Beiträge von Santeco

    Die Zahl der Menschen, zu denen ich regelmäßig den Abstand unterschreite, passt an eine Hand, gleichwohl habe ich noch keinen Tag Homeoffice gemacht und fahre auch regelmäßig mit Öffis zur Arbeit.

    Werden den im ÖPNV die Sitze nach jedem Fahrgast desinfiziert? Die Haltestange/Schlaufe? Wird da an jeder Haltestelle 10 Minuten durchgelüftet?

    Schlussendlich ist es aber die Aufgabe der Vereine, hier ein schlüssiges Konzept zu erstellen.

    Mich persönlich stört es einfach, wenn Konzepte und Regelungen erstellt werden, wo von vorneherein klar ist, dass das in der Praxis nicht umgesetzt wird.

    Es gibt da auch keine Unterstützung durch die Staffelleiter/Einzelrichter bei uns. Für die SR Kabine gibt es bspw. (auch ohne Corona) klare Regelungen, wird sich nicht dran gehalten/geht halt nicht/können wir gerade nichts machen. Meldung, anschließend passiert genau gar nichts. Es wird wie überall gewartet, bis der Krug zu Bruch geht!

    Dann sollte man so konsequent sein und den Spielbetrieb eben nicht erlauben.

    Im Fussball, als Vollkontaktsport, über Kabinenbelegung zu diskutieren macht wenig Sinn, meiner Meinung nach. Über 90 Minuten gibt es Körperkontakt und Zweikämpfe. Was bringt da eine Abstandsregelung in der Kabine?

    Hier steht jede beteiligte Person selbst in der Verantwortung, wenn man Symptome aufweist, zuhause zu bleiben.

    Wie auch andere schon erwähnt haben, entweder lässt die Situation es zu, zu spielen mit allen Begleitumständen, oder eben nicht.

    2. Wären eventuell 2 Gelbe Karten, also Gelb-Rot, eine Option? Die erste Verwarnung für das unsportliche Halten, die zweite Verwarnung für die ballorientierte Verhinderung einer klaren Torchance?

    Das wäre nur möglich, wenn in der Frage das halten als "rücksichtslos" eingestuft wird. Also die Qualität des Foulspiels eine Verwarnung wäre.

    Die anderen Möglichkeiten wurden schon korrekt beantwortet

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch äh eine Lösung, einfach mal über den Tellerrand schauen (und gelegentlich sind da Amateurfußball und Jugendfußball doch eine Anleihe wert):

    Da setzt meine Kritik an. Theoretische Lösungen die auf Papier festgehalten werden und die in der Praxis keinen interessieren, siehe das Video von Hertha BSC.

    Das ist zwar eine berchtigte Frage, aber kein Argument in der hier geführten Diskussion.


    Nur weil ein anderes (möglicherweise schwerwiegenderes) Problem besteht, ist das schließlich kein Grund sich nicht um die Lösung des ersten Problems zu kümmern.

    Das war eine Rhetorische gegenfrage, meine Argumente habe ich im ersten Teil gegeben: Vertrauensverlust.

    Also ehrlich, Santeco, das Argument mit dem Physio ist komplett daneben, Abstriche im Mund kann nach einer Einweisung eigentlich jeder machen. Das ist keine Raketenwissenschaft, man muss nur wissen, wo man das Gewebe abwischen muss. Und da in der Bundesliga richtige Ärzte zum medizinischen Stab gehören sehe ich hier kein Problem. Braunülen setzen genau so, das haben wir seinerzeit bei der Einsatz Vorbereitungen zu SFOR auch machen müssen. Und das machen viele Sprechstundenhilglfen besser als ihre Chefs, die Studierte sind.

    Ich präzisiere meine Meinung: Die Vereine nehmen ihre Proben selbst, die DFL kommuniziert die Ergebnisse Zentral, bei Positiven Ergebnissen werden nur die Infizierten in Quarantäne geschickt (Kontaktpersonen nicht), Ärzte und Medizinischer Stab sind angestellte des Vereins (oder zumindest Beauftragt vom Verein). Mir fehlt in dieser Kette die Neutrale Kontrolle durch eine Dritt Instanz. Einfach um einen Hauch von Seriosität zu wahren.

    Versteht mich nicht falsch, ich bin großer Fussballfan und leidenschaftlich Schiedsrichter. Es stört mich einfach, wenn man dreist angelogen wird, Fussball Romantik erzählt, nur um seine eigenen Wirtschaftlichen Interessen gerecht zu werden.

    Jeder sieht das sicherlich anders und gewichtet die Argumente anders.

    Interessanterweise gibt es eine dänische Studie über die (Un?)Gefährlichkeit von Fußball an der frischen Luft: Bericht


    Offen gestanden weiß ich nicht so recht, ob das nun ein Beleg dafür ist, dass die Corona-Gefahr übertrieben dargestellt wird oder ob die Studienersteller leichtfertig waren.

    Eine Studie, die die Durchschnittliche Kontaktdauer während dem Fussballspiel ermittelt. Das der Kontakt während dem Spiel Durchschnittlich sehr kurz ausfällt ist doch klar.

    Was ist mit der Anreise? Der Kabine? Das Duschen? Diese Studie ist so Praxistauglich wie das Hygiene Konzept der DFL. Für die Kameras und den Kontrolleur, (falls es den überhaupt gibt) "ganz nett".



    Weshalb, außer der (Un)Gerechtigkeit wegen, sollte die Bundesliga nicht spielen?

    Vielleicht weil Quarantäne Regeln, die für die Bevölkerung gelten, nicht für die Profis gelten? Siehe beim FC Köln (https://www.kicker.de/774888/artikel) (https://fcbinside.de/2020/05/0…n-auch-fuer-den-fussball/) Liegt es vielleicht am Maulkorb für die Vereine? Das die DFL die Corona Testergebnisse Zentral "kommunizieren" will? (https://www.kicker.de/774935/artikel) Oder doch eher am Umgang der Vereine mit dem Hygiene Konzept? Siehe Hertha BSC wo der Physiotherapeut, lasst euch das mal auf der Zunge zergehen(!), den Corona Test am Torunarigha durchführt.

    Die Bundesliga versucht das auf Pump aufgeblähte Kartenhaus vor dem Einsturz retten und verlangt eine Sonderbehandlung.

    Warum dürfen Gastronomen kein Hygiene Konzept vorlegen und dann öffnen?

    In der Gastronomie arbeiten über 1 Millionen Menschen, machen einen Umsatz von 59 Mrd € und den Betrieben droht die Insolvenz.

    Schreien sie nicht laut genug? Haben sie keine Mediale Lobby? Ist der Fussball Politisch mehr Wert?

    In England hat man bereits Konsequenzen gezogen (https://www.transfermarkt.de/f…iger/view/news/357664?rss).

    Das Szenario halte ich für den Deutschen Amateurfussball am wahrscheinlichsten.

    Die nächste spannende Frage für die Schiedsrichter: Handhabt man die Beobachtung in Leistungsklasse ebenfalls so? Keine Auf- und keine Absteiger?
    Für Schiedsrichter in den höheren Klassen ist ein Jahr "Verlust" mit Blick auf die Alltagsanforderungen schon schmerzhafter als für einen Spieler.

    Wer solche Zeiten und Runden nicht mehr schafft, hat auch Probleme dem Spiel zu folgen. Das ist eine mindest Fitness die ich als Sportler haben sollte.

    Ich erwähne nochmals, das für C- und B-Klasse, sowie Jugendbereich, keine Leistungsprüfung abgelegt werden muss (im SWFV).


    den Regeltest mit Lesen der Regelfragen der letzten 6 SR Zeitungen.

    Der Regeltest bestand bei uns Jahrelang aus den letzten 5 SR Zeitungen. Das hat die Bezeichnung "Test" nicht verdient, wenn den Leuten die Fragen & Antworten 1:1 vorliegen.

    Die Leistungsprüfung, so wie eigentlich auch der Lehrabend, ist laut unserer Schiedsrichterordnung im SWFV verpflichtend, aber es hat natürlich keine Konsequenzen wenn man keinen Lehrabend im Jahr besucht, oder die Leistungsprüfung nicht macht.

    Es kann also jeder nach seiner Neulingsausbildung sein Lebenlang pfeifen, ohne einen Lehrabend oder eine Weiterbildung besucht zu haben - das mal als extremes Gegenbeispiel

    Vor allem gehört der "Türsteher" mit den hohen Ansprüchen nicht vor die Anfängerlehrgänge und Betonklassenspiele, sondern vor die richtigen Förderkader für die hohen Spielklassen. Die richtig talentierten sind da unten ohnehin maximal ein halbes Jahr unterwegs, dann verschwinden sie in die oberen Ligen oder hören auf, weil sie nicht innerhalb von 6 Monaten zum Bundesliga-SR befördert worden sind.

    wir diskutieren aneinander vorbei wie ich finde.

    (Disclaimer: in meinem Kreis & Verband) Auf Kreisebene für die untersten Herren Klasse sowie Jugend ist keine Leistungsprüfung vorgeschrieben und wird auch nicht verlangt. Es verlangt auch niemand das man eine festgeschriebene Anzahl an Spielen im Jahr pfeift, auf Keisebene.

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    Hier wird sehr viel Schwarz/Weiß zu dem Thema gezeichnet, obwohl es sehr viele Abstufungen gibt. Eine ablehnende Haltung gegenüber der Leistungsprüfung kann ich nicht nachvollziehen.

    Das stimmt nicht. Ich weiß es ja, ich komme auch vom SWFV und alle Leistungstests sind standadisiert. Der SWFV-Test sind 10 Runden, 35 Sekunden für die 150 Meter, 40 Sekunden für die 50 Meter, teilweise bekannt als der "Frauentest". Allein in der Landesliga (und aufwärts) ist der Test härter. Hier sind es auch 10 Runden, aber mit maximal 30 s für 150 m und 35 s für 50 m. Dann kommen noch die 6 40 m Sprints dazu.

    Beim Part über den BuLi-Test muss ich mich au fInfos von anderen Leuten verlassen, also diese Aussagen ohne Gewähr: Es sind 12 Runden statt 10 Runden. Die Zeit für die 150 m und 50 m lauten 25 bzw 30 s.

    Das ist schon ein gewisser Unterschied.

    Etwas undeutlich von mir, ich bezog mich auf die Leistungsprüfung für die Leistungsklasse im SWFV. Da laufen wir inzwischen nicht mehr 150m / 50m in 30s/35s, sondern 75m / 25m in 15s/18s also 40 Intervallläufe (https://www.dfb.de/schiedsrich…6c86adb220c6f1b8870d456d2). Also die gleichen Zeiten und Runden. Den Coda Test machen wir nicht.

    In der Kreisleistungsprüfung, wie du richtig sagst, gelten die 150m / 50m in den Frauen Zeiten. Für die A-Klasse werden weniger Runden und mehr Zeit, je nach Alter.


    Vielleicht ist das aber genau das Problem, warum wir so viele junge Leute - mit und ohne Talent - verlieren? Studium und Ausbildung zählen für mich zum Thema "Beruf/Einkommen" - und sorry, das muss Vorrang haben, von den paar Euronen Spesen kann doch niemand leben (und selbst für die Profi-SR gibt es ein Leben nach der Liga und die Zeit bis zur Rente ist lang, wobei sie in der aktiven SR-Zeit selbst einzahlen müssen). Und auch Freundin/Privatleben - ich kenne nur sehr wenige Berufe, in denen das so inkompatibel ist wie beim SR, selbst Bundesligaprofifußballer haben so etwas; vielleicht sind die Anforderungen diesbezüglich zu hoch?

    Absolut richtig. Wenn man das richtig kommuniziert und seine Termine im DFBnet pflegt ist das auch in der Regel kein Problem. Das ist bei einigen wieder rum eine Einstellung Sache.

    @Santeco

    Wenn du sagst, dass es aber so sein muss, dass sie erstmal ihre Leistung nachweisen sollen, indem sie zum xten Mal im Jahr zehn Runden um den Sportplatz rennen sollen und nur, weil sie es einmal nicht geschafft haben, sie plötzlich nur noch bedingt für Bundesligaspiele geeignet sind, dann stößt Du doch ins gleiche Horn, wie der DFB.

    Wenn es eine Prüfung gibt, kann es eben nur bestanden oder nicht bestanden geben. Ich muss dazu sagen, um meinen Standpunkt vielleicht etwas verständlicher zu machen, ich absolviere den selben Intervall Test beim SWFV in der Leistungsklasse wie die Bundesliga SR, mit den selben Zeiten und den selben Runden. Einem Bundesliga SR darf dieser Leistungstest Körperlich keine Schwierigkeiten machen. Wir reden von der höchsten Spielklasse in Deutschland, in der Profischiedsrichter zum Einsatz kommen.

    Ich kann nicht bewerten/beurteilen wie stark die Laufleistung im Spiel sich auf die Ansetzungen der Spiele oder die Bewertung in der Beobachtung auswirken. Das sollte auch meiner Meinung nach nur eine geringe Rolle spielen.

    Ich bin davon überzeugt, dass dem Schiedsrichterwesen allein deshalb schon viele große Talente verloren gegangen sind.

    Viele große Talente sind auch an ihrer Einstellung gescheitert. Und wer an der Laufprüfung oder dem Regeltest scheitert, hat meiner Meinung nach ein Einstellungs Problem. Beides lässt sich nämlich trainieren.
    Ich rede nicht darüber die Spieler zu überrunden, oder im dauer Sprint von Strafraum zu Strafraum zu laufen, sondern einfach nur die mindest Anforderungen zu bestehen.

    Und das verstehe ich nicht.
    Am Ende hast du den jungen guten SR der zu langsam war und deshalb nicht mehr pfeifen darf, dafür hast du den älteren der evtl. viel schlechter pfeift aber genauso langsam ist, aber durch sein Alter nicht so schnell sein muss.
    Gerade in den Amateurligen sollte das halt nicht sein.

    Wenn man schon irgendeine Mindestleistung definiert dann für alle. Warum sollte der ältere langsamer sein dürfen als der Jüngere?

    Die Diskussion kann man ewig führen und führt, gefühlt, nur zu einem Konflikt "Alt gegen Jung".

    Gräfe hat sich nun wieder an die Presse gewandt und ein Interview gegeben.


    In den Medien wird das Interview positiv gesehen, bin gespannt wie der DFB auf die Kritik der Ansetzungen reagiert.

    Ich finde das Thema Fitness sollte differenziert betrachtet werden. Wir haben auf der einen Seite die Bundesliga und die Kreisliga


    Herr Gräfe hat im Sommer bereits den Leistungstest kritisiert (https://www.ruhr24.de/sport/sc…n-gegenwind-13143511.html). Dazu haben einige Elite Schiedsrichter den Leistungstest im ersten Anlauf nicht bestanden, die Umstände ob verletzt oder nicht seien mal dahin gestellt. Da war auch der Herr Gräfe dabei, der seine Leistungsprüfung verspätet abgelegt hat. Von daher ist es doch logisch, das er weniger Spiele hat, als jemand der vor Beginn der Runde seine Leistungsprüfung abgelegt hat.


    Wer in der Bundesliga, im Profisport, pfeift, ist ein Berufsschiedsrichter. Da gehört das Training eben zum Beruf dazu. Wenn ich lese dass unsere Bundesliga Schiedsrichter Probleme beim Leistungstest haben, oder diesen kritisieren, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn der Herr Gräfe das Leistungsprinzip einfordert, muss er die Leistung im Fitness Bereich ebenso bringen. Ob und wie stark die Gewichtung der Laufleistung im Beobachtungssystem, oder der Ansetzung, ist, kann ich nicht bewerten.

    Bei uns in den unteren Klassen scheint es mal wieder stark Verbandsabhängig. Im SWFV gibt es unterhalb der Leistungsklassen Abstufungen in den Kreise was die Leistungsprüfung angeht, es gibt auch Altersbedingt nochmal einen Nachlass auf die geforderte Rundenzahl und Zuschlag auf die Zeit. Wir hatten auf unserer letzten Leistungsprüfung zwei 13 Jährige Neulinge, die ohne Probleme die Laufprüfung für die Bezirksliga (erste Gespannsliga) abgelegt haben. Auch Kollegen 50+ laufen ihn ohne Probleme.


    Eine General Kritik an den Leistungsprüfungen kann ich nicht nachvollziehen, vielleicht sollte man eher seine eigene Fitness hinterfragen.

    Die Themenwahl auf den Lehrabenden ist teilweise auch wieder Verbandsabhängig wie ich auf einer DFB Weiterbildung für Lehrwarte von (ex)Kollegen erfahren habe. In anderen Verbänden gibt der Verbandslehrwart die Themen für die Lehrwarte vor, die im Jahr abgehandelt werden sollen. Teilweise bekommen die Lehrwarte die Unterlagen komplett fertig zum Vortragen. Solche Dinge wie du auflistet sollten aber auf der Verbandshomepage zum Nachlesen sein. Im SWFV gibt es einen ganzen Bereich für "Satzungen und Ordnungen". Zumal das wie bereits gesagt zur Spielvorbereitung gehört.

    dabei pfeiffen 60% aller Kollegen noch Abseits nach den Regeln von 1980 und kennen noch nicht einmal die Rückpassregel.

    Ich durfte jetzt 2 Jahre "interims weise" Lehrwart in meinem Kreis sein. Das ist auch der Grund warum die Lehrarbeit sich größtenteils an die "oberen 10%" der Schiedsrichter richtet. Der Rest hat keinerlei Interesse am Lehrinhalt, das hat nichts mit dem Alter zu tun, da geben sich die ganz Jungen und die Älteren nicht viel. Die kommen eben nur wegen der Anwesenheit.

    Jetzt gab es mal ein SR-freundliches Urteil , der Verein wird sicherlich in die Berufung gehen. Wichtig ist die Außenwirkung, die Jungs (und Mädels) sollen sich einfach respektvoll verhalten :top:

    Das Verbandssportgericht hat in dem Fall die Berufung verhandelt (https://www.fupa.net/berichte/…-beleidigung-2611356.html). Die Sperre wurde auf 4.5 Monate reduziert, da es sich nicht um eine Tätlichkeit, sondern um eine Beleidigung handeln soll.