Gräfe hat sich nun wieder an die Presse gewandt und ein Interview gegeben.
In den Medien wird das Interview positiv gesehen, bin gespannt wie der DFB auf die Kritik der Ansetzungen reagiert.
Ich finde das Thema Fitness sollte differenziert betrachtet werden. Wir haben auf der einen Seite die Bundesliga und die Kreisliga
Herr Gräfe hat im Sommer bereits den Leistungstest kritisiert (https://www.ruhr24.de/sport/sc…n-gegenwind-13143511.html). Dazu haben einige Elite Schiedsrichter den Leistungstest im ersten Anlauf nicht bestanden, die Umstände ob verletzt oder nicht seien mal dahin gestellt. Da war auch der Herr Gräfe dabei, der seine Leistungsprüfung verspätet abgelegt hat. Von daher ist es doch logisch, das er weniger Spiele hat, als jemand der vor Beginn der Runde seine Leistungsprüfung abgelegt hat.
Wer in der Bundesliga, im Profisport, pfeift, ist ein Berufsschiedsrichter. Da gehört das Training eben zum Beruf dazu. Wenn ich lese dass unsere Bundesliga Schiedsrichter Probleme beim Leistungstest haben, oder diesen kritisieren, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn der Herr Gräfe das Leistungsprinzip einfordert, muss er die Leistung im Fitness Bereich ebenso bringen. Ob und wie stark die Gewichtung der Laufleistung im Beobachtungssystem, oder der Ansetzung, ist, kann ich nicht bewerten.
Bei uns in den unteren Klassen scheint es mal wieder stark Verbandsabhängig. Im SWFV gibt es unterhalb der Leistungsklassen Abstufungen in den Kreise was die Leistungsprüfung angeht, es gibt auch Altersbedingt nochmal einen Nachlass auf die geforderte Rundenzahl und Zuschlag auf die Zeit. Wir hatten auf unserer letzten Leistungsprüfung zwei 13 Jährige Neulinge, die ohne Probleme die Laufprüfung für die Bezirksliga (erste Gespannsliga) abgelegt haben. Auch Kollegen 50+ laufen ihn ohne Probleme.
Eine General Kritik an den Leistungsprüfungen kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht sollte man eher seine eigene Fitness hinterfragen.
Man muss bei Manueal aber auch zwischend en Zeilen lesen.
Nicht nur bei den DFB-Schiries läuft da was schief. Das Thema zieht sich durch bis zur Basisarbeit:
Genau da liegt dar Hase im Pfeffer.
Zum vierundrölfzigsten male Handspiel mit Zeitlupenstudien, Standbildern und Regiekommentar und noch immer weis keiner
- wie die Spielfeldabmessungen für c-Mädchen 9ner Feld sind und wo man das vielleicht mal nachlesen kann
- Wie die Abstoß- und Abseitsregeln im E Jugendfussball sind
- Wie die Rückpassgegel im D- und E-Jugendberereich auszulegen ist
- Wie groß ein Strafraum in der D-Jugend zu sein hat
- Wie oft im Seniorenfussball gewechselt werden darf
- Wann bei Gewitter der Spielbetrieb einzustellen ist
- Wie viele Spesen es für welches Spiel gibt
- Wann ein Frauenspiel auf 7ner Feld wegen Personalmangel abzubrechen ist (und wo mal das mal nachlesen kann)
- Wer sich in der Coachingzone aufhalten darf
- Wie man mit renitenten Eltern und Trainern umgeht
- etc.
- etc.
Ja, klingt vielleicht etwas Überheblich, aber genau das bedeutet Lehrarbeit auf Basisebene.
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Die Themenwahl auf den Lehrabenden ist teilweise auch wieder Verbandsabhängig wie ich auf einer DFB Weiterbildung für Lehrwarte von (ex)Kollegen erfahren habe. In anderen Verbänden gibt der Verbandslehrwart die Themen für die Lehrwarte vor, die im Jahr abgehandelt werden sollen. Teilweise bekommen die Lehrwarte die Unterlagen komplett fertig zum Vortragen. Solche Dinge wie du auflistet sollten aber auf der Verbandshomepage zum Nachlesen sein. Im SWFV gibt es einen ganzen Bereich für "Satzungen und Ordnungen". Zumal das wie bereits gesagt zur Spielvorbereitung gehört.
dabei pfeiffen 60% aller Kollegen noch Abseits nach den Regeln von 1980 und kennen noch nicht einmal die Rückpassregel.
Ich durfte jetzt 2 Jahre "interims weise" Lehrwart in meinem Kreis sein. Das ist auch der Grund warum die Lehrarbeit sich größtenteils an die "oberen 10%" der Schiedsrichter richtet. Der Rest hat keinerlei Interesse am Lehrinhalt, das hat nichts mit dem Alter zu tun, da geben sich die ganz Jungen und die Älteren nicht viel. Die kommen eben nur wegen der Anwesenheit.