Beiträge von SixthSCTF

    Wenn B1 denn Ball jetzt so abfälscht, dass dieser noch A3 berührt und dann erst zu A2 kommt (jetzt in Abseitsposition) ist es plötzlich abseits.


    Noch witziger wird es ja, wenn A2 vorher schon im Abseits steht, dann wird durch B1 erst das abseits aufgehoben und durch die Berührung von A3 kommt es wieder zu abseits

    ... mit einem Zitat meines Jura-Profs:




    "Recht ist manchmal recht ungerecht wenn man es in Grenzfällen anwendet"

    Dazu gehört auch eine kleine Vorgeschichte.


    Eine (Spiel)Regel oder ein Gesetz ist immer Digital. Entweder trifft zu oder trifft nicht zu.
    Das Leben oder die Vorgänge, die auf die Regel angewendet werden sind aber analog. Sie haben dabei eine Bandbreite. Wenn man dann die Grenzfälle dieser jedoch Bandbreite betrachtet erscheint es manchmal ungerecht.


    Willkommen im richtigem Leben.

    Warum löst ein absichtlicher verunglückter Kopfball, bei dem der Ball nur minimal berührt und dessen Flugbahn kaum verändert wird, das strafbare Abseits des Stürmers auf? Die Regel ist, wie sie ist, ohne Zweifel, bloß warum?

    Bei Regeln und Gesetzen die Frage nach dem Warum zu stellen soll erlaubt sein, eine Antwort wird aber den Fragesteller niemals befriedigen.

    Zitat

    "Warum darf man beim "Mensch Ärger Dich nicht" bei einer 6 nochmal würfeln?"

    Auf die Gefahr hin, das die Antwort eh nicht als Erklärung respektiert wird versuche ich es dennoch mal.


    Wenn der Ball zuletzt von einem Mitspieler berührt wurde ist es Abseits. (Machen wir es mal einfach und lassen den Rest mal weg).
    Aber auch nur wenn der Abseitsstehspieler auch eingreift. Das machst jetzt nämlich kompliziert.


    Es gab Zeiten (70er Jahre, die Älteren erinnern sich noch d´ran) da führte jeder Vorwärtspass automatisch zum Abseits sobald ein Stürmer in Abseitsposition stand. Egal wo der Ball hingespielt wurde und egal ob der Spieler in´s Spiel eingriff. Es reichte der Vorwärtspass. Ob der dann anschliessend noch von jemand anders berührt wurde war auch völlig egal weil das Abseits bereits zum Passzeitpunkt strafbar war.


    Is doch einfach oder?


    Wollte man nicht mehr ...
    ...deshalb die Regeländerung das Abseits nur noch strafbar ist wenn der Spieler auch ins Spiel eingreift
    Nur Durch diese "kleine Änderung" entstehen plötzlich sehr komplexe Vorgänge bei mehrfachen Ballberührungen durch Angreifer und/oder Verteidigern weil vom Pass bis zum Eingreifen der Ball mehrfach durch verschiedene Spieler berührt werden kann.


    Klar bleib nämlich weiterhin, das es kein Abseits sein kann, wenn der Ball vom Gegenspieler kommt.
    Und da begannen die Probleme als der Ball zusätzlich nochmal von einem Gegenspieler berührt wurde. Mehrfach wurde auf höchsten Fussball-Ebenen darüber Diskutiert wann es denn der Fall ist das Der Ball vom Gegenspieler kommt. Es gab Handlungsanweisungen und Regelhilfen wann eine Ballkontakt eines Verteidigers nun ein Abseits aufhebt und wann nicht.
    Das Ganze wurde so Regelkomplex wie das "absichtliche" Handspiel und jedesmal wurde dem SR vorgeworfen das genau die Situation nun gerade das Abseits (nicht) aufgehoben hat.
    Da gab es bspw. die Regelauslegung der entscheidenden Flugbahnveränderung oder ob der "Flankenabwehrveruch" eine bewusste Aktion wäre.


    KISS war die Lösung. Jede absichtliche Ballberührung durch irgendeinen Spieler führt zu einer neuen Bewertung der Abseitssituation (so einfach kann man es nämlich jetzt auch ausdrücken. Einzige Aushnahme: die Torabwehrreaktion.


    Und so schliesst sich der Kreis...

    [...] bei dem der Ball nur minimal berührt und dessen Flugbahn kaum verändert wird,[...]

    ... mit einem Zitat meines Jura-Profs:


    "Recht ist manchmal recht ungerecht wenn man es in Grenzfällen anwendet"
    .

    Kontrolliertes Spielen ist immer auch absichtliches Spielen, aber absichtliches Spielen ist nicht zwangsläufig kontrolliertes Spielen

    ... aber viele Seiten-Linien-Brüll-Affen kennen weder den Unterschied noch die eigentliche Definition.
    Vor allem ist denen gar nicht klar, das bei beiden weder das Ziel des Balls noch irgendeine Ballrichtung oder Richtungs- bzw. Ziel- oder Anspielabsicht eine Rolle spielt.


    Der Klassiker.... "Aber er wollte da doch gar nicht hinspielen, das ist doch offensichtlich!"

    Also auf dem Bild kann ich mit gutem Willen noch erkennen, dass der TW mit der Hacke des linkes Fußes noch die Linie berührt.

    aber um auf der Linie zu stehen, reicht es regeltechnisch aus, dass jeder Fuß des TW die Linie noch irgendwie berührt; davon sind wir aber weit entfernt.

    Ich denke, das wird die Übertragungstechnik generell gesehen nie genau aufklären können, obwohl wir hier ausnahmsweise mal ein sehr gutes Standbild haben.
    Es ist auch völlig Wumpe was der TW in dieser Situation macht, ob der Fuss nun... oder nicht kann der SR genau so wenig erkennen wie den Regelverstoß des Dortmunder Spieler rechts oben.


    Eindeutig - und auch für´s ungeübte Auge in Realgeschwindigkeit erkennbar - ist jedoch der Regelverstoß der beiden Spieler, die genau rechts vor der Nase des SR einlaufen. Wir reden hier von über zwei Metern!


    Diejenigen die hier mit der Genauigkeits-Regelkeule Argumentieren haben Regeltechnisch natürlich recht.
    Dieser Forumsbeitrag dreht sich aber darum, das der Kicker behauptet das alle 11er in der Bundesliga nicht Regelkonform waren.


    Die Frage die sich mir dabei stellt ist: Hätte das SR-Team diese Regelverstöße erkennen können?

    • Torwart? --> Vielleicht
    • Dortmunder oben rechts? --> Vielleicht
    • 2 Hoffenheimer vor der Nase des SR? --> definitiv Ja

    Ich denke das ist es was und auf die Palme bringt:


    Es sind nicht die wenigen Zentimeter, die in Realgeschwindigkeit kaum oder gar nicht zu erkennen sind.
    Es sind auch nicht die komplexen oder verdeckten Sachen, die das Team nicht erkennen kann.


    Wir reden hier von einer Standardsituation mit ruhendem Ball bei der die Beobachtungsverteilung im SR-Team klar geregelt (sein sollte) und die Positionen der (entscheidenden) Spieler nahezu standardisiert ist.
    Da kann mir kein SR erzählen, das er trotzdem die Regelwidrigkeit, die sich direkt vor seiner Nase mit freier Sicht abspielt, nicht wahrgenommen hat?


    Zumal auch die Bewegung (nahezu) aller Spieler nach der Freigabe des Strafstoßes vorhersehbar ist.

    kontrolliertes (absichtliches) Spiel.

    Dir ist schon klar das es einen Unterschied zwischen kontrolliertem und absichtlichem Spiel gibt. (Du erwähnst das hier so in einem Satz und dann noch in Klammern)


    Ich frage nur nach, weil viele das in einen Sack packen und hierbei mit Begriffen um sich werfen.


    Kontrolliertes Spiel ist absichtliches Spiel bei Ballkontrolle - dabei ist völlig egal wohin der Ball geht und wer das Ziel des kontrolliertem Spiels war.

    Zu meinem zweiten Zitat:
    Sicher dass das so ist und wir nicht wieder aneinander vorbei reden?
    Der Stürmer muss doch meines Wissens nach nicht absichtlich den Ball spielen um ins Abseits zu spielen.

    Öhhh Stimmt. :hammer: Manchmal hilft es nochmal in das Regelheft zu schauen


    Beim Spieler der Angreifenden Mannschaft geht die Regel tatsächlich nur von der Ballberührung aus

    Zitat

    Regel 11
    [...]
    2. Abseitsvergehen
    Ein Spieler wird nur dann für seine Abseitsstellung bestraft, wenn er zum
    Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler gespielt oder berührt wird,
    [...]

    Für den Verteidiger gilt die Absicht. (siehe Lehrbrief)


    Konkreter Fall daraus abgeleitet.

    • Der mit dem Rücken zum Ball stehende Verteidiger wird bei Abseitsstellung angeschossen --> Abseits ist nicht aufgehoben
    • Der mit dem Rücken zum Ball stehende Angreifer wird bei Abseitsstellung angeschossen --> Abseits entsteht nach dieser Berührung wenn es vorher keines war.

    Was mich dann zu einem Fall von vor etwa 3 Wochen bringt

    Zitat

    Abendspiel Senioren
    Vom letztem Angriff steht noch ein Spieler [Gast-1] im Strafraum während [Heim] in Ballbesitz an der linken Strafraumecke ist. Ein weiterer Spieler [Gast-2] trabt mit dem Rücken (wichtig) zum Ball richtung Mittellinie und es kommt wie es kommen muss.
    [Heim] will den weiten Pass schlagen (der hier sowieso nie ankommen würde, aber das habe ich nicht zu bewerten) und zimmert die Kugel genau in den Rücken von [Gast-2] -der sich übrigens wegen "Tätlichkeit" beschwert (aber das ist dann ein anderes Thema).


    Dort prallt der Ball ab und springt genau dem Spieler [Gast-1] vor die Füsse, der sich inzwischen am 11m Punkt befindet. Dieser ist etwas überrascht von dem Geschenk, bekommt das Leder aber unter Kontrolle, umspielt den "Handhebenden und Abseits brüllenden" Torwart und verfehlt 5m mittig vor dem Tor stehend das Tor um glatte 3 Meter seitlich.
    Ich habe auf "Kein Abseits" entschieden weil ich das mit der Absicht im Kopf hatte. War dann wohl falsch....

    Fall 1: Er verfehlt den Ball -> Abseits
    Fall 2: Er kommt nur noch mit der Fußspitze an den Ball, dieser ändert seine Richtung dadurch kaum bis gar nicht. -> kein Abseits, selbst wenn der Stürmer 10m tief hinter der Abseitslinie steht.

    Genau so ist es. Dann hatte ich Deinen Beitrag offenbar nur falsch verstanden


    Desweiteren sollte man die Regel doch für beide Teams gleich machen.
    Also auch für den Stürmer der den Ball nur unabsichtlich berührt und verlängert kein Abseits pfeifen, wenn der Passempfänger bei dieser zweiten Berührung erst im Abseits ist.

    Genau so ist es

    Wie wäre das denn z.B. in einem Kopfballduell bei dem Stürmer und Verteidiger zum Kopfball hochgehen und erst der Stürmer den Ball berührt und danach der Verteidiger.
    Zählt das vom Verteidiger als aktive erfolgreiche Ballberührung?

    Kopfball ist immer absichtliches Spiel. (Zitat unses Lehrwartes). Selbst in Deiner "Sondersituation des Kopfballduells" versuchen ja beide aktiv den Ball zu spielen und berühren den nacheinander.

    :saufbrüder:

    noch zu sehr von den Trainern verunsichern lassen, die bei jeder Gelegenheit sofort Abseits geschrien haben.

    Das lautstarke Schreien bei gefährlichen Situationen für die eigene Mannschaft gehört Quasi zur Trainerausbildung dazu und macht 50% der Prüfungsrelavanten Aufgaben aus.
    Sonderpunkte gibt es dann für die umgekehrte Situation. Wenn der Trainer der Gegnermannschaft Abseits schreit bevor Du pfeiffen kannst gibt es Zusatzpunkte wenn man "Schiri NUR AUF ZURUF" brüllt.


    :flieh:

    Ich denke, Du wirst mit Deiner Abseitsbeurteilung vielleicht gar nicht so schlecht gelegen haben.


    Die Seitenlinienbesserwisser behaupten wahrscheinlich wie gut oder wie schlecht Du gelegen hast.


    Vielleicht vorweg mal ein paar Informationen, die Dir die Beurteilung der Seitenlinienbesserwisser etwas einfacher macht. Es gibt geometrisch betrachtet vier unterschiedliche Positionen in der Abseitsbewertung:

    Die SRA sicht:

    Ist meist die Beste. Der SRA steht auf der Abseitslinie und kann daher selbst kleinste Unterschiede in der Stellung der Spieler zur Grundlinie erkennen. Aber als Solist hast Du ja keine SRA


    Die Schiedsrichtersicht:
    Ist die zweitbeste. Zumindest so lange er entweder frontal auf die Abseitslinie sehen kann. Der Grund warum man hier Abseits besserr sehen kann als bei den beiden folgenden Positionen ist, das man (wie Manfred bereits beschreibt) diverse parallele Linien auf die man im Rechten Winkel schaut und dabei meist Ball und Abseitslinie im Auge hat.
    Allerdings hat diese Position das Problem der Tiefenewahrnehmung. Hier ebenfalls nochmal das Zitat von Manfred in Erinnerung gerufen

    Der letzte Meter ist geschenkt, der geht oft nur nach dem dicken Daumen

    Die von Manfred beschriebenen "Örtlichen Hilfestellungen" (Papierkörbe u.Ä.) möchte ich noch ergänzen. Oftmals hat das Spielfeld selbst durch die Mährichtung oder der Bahnenverlegung des Kunstrasens kaum merkbare Linien in sehr geringen Abständen. Achte mal d´rauf. Ausserdem hilft manchmal auch der Schattenwurf der Spieler.



    Die Zuschauer oder Coachingzonen Sicht:

    Ist die zweitschlechtesete weil sie nur in dem Fall in dem die Abseitslinie direkt vor der Nase ist eine vernünftige Perspektive bietet. In allen anderen Fällen hat man von diesen Positionen eine Diiagonalsicht die immer schlechter ist als die des Solo-Schiedsrichters. Hier kommen zu der schlechten Tiefenahrnehmung noch zwei zusätzliche Fehlerquellen hinzu:

    • Die Diagonalsicht, die ein Abschätzen der Tiefe kaum möglich macht
    • Die Ballsicht. Zuschauer und Trainer schauen dem Ball hinterher, während ein guter SR vorausschauend da hinsieht wo der Ball hingespielt wird. das ist oft eine entscheidene halbe Sekunde Unterschied in denen ein Stürmer mehrer Meter zurücklegen kann.

    Die Spieler Sicht
    Ist die schlechteset Perspektive von diesen vieren.
    Da ein Spieler generell Ballfokussiert ist, kann er dem Ball nur hinterher schauen wenn er "in die Spitze" gespielt wird. Welche Position er selber, siene Mitspieler und seine Gegenspieler dabei haben verliert er schnell aus dem Auge und kann eine mögliche Abseitsposition meist erst eine Serkunde nach dem SR bewerten. Da ist dann der Stürmer bereits die berühmten "Schiri-FÜNF-Meter" weg.



    Nun zum Abschluss noch ein paar Tips
    Mit der Zeit wirst Du sicherer und merkst auch sehr schnell wenn Du richtrig liegst und die Seitenlinie Müll erzählt.
    Versuche mal SRA Einsätze zu bekommen. Es hilft ungemein, wenn man sich Abseits von der Seite aus Ansieht und dann den Transfer auf die SR-Position vornimmt. Habe damit sehr gute Erfahrungen bei meinen Jungschiries gemacht. Die müssen immer bei Freuindschaftsspielen in der C-Jugend als SRA ´ran bevor sie Spiele mit Abseits leiten dürfen.

    Dass dass berühren doch reicht? Oder nur wenn der Verteidiger halt auch eine Bewegung irgendwie zum Ball macht?

    Hier wird gesagt, das jedwede absichtliche Berührung durch einen Vereteidiger das Abseits aufhebt.
    Absicht wird auch erklärt: Es ist der Aktive und erfolgreiche Versuch der Ballberührung.
    Das geht dann auch anders herum, eine erneute Berührung durch einen Stürmer erfordert eine neue Abseitsbewertung.


    Ausgenommen wird dabei explizit die Torabwehrreaktion des Torwartes oder eine vergleichbare (Natürlich ohne Handspiel) Reaktion eines Spielers die der Torverhinderung gilt.


    Was bleibt ist eine Ermessensentscheidung ob der Verteidiger die Ballberührung will oder nur angeschossen wird.


    Ich fand den Lehrbrief ganz einleuchtend weil damit (nahezu) jede Ballberührung eine neue Situationsbewertung erfordert und die ewigen Diskussionen ob es eine "Neue Situation" ist aufhören.

    Weltweit werden nur etwa 70% aller Elfmeter verwandelt, obwohl es für den Torwart unmöglich ist einen platziert in die Ecke oder den Winkel geschossenen Ball zu halten. Bei letzterem gehen wir natürlich vom regelkonformen Verhalten aus.
    Weiterhin ist es eine Binsenweisheit, das es bei einem nicht verwandeltem 11er weniger am gutem Torwart als am schlechtem Schützen liegt. Das ist jetzt auch wieder reine Statistik, pathologische Einzelfälle widerlegen hierbei nicht das Gesetz der Grossen Zahl.


    Über das Gesetz der Grossen Zahl kann man jetzt sowohl das Können der Schützen als auch das Können der Torwarte beim 11er-Schiessen als Gleichwertig ansehen. Nun braucht es kein Mathematikstudium um auszurechnen, das eine möglichst grosse Summe 11er Schiessen Duelle eigentlich immer 50:50 ausgehen sollte.


    Das hierbei alle Schützen unter besonderem psychischem Druck stehen -es geht ja um alles oder nichts- ist ebenfalls eine Binsenweisheit.


    Es ist also nachzuvollziehen, das die 60:40 Statistik auf diesen psychischen Druck zurückzuführen ist.


    Jedoch wird im ABBA system dennoch immer der letzte Schütze von 5 aus Mannschaft B kommen. Und der hat den höchsten Druck wenn alle 11er vorher Verwandelt wurden (Uli Hoeneß Gedächtnis-11er lässt Grüssen). Erst wenn alle 10 11er Verwandelt wurden wechselt der Druck dann wirklich jedes mal.


    Ob´s das nun wirklich bringt?
    Ich kann mir Vorstellen, das sich dieses 60:40 Verhältnis an ein 50:50 annähern wird. Ich sehe diese Regeländerung auch nicht als Dramatisch an. Für den Fall eines 11er Schiessens habe ich sowieso eine extra Notizkate einstecken, da ist genug Platz drauf um auch das ABBA System abzubilden.

    Ich meine das reine berühren reicht aktuell ja schon nicht aus um das Abseits aufzuheben.
    Warum soll dann bitte das "versuchte" Spielen des Balls dafür reichen?

    Da solltest Du aber mal den Lehrbrief mit Videohilfe des DFB von Anfang der Saison zu Gemüte führen.


    Hab grad den Link nicht parat aber vielleicht kann den jemand mal einstellen.

    Nach gefühlter Erwigkeit hatte ich heute mal wieder ein Pokalspiel das erst im 11er-Schiessen entschieden wurde.


    C-Oberliga [Heim] empfing C-Regionalliga [Gast] im 1/8-Finale. Ein lange Zeit auf Augenhöhe geführtes Hartes aber Faires Match endete nach Verlängerung mit 1:1 (Halbzeit 1:0)
    Das Ergebnis lautete dann 4:6 nE und ich musste mich unter der Dusche an den heute gelesenem Artikel auf Spiegel Online erinnern.


    Untersuchungen zu Folge hat dabei offenbar die Mannschaft, die mit dem 11er-Schiessen beginnt einen psychologischen Vorteil, der statistisch dazu führt das die beginnenede Mannschaft zu 60% das 11er-Schiessen für sich entscheiden kann.
    Das will man dann wohl ändern und das im Tennis bewährte ABBA-System einführen.


    Naja, zumindest bei meinem heutigem Spiel traf der oben erwähnte 60% Vorteil zu. [Gast] durfte den ersten 11er schiessen.

    Jetzt ernsthaft wenn ich jedes mal rufe mache ich mir meine ganze Stimme kaputt. [...]

    Das macht halt den Unterschied. 12 Jahre beim Trachtenverein und Du hast eine durchtrainierte Stimme. Und ehrlich so oft kommt das nun auch nicht vor.

    Wenn du dir diesen Ruf mit dem Abseits jedoch so antrainiert hast und die Mannschaften sich nicht darüber beschweren kannst du diesen ruhig beibehalten. Ich finde das ändert nichts an der Spielsituation und macht nur für jeden deutlich das du du die Situation siehst und klar wertest

    Nö, stimmt. An der Situation ändert es nichts. Wer meckern will der meckert mit oder ohne diesen Ruf.


    Es ist vielmehr so wie es David ganz gut auf den Punkt bringt.

    So haben die Spieler eine Rückmeldung vom SR und wissen sofort was los ist [...]
    fühlt sich wahrgenommen und fängt nicht gleich an zu reklamieren.
    [...] aber es ist ein Mittel um seine Spielleitung zu verbessern.

    Es ändert zwar nichts an der Tatsache aber es signalisiert den Spielern das man aufpasst und die Situation bewertet hat.

    ..... Hand heben, "Abseits" rufen, stehen bleiben und auf den Pfiff warten.
    Dennoch: Je niedriger die Leistungsklasse und je höher das Alter, desto häufiger sieht/hört man das (siehe Grafik im Dateianhang). Bei Solo-SR natürlich häufiger als bei Gespannspielen aber auch bei den Gespannen kommt das nicht selten vor.


    Was ich hierbei nicht verstehe:
    Ein Stürmer hat das selbe Bewusstsein über seine mögliche Abseitsposition wie ein Verteidiger. Warum läuft dann der Stürmer weiter, während der Abwehrspieler einfach stehen bleibt? (Rhetorische Frage)


    Was dieses Verhalten besonders Fatal macht:

    • Gerade bei Solo-SR darf man sich als Verteidiger nicht darauf verlassen, das der SR auch eine Abseitsposition erkennt. Sobald dieser Frontal auf die Abwehrkette schaut ist es mangels Tiefenwahrnehmung oft überhaupt nicht möglich knappe Abseitspositionen zu erkennen. Selbst wenn der SR noch so gut postiert ist, wenn aus irgendeinem Grund zum Zeitpunkt des Abspiels der Blick nicht in der Abseitslinie war ist das sogar unmöglich.
    • Sobald mehrere Spieler (Stürmer) dem Ball hinterher laufen bleibt der Pfiff sowieso zunächst aus sobald einer von denen nicht im Abseits war. Also noch fataler, selbst wenn einer von denen Abseirts war und der SR dies erkannt hat, der Andere war es nicht!

    Die Mathematik macht das besonders deutlich. Wir haben das bei uns im Rahmen einer SR-Weiterbildung getestet.


    • 85% aller SR-Abseitsentscheidungen bei Solo Spielen sind richtig. Davon sind die Hälfte Abseits die andere Hälfte nicht.
    • 15% der Abseitsentscheidungen sind falsch, übrigens ebenfalls mit einer 50/50 Verteilung.

    Trotz allem bleibt es bei ziemlich genau 50% aller Abseitspositionen bei denen der Pfiff ausbleibt. Was bleibt: In der Hälfte aller "Handhebeaktionen" bleibt der Pfiff (richtig oder nicht ist hierbei egal) aus und der Stürmer steht alleine vor dem Torwart.



    Übrigens: Wie Du es machst, machst Du es verkehrt. Die eine Hälfte der Spieler wird Dich für Dein "Gutes Auge" loben, die andere Hälfte wirft Dir eine "Krasse Fehlentscheidung" vor.

    Zitat

    Einer von Gestern aus der Senioren Landesliga (Nachholspiel)
    In der HZ Pause kommt #10 von [Gast] mir entgegen: Schiri, ich stell mich als Letzter Mann auf die Abseitslinie und hebe doch die Hand damit Du sehen kannst ob Abseits ist oder nicht...
    Meine Antwort: "Ich wusste gar nicht das wir heute mit SRA spielen und warum trägst Du dann kein Schwarz. Du hast ja nicht einmal ´ne Fahne in der Hand und stehst mitten im Spielfeld. Spiel lieber Fussball! Als SRA taugst Du nix!"

    Manchmal rufe ich als Antwort auf die vielen Handheber "Nummer 5 hebt auf!"


    Helfen tut´s eh nix weil meist die Nummer schon aus reinem Kolletivismus auch die Hand hebt.

    Um mal konkret zu werden,


    • Platzkontrolle / Kontrolle Spielfeldaufbau
    • Passkontrollen
    • Spielbericht
    • Textilienabsprachen
    • Umziehen
    • etc.

    Also die gesamnte Spielvorbereitung ohne Aufwärmen, dauert Erfahrungsgemäß schon mal gut 30 Minuten. Aber auch nur wenn alles glatt läuft.


    Meine SR haben die Anweisung 45 Minuten bis 1 Std vor Anpfiff auf der Anlage zu sein. Wer sich nicht dran hält bekommt keine Ansetzungen mehr.

    wenn man für den Spieler pfeift, der in der Ecke steht und den Ball abschirmt. Dieser hat selten ein Interesse an einer Regelübertretung, da er ja den Ballbesitz seiner Mannschaft behaupten will

    Danke, ist ein guter Tipp.
    Habe ich eherlich gesagt noch nie so betrachtet.
    Unter diesem Gesichtspunkt das macht diese Sache zukünftig einfacher.

    Ein Ausball ist keine Regelwidrigkeit sondern gemäß Regel 9 ist der Ball aus dem Spiel = Spielunterbrechung. Sonst müßte ich wohl dem Spieler der wiederholt den Ball ins Seitenaus schießt irgendwann mal eine Verwarnung geben.

    Schlauberger...
    Natürlich ist es Regelwidrig wenn der Ball im Aus ist. Wenn es keine Regelwidrigkeit wäre, dann wäre es ja "Regelkonform".
    Die Problematik der Verwarnung stellt sich hier gar nicht. Abseits und Rückpass ist schliesslich auch ein Regelwidriges Verhalten ohne Verwarnung.

    Dem SR dauert die Ausführung zu
    lange, er pfeift und gibt einen ind.
    FS für Mannsch. A wegen Spielverzögerung von Mannschaft B.



    Handelt
    der SR richtig? Begründung!

    Beginnen wir mit der Begründung:
    Der SR legt eine Spielfortsetzung fest, weil er zuvor das Spiel wegen

    • einer Regelwidrigkeit (auch Ausball ist eine Regelwidrigkeit) oder
    • wegen einem Tor oder
    • wegen einer "Periodenunterbrechung"

    unterbrechen musste. Hierbei legt die als Tatsache festgestellte Ursache der Spielunterbrechung die Spielfortsetzung nach Regelwerk verbindlich fest. Eine Änderung der Spielfortsetzung ist nach Regelwerk nur zulässig, wenn der SR eine andere Ursache feststellt.


    Im genannten Fall ist die festgestellte Ursache der Spielunterbrechung ein Verwarnungswürdiges Foul. Damit ist die Spielfortsetzung dF zwingend vorgeschrieben und wird nicht mehr geändert so lange sich an der Tatsachenfeststellung nichts ändert.
    Alle Dinge, die jetzt bei "ruhendem Ball" passieren ändern nichts an der Spielfortsetzung.
    Jedoch kann der SR während der Ballruhe zusätzlich zu der Verwarnung die er bereits ausgesprochen hat eine zusätzliche Verwarnung wegen Zeitspiels geben. Das ändert aber nichts an der ursprünglichen Spielfortsetzung (dF für Mannschaft B)


    Ausnahmen.
    Theoretisch ist es denoch möglich das die Spielfortsetzung

    • Anstoß
    • ein Schuss von der Strafstoßmarke
    • oder Spielende

    ist. Dazu ist es aber notwendig, das die Spielfortsetzung so lange verzögert wird, das der Schiedsrichter entscheidet das die Spielzeit um ist. Dann geht es tatsächlich

    • mit Anstoß (der 2. HZ oder der Verlängerung) oder
    • einem Schuss von der Strafstoßmarke (11er Schiessen)
    • oder eben gar nicht (Spielende)

    weiter.


    Ob der SR jetzt richtig gehandelt hat, erklärt wohl die Begründung.