Beiträge von SixthSCTF

    In dubio pro reo...


    Ich meine Du hast erkannt das Weiterspielen die richtige Entscheidung war - warum auch immer.
    Deine überlegung war, das offenbar ein Kontakt vorlag, die Schauspieleinlage hast Du nicht zu bewerten.


    Vergleiche meine Entscheidung vom Sonntag:

    Zitat


    Im SR wird der Ballführende Spieler "leicht" von hinten geschubbst. Während ich bereits die Pfeiffe schon im Mund habe und nur noch überlege wo der Ball nun hingeht und vielleicht doch noch ein Vorteil entsteht schaut der Spieler in meine Richtung und legt sich dann (vermutlich wegen des noch fehlenden Pfiffs) recht "spektakulär auf die Fresse"


    Naja, den Strafstoß hätte ich auch ohne Schauspiel gepffiffen


    Natürlich passte die Fallbewegung nicht zu dem Rempler aber für mich war der Kontakt strafstoßwürdig egal ob er fällt.

    Leider ist es ja aktuell so, dass der Spieler liegen bleibt... der SR (wenn er unterbricht oder der Ball ins Aus geschossen wird), wartet bis der SR da ist, dann langsam aufsteht und durch Wunderheilung plötzlich wieder spielen kann.

    Ja, Leider ist es genau so - jedenfalls in den meisten Fällen.

    Wenn nämlich die eine Mannschaft den Ball nicht ins Aus spielt, wird die andere gerne mal "böse"

    Und den möchte ich erweitern:
    Sollte dann die Mannschaft wieder in Ballbesitz kommen ist es schnell wieder aus mit dem "Böse sein"-



    Eigentlich sollte man jetzt richtig gemein sein und in genau diesem Moment abpfeiffen damit der "Schauspieler" behandelt werden kann.

    Das kannst Du nicht, wenn Du es nicht mitbekommst.

    In diesem Falle gebe ich Dir natürlich recht. Hier ist natürlich die Aufmerksamkeit aller gefordert. Aber auch hier: Gesunder Menschenverstand.
    Meine Erfahrung zeigt:
    Wenn ein Spieler irgendwo liegt und ich das nicht mitbekommen habe ist meist auch etwas passiert was über die "übliche Schauspielerei" hinaus geht.


    In meinen Ausführungen gehe ich natürlich von Situationen aus die der SR selbst wahrnimmt.


    Machen wir uns doch nichts vor: Bei den meisten Situationen in denen ein Spieler plötzlich am Boden leigt - und wir wahrgenommen haben - kann man eine derartige ersthafte Verletzung ausschliessen. Dennoch gilt dabei: Im Zweifel Spiel unterbrechen.


    Was ich jedoch unterbinde:
    Wenn sich Spieler bei jedem Ballverlusst mit Todesschrei auf dem Boden wälzen damit das Spiel unterbrochen wird. Sei es darum das "noch etwas Überzeugungsarbeit" für einen Freistoß oder eine Disziplinarstrafe geleistet wird oder mit der Vortäuschung einer "Verletzung" der SR dazu verleitet werden soll den Konter zu abzufeiffen.


    Zitat

    Vielleicht etwas aus eigener Erfahrung:
    Beim Batallionssportfest (Bundeswehr - ist für mich also schon eine ganze Weile her - etwa Ende der 80er Jahre) versuchte unser Spieß (Oberligaspieler) einen Ball im Mittelfeld mit dem Kopf zu erreichen. Dabei sprang er unbedrängt und ohne Gegnereinwirkung dem Ball engegen, machte den Kopfball und brach in dem Moment wo er den Boden wieder mit den Füssen berührte ohnmächtig zusammen.
    Diagnose: Aorta-Riss.

    Wer soetwas erlebt hat kann zwar immernoch nicht entscheiden ob eine Verletzung sofortige Hilfe benötigt - jedoch prägt ein solches Erlebnis und lässt einen mit Sicherheit nicht Leichtfertig handeln.

    Dünnes Eis. Die Argumentation "genug Spieler haben es gesehen" finde ich nicht zulässig.

    Ehrlich gesagt.... Das "Dünne Eis" interessiert mich nicht wenns denn Funktioniert. Es interessiert mich auch wenig ob der TW es gesehen hat - meist sieht er es und bekommt operative Hektik.
    Es geht mir mehr darum meiner "Umgebung" mitzuteilen das ich auf derartige Spielchen achte und sie sich nicht wundern müssen wenns dann idF gibt.


    Darüber hinaus:
    Ich "dehne" die 6 sec Regel auch etwas und beginne mit meiner "Zeitnahme" erst ab dem Zeitpunkt an dem der TW in der Lage ist auch mehr oder weniger "sinnvoll" einen Abschlag durchzuführen. Dann ist sowieso bereits das "Maß der Dinge" deutlich überschritten wenn "meine Zeitnahme" abgelaufen ist.


    Vorteil der Übung:

    • Es gibt keine Meckerei das der TW (egal welcher von beiden) den Ball zu lange hält und ich "bitteschön mal drauf achten möge"
    • Es gibt keine Meckerei, wenns dann mal tatsächlich idF gibt.
    • Ich mache ohne viel zu reden darauf aufmerksam, das ich auch diese "Kleinigkeit" beobachte
    • Meist ist es sogar so, das -sobald ich mit meinem "Zähltrick" beginne- sich das Zeitschinden der Torwarte für den Rest des Spiels sowieso schon von sich aus erledigt.


    Was zählt ist das Ergebnis egal wie Dünn das Eis ist.

    Im Neuem Regelwerk heist das so:

    Zitat

    Regelwerk 17/18


    Regel 5
    [...]
    Verletzungen

    • das Spiel weiterlaufen zu lassen, bis der Ball aus dem Spiel ist, wenn ein Spieler nur leicht verletzt ist,

    Ich habe mal gelernt und meine das auch so noch in einem der letzten Regelwerke gelesen zu haben:

    Zitat

    Der SR-Unterbricht das Spiel wenn ein verletzter Spieler sofortige ärztliche Hilfe braucht.

    Wo jedoch Unkenntniss herrscht ist:

    • was bedeutet "leicht verletzt"
    • was bedeutet "sofortige ärztliche Hilfe"

    Prinzipiell ist beides fast das Gleiche.
    Die Fussballtypischen Verletzungen bedürfen i.d.R. keine sofortige Ärzliche Hilfe.
    Hierbei geht es tatsächlich um die sofortige Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt also "Unaufschiebbar"


    Prellungen bis hin zu den typischen "Bändergeschichten" oder andere fussballtypische Verletzungen sind schmerzhaft werden aber immer erst in einer Klinik tatsächlich Behandelt und gelten im medizinischem Sinn als "leichte Verletzung".
    Im Vorliegendem Fall:
    TW "verletzt" sich ohne Gegnereinwirkung muss es daher zunächst einmal "Weiterspielen" heissen (Ausnahme später).


    Mit etwas Zynismus: Ich könnte dem TW ja auch unterstellen, das er in einer solchen Situation die Verletzung vortäuscht um genua das oben geschilderte Ergebnis zu ducrhc eine Spielunterbrechung zu verhindern.


    Wenn ich allein auf dem Platz stehe kann ich nicht immer erkennen ob jemand ersthaft verletzt ist als Spieler die direkt daneben stehen und dies besser mitbekommen

    Doch das kannst Du! Da genügt tatsächlich der gesunde Menschenverstand. Wie beseits erwähnt gelten die fussballtypischen "Verletzungen" als leichte Verletzungen die keine sofortige ärztliche hilfe bzw. Behandlung brauchen (Betonung liegt auf SOFORT). Die übliche "Eisbeutelbehandlung" ist keine ärztlkiche Behandlung in diesem Sinne und in 99% der Fälle kann der Spieler weiterspielen.


    Bei knapp 200 Spielen in der letzten Saison hatte ich den Fall der notwendigkeit einer sofort notwendigen medizinischen Behandlung genau 2 mal.

    • im ersten Fall (Januar des Jahres) wusste ich bereist im Moment der Verletzung, das das Spiel zu ende ist (Abbruch)
    • im zweiten Fall (April des Jahres) geriet der Spieler unmittelbar nach seiner Verletzung in´s Seitenaus, sodaß auch die Behandlung des kurz darauf eintreffenden Notarztes den Spielbetrieb nicht weiter störte. (Nach kurzer Unterbrechung und Rücksprache mit den Spielführern entschied ich das Spiel trotz der schwere der Verletzung fortzusetzen.)

    Nun zur oben bereits erwähnten Ausnahme:
    Wenn der Spieler am Boden liegt, und die Spielsituation dazu führen kann das der an Boden liegende Spieler verletzt wird oder die Gefahr einer Verletzung anderer/weiterer Spieler gegeben ist wird natürlich unterbrochen. Das ist meist dann der Fall, wenn das Spielgeschehen sich in der Bereich des am Boden liegenden Spielers verlagert.


    hoffe ich das es sich durch setzt damit das (für mich Unsportliche ins aus schiessen) endlich aufhört!
    Die Spieler haben zu 99,999 % überhaupt nichts oder wenn ein kleines weh wechen dafür brauch man keine Unterbrechung und
    muss erst recht keinen Konter abbrechen deswegen.
    Man sieht es eigentlich wenn irgendwas wirklich ist, zb Kopf an Kopf oder offener Bruch!

    Nunja, in´s Aus schiessen ist schon OK sofern dies freiwillig geschieht. Aber das ständige Fordern einen Konter abzubrechen, nur "weil da einer liegt" geht mir ehrlich gesagt auf den "Senkel"

    vor einem Pfiff aufzufordern den Ball freizugeben. Wenn ich das nach ca. 5 Sekunden mache, ist der Ball in der Regel nach spätestens 7 Sekunden im Spiel.

    Oft mache ich das nach gefühl und lkiege meist richtig.
    Wenns denn anfängt etwas deutlicher zu werden das der TW den Ball deutlich länger hält...


    Mein Tip (steht in keiner Regel):


    Ich hebe die deutlich Hand und strecke im Sekundentakt die Finger hoch. Nach dem 5 Finger kommt dann der Pfiff.
    Ob der TW dabei unbedingt auf mein "Zeichen" achtet ist mir dabei ehrlich gesagt Wurst. Fakt ist, das diese "Zählende Hand" genug Spieler in meinem Umkreis mitbekommen

    Noch lieber wäre es mir allerdings, wenn der Spieler schon entsprechend gefüllt und abgeklebt zu mir käme und keine Fragen stellen würde.

    Ja, kann man auch so handhaben. Das der Spieler aus eigenem antrieb zu mir kam verbuche ich dann eher mal unter dem Kapitel Respekt.

    Streng genommen ist der Tunnel per se eine Unfallgefahr,

    So sehe ich den Tunnel auch sofern er gross genug ist. Ich denke dies ist dem Spieler ebenfalls bekannt und fragte deshalb nach meiner Meinung. Er fragte ja konkret danach ob er "tapen" oder den "Funktionsgegenstand" einsetzen soll. Das er den "Schmuckgegenstand" entfernt, der sich zu diesem Zeitpunkt in seinem Ohrläppchen befand, stand dabei überhaupt nicht zur Diskussion.

    in diesem Moment mutiert dieses Füllteil, welchem ja definitiv keine schmückende Funktion zukommt, aus meiner Sicht zum Funktionsgegenstand,

    So habe ich das dann auch bewertet. Es handelt sich um ein weiches zweiteiliges Plättchen welches sich fest verschrauben lässt und dann auch fest im Tunnel sitzt. Zusätzlich abgetapt erfüllt es dann auch eine Schutzfunktion.
    Der Spieler kam zu mir um unnötige Diskussionen (die er offenbar schon häufiger gehabt hat) einfach zu vermeiden.


    Wie man als SR damit dann umgeht sei jedem selbst überlassen. Ich habe es aus sicht der Unfallgefahr beurteilt und mich dabei an die UVV eines Unternehmens erinnert, bei dem ich gerade beratend tätig bin.

    Kürzlich kam eine meiner C-Juniorinnen-Spielerinnen zu mir und argumentierte, sie könne ihre medizinischen Ohrstecker nicht herausnehmen.

    Und hier habe ich dann für die -wenn auch medizinischen- Ohrstecker kein Verständniss. Das vorübergehende entfernen des Steckers schränkt dessen medizinische Eigenschaft nicht ein. Viele Ärzte und Ohrlocjhstecher weisen sogar ausdrücklich darauf hin das die Stecker unter bestimmten (UVV) Gesichtspunkten nicht zulässig sind.
    Obwohl es sich nämlich hier oft nur um kleine verschraubbare und meist schmucklose Knöpfe handelt geht von denen eine erhebliche Unfallgefahr aus. Nicht umsonst sind diese in vielen Produktionsbetrieben nicht erlaubt.


    Sehr schnell kann man mit diesen Steckern am Trikot des Gegenspielers im Zweikampf hängen bleiben was dazu führt, das die historische Bezeichnung "Schlitzohr" im Fussball eine völlig neue Bedeutung zukommt:

    Zitat

    Zitat HH-Abendblatt
    Eine vielversprechende Erklärung bezieht sich auf den goldenen Ohrring der wandernden Handwerksgesellen. Dieser diente als Erkennungsmerkmal und Notgroschen. Hatte sich ein Geselle unehrenhaft verhalten, so wurde ihm der Ohrring herausgerissen – dem Halunken blieb ein Schlitzohr.

    Ein Trend, den ich auch bei meinen Sonderberichten erlebe. Die Vereine nehmen unsere Berichte nicht Ernst. Die Sportgerichte fördern diese Einstellung.

    Ich kann es an dieser Stelle nur wiederholen.


    In gewisser weise bin ich froh darüber wie es im Hamburger Fussball Verband gehandhabt wird. Vielleicht bin ich nicht immer mit jedem Urteil einverstanden - aber ich bin ja auch nicht in jeder Verhandlung dabei. Die Pressemeldung erzählt leider auch imemr nur die "halbe Wahrheit" - ohne hier jedoch irgendetwas zu unterstellen.


    Allerings- und dies ist meine Erfahrung - liegt es bei offenbar milden Urteilen oft am juritsischem Grundstz "in dubio pro reo"
    Wenn immer möglich begleite ich die SR meines Vereins zu Verhandlungen. Das ist auch keine besondere Herausforderung, da der Fussball Verband nur 10 PKW min von meinem Wohnort entfernt ist. Somit bin ich im schnitt etwa alle 14 Tage bei einer Verhandlung und kann daher viele Urteile auch nachvollziehen.


    Nach vielen Gesprächen mit Kollegen hier im Forum meine ich die Hauptursache für solch unverständliche Urteile im wesentlichen Identifiziert zu haben.


    Im gegensatz zum Hamburger Fussball Verband haben viele Verbände bereits Instanzen auf der Kreis- oder Bezirksebene. Soetwas gibt es bei uns nicht. Jeder Vorfall wird in Hamburg immer zentral beim Verband verhandelt.
    Hier haben wir zwei Instanzen.
    Auf der unteren Ebene

    • das Sportgericht (für die Erwachsenen)
    • den Jugendrechtsausschuss (für den Jugendbereich)

    Als übergeordnete Instanz dann das Verbandsgericht.


    Diese Zentrailisierung sorgt dafür, das die Vorfälle auch immer möglichst gleich beurteilt werden.


    Ich möchte ja keinem etwas unterstellen, kann mir aber vorstellen, das es aus den verschiedensten Gründen bei den Kreis- und Bezirksgerichten zu recht unterschiedlichen Auslegungen in der sportrechtlichen Würdigung kommt.
    Eine Ursache ist mit Sicherheit in der dezentralen Bearbeitung zu suchen. Die anderen Ursachen möchte ich hier nicht aufführen, da sie nur meinen hypothetischen Überlegungen entspringen und ich sie nicht beweisen kann.

    Unter der Voraussetzung im Geiste der Regeln zu entscheiden hatte ich am Wochenende einmal besondere Überlegungen anzustellen.


    Der Spieler kam zeitgerecht deutlich vor dem Spiel zu mir, zeigte mir seinen "Tunnel" im Ohrläppchen und fragte mich wie wir das mit der Schmuckregel handhaben wollen.
    Der Tunnel im Ohrläppchen hatte etwa den Durchmesser einer Wählmarke.


    Das Herausnehmen des Schmuckstücks war für ihn kein Thema, jedoch zeigte er mir ein verschraubbares, flaches Kunststoffteil (siehe Beispiel hier ) welches den Tunnel komplett abdeckte und das er statt dessen gerne benutzen würde. Nun muss ich vielleicht dazu ergänzen, das genau diese "Plugs" von den Berufsgenossenschaften zum zwecke der Unfallverhütung seit einigen Jahren empfohlen werden.


    Sein glück war, das ich die Empfehlung der Berufsgenossenschaft kannte und so erlaubte ich ihm den "Plug". Ich ergänzte aber, das er diesen dennoch bitte mit Tape abkleben möge.


    Entscheidung im Sinne der Fussball Regeln?


    Ich denke ja. Die Schmuckregel dient in erster Linie der Unfallverhütung. Somit kann ich hierbei auch die Parallelen zu den -im übrigen wesentlich restriktiveren- Unfall Verhütungs Vorschriften des betrieblichen Alltags ziehen.
    Ich bin der Ansicht, das ein offener Tunnel eine wesentlich grössere Unfallgefahr darstellt, als wenn dieser durch einen "Funktionsgegenstand" abgedeckt ist, der darüber hinaus noch von Berufsgenossenschaften empfohlen wird.


    Warum dann noch Tape? Spart mir auf dem Feld unnötige Diskussionen mit seinen Gegenspielern über die Schmuckregel und bietet zusätzlichen Schutz vor Verletzungen.


    Ein "Schmankerl" dazu zum Abschluss: Unter uns Schiedsrichtern hier im nordosten Hamburgs ist ein Spieler bekannt, der durch seinen Tunnel am Ohrläppchen problemlos einen Pfirsich hinurch bekommt. Naja, über Ästhetik lässt sich bekanntlich streiten. Ihr könnt Euch jedoch sicher vorstellen wie die "Tape-Pakete" an seinen Ohren aussehen wenn er seinen Tunnel fachmännisch verpackt und sorgsam mit Tape verklebt.

    Ist einer der beiden Spieler bereits auf meiner Abschussliste

    Sorry Manfred- aber so geht das nicht.

    Naja BRiT sicherlich kennst Du den "Trick" mit der Abschussliste und ich denke jeder von uns wendet ihn mehr oder weniger mal an wenn´s nötig ist. Ob das jetzt unbedingt beim -nicht (ganz) Regelkonformen- TW Wechsel sein muss sei mal dahin gestellt.

    Jedesmal, wenn der Torwart gewechselt werden soll - ob später in der Halbzeitpause oder irgendwann im Spiel - haben die Mannshcfatverantwortlichen ein derartiges Brimborium darum gemacht, das ich bereits gefühlte Ewigkeiten vorher wusste das der TW gewechselt wird.


    Auch wenn das dann kurzfristig passiert kam immer -gefühlt- die ganze Mannschaft zu mir und kündigte den Wechsel an.


    Das der TW gewechselt wird wobei das vergessen wird kann ich mir daher aus derr Erfahrung heraus zwar kaum vorstellen, aber man sollte niemals nie sagen.


    Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion darüber wann der Wechsel "vollzogen" ist um die nach Regelwerk geforderte Disziplinarstrafe zu geben rein akademisch.

    "wenn ein Spieler einen Ball, der ins oder sehr nah ans Tor geht, mit irgendeinem Körperteil außer mit den Händen/Armen (ausgenommen der Torhüter im Strafraum) abwehrt oder versucht, diesen abzuwehren"

    Richtig.
    Hier wurde der Inhalt des Lehrbriefs (des DFB) von Anfang der Saison 16/17 im Regelwerk aufgenommen um die Torabwehrreaktion zu konkretisieren.

    Den Regeltext zur Abwehraktion habe ich in dem anderen Thread gepostet

    Jo - Danke. Aber ich denke gerade diese Abwehrreaktion wird auf dem Feld von den "Muggels" gerne Fehlinterpretiert.
    Es wäre daher veilleicht besser gewesen, Du hättest es -richtiger Weise- Torabwehrreaktion genannt um genau diese muggelhafte Verwechselung zu vermeiden.


    Zurück zum "Streifschuss".
    Die Abseitsregel spricht von absichtlichen Ballberührungen.


    Daher ist für die interpretation der Streifschusssituation interessant wordurch sie entsteht:

    • Der Abwehrspieler versucht durch eine Aktion sich in die Flugbahn des Balls zu bewegen und erhält den "Streifschuss" Folge: Absicht und daher Abseits aufgehoben.
    • Der Abwehrspieler sieht den Ball nicht kommen. Folge: Keine Absicht und daher Abseits nicht aufgehoben.


    Was die Sache dann einfach macht:
    In den meisten Fällen dient eine Verteidigeraktion dazu, das gegnerische Angriffsspiel zu unterbinden. Der Verteidiger wird sich also immer irgendwie versuchen dem Ball oder seinem Gegenspieler in den Weg zu stellen. Es ist für mich unvorstellbar, das sich ein Verteidiger "einfach so nur zufällig irgendwo hinstellt oder bewegt" so lange er sehen kann wo sich der Ball befindet.


    Das der Verteidiger dabei nicht in der Lage war, den Ball entscheidend genug abzulenken haben wir als SR nicht zu bewerten.

    Ich möchte an dieser Stelle auch mal einen Aspekt des Handspiels anführen, der an anderer Stelle auch immer wieder seine Erwähnung fand:

    Hat der Spieler ausreichende Sorgfalt walten lassen ein Handspiel zu vermeiden?


    Ja, so oder so ähnlich wurde hier -zwar in anderen Spielsituationen- auch oft Argumentiert.


    Auch wenn ich mich wiederhole: Der Spieler in der Mauer hat alle Zeit der Welt, seine Hände dahin zu packen, wo sie nicht vom Ball getroffen werden können. Darüber hinaus wird hier meist nur von den Händen selbst gesprochen. Nach meiner Kenntniss beginnt die Definition des Handspiels aber ab der Schulter abwärts

    Sehr ausführlich, Danke Manfred.


    Ich möchte hier gerne mal einen Passus aus dem Regelwerk hinzufügen.


    Zugegeben: Nicht mehr das Aktuelle; aber lange Zeit stand im Regelwerk unter den Ausführungsbestimmungen des DFB [Zitat sinngemäß] das Die Schutzhand vor der Brust der Frau als Handspiel zu werten ist. Konkret ist da zwar nicht von den Kronjuwelen des Mannes die Rede aber hier kann durchaus sagen, das der Regelgeber eine "Schutzhand" als Absichtliches Handspiel bewertet. Auch wenn hierbei die Kronjuwelen nicht expülizit erwähnt werden.

    die Entfernungen Gegner und Ball - nun, da hier mindestens 9,15 m zwischen Ball und Treffer sein, dürfte ebenfalls unstrittig sein, dass es sich nicht um einen unerwarteten Ball handelt

    Hierzu möchte ich ergänzen: Vielleicht kann man noch sagen, das der Schütze zwar nicht die Absicht hat die Mauer zu treffen aber der (Mauer)-Spieler

    • durch sein Verhalten äussert, daß er mit hoher Wahrscheinlichkeit damit rechnet das der Ball genau dahin kommt wo es schmerzhaft sein könnte.
    • lange Zeit hat sich daruf vorzubereiten, das ein Ball in seine Richtung geschossen wird, deshalb steht er ja auch genau da und nicht irgendwo anders.
    • sich ebenso mit dem Rücken oder der Seite zum Ball stellen kann, dann werden die Kronjuwelen nicht getroffen
    • ausreichend Zeit hat die Kronjuwelen durch wegdrehen aus der Schusslinie zu nehmen (gibt genug Videobeispiele dafür das dies gelingt).

    Handelt es sich um ein absichtliches Handspiel, wenn ein Verteidiger beim Freistoß in der Mauer seine Arme schützend vor den Sack hält?

    In einer früheren Version des Fussball Regeklwerks wurde explizit (Ausführungsbestimmungen des DFB) darauf hingewiesen das die Schutzhand vor der Brust der Frau als Handspiel zu werten ist. Im Rahmen der geschlechtlichen Gleichbehandlung sollte das dann auch für die "Kronjuwelen" gelten.

    • In den 70ern trugen Viele Spieler übrigens ein Suspensorium
    • Man kann sich ja auch in der Mauer mit dem Rücken zum Ball stellen

    Die "Hand am Sack" ist mit Sicherheit keine "natürliche Handhaltung". Zumindest bei den Menschen mit denen ich Kontakt pflege.

    Also das absichtliche Spielen des Balles in der Abseitsregel bedeutet mit Sicherheit absichtliches Berühren.

    So ist es.......

    Ob man so weit gehen kann wie SixthSCTF würde ich jetzt mal bestreiten.

    In der Übertreibung liegt die Veranschaulichung. Allerdings muss man auch mal zu diesem Fall etwas berüclsichtigen

    also auch Absicht, wenn der Spieler sich evtl wegdreht weil er den Ball vorher gesehen hat?

    Warum und zu welchem Zweck steht der Spieler genau Da wo er angeschossen wird. In den seltensten Fällen doch wohl durch puren Zufall sondern eher aus dem Grund um einen Pass zu verhindern, sich einem Spieler in den Weg zu stellen oder seinen Gegenspielern anzugreifen.


    In meinem oben erwähnten DFB Leherbrief wird explizit auf den Klassiker hingewiesen bei dem der Verteidiger versucht den Pass zu verhindern, dabei mit dem Fuss den Ball berührt aber den Pass nur so unwesentliche ablenkt das er den im Abseits stehenden Angreifer dennoch erreicht. Ergebnis: Abseitsposition aufgehoben weil Berührung durch den Verteidiger und keine Torabwehreaktion.


    Worin ist dann da noch der Unterschied zwischen einem absichtlich dem Stürmer/dem Ball mit dem ganzen Körper in den Weg stellen oder nur ein Körperteil?


    Wie gesagt: In der Übertreibung liegt die Veranschaulichung aber warum soll eine Berührung durch "Fuss vorhalten" eine Abseitsposition aufheben, aber ein "Hüfte vorhalten" nicht?

    man muss aber schon eine typische Bewegung zum Ball sehen.

    Ich denke wir verstehen uns jedoch richtig