Der Schiedsrichter im Rollstuhl

  • Frank Reinel ist ein Schiedsrichterkamerad aus Regensburg. Das besondere: Er sitzt im Rollstuhl und leitet von dort aus Fussballspiele. War er bisher nur im Jugendbereich eingesetzt, so hat er nun seinen ersten Einsatz im Herrenbereich (KL B).


    zum Bericht mit kurzem Video


    Respekt!

  • Respekt..:top:
    Er pfeift die Spiele, trotz sein Hindernis (Handicap) :top:

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Habe bereits vor ein paar Monaten ein Bericht auf DFB.de / Schiedsrichterbereich gesehen. Muss ebenfalls sagen, Respekt. Das man sein hobby trotz Handycap weiter führt. Wieso auch nicht.:top::top:

  • Ich mache mich jetzt richtig unbeliebt. Weiß ich.


    Schön, dass Fußball einen sozialen Aspekt hat. Schön, dass auch Behinderte an diesem Sport teilhaben können. Aber ein Rollstuhl gehört nicht auf den Fußballplatz.


    Wir diskutieren hier seitenweise über verbotenes Zäuneklettern, verbotenen Schmuck des SR und Verletzungsgefahr durch gestreckte Beine. Und dann darf da auf einmal ein Metallgerät übern den Platz fahren?
    Nein, bei allem Respekt für den engagierten Mann. Aber der Rollstuhl auf dem Platz stellt eine Verletzungsgefahr dar, die weit über die Gefahr manch anderen Verbotes hinausgeht. Eines Tages wird der Kollege dermaßen hart über den Haufen gerannt, dass entweder er selbst oder der Spieler ernsthaften Schaden nimmt.
    Der SR kann mit seinem Rollstuhl weder gut ausweichen, noch kann er die Hände zum Schutz vor sich strecken. Ganz abgesehen davon, dass er bei Nässe auch mal steckenbleiben wird.


    Dieser Unfall ist vorprogrammiert und das Tolerieren dieser Gefahr stellt für mich im Falle des Unfalls eine fahrlässige Körperverletzung dar.


    Ich fürchte, da wollen sich einige Offizielle mit ihrer Weltoffernheit und Toleranz schmücken, indem sie diesen Rollstuhlfahrer fördern.


    Sorry- aber das geht einfach nicht.


    Wahrscheinlich wird man mich jetzt verbal steinigen. Irgendwann wird es einen schweren Zusammenprall geben. Ich hoffe inständig, dass dabei die Beteiligten keinen ernsten Schaden nehmen und dieser Unfug schnell vorbei ist.

  • BestRefinTown,


    sehr schön und ausführlich erklärt.:ironie:


    Ich finde es toll, dass die Behinderte auch ein Chance verdienen sollen.
    Wenn Du gehbehindert bist, dann bekommst sicher auch ein Chance, da wirst sicher langsamer.
    Wird die Kritik kommen?
    Sorry, du machst dich unbeliebt, gern? :rolleyes:
    Du stehst fast immer im Gegenteil, aber wann stehst du zu unsere Meinungen?
    Selten stehst du zu unsere Meinungen, meistens stehst du im Gegenteil.

    Zitat

    Dieser Unfall ist vorprogrammiert und das Tolerieren dieser Gefahr stellt für mich im Falle des Unfalls eine fahrlässige Körperverletzung dar.


    Da muss ich Dir leider widersprechen, denn die Mannschaften im Video akzeptiert haben, dazu müssen alle Spielern ja aufpassen.
    Es ist klar, dass die Spielern im Spiel aufpassen müssen, keine Aufprall oder andere.


    Zitat

    Ich fürchte, da wollen sich einige Offizielle mit ihrer Weltoffernheit und Toleranz schmücken, indem sie diesen Rollstuhlfahrer fördern.


    Genauer gesagt:
    Wir leben in ein Welt und werden gleich und fair behandelt.
    Wir werden von SR-Gruppe gefördert, sowie andere Schiedsrichter, egal ob er behindert ist oder andere Handicap hat.
    Du behandelst alle nicht gleich und fair.
    Mit deine heutige Beitrag ist für mich :kotzen:!

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Oha soll ich schon mal die Steine holen!
    Allerdings finde im Gegensatz zu sonst finde ich deine Therorien ganz vernünftig!
    Alles schön wenn es nicht regnet und der Platz schön eben!
    Auch im Bericht wird erwähnt das er seine Probleme hat mit der Infrastruktur der Vereine - Umkleide, keine Behinderten gerechten Zugänge!
    Ich finde hier sollte man die Kirche im Dorf lassen und nicht unbedingt das er aufsteigen muss. Auch wird geschrieben das er sich aufrüsten will damit sein Gefährt 30 km/h fahren will, auch hier sollte man bedenken. Fahrzeuge die 30 km/h schnell fahren sind im Strassenverkehr nicht ungefährlich! Ausweichen ist auch nicht so leicht weder für Spieler noch für den SR. Ich halte nichts davon, sicherlich sollte er nicht behindert werden das er pfeift, aber muss er den wirklich aufsteigen. Mir kommen doch immer mehr Bedenken!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • BestRefinTown, du siehst das etwas skeptisch, dass ist aber auch dein gutes Recht. Aber warum sollte das nicht gehen, der Kollege ist schon seit einigen Jahren als Schiedsrichter im Rollstuhl unterwegs. Bisher hat doch alles funktioniert.


    Wir haben hier einen Kameraden, der ein Handicap hat, was normalerweise einer Tätigkeit als SR unmöglich macht. Er ist durch Gelenkversteifung (korrigiert mich, falls ich falsch liege) nicht in der Lage, zu laufen. Er ist ein Fanatiker des Fußballs und will daran teilhaben. Warum sollte man ihm also verbieten, mit einem Rollstuhl als Schiedsrichter zu agieren. Er kann es doch. Und wegen der Sicherheit: Frank Reinel wird sicher auch darauf aufpassen, das weder er noch andere wegen den Rollstuhl gefährdet werden. Und auch die Spieler werden mit 100 % aufpassen, dass sie nicht in Frank "reinknallen".


    Es ist gewöhnungsbedürftig, ganz ohne Frage. Aber bloß weil Frank an den Rollstuhl gebunden ist, muss er deshalb nicht sein Hobby aufgeben. Übrigens kann man E-Rollstühle auch sicherer machen, damit es keine Verletzten gibt.

  • Ich bin hier offen gestanden ambivalent - einerseits ist es natürlich toll, dass so etwas möglich ist, andererseits kann ich mich den Argumenten der Verletzungsgefahr nicht entziehen, denn ich denke jeder Schiri kommt öfter als ihm lieb ist in Situationen, wo man (fast) mit Spielern oder dem Ball kollidiert.

  • Also ich denke auch, das für ihn ein Ausstieg nicht zu erdenken währe, aber wie viele Kreise haben denn einen Mangel an SR da ist es doch :top:, wenn sich einer trotz Handycap auf den Platz "stellt" und die spiele leitet. Ich kann BRiT auch verstehen, doch ich denke diese Gefahr besteht in der Jugend und bei den Ü50 nicht mehr (ist nicht so schnell-nichts gegen die Ü50iger) und da schaft man es mit einem normalen elek. Rollstuhl auszuweichen!


    Ich bin einfach mal der Meinung :top::top::top::top:


    ICh denke, dass der Sport etwas sein sollte was offen gegenüber Behinderten sein muss.
    Im Hand- oder Basketball gibt es auch einen SR, der bei einem Unfall beide Beine verlor und seitdem mit solchen Protesten aller Paralympics leitet. Er ist dadurch zwar schneller als die Spieler, muss für seinen Bremsweg allerdings 3-5m einplanen.

  • Auch wenn Ricardo sich jetzt die Seele aus dem Leib kotzt (was mir ziemlich egal ist): Ich gebe BRiT Recht.


    Sicher ist es bemerkenswert das der Kollege sich nicht von seinem Handicap unterkriegen lässt und seinem Hobby nachgeht, aber ich habe da arge Bedenken.


    Zunächst ist da die schon angesprochene Gefahr mit dem Zusammenprall, da können sich sowohl Spieler als auch der SR-Kamerad übel verletzen. Dazu kommt noch der oftmals schlechte Zustand der Sportplätze mit vielen Löchern. Wie soll das funktionieren? Ich kann mir schlecht vorstellen das jemand dem Spielgeschehen folgen kann, wenn er gleichzeitig ständig Ausweichmanöver fahren muss. Was macht er denn, wenn er einen völlig durchnäßten Sportplatz vorfindet? Die Gefahr des "Festfahrens" kennt jeder der schonmal einen Geländewagen durch die Pampa geprügelt hat. Und dann ist da noch die Sache der Autorität bei der ich Bedenken habe. Manchmal muss man als SR einfach körperliche Präsenz auf dem Platz zeigen und dazwischengehen, wie soll das mit einem Rollstuhl funktionieren?


    Ich habe Respekt für diesen Kollegen und die Art wie er sein Schicksal annimmt, aber vielleicht wäre er dem Kreis als Beobachter oder Funktionär wertvoller.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Wenn ich sein Ansetzer wäre, würde ich ihm Spiele auf Kunstrasen geben, damit wären die Probleme tiefer Böden schon mal hinfällig.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Also wird er bevorzugt, das hat doch nichts mit alle sind Gleich zu tun!
    Von wegen Intregation und Diskriminierung, dann werden die ohne Rolli benachteiligt!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Stimmt. Alle ohne Rollstuhl werden benachteiligt. Ich bin an jedem Spiel, das nicht auf Kunstrasen ausgetragen wird froh.


    Werden dann auch die Kollegen benachteiligt, die ein Auto haben und überall ansetzbar sind im Gegensatz zu manchen die nur per Nahverkehr anreisen können?


    Tut mir Leid, aber das was du hier sagst halte ich schlichtweg für falsch.



    Ich kann BRiT Argumentation teilen, jedoch halte ich die Verletzungsgefahr bei den unteren Jugendmannschaften (vor allem auf Kleindfeld oder Kompaktspielfeld) oder bei Reservemannschaften für relativ gering.

  • Zitat von Fimpel;143435

    Stimmt. Alle ohne Rollstuhl werden benachteiligt. Ich bin an jedem Spiel, das nicht auf Kunstrasen ausgetragen wird froh.


    Werden dann auch die Kollegen benachteiligt, die ein Auto haben und überall ansetzbar sind im Gegensatz zu manchen die nur per Nahverkehr anreisen können?


    Tut mir Leid, aber das was du hier sagst halte ich schlichtweg für falsch.


    Wenn man nur die Hälfte liest das sollte man doch einfach mit denken!
    Mir geht es darum das er jetzt aufsteigen will! Das geht dann nur auf Kunstrasenplätzen und nicht auf Asche und Rasen! Dadurch hätte er einen Vorteil!
    Das wenn er seine Spiele hat und alle auf Kunstrasen, das ist mir Recht und billig. Nur will er jetzt aufsteigen! Da wäre in meinen Augen unfair und hätte auch nichts damit zu tun das er intregiert werden muss wegen seiner Behinderung!
    Er soll weiter pfeifen und gerne auch Herren aber meine Bedenken bleiben!
    Das die Argumentation von BRT auch verständlich ist ja schon mal ein Weg!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Als Assistent, wie bereits erwähnt, ist sein Handicap sicherlich weniger gefährlich. Sofern der Rollstuhl schnell genug fährt und vielleicht so, dass er mit dem Oberkörper und Kopf zum Spielfeld steht, halte ich den SRA-Einsatz für eine bessere Lösung.

  • Ein Einsatz als SRA kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen,
    denn hier kannst du nicht durch cleveres Stellungsspiel dir Lauf bzw. Fahrwege ersparen.
    Dort musst du auf volle Konzentration gehen und stets auf Ballhohe sein, da reichen 6kmh nicht aus.


    Sorry, Respekt für den Kollegen, aber so richtig anfreunden kann ich mich damit nicht.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)