn die Mannschaft bekommt sie ja wieder.


    Die von Schiriassi genannten Fehlerquellen haben nichts mit der Regeländerung zu tun. Diese Problemfälle haben wir bei alter Regelung ganz genauso.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich finde die Idee nicht schlecht weil die Torchance durch den Strafstoß wiederhergestellt ist! Daher ist eine :rote_karte: nicht mehr notwendig! Ander ist das natürlich bei einem groben Foulspiel bei dem dann wieder :rote_karte: zwingend ist!