Wie viele Spesen habt ihr in diesem Jahr bekommen.

  • Da unsere Kreisliga leider ohne SRAs spielt hat man bei uns als Jung-SR auch nur einen Einsatz pro WE. Meist zu 15€ (KL Jugend Groß; LL Jugend Klein; SRA VL C&B) und einmal im Monat auch bei 20 (SRA Herren LK, SRA VL A). Im Monat macht das 65 Euro. Das mal 6 voll gespielten Monaten macht ~390 dazu kommen dann im Januar/Februar und Dezember nochmal ~50€ für die Hallenturniere. Insgesamt also 440€ dazu kommen. Das hebt den "Lebensstandart" auch schon stark an.


    Ich finde die Schiedsrichterei auf jeden Fall besser als ein Job wie Zeitungen verteilen, denn man bekommt ungefähr das Gleiche auf die Hand, hat bei der Schiedsrichterei allerdings noch Spaß und auch keine richtige Arbeit.


    Aber BtT: Bitte keine Fahrtaufwandsentschädigungen mit einbeziehen.

  • Da die meisten Menschen Brutto von Netto nicht unterscheiden können ("das eine ist irgendwie mehr") muss ich annehmen, dass hier auch Äpfel mit Birnen vermischt werden (Fahrtkosten, Aufwandsentschädigungen, km-Pauschalen, weitere Zuwendunden wie z.B. beitragsfreie Mitgliedschaft...).
    Insofern wird diese Umfrage so oder so keine gute Aussagekraft haben. Nix für ungut Hannes- aber hier kommst Du mit einer guten Schätzung weiter als mit Erhebungen.

  • Soll er es doch einfach hochrechnen.


    Nimm einen durchschnittlichen Brandenburger Jungschiedsrichter in der E-Jugend-Landesliga, rechne mit einem Spiel pro Wochenende und 2 Wochenenden mit 2 Einsätzen (Flutlicht-Derbys).
    Rechne die Spesen hoch und schlage noch die Spesen von der Spruchkammer, die bestimmt für irgendwelche regeltechnischen Unklarheiten 2-Mal in der Saison vonnöten sein wird, obendrauf.


    Fertig.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Womit wir wieder sehen, dass alles relativ ist ...


    Für einen Schüler sind die 50 Euro, die er im Monat wohl locker machen kann, sicher viel Geld. Bei einem Berufstätigen sieht die Welt ganz anders aus, selbst wenn er auf das Doppelte kommen sollte. Sicher ist aber, dass in eine solche Berechnung nur Spesen einfließen dürfen, der Fahrtkostenerstattung stehen für gewöhnlich ja auch (Fahrt)Kosten gegenüber. Ebenso sicher ist aber auch, dass man als Schiri nicht reich werden kann, nicht mal als Bundesliga-Schiri. Womit wir aber schon an dem Punkt wären an dem geklärt werden müsste, ab wann man "reich" ist ...

  • Klar ist auch: Vergleicht man den Zeitaufwand mit den erhaltenen Spesen lohnt sich die Schiedsrichterei nicht. Dies macht man aber auch nicht des Geldes wegen. Ist aber ein toller Nebeneffekt ;)

    Gruß aus dem kleinen Odenwald
    Janek


    "Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt." (Dieter Hildebrandt)

  • jnk


    Das würde ich pauschal so nicht sagen! Ich komme Teilweise auf einen echt guten Stundensatz^^


    Nehmen wir hier ein Rechenbeispiel. Spiel der Kampfmannschaft in meinem Heimatort. Als Fahrtkosten haben wir hier eine Pauschale von "2 mal die Stundenkarte der öffentlichen". Also 3.80€. Das Spiel selbst bringt 40€ an Spesen.


    Ich fahre also ca 30 min hin und 30 min heim. 100 Minuten dauert das Spiel(90+10minHZ). 45 min bin ich vorher dort. 30 Min brauch ich für Bericht + Duschen.
    30+30+100+45+30 =235 Minuten. Das entspricht ~ 4 Stunden. (also haben wir jetzt aufgrund der Rundung sogar die Nachspielzeit mitgerechnet :D )


    43.80€ für 4 Stunden sind über 10€ in der Stunde. Das ist ein ziemlich brauchbarer Stundensatz!



    oder nehmen wir einen Ort, der weiter entfernt ist!
    In meinem Fall war der Ort 49km entfernt. Ergibt 98 km Fahrtstrecke. Das sind bei uns 36.26€. Dafür rechnen wir jetzt auch eine ganze Stunde fahrtzeit ein.
    60+60+100+45+30 ~ 5 Stunden.
    76.26 für 5 Stunden sind 15€ in der Stunde!


    Ich denke, da kann man sich als (bis vor kurzem noch) Schüler echt nicht beschweren!



    Natürlich hast du Recht, ich denke keiner von uns macht es des Geldes wegen. Denn, wenn ich mich "nur für Geld" so behandeln lasse, wie man teilweise als SR behandelt wird, dann will ich mehr als 15€ in der Stunde :D

  • @ Ginssuart
    Du musst noch Benzin, Verschleiß am Auto... Spielnotizkarten, mal ein neues Trikot und und und bezahlen. ;)

    Gruß aus dem kleinen Odenwald
    Janek


    "Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt." (Dieter Hildebrandt)

  • Bei den öffentlichen Verschleißt dein Auto normalerweise ja nicht.
    Aber ich verstehe eure Ansicht schon, dass es als Erwachsener nicht mehr nach dem Geld geht, wobei ich denke, dass man als Buli SR(A) oder als SR(A) in der 2. Liga gut von dem Geld leben kann.
    3600€ - (~800-1000€) = 2800-2600€. Und das jedes WE macht schon was aus.


    Leute die allerdings einen auf "Ich brauch keine Ausbildung ich werd `Profi`SR" kann ich einfach nicht verstehen, denn die Chance ist wohl er klein, es so hoch zu schaffen.

  • Diese Leute haben so wenig in der Birne wenn sie so etwas denken... -> Aufstieg unmöglich :D

    Gruß aus dem kleinen Odenwald
    Janek


    "Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt." (Dieter Hildebrandt)

  • Zitat von SR Hannes;149957

    ... wobei ich denke, dass man als Buli SR(A) oder als SR(A) in der 2. Liga gut von dem Geld leben kann.
    3600€ - (~800-1000€) = 2800-2600€. Und das jedes WE macht schon was aus.


    Da denkst Du aber leider verkehrt.


    Erstens ist nicht gesichert, dass Du zum Einsatz kommst, ergo kann also in der Kasse ganz schnell eine Lücke klaffen.
    Zweitens ist das Geld wegen der Betragshöhe zu versteuern, das Spiel Brutto = Netto funktioniert also nicht, Du wirst einen nicht unbeträchtlichen Teil abziehen müssen.
    Drittens hast Du das Problem Sozialversicherung: Willst Du wirklich als Profi-SR agieren, wirst Du Dich auf eigene Kosten krankenversichern müssen, was je nach Familienstand und Kindern locker auf bis zu 1000 Euro im Monat kommen kann - und das jeden Monat, völlig unabhängig von Sommer- und Winterpause etc. Zudem musst Du Dich auch selber um eine angemessene Altersvorsorge kümmern, denn bekanntlich ist im BL-Bereich weit vor dem normalen Rentenalter Schluss (wobei Du ohnehin mangels gezahlter Beiträge keine Rente bekämst).


    Was folgt daraus: Auch in den Profi-Ligen sind die Spesen letztlich nur ein nettes Zubrot. Da DFB und Co. aber auch immer wieder die Teilnahme an Lehrgängen, Leistungsnachweisen, Tagungen etc. verlangen, also Zeiten entstehen, in denen Du als Selbständiger keine Einnahmen erwirtschaften kannst bzw. als Arbeitnehmer Urlaub nehmen musst, der wegen des begrenzten Urlaubsanspruches auch des Öfteren unbezahlt sein dürfte, relativieren sich die Einnahmen noch weiter.


    Sei mir nicht böse, aber ich habe den Eindruck, dass Dir da altersbedingt ein wenig der Durchblick fehlt. Ich weiß, dass für einen Schüler 200 oder 300 Euro viel Geld sind, für einen Berufstätigen ist das zwar auch Geld, reicht in der Regel aber nicht einmal für die Miete, von den anderen Kosten wie Heizung, Strom, Telefon, Versicherung, Kleidung, Nahrung, Auto usw. mal ganz abgesehen.


    Wie bereits angedeutet, müssten wir mal definieren, ab wann man reich ist - für mich ist das der Zeitpunkt, ab dem man ein "normales" Einkommen nach Steuer, notwendiger Versicherung usw. sowie angemessenem Zuschlag zum Vermögen zur Vermeidung des Kapitalverzehrs hat, erzielt ohne arbeiten gehen zu müssen. Beim derzeitigen Zinsniveau fängt das frühestens bei einem Barvermögen von ca. 4 bis 5 Millionen Euro an (und ich bin noch so meilenweit von der ersten Million entfernt ;) ).

  • Zitat von Manfred;149977

    ....Sei mir nicht böse, aber ich habe den Eindruck, dass Dir da altersbedingt ein wenig der Durchblick fehlt. ..


    Und da befindet man sich in Deutschland in guter Gesellschaft. Ich kenne mehrere Menschen, die heute noch in D-Mark umrechnen oder Gehaltsvergleiche mittels Monats-Netto-Angaben durchführen. Den Gehaltsabrechnungsbogen versteht nur jeder dritte Arbeitnehmer. Auswendig die Abzüge vom Bruttoeinkommen aufzuzählen gelingt nur jedem 5. Steuerzahler (geschätzt).
    Auch die Prominenz lässt sich regelmäßig von "Finanzberatern" übers Ohr hauen und steht dann plötzlich mit leeren Händen da. Da waren dann die Telekom-Aktien oder die Ost-Immobilien plötzlich nicht mehr ganz so toll wie geplant. Und was eine Risikostreuung ist... na ja, ich will es mal gut sein lassen.


    Zitat von Manfred;149977

    ...Wie bereits angedeutet, müssten wir mal definieren, ab wann man reich ist - für mich ist das der Zeitpunkt, ab dem man ein "normales" Einkommen nach Steuer, notwendiger Versicherung usw. sowie angemessenem Zuschlag zum Vermögen zur Vermeidung des Kapitalverzehrs hat, erzielt ohne arbeiten gehen zu müssen. Beim derzeitigen Zinsniveau fängt das frühestens bei einem Barvermögen von ca. 4 bis 5 Millionen Euro an (und ich bin noch so meilenweit von der ersten Million entfernt ;) ).


    Respekt Manfred, was Du für einen Lebensstandard hast. Bei angenommener Nettorendite von mittelfristig 4% (konservative Schätzung) hättest Du bei 4 Mio € 160.000 Euro pro Jahr; eine Altersvorsorge oder andere Versicherungen (außer Krankenversicherung) brauchst Du nicht, da Du ja das Kapital hast.

  • Zitat von BestRefinTown;150004

    Respekt Manfred, was Du für einen Lebensstandard hast. Bei angenommener Nettorendite von mittelfristig 4% (konservative Schätzung) hättest Du bei 4 Mio € 160.000 Euro pro Jahr; eine Altersvorsorge oder andere Versicherungen (außer Krankenversicherung) brauchst Du nicht, da Du ja das Kapital hast.


    Willkommen in Deutschlands guter Gesellschaft ... :p


    Mal angenommen, dass die 4 % stimmen - obwohl selbst bei Anlagen mit zehnjähriger Laufzeit solche Sätze derzeit nicht zu erzielen sind, frage mal die Lebensversicherer -, so käme man tatsächlich auf 160.000 Euro pro Jahr. Dummerweise möchte der Staat davon aber rund die Hälfte als Steuer abhaben, so dass netto nur 80.000 Euro verbleiben. Bei einer Inflationsrate von momentan etwa einem Prozent müsstest Du 40.000 Euro Deinem Kapitalstock als Ausgleich hinzufügen, denn ein einkalkulierter Kapitalverzehr ist riskant und damit unseriös. Unglücklicherweise bleiben dann aber nur noch 40.000 Euro übrig, wovon Du noch eine volle private Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen musst, für die ich etwa 10.000 Euro im Jahr ansetze; je nach Alter, Gesundheitszustand und familiärer Situation kann das sicher etwas weniger, aber auch deutlich mehr sein. Damit verblieben 30.000 Euro netto im Jahr oder auch 2500 Euro im Monat. Das ist sicher kein schlechter Verdienst, aber sicher auch nicht üppig, schon gar nicht, wenn man den ganzen Tag Zeit hat, im übrigen sprachen wir von "reich sein".


    Das Kernproblem ist der gerne einkalkulierte Kapitalverzehr, dessen Krux aber der Umstand ist, dass Du bitte weder unvorhergesehene Ausgaben noch ein länger als kalkuliertes Leben haben darfst - von daher hatte ich diesen ganz bewusst ausgeschlossen und dies auch ausdrücklich erwähnt.


    P.S.
    Auch wenn das mit 75 bis 150 Euro im Jahr sicher nicht der Knackpunkt ist, aber eine private Haftpflichtversicherung brauchst Du immer - sonst könnte es passieren, dass Dein Geld schon durch einen kleinen Fehler sofort verbraucht ist.

  • Soweit die Theorie - und nun zur Praxis:


    In ein gut geführtes Depot, welches den angesprochenen Gewinn abwerfen soll, gehören auch Anlagen, die in vollem Umfang der "Spekualtionssteuer" unterliegen - sei es, weil die Finanzverwaltung diese als "innovative Finanzprodukte" klassifiziert oder es sich um andere Anlagen handelt, die nicht der Abgeltungsteuer unterliegen. Ein Klassiker der Vermögensanlage sind übrigens noch immer Immobilien - und Mieteinnahmen sind ganz klassisch steuerpflichtig, eventuelle Gewinne aus Immobiliengeschäften ebenso. Es sei auch daran erinnert, dass Erträge aus (seit glaube ich 2005) abgeschlossenen Lebens- und privaten Rentenversicherungen sehr wohl der Steuerpflicht unterliegen.


    Je mehr Aktien und festverzinsliche Wertpapiere im Depot liegen, desto geringer wird der Steuersatz, weil mehr der Abgeltungsteuer unterliegt, allerdings werden durch nicht ausreichende Streuung die Ertragschancen geringer und die Risiken höher.


    Ganz nebenbei: Anlagen im Ausland bzw. in ausländsichen Wertpapieren unterliegen oft doppelter Besteuerung, die bei weitem nicht immer durch Doppelbesteuerungsabkommen vollständig kompensiert werden, so dass auch hier der Wert von 25 % (puls SolZ und KiSt) schnell überschritten wird. Zu guter letzt gilt es in bestimmten Fällen auch noch Dinge, die dem Progressionsvorbehalt unterliegen - kommt zwar bei Kapitalanlagen eher selten vor, ist aber nicht vollkommen ausgeschlossen.


    Zum guten Schluss:
    Es darf nicht vergessen werden, dass Vermögensverwalter, Banken in Form von Provisionen und Depotgebühren etc. auch ihr Geld wollen - und das habe ich nicht extra ausgewiesen, geht aber auch schnell in vier- und fünfstellige Bereiche.

  • Jetzt schreibe ich ganz bewusst noch einen separaten Beitrag, da wir uns doch sehr vom eigentlichen Thema entfernt haben.


    Ich denke, wir sind und darüber einig, dass mit der Schiedserei niemand auch nur ansatzweise "reich" werden kann. Das schließt gefühlten Reichtum für Schüler oder für Kollegen ohne oder mit kleinem Einkommen natürlich nicht aus. Oder ist da jemand anderer Meinung? Das sollten wir dann im Sinne des Themenerstellers diskutieren.