Beiträge von A_Kappi

    Na dann - gäbe es nur noch zu klären, ob eine Maßnahme unverhältnismäßig oder zumutbar ist. Ich sehe da keine Gefährdung der freiheitlichen Gesellschaft, eventuell fehlt mir aber auch nur der geistige Horizont dafür. So lange dies nicht gerichtlich geklärt ist (wie es in einem Rechtsstaat nun mal einfach ist), sind Deine und meine Aussage nur Meinungen.

    Das wird aber nicht passieren, weil die Maßnahme dafür nicht geeignet ist ...


    Leute, denkt daran, im Führungszeugnis stehen Vorstrafen, d.h. ein rechtskräftiges Urteil von mindestens drei Monaten respektive 90 Tagessätzen, das gibt aber keine Auskunft über Ermittlungsverfahren auf diesem Gebiet oder Dingen die zu geringeren Strafen führten, ja nicht einmal zu laufenden Verfahren ...


    Ohne jetzt näher darauf einzugehen: Ich kenne mich mit dem Thema Führungszeugnis und Co. bestens aus, ich kann dessen Nutzen (oder eben auch nicht) sehr gut einschätzen.

    Auch wenn Du Dich bestens auskennst, finde ich den Absolutheitsanspruch Deiner Aussage nicht gut. Nur weil im Führungszeugnis nicht alle Fälle abgebildet werden, so kann man dennoch die vorhandenen ausschließen. Die Anzahl von Personen, die -im Wissen um die Vorlagepflicht- kein Amt annehmen kann man gar nicht ermitteln und somit auch nicht ausschließen, das es sie gibt. Und das es bereits Fälle gab, bei denen einschlägig Vorbestrafte als Jugendtrainer fungierten dürfte ja bekannt sein.

    Das ist ein klassisches „Totschlagargument“. Aber nicht immer rechtfertigt der Zweck die Mittel. Die Argumente sind genannt.

    Welche Alternativen Mittel gäbe es denn, die der Zweck rechtfertigt? Was genau -außer deinem persönlichen Unbehagen, weil Du Dich unter Generalverdacht stehend fühlst- würde Dich hindern, ein entsprechendes Führungszeugnis vorzulegen? Wo wäre Dein persönlicher Nachteil?


    Wie bereits zuvor geschrieben, ob die Maßnahme bei Schiedsrichtern Sinn macht oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Allerdings halte ich den Grundgedanken für sinnvoll und richtig. Ich wüsste keine andere Maßnahme, die geeigneter wäre, ihr?

    Bei uns benötigt man als Pate für die Jung-SR ein Führungszeugnis, das wurde aber auch vom Verband bezahlt.

    Da man hier Minderjährige betreut, geht das für mich in Ordnung.

    Das ist bei uns auch so, und das finde ich auch völlig legitim. Bei dem Führungszeugnis handelt es sich um ein sogenanntes "erweitertes Führungszeugnis", das in der Regel für ehrenamtlich tätige Personen kostenfrei erstellt wird. Hintergrund ist das in 2012 in Kraft getretene Bundeskinderschutzgesetz. Ob das nun bei dem gemeinen SR erforderlich oder sinnvoll ist, lasse ich mal dahingestellt sein, grundsätzlich finde ich es aber richtig, Personen, die mit Kindern arbeiten zu durchleuchten.

    Es gibt einen Unterschied zwischen "ein Spiel pfeifen" und "ein Spiel leiten". Ich kenne Schiedsrichterkameraden mit guten Regelkenntnissen, bei denen jede Entscheidung für sich betrachtet durchaus regeltechnisch begründbar und somit richtig ist, die aber keine gute Spielleitung haben. Das kann die verschiedensten Ursachen haben, die man in der Regel nicht selbst erkennen kann.

    Ich denke, wir drehen uns hier im Kreis. Wenn Argumente nicht fruchten kann man sie sich sparen. Ein Hinweis an alle relativ Neue oder noch nicht gefestigte Schiedsrichter, die bis hierhin gelesen haben: Solltet ihr in die Situation kommen (die ich niemandem wünsche), dass ihr tätlich angegangen oder angespuckt werdet, brecht das Spiel ab, wie es jeder gute Schiedsrichter tun wird. Und zwar unabhängig davon, ob oder was vorher bereits passiert ist. Lasst euch auf keine Diskussionen ein. Schreibt euren Bericht und überlasst die Bewertung dem Sportgericht. Danke euch.

    Die Bundesliga besteht aus Profisportlern. Im Rahmen der allgemeinen Lockerungen, die vor allem dazu dienen das jeder seinem Beruf nachgehen kann, sehe ich keinen Grund, warum für Profifussballer nicht die gleiche Vorgehensweise gelten soll wie bei einem Gastwirt. Größtmögliche Sicherheitsvorkehrungen - aber kein Berufsverbot mehr.

    Im FV Rheinland wurden die Vereine um Meinungen gebeten, von den (in ungewohnt großer Zahl) teilnehmenden Vereinen haben sich mehr als 80% für einen Abbruch der Saison ausgesprochen. Sachstand derzeit: bei einem Abbruch wird es keine Absteiger geben, es sei denn, ein Verein auf einem Abstiegsplatz möchte gerne absteigen. Der jeweils Erste steigt auf. Sind der Erste und Zweite Punktgleich, steigen beide auf. Verzichtet der Erstplatzierte, steigt keiner auf.
    Der Verband muss warten, bis die Beendigung der Saison mit möglichen Spieltagen nicht mehr machbar ist, dann ist der Abbruch nach geltenden Satzungen und Ordnungen auch rechtlich nicht angreifbar.

    Im FV Rheinland gibt es seit zwei Jahren ein Paten-Modell. Die Paten sind teils aktive SR, teils SR die gesundheitlich oder aus Altersgründen nicht mehr pfeifen wollen oder können. Hierzu wurde eine Schulung durchgeführt, einmal jährlich werden die Paten zur Nachschulung/Erfahrungsaustausch zusammengezogen.
    Die Paten werden offiziell über das DFB-Net angesetzt (ein Feld "Pate" wurde extra angelegt), die Paten zählen auf das SR-Vereinssoll, die Einsätze zählen auf das Soll der zu leitenden Spiele.

    Ein Pate erhält für die Betreuung Spesen in Höhe von 10,- €, plus Fahrtkosten von 30 Cent/Km (Fahrtkosten gedeckelt auf max 15,- €)

    Finanziert wird das ganze vom FV-Rheinland.

    Erfahrungen sind durchweg positiv.

    Ich behaupte von mir, ein erfahrener und "in sich ruhender" Schiedsrichter zu sein. Wenn es bei meiner Beteiligung eine Tätlichkeit (wie auch immer die Aussieht) gegen mich oder meinen mit mir pfeifenden Kameraden gibt, welches einen Spielabbruch nach sich zieht - dann ist das Turnier vorbei. Ich bin bestimmt kein Verfechter von leichtfertigen Spielabbrüchen, es ist immer Situationsbedingt. Bei einem leichten Schubser gegen die Brust muss ich das Spiel nicht abbrechen - entschließe ich mich aber dazu, weil die Gesamtumstände den Abbruch eben erforderlich machen, dann ist das Turnier vorbei und ich fahre nach Hause. Gleiches gilt, wenn mein Kamerad abbricht. Ich finde es sinnvoller, in den Köpfen der Spieler/Zuschauer zu verankern "wird der SR angepackt, ist das Spiel/Turnier vorbei" als "so schlimm, dass man das Turnier abbrechen muss war das aber nicht" - eine Relativierung halte ich für gefährlich, insbesondere für evtl. weniger gefestigte Kameraden, denen wir damit einen Bärendienst erweisen. Guten Rutsch!