Beiträge von Kuba16

    Habe da selber noch eine Frage zu:

    Was ist denn, wenn ein Spieler verwarnt wurde, dann die Zeitstrafe bekommen hat und dann ein erneutes Vergehen begeht? Erhält der Spieler dann erneut eine Zeitstrafe oder gibt bekommt er dann Gelb-Rot?

    Dann bekommt er glatt rot (wfv)

    Vorteil im Strafraum ist für mich sowohl fussballerisch als auch SR-taktisch sehr schwierig.


    Willst du in der Situation wirklich Vorteil anzeigen und am besten noch "Weiter, Vorteil" rufen?


    Und wenn du es nicht machst, sondern "stillen Vorteil" gibst, hat man das Problem, das man dann immer hat: Der Gefoulte denkt, du hast das Foul nicht wahrgenommen oder falsch bewertet und es gibt Stress.


    Solange ich nicht in der Bundesliga angesetzt bin und Manuel Neuer dabei ist, den Ball zu Lewanowski am anderen Strafraum zu werfen, pfeife ich und zwar sofort.

    Im wfv sagt typischerweise der Staffelleiter "seine" Spiele ab. Der SR wird dann abgesetzt und sieht es per Mail. Viele Staffelleiter melden sich zusätzlich telefonisch.

    Im wfv gibt es bis zur Bezirksliga Alleinpfeifer, erst ab Landesliga neutrale Assistenten. Trotzdem möchte ich im Moment kein Ansetzer sein. Von nicht angesetzten Spielen habe ich, zumindest im Herrenbereich, noch nicht gehört, bisher halten sich verlegte Spiele und ausfallende SR wohl in etwa die Waage.

    Ich glaube, dem OP ging es um die Frage, ob ein Handspiel zum FaD führen kann, wenn eine klare Torchance vereitelt wird und nicht nur, wenn ein klares Tor verhindert wird. Und die Antwort ist ja.


    Wie klar die Torchance war, muss man der Regelfrage glauben.


    Leicht Out of Topic: Ein Satz eines Lehrwarts ist mir in Erinnerung geblieben: "Es geht um die Verhinderung einer offensichtlichen Torchance, nicht um das offensichtliche Verhindern einer Torchance" .


    Was er sagen wollte: Einige Kollegen und viele Fans/Spieler wollen Handspiele härter bestraft sehen als der Regelgeber. Wahrscheinlich, weil es beim "normalen Foul" immer einen Graubereich zwischen normaler Zweikampf und klares Foul gibt, beim Handspiel es manchmal "sehr absichtlich" aussieht. Ähnlich beim Trikot ziehen.


    Entscheidend für die persönliche Strafe ist nur, wie klar die verhinderte Torchance ist, nicht wie offensichtlich die Regelverletzung.

    Wurfvergehen. dF, wo getroffen wurde oder werden sollte.

    Egal, ob er Weiß- oder Laserlicht "wirft", ist für mich ein FaD zwingend, ein Auswechselspieler begeht keine "taktischen" Fouls, sondern greift unsportlich ins Spielgeschehen ein.

    Nachpfeifen ist strategisch die bessere Variante. Natürlich nur, wenn du den Vorteil noch nicht angezeigt hast.


    "Im Gegensatz zu dem Angreifer habe ich einen Vorteil erkannt, hatte aber noch keine Zeit, ihn anzuzeigen" ist möglich, aber schwerer zu vermitteln als "Ich habe Vorteil abgewartet, der ist nicht eingetreten und habe dann nachgepfiffen". Wenn der Angreifer der Meinung ist, dass Freistoß der größere Vorteil ist, als weiterzuspielen, kann man das durchaus auch annehmen.

    Ich glaube, wir brauchen hier kein Lehrwesen. Die meisten entscheiden hier intuitiv auf Gelb und weiterhin Einwurf A und keiner würde das ernsthaft infrage stellen.


    Dann gehöre ich nicht zu den meisten. In den Situationen, die ich in meinem Kopfkino erzeugen kann, gibt es genau zwei Spielfortsetzungen:


    - idF und Gelb

    - Einwurf B


    Im einen Extremfall (einhändiger Einwurf wie ein Kigelstoßer oder so) ist es "so falsch", dass mir egal ist, wo der Verteidiger steht und B kriegt Einwurf.


    Im anderen Extremfall (B macht fast einen Zweikampf mit dem Einwerfer) ist mir egal, wie falsch der Einwurf ist und es gibt idF und Gelb.


    Kann sein, dass es regeltechnisch falsch ist oder ich etwas komplett falsch verstanden habe, aber "nochmal Einwurf A" kann ich mir fast nicht vorstellen, vorausgesetzt A hat den Einwurf durchgeführt. Wenn B natürlich einfach zum Einwerfer geht und ihn berührt bevor A werfen kann, gibt es mindestens Gelb und dann den Einwurf für A.

    „Unfug“ ist allein der Gedanke einen idF zu geben. Aber ich entschuldige mich für die Formulierung „Wdh“. Fakt ist, dass die Spielfortsetzung nur „Einwurf“ lauten kann, da der Ball zu keinem Zeitpunkt im Spiel war, wenn die Ausführung regelwidrig war.


    Und wenn du V verwarnst, sollte die Antwort, welches Team den Einwurf ausführt, nicht schwer sein. Das geht nämlich nur, wenn er vor der versuchten Ausführung dort stand oder bei Gleichzeitigkeit.


    Die Voraussetzungen für idF ist die korrekte Ausführung und der Ball im Spielfeld.

    Du bist nicht auf dem aktuellen Stand. Unabhängig von der konkreten Situation, hier Zitat aus der SR Zeitung:



    Beim Einwurf ist es anders als zum Beispiel beim

    Freistoß und beim Eckstoß: Hier wird eine

    Abstandsverletzung, bevor der Ball ins

    Spiel gebracht wurde, nicht mit einer Wie-

    derholung geahndet, sondern mit einem

    indirekten Freistoß. Die Verwarnung ist in

    diesem Fall zwingend

    Es muss laut Regeln und laut Dfbnet immer einen Torwart (der sich durch das andere Trikot unterscheidet) und einen Spielführer (der sich durch die Kapitänsbinde unterscheidet) auf dem Spielfeld geben.


    Im Dfbnet werden diejenigen, die es am Anfang sind durch T und K gekennzeichnet.


    Wenn diese Spieler das Spielfeld verlassen (Auswechslung, FaD) übernimmt ein anderer die Funktion, kommt von D-Jugend bis Bundesliga regelmäßig vor.


    Wenn sie ohne Verlassen des Spielfeldes die Funktion übergeben, lassen wir das in Spielunterbrechungen zu, ich möchte es aber mitkriegen. Ist mir beim Torwart nur einmal kurz vorm Elfmeterschießen vorgekommen, beim Spielführer noch nie.


    Wenn das jetzt alle 2 Minuten geschehen soll, käme ich mir irgendwann verarscht vor und würde dies auch kundtun.

    Also dann weiterhin Tor+Anstoß, aber natürlich ohne Gelb.

    Natürlich mit Gelb, bei "taktischem Foul" wird nach Vorteil Gelb zu Nichts, bei "Notbremse" Rot zu Gelb.


    Regeltext Vorteil:

    Wenn der Schiedsrichter bei einem verwarnungs-/feldverweiswürdigen

    Vergehen auf Vorteil entscheidet, muss die fällige Verwarnung/der fällige

    Feldverweis bei der nächsten Spielunterbrechung ausgesprochen werden.

    Handelte es sich beim Vergehen jedoch um das Vereiteln einer offensichtlichen

    Torchance, so wird der Spieler wegen unsportlichen Betragens verwarnt.

    Verhinderte oder unterband er einen aussichtsreichen Angriff, wird er nicht

    verwarnt.

    Kaef hat es mit dem Regeltext ja richtig erklärt.


    Durch das bewusste Spielen des Balles

    Durch den Verteidiger entsteht eine neue Spielsituation und der Angreifer steht nicht im strafbaren Abseits (vgl. auch das viel diskutierte Finale des Nations Cup, nach dem sich Spanien über die "neue" Abseitsregel aufgeregt hat).


    Tor, Anstoß, Gelb.

    Sorry, aber ich hab 0,0 Verständnis für den Kollegen, der nach einem Tritt in den Unterleib weiterpfeift. Hier hat er verdammt noch mal das Amt des Schiedsrichters zu schützen. Er hat uns allen einen Bärendienst erwiesen.

    Sorry, aber ich habe 0,0 Verständnis für Victim Blaming. Der Kollege hat nicht die Aufgabe, das Amt des Schiedsrichters zu schützen; das kann man maximal von den SR der obersten Ligen erwarten.


    Das war eine absolute Ausnahmesituation für ihn und er hat so entschieden, wie er in dem (stressigen!) Moment glaubte, am besten aus der Sache rauszukommen. Wenn sein Obmann bei einer der letzten Schulungen nochmal gesagt hätte: Wenn der SR angefasst wird, ist das Spiel zu Ende Ende, hätte er sicher abgebrochen. Vielleicht ist ihm aber auch das Erlebnis seines Kollegen durch den Kopf gegangen, der sich beim Sportgericht für einen Abbruch rechtfertigen musste.


    Ich weiß es nicht, aber ich mach ihm sicher jetzt keinen Vorwurf.

    Kuba16

    Ich halte es auch für einen - sogar gravierenden - fehler, dass der Kollege das Spiel nicht abgebrochen hat.

    Klar, wobei bei ihm jetzt neben der wichtigen Frage "Fühle ich mich auf dem Platz noch sicher?" und der unwichtigen "Habe ich die Situation, über die sich der Spieler aufgeregt hat, richtig bewertet" noch "Hätte ich abbrechen sollen?" hochkommen, die für ihn und für das Sportgericht nicht im Vordergrund stehen sollten.


    Eventuell war er auch durch fragwürdige Urteile "Nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft" beeinflusst.


    Deshalb sollte der schlimme Tritt und nicht die SR-Entscheidungen diskutiert werden.

    Ich hatte es falsch gespeichert. Die Neuerung betrifft nur eine unerlaubte Doppelberührung, nicht aber das Handspiel. Hier bleibt es grundsätzlich dabei, dass Handspiel im eigenen Strafraum niemals eine Karte bedeutet.


    Im Regeltext steht wenigstens alles beieinander. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass wenn in einem prominenten Spiel sowas mal vorkommt, man es dann nachzieht, von der Philosophie sehe ich keinen Unterschied zwischen den Situationen.


    Für den Torhüter gelten beim Handspiel außerhalb des eigenen Strafraums die

    gleichen Regeln wie für alle übrigen Spieler. Berührt der Torhüter den Ball

    unerlaubterweise innerhalb des eigenen Strafraums mit der Hand/dem Arm,

    wird ein indirekter Freistoß, aber keine Disziplinarmaßnahme verhängt.

    Berührt der Torhüter den Ball nach einer Spielfortsetzung ein zweites Mal (mit

    oder ohne Hand/Arm), ehe ein anderer Spieler den Ball berührt hat, ist der

    Torhüter entsprechend zu sanktionieren, sofern er damit einen

    aussichtsreichen Angriff unterbindet, ein Tor des gegnerischen Teams

    verhindert oder eine offensichtliche Torchance vereitelt.

    Da Frage geklärt: Nehmen wir mal an, dass wir der Klärungsversuch nicht stattgefunden hat,sondern dass der TW warum auch immer vom Ball überrascht wird und in letzter Sekunde mit der Hand vor der Linie rettet. Dann ist doch neuerdings ein FaD fällig oder habe ich es falsch gespeichert?

    In der Praxis finde ich es guten Stil, schon während des Pfeifens einen Arm zu heben.


    Wenn der SR pfeift gucken ihn erstmal alle an und sehen dann den Arm (ob sie wissen, was das bedeutet, steht auf einem anderen Blatt).


    Bei schneller Ausführung ist der Arm noch oben. Wenn klar ist, dass es länger dauert, bleibt er natürlich nicht "minutenlang" gehoben.

    Ehrlich gesagt, habe ich immer gedacht:SR-Ball mit dem Torwart heißt automatisch, dass der Torwart als erstes berühren muss.


    Ich hätte den SR-Ball wahrscheinlich wiederholt.


    In den Regeln steht allerdings tatsächlich, dass der Ball im Spiel ist, sobald er den Boden berührt ohne Einschränkung.


    Also hätte ich einen Regelverstoß begangen.


    Anpfeifen bei SR-Ball: Da haben mittlerweile 3 Lehrwarte gesagt, dass "Ball fallen lassen" equivalent zum Pfiff ist und der Pfiff auch in Pflichtsituationen zusätzlich nicht erforderlich ist.


    Demnach regeltechnisch richtig wie der Kollege entschieden hat. Abzüge wird es wohl wegen Kommunikation geben, die Spielfortsetzung kann man auch für Regelunkundige unmissverständlich klar machen.