Beiträge von sArnie

    Ich finde diese Entscheidung absolut korrekt. So wie ich die Regel verstehe, geht es ja nicht nur darum, dass sich der Spieler durch "halsbrecherisches Klettern" selbst in Gefahr bringen könnte, sondern auch darum, dass keine Zuschauer verleitet werden, sich beim Versuch den Spieler zu berühren in Gefahr zu bringen oder durch andere Fans, die das versuchen bedrängt und womöglich verletzt zu werden.


    Diesen Teil der "Jubelregeln", wenn ich das mal so nennen darf, finde ich wesentlich sinnvoller und nachvollziehbarer, als das Verbot, das Trikot über den Kopf ziehen zu dürfen. Politische oder religiöse Botschaften, die dabei zum Vorschein kommen, mag man ablehnen, dafür habe ich ein gewisses Verständnis (auch wenn viele Spieler ihre Bekenntnisse inzwischen auf jenseits der Spielkleidung sichtbare Bereiche tätowiert haben). Das "ganz normale" Jubeln mit dem ausgezogenen Trikot in der Hand empfinde ich als natürlich und kann mir die rigorose Bestrafung wirklich nicht erklären.


    Bemerkenswert fand ich auch die Reaktion van Nistelrooys: So wünscht man sich das als Schiedsrichter! Auch wenn dem Spieler diese Gelbe Karte sicher nicht gepasst hat, und er die Regel vielleicht auch nicht als verletzt angesehen hatte, nahm er es sportlich und selbst Dr. Brych konnte sich bei so viel "Zuneigung" ein Lächeln nicht verkneifen.

    Zitat von Daniel;119642

    Das Verfahren wurde eingestellt. Man sah nach nochmaligem Studium, dass der SR die Szene bewertet hat, sodass gemäß §13 Nr. 2 DFB-RuVO das Verfahren einzustellen ist. (=20951&tx_dfbnews_pi4[cat]=145"]DFB)


    Jetzt bin ich vollends verwirrt. Die Begründung, mit der der Kontrollausschuss das Verfahren eingestellt hat, ist genau die, deretwegen ich gefragt hatte.


    Ich möchte also meine Frage noch einmal konkretisieren: Welchen Grund kann es gegeben haben, diese Angelegenheit vor den Kontrollausschuss zu bringen, obwohl der Schiedsrichter die betreffende Situation offensichtlich bereits bewertet hatte? Dass er sie bewertet hatte, geht ja aus der Verhängung des Freistoßes hervor.


    Lag es dann doch am öffentlichen Eingeständnis Lambertz' sich fallen gelassen zu haben? Wenn ja, wo ist der Unterschied zum Vorfall des Handspiels von Tierry Henry (oder ist das wettbewerbsspezifisch, ob ein Kontrollausschuss eingreifen soll)?

    Interessante Fälle, Daniel. das hatte ich echt gar nicht auf dem Schirm.


    Zwei Fragen bleiben für mich: Müsste dann nicht bei jeder "Schwalbe" ermittelt werden, auf die ein Schiedsrichter hereingefallen ist?
    Und: Können andere Vergehen, wie z.B. das von mir zitierte Foul von Wiese an Olić (oder das aktuelle Pendant an Džeko) dann auch noch bewertet werden oder ist das dafür nicht möglich, weil keine Täuschung vorliegt?

    Das erklärt zwar, dass ein Kontrollausschuss und damit in letzter Konsequenz auch das Sportgericht angerufen werden können. Ich verstehe nur noch nicht ganz, warum das überhaupt möglich ist, wenn der Schiedsrichter die Situation doch schon bewertet hatte? Ansonsten könnten ja auch nachträglich Sperren für Spieler wie Wiese ausgesprochen werden, nachdem er in Karate-Manier seinen Gegenspieler angesprungen hatte. Dort hatte selbst Schiedsrichter Wagner anschließend, nach Sichtung der Fernsehbilder, zugegeben, dass die Rote Karte angemessen gewesen wäre.


    In diesem Fall gab es meines Wissens keinen Kontrollausschuss, oder doch?


    Ist das Kriterium grobe Unsportlichkeit hier entscheidend, oder dass der Spieler das selbst zugegeben hat oder hängt es daran, dass Lambertz getäuscht hat?

    Zitat

    Nach Auswertung der vorliegenden Fernsehbilder wird Andreas Lambertz verdächtigt, sich in der 70. Spielminute absichtlich fallen gelassen zu haben („Schwalbe“), ohne dass ein Körperkontakt mit Gegenspieler José Holebas vorlag, der in dieser Situation den Ball gespielt hatte. Schiedsrichter Daniel Siebert hatte nach dieser Szene auf direkten Freistoß für Düsseldorf entschieden, wodurch Fortunas Treffer zum 1:2-Anschluss fiel."
    Quelle: =20927&tx_dfbnews_pi4[cat]=145"]DFB-Kontrollausschuss ermittelt gegen Andreas Lambertz


    Ich war bisher der Meinung, dass keine nachträgliche Bestrafung oder Bewertung mehr in Betracht käme, wenn der Schiedsrichter die Situation bereits bewertet hat. Liege ich da falsch? Auf welcher Grundlage und mit welchem Ziel wird dieses Verfahren denn geführt?


    Hinweis: Sollte dieser Beitrag in einen anderen Thread (z.B. Sportgerichtsfälle o.ä.) gehören, bitte ich um Verschiebung in den betreffenden Thread und Nachsicht bzw. gerechte Bestrafung ;)

    Das sehe ich ein bisschen anders, Linus. Einige Änderungen der vergangenen Jahre sind wieder zurückgenommen worden, weil die Ziele und Vorstellungen, die mit der Regeländerung verbunden waren nicht erreicht wurden. So wie viele andere Dinge außerhalb der Schiedsrichterei ist es durchaus lehrreich und wichtig, sich die Vergangenheit zu vergegenwärtigen um die Gegenwart bewerten zu können. So vermeidet man u.a. die Wiederholung alter Fehler.


    Für die Tätigkeit als Schiedsrichter ist diese Aufstellung natürlich nicht von Bedeutung.


    Es mag nicht Pflicht von DFB oder FIFA sein, sie wären aber die einzigen Institutionen, die so etwas realisieren könnten. Die Historie der Änderungen auf der FIFA-Seite, die A_Kappi verlinkt hat lässt vermuten, dass die FIFA schon einen Nutzwert darin erkennt, die Änderungen nachvollziehbar zu machen. Ich finde es nur schade, dass sie dabei auf halbem Wege stehenbleibt und eine unvollständige Aufstellung Online stellt.

    Zitat von jambala;111994

    Das älteste Regelheft, daß ich jetzt auf die Schnelle gefunden habe ist aus der Saison 1995/96. Und da war es noch der volle Umfang.


    Zitat von Stefan;111995

    Mein ältestes ist von 2000/01 und da reichte es bereits, wenn der Ball sich bewegte. Also haben wir den Zeitpunkt doch schon ganz gut eingegrenzt.


    Vielen Dank für diese (und alle anderen!) Rückmeldungen. Super! :top:


    Es ist tatsächlich also noch gar nicht so lange her, dass dieser Passus geändert wurde.


    [INDENT]Ich mag dieses Forum. Wirklich. Rege Beteiligung, zügige kompetente Antworten, zivilisiertes Verhalten, keine Oberlehrer- (oder heißt es hier Oberlehrwart ;))Attitüden, Fehler werden eingestanden und akzeptiert. Ganz großer Sport! :top: :top:[/INDENT]

    Zitat von redrefer;111990

    Ich meinte nur, es wäre eine Aufgabe. Mich hab ich nicht damit gemeint. Da muss noch ein bisschen Wasser den Rhein runter laufen und ich nicht mehr aktiv am Feld stehen, dass ich das bringe. Tut leid! :D


    Ich meinte auch, es wäre eine Aufgabe nicht deine Aufgabe. D.h. ich meinte nicht dich. Dass du zusätzlich zu deinem Beruf und der zeitaufwändigen Schiedsrichterei - ich gehe mal davon aus, dass du letzteres nicht hauptberuflich betreibst - nicht auch noch als Digitalisierungsbeauftragter für Regelhefte tätig werden möchtest, hatte ich natürlich schon bedacht. :D


    Es wäre die Aufgabe des DFBs bzw. der FIFA, anstatt unvollständige Aufstellungen von Regeländerungen für ihren Internetauftritt tippen zu lassen, lieber einmal jemanden abzustellen, der diese Werke digitalisiert. Mögen auch die älteren Regelwerke fremde Urheberrechte (Bilder, Zeichnungen etc.) berücksichtigen müssen, wenigstens die Texte stammen vom DFB bzw. der FIFA und könnten prima digitalisiert und durchsuchbar verfügbar gemacht werden. Ich bin sicher, dass das Stöbern oder Recherchieren in älteren Regelsätzen für viele (Schiedsrichter) interessant wäre.

    Sehr informativ A_Kappi! Vielen Dank für die Links. Aus nahe liegenden Gründen sind nicht alle Regeländerungen aufgeführt; insbesondere nicht diejenige, die Ausgangspunkt meiner Frage war . ;)


    Interessanter Weise fehlt in Aufstellung FIFA die Rücknahme der Golden Goal Regel und Einführung und Rücknahme der Silver Goal Regelung. Beides findet sich dafür in Wikipedia. Merkwürdig ist auch, dass laut FIFA Zusammenfassung seit 2006 keine Regeländerungen mehr aufgeführt sind. :confused:

    Manfred: Das hatte ich schon so verstanden, wie du es gemeint hast. Mir geht es allerdings nicht darum, wann diese Auslegung (Ball ist erst nach einer Umdrehung im Spiel) eingeführt wurde, sondern wann sie (in etwa) durch die heute gültige Auslegung (Ball ist im Spiel wenn er berührt wurde und sich bewegt hat) ersetzt wurde.


    Ich bitte um Entschuldigung, falls ich das nicht deutlich genug ausgedrückt haben sollte.


    redrefer: Deine Vermutung deckt sich schon in etwa mit meiner. Deswegen suchte ich nach einem Regelsatz von 2000 oder früher.

    Ich will redrefers historische bis zum Eophytikum zurück reichende Sammlung nicht den Auswirkungen und dem Risiko eines Versandes aussetzen. :ironie:
    Auch kann ich natürlich nicht erwarten, dass redrefer sich als Archivar betätigt, und seine wertvolle Zeit damit verbringt die Regelhefte durch den privaten Scanner zu jagen.


    Dass private Kopien oder Digitalisierungen nicht so problematisch sind, ist mir bewusst. Sie aber extra für mich anzufertigen, oder aufwändig zu verschicken, wäre dann doch aber eindeutig zu viel des Guten. Schließlich plane ich keine Studie oder habe sonstige (lebens)wichtige Anlässe, solch einen Aufwand zu betreiben. Nur wenn jemand bereits digitalisierte ältere Exemplare besitzt, oder weiß, wo sie zu finden sind, wäre ich für einen Hinweis dankbar - natürlich auch per PN.


    P.S.: Meine aktuelle, konkrete Frage findet ihr hier.

    Die aktuellen Regeln sind mir selbstverständlich bekannt. Gerade kam jedoch die Frage auf, ob die heute gültige Regelung schon "lange" besteht? Mir wurde gesagt "früher" hätte der Ball erst als "im Spiel" gegolten, wenn er eine (halbe) Umdrehung zurückgelegt hätte.


    Konkret lautet die Frage also: Gab es "früher" eine nennenswert andere Regelung als das heutige "Der Ball ist im Spiel, wenn er mit dem Fuß berührt wurde und sich bewegt."? Wenn ja, wann wurde sie durch die heute gültige Variante ersetzt?


    Es geht mir dabei nicht um historische Regeln zur Gründerzeit und auch nicht zwingend um ein exaktes Datum. Vielleicht hat ja einer von den "alten Hasen" hier im Forum diese alte Regelung selbst noch angewendet oder weiß aus anderen Gründen wann sie geändert wurde?


    Vielleicht kann redrefer in seinem umfangreichen Archiv bis 1985 zurück kramen :D

    Das leidige Urheberrecht. Ich erwarte selbstverständlich keine Verstöße gegen das Urheberrecht und will auch niemanden dazu anstiften. Es ist sehr schade, dass die modernen technischen Möglichkeiten hier am Urheberrecht scheitern. Außer zu Recherchen, wie sich gewisse Regeln entwickelt haben, sind gerade länger überholte Regelwerke nicht wirklich "wertvoll" - gleichwohl immer noch durch das Urheberrecht geschützt. :(


    Sollte noch jemand Tipps haben, wo solche älteren Exemplare in digitalisierter Form aufzutreiben sind, nur her damit ... Bis hierhin schon mal vielen Dank für das Feedback.


    P.S.: Ich werde die konkrete Regelfrage, die gerade aufkam, gleich in diesem Thread posten - vielleicht erinnern sich die "alten Hasen" ja daran, ob die betreffende Regel mal anders war, und wann in etwa sie auf den heutigen Stand geändert wurde.

    Immer wieder - auch jetzt gerade - hört man von Leuten die altbekannte Phrase: "Seit wann gibt es denn diese Regel? Früher war das aber anders!" In vielen Fällen kann das selektive Wahrnehmung oder verschwommene Erinnerung sein, aber manchmal sind ja auch grundlegende Dinge geändert worden.


    Gibt es eine Möglichkeit ältere Regelwerke einzusehen - vorzugsweise Online? Seit wann gibt es die Regelwerke des DFB bzw. der FIFA als PDF? Wenn vielleicht jemand von euch lokale Kopien älterer Versionen hat, die er oder sie mir zur Verfügung stellen könnte, dann bitte ich um eine PN.



    Sollte diese Frage hier OT sein und woanders hingehören, bitte ich um Verständnis und kurze Info.

    Zitat von Eugen Strigel

    [...] Der Leverkusener Stefan Kießling [hat] seinen Mainzer Gegenspieler geblockt, also gefoult [...].


    Ich habe Eugen Strigels Aussage so interpretiert, dass Kießling durch das Blockieren des Verteidigers aktiv ins Spiel eingegriffen hat. Er benutzt zwar auch das Wort "gefoult", aber ich kann nicht sagen, ob er das auch in letzter Konsequenz so gemeint hat. Das Behindern des Verteidigers reicht ja bereits aus - egal ob das durch ein Foul geschieht oder nicht.


    In diesem Zusammenhang bliebe für mich nur die Frage: Wenn das Blockieren durch ein Foulspiel (ziehen am Trikot o.ä.) geschieht, pfeift man dann zwingend dieses Foul oder doch das Abseits, weil der Vorteil durch das Foul nicht mehr gegeben ist? Das wäre ja z.B. für den Ort der Spielfortsetzung von Bedeutung.

    Es gibt die offiziellen Spielberichte aus der SKY-Zusammenfassung auf bild.de zu sehen.


    Im mittleren Bereich auf dieser Seite unter der der Rubrik "Bundesliga" findet ihr Einträge für "1. Liga Spielberichte" und "2. Liga Spielberichte". Ich weiß nicht wann die Beiträge dort eingestellt werden und wie lange sie abrufbar sind.


    Ich hoffe dass dieses Angebot eine Dauereinrichtung wird.

    Ich glaube, dass die angebliche "klare Fehlentscheidung" zum Abseitstor kurz vor Spielende durchaus richtig war.


    Offizieller, zurzeit noch legal abrufbarer Spielbericht von SKY


    Gegen Ende des Spiels, stehen zwei Leverkusener klar im Abseits als der Ball nach vorne geschlagen wird. Diese beiden Spieler bewegen sich allerdings aus dem Abseits heraus, keiner von beiden erhält den Ball. Daraus schließt der Kommentator, der Assistent habe falsch entschieden. Sieht man sich die Szene genau an, sieht man deutlich, dass einer dieser beiden Spieler einen Mainzer daran hindert, mit dem nach vorne stürmenden Torschützen mitzulaufen. Meiner Meinung nach wird der ansonsten passive Angreifer dadurch aktiv, so dass die Abseitsentscheidung letztlich korrekt ist.