Beiträge von Jack

    Steht er vor seinem Tor auf dem Spielfeld, für mich ein absolut korrekter Treffer. Schwieriger wird's, wenn der TW noch außerhalb des Feldes steht. Dann hat der SR ein Problem. Das Tor wäre aber auch dann anzuerkennen...


    In der genannten Situation ist der Anstoß eine normale Spielfortsetzung, bei der ich niemanden zur Aufmerksamkeit zwingen muss. Ich schaue ja bei Freistößen im Mittelfeld o.ä. auch nicht, was der TW macht.
    Schauen sollte man beim ersten Anstoß, denn da muss ich mich als SR vor Anpfiff vergewissern, dass die Mannschaften spielbereit sind.

    Im Spiel zwischen Werder und Stuttgart gab es gestern einen interessanten Handspiel-Fall:
    Frank Baumann verhinderte bei einem Steilpass der Stuttgarter durch ein unzweifelhaft unsportliches Handspiel, dass ein an ihm und allen Bremern vorbei laufender Stuttgarter frei vor dem Tor auftauchen konnte. SR Günter Perl gab :gelbe_karte: Baumann schien sichtlich erleichtert... Perl sprach hinterher im TV davon, dass es eine "gute Angriffssituation und keine klare Torchance" gewesen sein und deshalb nicht :rote_karte:. Zur Begründung führte er an, dass der Stuttgarter den Ball nicht kontrolliert hätte.
    Für mich ist die Ballkontrolle zweifellos EIN Merkmal für eine gute Torchance, aber längst nicht das einzige (Position, Nähe zum Tor, Eingreifmöglichkeit anderer Verteidiger usw.).
    Wie hättet Ihr entschieden?
    Und, wenn Ihr für :gelbe_karte: plädiert, sind dann überhaupt Fälle vorstellbar, wo in ähnlicher Situation eine :rote_karte: folgen kann?

    Wenn Wetten im Sport überhaupt Sinn machen, dann doch sicher nur in Ligen mit Profibetrieb. Eine Mannschaft, bei der einen Niederlage keinen finanziellen Schaden verursacht, ist immer ein Risiko. Gerade in der 5. Liga können oder wollen viele Vereine doch gar nicht aufsteigen, weil sie die Lizenz ohnehin nicht erhalten würden. Das macht anfällig für andere Dinge. Ein Beteiligter, der seinen Job im Falle einer Bestechung/Manipulation aufs Spiel setzt, ist weit weniger anfällig als jemand, der mit dem Sport kein Geld verdient. Gilt natürlich in allen Fällen nur für kriminelle bzw. stark beeinflussbare Charaktere.
    Daher wäre ich dafür alle Wetten unterhalb der 4. Liga zu verbieten.


    Ich glaube nicht, dass das in den Klassen Einzelfälle sind.
    Vor ein paar Jahren (noch vor Hoyzer) habe ich gerüchteweise mal von einem Fall in Hamburg gehört, wo eine Mannschaft absichtlich verloren haben soll (in der OL, beim Tabellenletzten, ging für beide um nichts mehr). Da waren Wetten auf solche Spielklassen gerade "in" geworden...

    Ich kann die Lösung zwar nachvollziehen, bin aber nicht 100% zufrieden (was an der Problematik als solcher liegt). Deshalb kleine Anschlussfragen:
    Wo ist die Grenze, ab der der Schuh nicht mehr Teil der Ausrüstung, sondern Einwirkung von außen ist? Was passiert, wenn ein Spieler im Rasen hängen bleibt, den Schuh noch halb am Fuß hat und damit - absichtlich oder unabsichtlich - einen Vorteil ("längerer" Fuß) erlangt?
    Und wo ist die Grenze, ab wann ein beeinflussender Gegenstand auf dem Feld zur Unterbrechung führt? Ist das auch schon ein ausgespuckter Kaugummi, ein größerer Kieselstein, eine verlorene Spielführerbinde oder erst Schuh, Trinkflasche oder ein hinter meinem Rücken geworfener Schokoriegel? Theoretisch ist bei allem vorstellbar, dass der Ball (minimal) abgelenkt wird oder ein Spieler stolpert...

    Sehe das ähnlich wie Manfred. Beeinflussung muss nach FIFA-Richtlinien, so wie ich das immer verstanden habe, schon jemandem gelten, der UNMITTELBAR eingreifen könnte. Das ist hier sicher nicht der Fall.
    Sonst wäre ja auch in jeder Kontersituation ein dumm herumstehender Stürmer, der in Richtung Ball geht, aber einem anderen überlässt, aber zunächst einen Abwehrspieler bindet (und beeinflusst, nicht sofort den Ballführenden anzugehen), strafbar abseits. Das ist nicht im Sinne der Regeln.

    Mit dem Verbot für Verteidiger, den Ball zu berühren legst Du aber andere Maßstäbe für einen Strafstoß fest als die Regeln hergeben. Für mich wäre das sogar ein Regelverstoß.
    Ich sehe keinen einzigen Ansatz in den Regeln, der den Spielern bis zur Beendigung des Spiels in dieser Situation irgendetwas verbieten könnte, was zu jeder anderen Zeit des Spiels erlaubt wäre!

    Du hast es nicht verstanden.
    Die Aktionen, die Du nennst, sind immer Verstöße gegen die Ausführung, egal ob in der 1. oder in der letzten Minute.
    Hier geht es aber darum, ob z.B. ein Verteidiger gegen die Ausführung verstößt, wenn er nach dem Schuss in den Strafraum läuft und einen Ball wegschlägt, der sonst über die Torlinie kullern würde. Ich meine: Das ist völlig regulär!

    Manfred
    20 Minuten wäre nur eine Möglichkeit, Du kannst es auch bei den üblichen 10 bis 15 Minuten belassen. Wird im unteren Bereich sicher auch so sein, denn wie oben schon mal gesagt: Es geht in Wirklichkeit um Werbemöglichkeiten. Schon in der BL wird ja selbst bei pünktlichem Halbzeitpfiff nie um 16.30 wieder angepfiffen, sondern nicht vor 16.32 Uhr - eben um Werbung und Premiere einen Gefallen zu tun. Das wäre künftig dann wohl 16.35 Uhr...

    Leute, auch ein nach Ablauf der Spielzeit ausgeführter Strafstoß ist Teil des Spiels. Deswegen kann ich nicht einen Teil der Regeln außer Kraft setzen. Alle Spieler sind auch so lange noch Teil des Spiels, es ist also anders zu verfahren als beim Elfmeterschießen.
    Ein Verteidiger darf also selbstverständlich verhindern, dass der Ball die Linie überschreitet, so lange er nicht zu früh in den Strafraum läuft (was in den Beispielen nicht der Fall ist). Der Stürmer darf den Nachschuss selbstverständlich auch versuchen (und auch mit regulären Mitteln verhindern, dass ein Verteidiger eingreifen kann usw.), wenn er denn dem Abpfiff zuvorkommen kann.


    Eine Wiederholung des Strafstoßes ist NUR möglich, wenn er auch während der vorherigen 90 Minuten hätte wiederholt werden müssen - das ist in allen Beispielen nicht der Fall!


    Praktikabel (ob wirklich regelgerecht weiß ich leider nicht) wäre, das Spiel vor dem Strafstoß-Freigabepfiff deutlich hörbar zu beenden, um dann die Anweisung umzusetzen, so lange zu warten, bis es möglich ist festzustellen, ob ein Tor erzielt wurde oder nicht. Sobald ein anderer Spieler als der Torwart den Ball berührt, ist das Spiel dann ohnehin automatisch beendet.
    Am sinnvollsten wäre es aber, das ganze vorher nicht so groß anzukündigen...

    Sven + Scotty:
    Volle Zustimmung! Auf dem Platz muss ich eine klare Entscheidung treffen und zu ihr stehen! Bei der Betrachtung von außen kann es aber immer verschiedene Meinungen geben, die sinnvoll und vertretbar sind!


    Meine Meinung:
    Die erste :gelbe_karte: war in der Szene zu hart, passte nicht ganz zum Spielverlauf. Aber sie ist natürlich nicht völlig verkehrt.
    :gelbe_karte::rote_karte: ist dann unstrittig, so ein Einsteigen muss eine Vw zur Folge haben.


    Der Elfmeter ist ähnlich wie neulich bei Gladbach-Hoffenheim sehr schwer. Der Verteidiger kann nie den Ball spielen, stellt sich sehr dämlich an und muss daher mit dem Pfiff leben. Der Stürmer verändert jedoch seinen normalen Bewegungsablauf derart, um den Kontakt zu suchen, dass er einen Elfmeter auch wirklich nicht verdient hat.
    Da bist Du als Schiri in jedem Fall der Buhmann. Tendenziell würde ich mich nach reiflichem Überlegen wohl eher gegen den Elfer entscheiden. Aber wie ich das an Totos Stelle gesehen hätte, mag ich wirklich nicht beurteilen. Eine krasse Fehlentscheidung war es jedenfalls nicht.

    Ich wäre für einen Abseitspfiff, denn der Verteidiger (ja auch völlig überrascht durch das erste Abfälschen) versucht nur den Ball abzulenken, um den hinter ihm postierten Außenstürmer nicht an den Ball kommen zu lassen. Ähnlich als wenn bei einer Flanke jemand hochspringt, den Ball zu köpfen versucht, aber der über den Scheitel rutscht. Da gehen wir ja auch von einem unkontrollierten Weiterleiten aus. Ergo: Der Ball wird hier nicht kontrolliert, ein beabsichtigtes Abspiel ist für mich etwas anderes.


    Aber wir bewegen uns hier definitiv in einer Grauzone, wo beide Entscheidungen sauber zu begründen wären. Vermutlich wären die Spieler mit der Argumentation "Ball vom Gegner" zufriedener, weil die ja - zumindest in unteren Klassen - schon bei abgefälschten Bällen gern fälschlicherweise darauf hinweisen.
    MMn ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass es die einzige, ultimative Wahrheit auf dem Platz nicht immer gibt und ein klassisches Gegenbeispiel zum oft geforderten Videobeweis.
    Stellt Euch vor, da fällt jetzt ein Tor und dann dürfte die Mannschaft, gegen die entschieden wurde, einen Videobeweis anfordern... Dann können alle zwischendurch nach Hause gehen, die vor dem Schirm hauen sich den Schädel ein :D und hinterher meckern alle genauso, als wenn der SR auf dem Platz die Entscheidung ultimativ getroffen hätte.

    Zitat von DerDamian;88328

    Beleidigende Worte auf einer Sprache, die man nicht versteht, werden mit :gelbe_karte: bestraft.


    Beileidigende Worte, die man dann widerum versteht, werden mit :rote_karte: bestraft.


    So hat man es uns beim Lehrgang beigebracht.


    Das ist so wie Du es sagst Blödsinn!


    Beleidigung ist :rote_karte: - egal in welcher Sprache!


    Wenn ich eine Sprache nicht verstehe, kann ich die Worte auch nicht bestrafen. Dafür kann es keine Karte geben, selbst wenn ich vermute, dass es beleidigend ist.
    Ich kann allerdings Lautstärke, Gestik usw. beurteilen, was ggf. zu einer :gelbe_karte: führt. Das gilt aber genauso für deutsch-sprechende Spieler.

    Ich stimme der Mehrheit hier zu: Wenn Frauen die Leistung bringen, sollen sie auch im Männerbereich so hoch pfeifen wie es männliche Kollegen bei gleicher Leistung auch täten.
    Bei Bibi Steinhaus ist das der Fall, eher hat sie sogar durch konservative Haltung im SR-Ausschuss noch ein, zwei Jahre verloren, als sie zu den Notenbesten der RL gehörte, aber andere aus Konservatismus vorgezogen wurden. Auch eine wie Riem Hussein oder früher Nicole Schumacher habe ich schon in Regional- und Oberliga-Herrenspielen hervorragend gesehen! Auf der Ebene ist man nicht, weil irgendwem die Nase (oder andere Körperteile) so gut gefällt!


    tillongi:
    Das Problem mit den Quotenfrauen gibt es natürlich. Aber es gibt auch die Quoten-17-Jährigen, die Quoten-Lulatsche und ähnliches. Weil man sich halt in jedem SR-Ausschuss von talentierten Frauen, talentierten besonders jungen SR oder talentierten SR, die das im höheren Bereich bevorzugte Gardemaß haben, schnellere Erfolge erhofft.
    Das Problem ist ein politisches und ist so lange nicht zu lösen, wie es nicht - wie teilweise früher - stur nach Noten geht. (Da wären dann z.B. Ü30-SRs eher häufiger, U20-SRs und SRinnen tendenziell seltener als jetzt unter den Aufsteigern)
    Dann aber hat man wie früher dauernden Wechsel, den 44-Jährigen Aufsteiger in eine DFB-Klasse - das ist eben auch nicht dauerhaft sinnvoll.

    Der Fritz ist halt adlig und da bekommt alles, gerade ein Prince, einen französisch-elitären Touch :D
    Wenn er vom Fußball auch nur etwas Ahnung hätte und Situationen mal ohne 17 Zeitlupen vernünftig beurteilen würde, könnte ich solche Aussprache-Peinlichkeiten verzeihen. Wenn der kommentiert, schalte ich grundsätzlich auf Stadionton bzw. bei CL-Spielen auf den ausländischen Kommentator...

    Natürlich kann er. Es ist ja keine normalerweise erlaubte Handlung (wie beim unerlaubtes Handspiel beim Aufnehmen eines Rückpasses), sondern eine Unsportlichkeit, die für jeden Spieler überall auf dem Feld verboten ist! Also :rote_karte:

    Wenn der TW durch die Unsportlichkeit ein Tor verhindert, ist das idF + :rote_karte:
    "Notbremse" ist jedes Vergehen, das mit Frei- oder Strafstoß geahndet wird, also auch eine solche Unsportlichkeit!

    Die Handspielvariante klingt logisch, würde ich unterstützen. Also: Strafstoß und :rote_karte:


    Würde der Ball nicht getroffen, wird's aber komplizierter. Versuchtes Handspiel ist nämlich NICHT strafbar. Von daher wäre da auf die :gelbe_karte: zu verzichten, wenn der Ball ins Tor geht.
    Steht ein Stürmer unmittelbar daneben, wäre vielleicht noch eine versuchte Tätlichkeit via Wurfvergehen denkbar und damit auch Strafstoß und :rote_karte:

    Ein echtes Klassespiel mit dem Schiri, den es verdiente!
    Man kann immer über Kleinigkeiten diskutieren (z.B. musste die 1. Gelbe gerade in der Szene sein - fünf Minuten später hätte Florian sicher auch anders gedacht). Mehr Gelbe wären vielleicht verdient gewesen, bei einem unerfahreneren (oder schwächeren) Schiri sicher auch herausgekommen, aber die hätten die Spielleitung aber nicht einfacher, dafür aber das Spiel zerfahrener und die Reaktionen auf dem Feld heftiger gemacht.
    Es war KEINE Fehlentscheidung in einer auch nur mittelschweren Szene dabei. Die hier diskutierten Entscheidungen Haas/Toni und Rensing/Obasi waren meines Erachtens vollkommen richtig entschieden! Deshalb Respekt! Dass es Spaß gemacht hat, dieses Spiel anzuschauen, lag eindeutig auch am SR-Team!