Auswechselspieler hinter dem Tor des Gegners

  • In meinem heutigen Spiel der 2. KL startete der Gast eine eindrucksvolle Aufholjagd in der 2. Halbzeit. Aus einem 1-3 aus Sicht der Gäste wurde zwar nur ein 2-3, aber es war bis zur 90.+3. Spielminute spannend.


    Es war ein großer Sportplatz (Barkelsby) mit sehr viel Platz hinter den Toren. Dann eine ehemalige Laufbahn und dann erst ein Geländer ("Bande").


    In der 2. HZ postierte sich ein Gästespieler hinter des Gegners Tor, um Torausbälle schnell wieder dem Spiel zuzuführen. Er verhielt sich absolut ruhig, machte keine Aufwärmübungen und stand etwa 10m hinter dem Tor der Heimmannschaft.


    Die Heimelf forderte, ich solle den Spieler dort entfernen. Da ich es jedoch für den Spielfluss förderlich fand und keine Störung durch den Gästespieler feststellen konnte, entfernte ich den Spieler dort nicht.


    De facto befand er sich innerhalb der Bande. Aufwärmübungen hat er nicht gemacht (damit hoffe ich ein Schlupfloch in der Regel gefunden zu haben).


    Wie beurteilt Ihr das? Habe ich hier hart an der Grenze agiert oder hätte ich den Auswechselspieler dort zwingend wegschicken/ hinter die Bande bitten müssen?

  • Ein AW-Spieler muss sich durchgängig in der Coachingzone aufhalten, wenn er sich nicht aufwärmt, außer er meldet sich, z.B. zum Toilettengang, ab. Wenn es keine (markierte) Coachingzone gibt, muss er sich m.E. zumindest im Innenraum jenseits der Seitenlinie aufhalten, nie jedoch hinter den Toren/Torlinien, außer zum Aufwärmen hinter dem eigenen Tor. Er gehört auch nicht hinter die Bande, denn er ist kein Zuschauer.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Aber nicht doch, es war doch eindeutig ein Balljunge ...


    Formal muss man den AW-Spieler da natürlich entfernen, allerdings entspricht das m.E. vor allem dem Buchstaben und nicht dem Sinn der Regel, denn wenn sich jemand ohne zu stören so betätigt, dass der Spielfluss gefördert wird, ist das eigentlich positiv.


    Da aber die Heimmannschaft die Entfernung des AW-Spielers gefordert hat, hättest Du dem nachkommen müssen, auch wenn es keine explizite technische Zone geben sollte. Hatte denn keiner der Gästespieler seinen Nachwuchs dabei, den man als Balljungen hätte einsetzen können? ;)

  • Problematisch wäre es spätestens dann geworden, wenn der Spieler hinter dem Tor nun doch den ein oder anderen Zwischenruf getätigt hätte oder angefangen hätte, sich aufzuwärmen. In beiden Fällen hätte ich ihn dann umgehend entfernen müssen. Diskussionen und Unverständnis über meinen plötzlichen Sinneswandel inklusive.
    Zudem muss ich diesen Spieler quasi im Auge behalten um sicher zu stellen, dass er den Heimtorwart tatsächlich in keiner Weise stört. Also lenkt es mich vom eigentlichen Spielgeschehen ab. Und das kann ich mir mit meinen 12 Monaten Erfahrung (oh, ich habe diesen Monat einjähriges!!) nicht leisten.
    Insofern werde ich es in Zukunft handhaben wie empfohlen: Auswechselspieler gehören in die Coachingzone, zum Aufwärmen hinters eigene Tor oder maximal neben die Seitenlinie, wo ihre Bank steht.
    Gestern ist glücklicherweise alles gut gegangen; aber noch einmal werde ich das nicht erlauben.

  • Das Theater hatte ich auch schon mal!
    Aber so sind nun mal die Regeln,Auswechselspieler gehören entweder in die technische Zone (blödsinniger Begriff) und/oder eben hinter das eigene Tor!
    Hier hätte sich der Gastverein was anderes einfallen lassen müssen!


    Andere Frage wie sieht es den jetzt mit beeits ausgwechselten Spielern aus?
    Dürfen die sich hinter dem Tor aufhalten oder auch nur hinter der Bande/Traverse?

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ausgewechselte Spieler dürfen nicht mal hinter das eigene (geschweige denn das gegnerische) Tor, da ein Aufwärmen ja nicht mehr in Frage kommt und wir ein Auslaufen dort nicht dulden dürfen. Letzteres hatte nach meiner Erinnerung vor einiger Zeit Hallenser betont.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)