Beiträge von SixthSCTF

    "Ein Spieler, der eine Begrenzungslinie als Teil der Spielbewegung überschreitet, begeht keinen Verstoß"


    Die Ausführung eines Eckballs betrachte ich als normale Spielbewegung.

    Ja, dies trifft zunächst klar auf Spielerin A zu.

    Ich sehe da keinen Regelverstoß. Begründung: Regel 3 Absatz 8:


    "Ein Spieler, der eine Begrenzungslinie als Teil der Spielbewegung überschreitet, begeht keinen Verstoß"


    Die Ausführung eines Eckballs betrachte ich als normale Spielbewegung. Und wenn die "direkte" Ausführung erlaubt ist, warum sollte die "indirekte" Ausführung verboten (oder gar unsportlich) sein? Finten gehören zum Spiel, und Regeln sind nach Sinn und Geist auszulegen.

    Finten gehören zum Spiel, dennoch müssen sie Regelkonform sein. Das verlassen des Spielfeldes zum Zwecke der Finte gehört mMn. nicht dazu.


    Ich sehe hier auch nicht unbedingt die Finte, sondern die Vorteilsnahme durch das absichtliche Verlassen des Spielfeldes. Regel 3 Absatz 8 bezieht sich eher auf Bewegungstypische Abläufe in der Spielsituation.


    Hierbei möchte ich den Vergleich mit der Situation anstellen, bei der sich ein Spieler der Hilfe eines Mitspielers "bedient" um einen Kopfball zu erreichen.
    In meiner Fahrschulausbildung hat mein Fahrlehrer eine durchgezogene Linie oft mit einer (virtuellen) Mauer verglichen. Ich habe also niemals gegen diese Mauer zu fahren weil es dafür Strafe gibt, obwohl Situationen vorstellbar sind wo man diese "Mauer" straffrei überfahren werden darf.


    Dafür müssen aber äussere Zwänge gegeben sein. Diese sehe ich beim Eckstoß -für Spielerin B - jedoch nicht.

    Na jetzt gehts aber los hier...[...]
    3. Wenn wir uns auf so ein Niveau begeben wundert es mich gar nicht, wenn es früher oder später Stress gibt

    BRiT, wenn Du richtig gelesen hättest geht es hier nur um die regeltechnische Vollständigkeit. Und es muss bei einer (theoretischen) Regeldiskussion erlaubt sein, dies anzuführen.


    Keiner wird bzw. kann diese 15cm nachmessen.

    Hier geht es nicht um die Vorteilsauslegung.

    Gerade wenn der Freistoßort im oder nahe des Torraums ist, ist dennoch der Abstoß die vorteilhaftere Spielfortsetzung.

    Aber sollte eine Vorteilsentscheidung nicht immer in einem engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Vergehen stehen?

    Manfred bewertet -richtiger Weise- welche Spielfortsetzung vorteilhafter ist. Das hat nichts -und wenn überhaupt nur indirekt - mit der Vorteilsauslegung zu tun.


    Und genau diese Überlegungen:

    • Der Ball muss ohnehin geholt werden -> kein Unterschied
    • Der Ort der Spielfortsetzung unterscheidet sich nicht oder marginal -> kein Unterschied
    • Der Ball ist erst wieder im Spiel, wenn er den Strafraum verlassen hat -> kein Unterschied
    • Aus dem Abstoß darf ein Tor erzielt werden bzw. der angespielte Spieler kann nicht im Abseits stehen <-> aus dem idF kann kein Tor erzielt werden und der Empfänger des Balls kann im Abseits stehen
    • Zusatz [SixthSCTF] der regeltechnischen Vollständigkeit halber: Beim Freistoß muss der Gegenspieler 9,15m entfernt sein. Das ist ggf. ein Unterschied zum Abstoß von 15cm der nach Regelwerk mit Gelb bestraft werden kann.

    sind vielen gar nicht bekannt. Was dazu führt das die Stressköppe an der Seitenlinie dem SR vorwürfe machen er kenne nicht nur die Regeln nicht , sondern legt diese Regelunkenntniss auch noch falsch aus.

    Ich habe beobachtet, dass Spieler XX seinem Gegenspieler in einer Spielruhe heftig ins Kreuz gestoßen hat, so dass dieser zu Fall kam. Dafür verwies ich den Spieler XX durch Zeigen der Roten Karte des Feldes... ( als Kurzbeispiel zu verstehen ), reicht völlig aus.

    Meine Rede....

    Nach gängiger Auslegung werden aber auch Vergehen mit einem Platzverweis geahndet, die nicht wirklich übermäßig hart sind, wie eben ein Stoßen, Ins-Gesicht-Fassen, leichtes Nachtreten etc. Und dann muss das Sportgericht eine gerechte Lösung dafür finden und benutzt dafür neue Begrifflichkeiten. Streng genommen, dürfte es nur Tätlichkeit oder keine Tätlichkeit (mit der Konsequenz Freispruch) geben.

    Ja, und in den meisten Fällen sind das dann auch die Hitzköpfe, die es auf dem Feld nicht braucht. Ich denke 'Der Pfeifer' bringt es mit diesem Zitat auf den Punkt:

    Ob das jetzt eine Tätlichkeit ( schwere oder minderschwere ) oder nur eine Unsportlichkeit oder grobe Unsportlichkeit war, können und sollen wir nicht beurteilen, das macht die Spruchkammer. Wir können nur schreiben, was wir gesehen haben und wie wir es geahndet haben, mehr nicht. Es steht uns im Übrigen auch gar nicht zu, eine Beurteilung abzugeben, was jedoch nichts mit der Bewertung der Situation im Spiel und der daraus resultierenden Entscheidung zu tun hat.

    Als SR bin ich für die Durchführung eines Spieles verantwortlich. Der Fussball-Verband ist für die Organisation eines Wettbewerbs verantwortlich.


    Wir stellen nur fest, das ein Spieler sich während eines Spieles nicht benehmen kann. Das ist eine Tatsachenfeststellung.
    Wir sind aber nicht der verlängerte Arm der Wettbewerbsorganisatoren für Disziplinarmassnahmen.


    Ob es also notwendig ist, einen Spieler im Rahmen des Wettbewerbs eine längere Abkühlphase zu gönnen liegt nicht mehr in unserem Aufgabenbereich und sollte uns auch völlig egal sein. Das ist meine Grundeinstellung. Wenn mir der Spieler dann etwas mehr "auf den Sack gegangen" ist, muss ich mich halt etwas länger hinsetzen um geeignetere Prosa zu formulieren.

    Manchmal sieht etwas irgendwie nicht richtig aus und regt zum Nachdenken an.


    Folgende, bemerkenswerte Eckstoßausführung durfte ich am Sonntag gleich mehrfach beobachten während ich einem Spiel der B-Mädchen zusah.


    Weil das in einer Textbeschreibung vielleicht missverstanden wird, habe ich auch eine kleine Zeichnung im Dateianhang beigefügt.


    Spielerin A legt sich den Ball zum Eckstoß zurecht, während Spielerin B sich (absichtlich) etwa 2m hinter die Grundlinie stellt.

    • Spielerin A führt den Eckstoß korrekt aus und spielt einen Kurzpass einige Meter in das Spielfeld hinein
    • Spielerin B läuft in das Spielfeld und schlägt bei 2 eine Flanke Richtung 3

    Das kann doch nicht richtig sein? Dennoch bin ich hier am Grübeln.

    • Spielerin A macht alles Richtig
    • Spielerin B verlässt das Spielfeld absichtlich bei einer Spielunterbrechung und betritt es wieder nach Spielfortsetzung.
    • Spielerin B verhält sich unsportlich weil sie sich durch das Verlassen einen Vorteil verschafft. (Besserer Anlauf für die Flanke)
    • Spielerin B ist nicht im Abseits egal wo Spielerin A den Ball hinlegt und wie sie ihn dann genau spielt.(bei Eckstoß gibts kein Abseits)
    • Dem SR kann man vor der Eckstoßausführung keinen vorwurf machen das er Spielerin B nicht "in´s Feld" gebeten hat. Wioe oft kommt es vor, das jemand mal neben dem Feld ist. Deshalb ist er bestimmt auch überrascht über das Zuspiel.

    Wie beurteilt Ihr diese Situation in Art der Spielfortsetzung, Ort der Spielfortsetzung und pers. Strafe? Bitte mit Begründung.

    Jetzt bitte keine Abhandlung darüber wie man so eine Situation pragmatisch löst, sondern wie sie nach den Buchstaben des Regelwerkes gelöst werden müsste.

    Ich dachte die Auswirkungen einer falschen Spielfortsetzung wären bereits ausführlich geklärt gewesen

    Es geht doch gar nicht um eine richtige oder falsche Spielfortsetzung, sondern

    Das es Spielern und Trainern offenbar nicht bekannt ist welcher Unterschied in der Auswirkung der Art-der-Spielfortsetzung besteht trotzdem der gleiche Ort der Spielfortsetzung gewählt wird

    Wenn man diesen Faden weiter spinnt, führt dies doch zwangsläufig dazu, das Enscheidungen nach einer Spielfortsetzung offenbar als unterschiedlich gehandhabt von diesem Personenkreis wahrgenommen werden.

    aber ging es im Ausgangsbetrag nicht darum, dass der Ball im Toraus gelandet ist. Also um die Entscheidung Abstoß oder idF?

    Darum ging es überhaupt nicht- Die Entscheidung war in diesem Beispiel längst gefallen und darüber hinaus noch unstrittig.
    Aber das liegt aber daran, das viele nur einen Satz lesen und dann Antworten und dann schon antworten, und wiederum andere sich immer nur die letzte Antwort durchlesen bevor sie sich an einer Forendiskussion beteilligen.


    Der Eingangsthread beschäftigte sich mit einem Thema, einer Frage, auf die (bis auf Manfred) noch nicht einer eingegangen ist:

    Das es Spielern und Trainern offenbar nicht bekannt ist welchen Unterschied in der Auswirkung der Art-der-Spielfortsetzung besteht trotzdem der gleiche Ort der Spielfortsetzung gewählt wird.

    Ein Versuch mal auf das Ursprungsthema einzugehen scheiterte kläglich

    Es ging niemals darum welche Spielfortsetzung gewählt wird,
    sondern darum das der SR eine entschieden hat und offenbar nur ihm bewusst ist welche Auswirkungen das bei der Spielfortsetzung hat.


    In diesem Thread zeigt sich ein typisches Beispiel der Mitschuld von SR bei Eskalationen.

    "Ich entscheide und Du hast zu gehorchen. Ich halte mich schliesslich an Regeln und Du nicht und ich kenne die Regeln"

    Ja, die Regeln sind bekannt aber nicht die der Kommunikationslehre. So lange sich aber aber jeder in seiner Wohlfühl-Regeldiskussionsecke zurückzieht antstatt sich mal mit übergreifenden Themen auseinandersetzen muss dieser sich nicht wundern, wenn er auf dem Feld nicht verstanden wird.


    Und nun bitte wieder Back to Topic

    Das es Spielern und Trainern offenbar nicht bekannt ist welchen Unterschied in der Auswirkung der Art-der-Spielfortsetzung besteht trotzdem der gleiche Ort der Spielfortsetzung gewählt wird.

    Danke Manfred, offenbar der erste der den Eröffnungsthread richtig gelesen hat.

    Alternativ geht der Ball ins Aus, der TW schnappt sich den Ball und macht aus dem Torraum heraus einen tollen Abstoß zu einem Mitspieler, der seinerseits in Abseitsposition steht - bei einem idF wäre das Abseits, bei einem Abstoß nicht (von direkter Torerzielung durch den TW mal abgesehen)

    Genau darum geht es.


    Aber nicht um die Entscheidung als solches,


    sondern:
    Das es Spielern und Trainern offenbar nicht bekannt ist welchen Unterschied in der Auswirkung der Art-der-Spielfortsetzung besteht trotzdem der gleiche Ort der Spielfortsetzung gewählt wird.


    Macht das einen Unterschied für mich als SR:

    • Nein, weil ich nach der Spielfortsetzuung nach Regel entscheide
    • Ja, weil es von den Brüllköppen als unterschiedliche Regelanwendung wahrgenommen wird.


    Obwohl mir die Brüllköppe egal sind.

    Dem im Abseits stehenden Stürmer verspringt der Ball bei der Annahme direkt zum Gegenspieler. Dieser kann direkt einen vielversprechenden Angriff einleiten.

    Im Moment des Ballkontakts ist Abseits und Feierabend. Wie lange willst Du denn mit diesem wohlgemerkt konstruiertem Vorteil warten? Kein SR überlegt bei Abseits nochmal 4-6 Sekunden ob ein Vorteil entsteht.
    Hier nicht rechtzeitig Abzupfeiffen bedeutet meist, das der Ball im "falschem" Tor landet - und dann gibts meist Stress auf dem Feld. Wer wendet denn dabei den "verzögerten Pfiff" an?

    In der Praxis muss man natürlich abwägen,

    Eben, ist nämlich Praxisffremd weil Bewegungsrichtung nahezu aller Spieler auf das Tor zu und die Verteidiger eher im "Torvermeidungsmodus" sind.
    Darüber hinaus wird überall Ausgebildet, das ein Vorteil in der eigenen Hälfte (hier meist sogar in Strafraumnähe) eher unwahrscheinlich ist und damit der Freistoß (hier idF) immer der grössere Vorteil ist.

    Und die Regeln geben das auch her, weil Abseits bei der allgemeinen Vorteilsregelung nicht ausgenommen ist.

    Das bestreitet ja auch keiner, nur läst die Technik und der Vorgang der Abseitsbewertung und die zu Grunde liegenden Spielsituationen eine Vorteilsauslegung eben nicht zu.

    Jetzt bin ich mal "Dipfelescheisser"

    ihm eindeutig die Sicht versperrt, aber der TW den Ball trotzdem sicher fängt und anschließend einen Abschlag nach vorne macht

    Wenn der TW den Ball fängt kann ihm nicht "Eindeutig" die Sicht versperrt gewesen sein. Sonst wäre das nämlich kaum möglich gewesen.
    In allen anderen Fällen eines Torschusses landet hier der Ball im Tor oder im Aus.

    Für eine Tätlichkeit gibt es in der Regel 6 Spiele aufwärts. Hier müsste man dann mal in die Strafordnung des Landesverbandes schauen und die Mindeststrafe für eine Tätlichkeit prüfen. In Hessen sind es 6 Spiele

    Im HFV wird bei den Verhandlungen (im Strafenkatalog) offenbar zwischen

    • einer Tätlichkeit und
    • einer Tätlichkeit in einem minderschwerem Fall

    unterschieden.


    Letztere gibt eine Mindeststrafe von 3 Spielen, wobei die automatisch erfolgten Sperren oft berücksichtigt werden.


    Deckt sich also mMn. mit dem Strafenkatalog von Hessen. Denn für ersteres hat es bisher immer mindestens 6 Spiele und/ oder Zeitstrafen von 6 bis 12 Monaten gegeben.

    aber beim strafbaren Abseits gibt es doch gar keine Möglichkeit auf Vorteil, oder?

    Das ist beim Abseits nämlich genau der Punkt. Wenn man die Regel (seit Saisonbeginn 16/17) richtig umsetzt ist nämlich gar kein Vorteil bei strafbarem Abseits möglich.


    Sobald ein Spieler im Abseits steht kann diese Abseitsposition strafbar werden

    • wenn er ins Spiel eingreift
    • den Verteidiger angreift, der den Ball bekommt. (ist ja auch ein eingreifen)
    • aus seiner Abseitsposition einen Vorteil zieht.

    Da es vorher nicht strafbar ist, kann auch kein Vorteil eintreten.
    Man kann sogar sagen, das die Abseitsregel durch die Unterscheidung von strafbarem und nicht strafbarem Abseits bereits eine Vorteilsauslegung implizit enthält. (Dazu muss man allerdings zeitlich etwas weiter in der Entwicklung der Abseitsregel zurückgehen.)


    Manfred gehört doch hier immer zu denjenigen der möglichst trennscharf Entscheidungsgrundlagen definiert. Vielleicht fällt dem ja eine Situation ein bei der beim strafbarem Abseits ein Vorteil entstehen kann.

    Der Freistoß ist rein psychologisch trotzdem oft die bessere Entscheidung als Vorteil und Abstoß.

    Aber darum geht es hier doch gar nicht. Und schon gar nicht um Vorteil.

    • Wenn Abseits ist, ist Abseits und idF
    • Bei Foulspiel ist Foulspiel und df
    • Bei Ausball ist Ausball und Abstoß

    Ob man da eventuell noich einen Vorteil sehen könnte ist völlig unerheblich für das was nach einer Spielöfortsetzung passiert. Die Entscheidung kann nämlich auch ohne eine Vorteilsauslegung genau so gefällt werden.


    Es geht darum, das vielen (meist an der Seitenlinie) offenbar gar nicht bewusst ist, das trotz exakt gleichem Ort der Spielfortsetzung es wesentliche Unterschiede in den Konsequenzen aus der Art der Spielfortsetzung gibt.


    Vielen ist darüber hinaus gerade bei diesem Ort der Spielfortsetzung auch gar nicht bewusst, das für eine strafbare Abseitsposition der Ball überhaupt nicht die Mittellinie überqueren muss. Das muss er zwar generell nicht, aber hier wird noch weniger dran gedacht.

    Vielleicht könnte man auch (gerade in der BuLi) einfach mal konsequenter mit gelben Karten für "Kleinigkeiten" sein.

    Womit sich wieder einmal der Kreis zu vielen Themen schliesst.


    Die Samstag-Abend-Fussball-Show der professionellen Akteuere macht etwas vor und die Sonntag-Morgen-Kreisliga-Ribery´s müssen es nachmachen.
    Es ist immer einfach, die Schuld bei anderen zu suchen. Sicherlich ist es nicht von der Hand zu weisen, das es Vorbilder gibt, die für unserem Sport wahrlich keine Vorbilder sein sollten.
    Aber sollten wir zunächst einmal nicht unseren eigenen Kasten so gut wie möglich sauber halten?


    Wir müssen uns mal wirklich überlegen, ob wir uns der BuLi Show unbedingt anpassen müssen.
    Wenn das "Vorbild" im Bayern Trikot sich daneben benimmt, müssen wir dem Vorbild im 2016ner schwarz nicht unbedingt folgen.


    Vielleicht bin ich auch viel schmerzfreier als manch ein andere. Ich wiege 120 Kilo, davon sind 30 Kilo Knochen - der Rest ist Fell.


    Was die Profis jedes Wochenende abziehen und die Kollegen in Schwarz dabei produzieren interessiert mich nicht wirklich.
    Ich pfeiffe MEIN SPIEL so wie es in den Regeln steht. Dabei habe ich mal gute und mal schlechte Tage - und wenn jemand mit dem "Ribery-Argument" kommt:


    "Wenn Du so wie [Ribery] spielst dann pfeiffe ich auch wie [Pierluigi Collina]... - Denk mal drüber nach warum wir beide gestern nicht um 15:30 in der [Allianz Arena] waren"


    Anm.: Die Begriffe in Klammern darf jeder Regional oder nach belieben anpassen.

    Am Wochenende (blöder Anfang, ich weis: wann denn sonst) beobachtete ich ein Gespannübungsspiel (C-Jugend) meiner Jungschiries.
    (Anm. Freundschaftsspiele auf unserer Anlage nutze ich zur Ausbildung meiner Jungschiries. Da gibts dann Gespanne auch wenn für die Alters- oder Leitungsklasse keine Gespanne gefordert sind)


    Von der Seitenline beobachtet nahmen unser Trainer und ich folgende Situation (aus der Coachingzone [Heim] beim SRA1) wahr:

    Zitat

    [Gast] spielte einen Steilpass über etwa 20m in den Strafraum. Zwei Spieler jagen dem Ball hinterher, beide kommen fast an der Grundline (innerhalb 5m Raum ziemlich genau auf der Grenze) zu Fall. Der Ball geht in´s Toraus
    Vom SRA2 kommt die Fahne. Vom SR der Pfiff.
    Während [Gast] sich schon über Strafstoß freut entscheidet der SR auf Abseits.

    Anmerkung: Wir sind die Situation nach dem Spiel nochmal durchgegangen, im Gegensatz zu den Coachingzonenschreihälsen konnte mein SR das aus 10m Entfernung wesentlich bessert beurteilen und lag mit Abseits (Zeigte der SRA1 auch an) völlig richtig.


    Das war die Vorgeschichte:


    "Was denn Jetzt?" Fragte mich der Trainer unserer Mannschaft. "Abstoß oder Strafstoß?"
    "Schau mal auf (Name des SR), der hat die Hand oben. Wird also Abseits gewesen sein," war meine Antwort.

    "Indirekter Freistoß oder Abstoß? Ist doch aus der Position eigentlich völlig Egal,"
    kommentierte er letzlich die Entscheidung. Ich wollt´ihn gerade Aufklären da ereignete sich folgendes.

    Zitat

    Der idF wurde von der Ecke des 5m Raumes korrekt ausgeführt und weit nach vorne gedroschen. Der Ball sprang mehrfach unberührt auf und wieder jagten 2 Spieler dem Objekt der Begierde hinterher.
    Etwa 20m hinter der Mittellinie kam dann auch die von mir bereits erwartete Fahne des SRA1.

    "Was denn nun schon wieder?" war der Kommentar unseres Trainers.....

    "Deswegen ist es nicht Egal,"
    war meine Antwort.



    Abschliessende Anmerkung:


    Auch wenn diese Schilderung vielleicht einen anderen Eindruck vermittelt. Es war ein völlig entspanntes Freundschaftsspiel ohne Aufreger. Unser Trainer und ich hatten viel Spass in der Coachingzone und meine Jungs haben einen guten Job gemacht.

    Eure Spiele üblicherweise im Vorlauf angesetzt werden, bei uns wären das etwa zwei Wochen - allerdings könnte es sein, dass Bei Euch noch Winterpause ist, so dass das auch etwas länger sein könnte.

    Oder es geht ganz schnell, weil irgendwo ein SR ausgefallen ist.


    Edit
    Hab heute gerade meine Monatsauswertung gemacht und war überrascht, das wir trotz Winterpause im Januar schon wieder 82 Einsätze von SR meines Vereins zu verzeichnen hatten.
    Dabei waren das nur

    • Ein paar Nachholspiele aus dem letztem Jahr
    • Freundsschaftsspiele
    • und die üblichen Hallenturniereinsätze

    Es kann also durchaus sein, das es trotz Winterpause dennoch reichlich zu pfeiffen gibt.

    Die Intention dieser Vorgehensweise ist zweifelsfrei nicht mehr, mit einer zulässigen Finte den Gegner zu täuschen und einen Zweikampf zu gewinnen, sondern nur noch, den "Sieg" zu krönen und den Gegner lächerlich zu machen - und das ist eindeutig unsportlich und daher mit einem idF und einer Verwarnung zu ahnden.

    Dieser Fall ereignete sich vorletzte Saison in einem C-Jugendspiel beim Spielstand von Ganz viele zu Null.


    Der SR gab

    • Das Tor nicht
    • idF wegen gefährlichem Spiel oder wegen sofortiger Disziplinarstrafe (durfte sich der Spieler quasi aussuchen).
    • und Rot weil er das nicht nur als Verhöhnen sondern als Beleidigung interpretierte.


    Laut pers. Auskunft des SR folgte das Sportgericht (mit sichtlichem Schmunzeln) der Argumentation des SR offenbar auch wegen des Spielstandes, und gab noch ein Spiel Sperre obendrauf.

    Leider nicht möglich diese Kurzmeldung von n-tv
    vom 19.01.2017 16:36 Uhr zu verlinken.
    Deshalb die Pressemeldung per Copy Paste übertragen


    Nagut. Ist kein Vorfall aus dem Bereich des DFB, aber auch in anderen Fussballverbänden wird durchgegriffen.

    und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies schriftlich irgendwo fixiert ist.

    Ist es auch nicht.


    Jedoch wird in der SR-Ausbildung regelmässig die Empfehlung ausgesprochen eine Auswechslung bei Eckstößen auf der Seite des SRA1 regelmässig nicht zuzulassen und dies auch vorher den Mannschaftsverantwortlichen mitzuteilen.


    Es lässt sich sogar eine Ableitung der Vorhandenen Regeln dazu konstruieren, die auf viele Spielesituationen anwendbar ist.


    Dabei ist eine schnelle und zügige Spielfortsetzung immer einer Auswechselung vorzuziehen.
    Beispiele:

    • Ein sofort ausgeführter Einwurf der zu einem schnellem Angriff führt
    • Die Mannschaft führt den Freistoß schnell aus oder will ihn schnell ausführen.
    • Der Eckstoß auf der SRA1 Seite führt regelmässig zu Verzögerungen weil er zunächst zur Auswechselung lkaufen muss und das Spiel erst fortgesetzt wird wenn er wieder in Position ist.


    Hier wurde, empfohlen Auswechselungen nur zuzulassen, wenn die Unterbrechungssituation zu keinem wesentlichem Vorteil bei einer schnellen Spielfortsetzung führen würde.


    Ich weis, für einige ist das wieder nicht eindutig genug und "sehr dünnes Eis".
    Aber es genügt hierbei die Regel, das der SR entscheidet wann er eine Auswechselung zulässt. Dabei ist es sein Ermessen wann er in einer schnellen Spielfortsetzung einen Vorteil erkennt oder wann eine Auswechselung zu einer unnötigen Verzögerung führt.


    Oftmals wird eine Auswechslung auch als taktisches Mittel genutzt um eine schnelle Spielfortsetzung zu verhindern.


    Ein Beispiel was mich immer nervt, fällt mir besonders bei Jugendspielen oder als Alleinpfeiffer auf.

    Zitat

    Es gibt Eckstoß oder Anstoß.
    Weil der Ball mal wieder irgendwo in der Pampa gelandet ist dauert es gefühlte Ewigkeiten bis der Ball in der Position ist von der die Spielfortsetzung stattfindet.
    In dem Moment wo der Ball gerade hingelegt wird um das Spiel fortzusetzen fällt dem Mannschaftverantwortlichen ein, das er jetzt wechseln möchte.
    Eine Auswechselung lasse ich in diesen Situationen dann generell nicht mehr zu unt vertage sie auf die nächste Unterbrechung.- Mal sehen wann sie es lernen.