Handspiel auf der Torlinie nach indirektem Freistoß

  • Dann geht der Ball ins Tor und du kannst für das jeweilige Handspiel :gelbe_karte: geben das heisst dann :gelbe_karte::rote_karte:! Du hast in einer Minute soviel Action wie sonst nicht in 90 Minuten! Ich hoffe du hast nur den :ironie: vergessen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Zitat von Fimpel;148878

    Was machen wir für den Fall, dass der Spieler den Ball zuerst mit der einen Hand und dann mit der anderen Hand spielt? :p



    Gar nicht mal so uninteressant.
    Wenn man mal überlegt: Ind. Freistoß, Verteidiger versucht den Ball mit der Hand ein Tor zu verhindern ( auf der Torline) schafft dies aber nicht -> Vorteil, Tor Anstoß
    Jetzt aber: Ind. Freistoß, Verteidiger versucht den Ball mit der Hand ein Tor zu verhindern ( auf der Torline) schafft dies nicht --> Ball ist "scharf" berührt den Ball mit der anderen Hand --> Rot Strafstoß


    Sag jemand ob ich mich irre ;)

  • Zitat von zockermp1981;148901

    Ich denke das in diesem Fall das 1. vergehen zählt. Also bleibts wohl beim idf und verwarnung.



    Ich hab gelernt, dass zur Spielfortsetzung das Zeitliche frühere Foul geahndet wird also das erste Handspiel und für die pers. Strafe das schwere. Also die Torverhinderung mit Rot.


    Habe mal eine Mail an meinen Lehrwart geschrieben.

  • Bei Vergehen derselben Mannschaft wird sowohl bezgl. der Spielstrafe als auch der persönlichen Strafe das jeweils schwerere Vergehen geahndet.
    In Fimpels kuriosem Beispiel, falls der Ball nicht im Tor landet: Strafstoß, :rote_karte:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Sorry Jungs, aber wie soll denn ein doppeltes Handspiel aussehen? Das können nie zwei hintereinander getätigte Vergehen sein. Wenn er den Ball mit der einen Hand spielt und er ihm an die andere Hand springt, wäre das Zweite ja kein absichtliches Handspiel mehr.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Beispiel beim 1. Handspiel lenkt er den Ball zum Pfosten. Beim 2. "haut" er den Ball der Richtung Pfosten fliegt mit der Faust in Richtung Mittellinie.
    Und jetzt?

  • Der Fall des doppelten Handspiels ist doch auch ohne Pfosten nicht unrealistisch:
    Der Verteidiger versucht den Schuß mit der einen Hand abzuwehren, kann ihn aber nur unkontrolliert mit der Hand spielen, so dass der Ball von der Hand weiter Richtung Torlinie prallt. Daraufhin schlägt der Verteidiger den Ball mit der anderen (oder der gleichen) Hand von der Torlinie.

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    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Das zweite Handspiel ist in meinen Augen nicht relevant. Der idF kommt auf das Tor, der Verteidiger spielt mit der Hand. Der Vorteil (Ball geht ins Tor) ist nicht eingetreten, also Strafstoß und Verwarnung. Damit ist die Situation m.E. nach abgeschlossen und das Spiel ist zu unterbrechen. Die Aussage, dass bei zwei Vergehen einer Mannschaft das schwerere zu bestrafen ist kann m.M. nach hier auch keine Anwendung finden, da es sich um das gleiche Vergehen handelt und keine andere Spielstrafe erreicht wird (Strafstoß gibt es ohnehin). Ein weiterer Vorteil kann m.E. nach nicht gewährt werden (Vorteil heisst ja Vorteil für die angreifende Mannschaft, und nicht größtmöglicher Nachteil für den Gegner).


    Ich kann nicht nachvollziehen, warum hier mit Gewalt ein Feldverweis konstruiert werden soll, wo eine Verwarnung gem. Regel vorgesehen ist.

  • Analoges Beispiel: Rücksichtloses Foulspiel eines Verteidigers im eigenen Strafraum, SR wartet Vorteil ab, daraufhin foult derselbe Verteidiger denselben, zwischenzeitlich weitergelaufenen Angreifer erneut rücksichtslos und verhindert erst durch das zweite Foulspiel eine klare Torchance. Auch hier gibst Du :rote_karte: für das zweite Foulspiel, obwohl es das gleiche Vergehen (rücksichtsloses Foulspiel) und die gleiche Spielstrafe (Strafstoß) ist.

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  • Hier ist eine echte Vorteilssituation für den Stürmer entstanden. Die sehe ich bei dem beschriebenen Handspiel nicht. Wenn der Verteidiger den Ball einem Stürmer vor die Füße faustet und den folgenden Torschuß ebenfalls mit der Hand abwehrt, gebe ich auch den Feldverweis. Bei den zuvor beschriebenen Situationen nicht.

  • Wenn der Verteidiger mit dem ersten Handspiel den indirekten Freistoß Richtung Torlinie faustet, auf der er den Ball erneut mit der Hand spielt, ist die Vorteilssituation sogar noch größer als beim Fausten vor die Füsse des Stürmers. Mit dem Weglassen des Feldverweises liegst Du m.E. falsch.

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  • Der Verteidiger verursacht mit seinem (ersten) Handspiel erst den Vorteil für den Angreifer (lässt er den Ball durch, gibt es Abstoß).


    Das Weglassen des Feldverweises kann ich regeltechnisch begründen. Falsch im Sinne von "Regelverstoß" ist es deshalb m.M. nach nicht.


    Ich persönlich spreche alle Feldverweise aus, die notwendig und vorgeschrieben sind. Ich bin aber froh für jeden Feldverweis, den ich nicht aussprechen muss. In diesem Fall gibt mir die Regel die Möglichkeit, die höchstmögliche Spielstrafe (Strafstoß) auszusprechen und auf den Feldverweis zu verzichten - dann nutze ich die auch.

  • M.E. ist es ohne Belang, wer die Vorteilssituation wie geschaffen hat, Vorteil ist Vorteil.


    Wo sind bitte die Lehrwarte, die uns aufklären?

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  • Zitat von A_Kappi;148934

    Das zweite Handspiel ist in meinen Augen nicht relevant. Der idF kommt auf das Tor, der Verteidiger spielt mit der Hand. Der Vorteil (Ball geht ins Tor) ist nicht eingetreten, also Strafstoß und Verwarnung. Damit ist die Situation m.E. nach abgeschlossen und das Spiel ist zu unterbrechen.



    Da muss ich dir wiedersprechen. Folgendes Beispiel: Spieler A fälscht den ind. Freistoß unsportlich mit der Hand ab, der Ball geht trotzdem in Richtung Tor. Nun geht Spieler B auf der Torlinie mit der Hand zum Ball und verhindert das Tor.


    Deinem Beispiel nach wäre die Entscheidung die gelbe Karte für Spieler A, Spieler B ginge straffrei aus.


    Die richtige Antwort müsste aber sein: Gelb für Spieler A (unsportliches Handspiel, keine Torverhinderung da ind. Freistoß) und Rot für Spieler B (verhinderung einer eindeutigen Torchance. Das Handspiel von Spieler A zählt als Ballberührung, somit Tor möglich).
    Solange ich das Spiel nicht unterbrochen habe (Vorteil gewähre) läuft das Spiel weiter. Natürlich müssen weitergehende Regelübertretungen bestraft werden. Analog zum von mir geschilderten Fall sehe ich die Situation auch, wenn Spieler A beide Handspiele begeht. Die gelbe wird dann natürlich nicht gezeigt, da er mit Rot zum duschen geht. Es muss nur darauf geachtet werden, dass es von sich losgelöst Szenen sind. Wenn er den Ball mit der Hand spielt, der Ball gegen seinen Oberkörper springt, von da wieder an die unnatürlich gehaltene Hand, dann ist es selbstverständlich nur eine Situation und somit Gelb.


    Strafstoß ist in beiden Situationen selbstverständlich.

  • Moment, das ist eine andere Situation, da dabei 2 Spieler beteiligt sind.


    Mal zurück zum "doppelten" Handspiel:
    Der Ball ist weiterhin nicht im Tor, was der größtmögliche Vorteil wäre, ergo bleibt es beim Strafstoß. Da der Ball aber nicht regelkonform gespielt wurde, kann dies nicht, es sei denn es wäre vorteilhaft, dazu führen, dass damit die Voraussetzungen für eine Torerzielung gegeben wären, da dies eine Vorteilsauslegung wäre, die so nicht im Sinne der Regeln sein kann. Was würde das denn bedeuten: Der SR lässt das erste Handspiel im Sinne des Vorteils zunächst nicht geahndet, womit der Ball berührt und ein Tor möglich wäre. Kurz darauf - auf jeden Fall innerhalb der Zeitspanne, die der SR abwarten kann um zu sehen, ob ein Vorteil eintritt - geschieht nun das zweite Handspiel. Damit ist der Vorteil nicht eingetreten und es wäre ein herrlicher Streit, ob da schon eine neue Spielsituation vorlag, was ich wegen des kurzen zeitlichen Abstandes und in Anbetracht des Umstandes, dass kein anderer Spieler beteiligt und der Weg, den der Ball zurückgelegt hatte, extrem kurz war, verneinen würde. Außerdem wäre das für mich eine Überdehnung der Vorteilsbestimmung, deren Zweck ist, der "geschädigten" Mannschaft einen Vorteil zu verschaffen, implizit aber meint, eine klare Torchance ausnutzen oder zumindest einen guten Angriff starten zu können. Sinn der Vorteilsbestimmung ist daher zweifelsfrei, sofort einen Vorteil zu haben - und eine persönliche Strafe kann nie einen sofortigen Vorteil erzeugen.


    Daher: Vorteil nicht eingetreten, ergo wird das erste Handspiel mit Strafstoß und Verwarnung geahndet, das zweite Handspiel bleibt unbeachtlich.

  • Strafstoß - Der Ball wird an die Latte geschossen und friert dort fest.
    Spielfortsetzung?


    Männer bitte, das ist doch alles konstruiertes Zeug, welches nicht vorkommt. Spätestens beim ersten Handspiel pfeift jeder von uns, wenn der Ball nicht direkt ins Tor geht. Man sollte nichts übertreiben.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !