Beiträge von mh137

    Hallo,


    ich habe mal ein paar Fragen bzgl. der Strafen im Juniorenbereich. Das meiste ist mir dabei schon klar, aber es gibt da für mich dennoch Erklärungsbedarf.
    Ich beziehe mich hier auf die Jugendordnung des Hessischen Fussballverbandes (Stand 01.07.2014). Dort ist folgendes geregelt (in anderen LV kann das anders sein, das entzieht sich aber meiner Kenntnis):


    1. Verwarnungen und Feldverweise auf Dauer sind gemäß den Vorgaben des Regelwerks analog zu den Frauen und Senioren zu verhängen.
    2. Gelbe und rote Karten dürfen bei Spielen der Altersklassen D, E, F und G ausnahmslos nicht verwendet werden.
    3. Junioren/innen können von einem Schiedsrichter aus erzieherischen Gründen bei einem geringfügigen unsportlichen Verhalten einmalig für fünf Minuten des Feldes verwiesen werden.


    Die Punkte 1 und 2 sind soweit klar, dennoch dazu die erste Frage: Da es keine gelbe Karte gibt, wird eine VW ja mündlich ausgesprochen. Um diese dem Spieler gegenüber als solche kenntlich zu machen (schließlich handelt es sich um mehr als eine bloße Ermahnung), gehe ich davon aus, dass es erforderlich ist, dies klar zum Ausdruck zu bringen, z.B. indem der SR sagt: "Dies ist eine Verwarnung!". Korrekt?
    Zweite Frage dazu: Ist es für den SR notwendig, eine ausgesprochene VW, die ja aufgrund der fehlenden gelben Karte nach außen nicht ohne weiteres erkennbar ist, zusätzlich anzuzeigen, etwa dem Trainer oder dem Spielführer gegenüber mündlich oder durch ein Signal?


    Dann zu Punkt 3. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich schwammig formuliert. Für mich geht daraus folgendes hervor: Der FaZ ist im wesentlichen Ermessenssache des SR. Er kann jederzeit ausgesprochen werden, auch ohne vorherige VW (der hin und wieder vorgenommene Vergleich mit gelb-rot passt da schon mal nicht).
    Was für mich aber offen bleibt, in welchen Fällen nun tatsächlich ein FaZ ausgesprochen werden sollte. In der Praxis wird es wohl doch häufig so gehandhabt, dass es quasi entweder die zweite VW (und hier haben wir dann doch wieder die Analogie zu gelb-rot) oder aber die nächste höhere Stufe nach der VW ist. Letzteres bedeutet aber für mich, dass es hier noch irgendeine Grauzone zwischen VW und FaD gibt. Andererseits sind aber die Kriterien für VW und FaD im Regelwerk doch weitgehend festgelegt, so dass da eigentlich nicht viel übrig bleibt.


    Kann jemand aus seinen Kenntnissen und Erfahrungen hier für mich etwas Erleuchtung bringen?

    zettelbox: Da kann ich nur zustimmen. Wie überall in der Gesellschaft gibt es auch bei Spielern völlig unterschiedliche Typen und die sollte man nie alle in eine Schublade stecken.
    Und da weiter oben ja von simuliertem Zusammenprall und vorgetäuschten Verletzunge die Rede war, es gibt Spieler, denen (fast) jede Unsportlichkeit recht ist, um einen Vorteil zu erlangen, es gibt aber auch andere, die einfach nur ehrlichen Fussball spielen möchten und denen solche unsportlichen Machenschaften zuwider sind.

    Das "wohl" in der Formulierung sagt m.E. schon ziemlich deutlich, dass es eben noch nicht klar ist, wo der Ball hingeht. Aber selbst wenn: Die Regel sagt doch klar, dass die Wirkung erst eintritt wenn "aus", "Tor", "gehalten" oder "Latte/Pfosten". Das ist hier nicht der Fall. Und was den AW-Spieler betrifft, meines Wissens nach dürfen sich nur Spieler der Mannschaft des TW hinter dessen Tor aufhalten. Das wird hier offenbar stillschweigend vorausgesetzt. Für die Entscheidung dürfte es aber keine Rolle spielen.

    Ganz klar ist die Sache für mich noch nicht. Dass der TW auf dem Platz behandelt werden darf, kommt ja daher, dass das Spiel ohne TW (im Gegensatz zum Feldspieler) nicht fortgesetzt werden kann. Somit kann dann auch der Feldspieler auf dem Platz behandelt werden, da das Spiel eh unterbrochen ist. Aber mal angenommen, die Behandlung des TW ist schneller beendet und er kann weitermachen, muss dann der Feldspieler runter oder darf er dann trotzdem weiter auf dem Platz liegenbleiben und verarztet werden?


    Und das mit den 2 Feldspielern, die gleichzeitig behandelt werden und dann auch nicht runtermüssen, verstehe ich nicht. Man kann das Spiel auch ohne die beiden fortsetzen.

    Heute hatten wir so einen Fall. Als wir (mein Sohn Florian, 12 Jahre, SR seit November, und ich) ankommen, erfahren wir, dass auf dem Rasenplatz erst noch ein E-Junioren Spiel laufen muss. Dazu muss man sagen, die Sportanlage teilen sich zwei Vereine, es gibt einen Rasenplatz sowie zwei Hartplätze. Mein Sohn soll ein D-Junioren Spiel (Heimverein A) pfeifen, das E-Junioren Spiel gehörte zu Heimverein B. Eigentlich hätte man, um pünktlich um 13 Uhr zu beginnen, auf den Hartplatz gehen müssen. Das wollten beide Vereine (Heim A und Gast) jedoch nicht. Also wurde gewartet. Anstoß war dann exakt um 13:45 Uhr.
    Bei der Ansetzung der Spiele wurde ganz sicher in Betracht gezogen, dass mehrere Plätze zur Verfügung stehen. Nun darf ja, soweit ich weiß, der Heimverein durchaus selber festlegen, auf welchem Platz gespielt wird. Hier wollte ganz klar keiner auf den Hartplatz. Wie gesagt, mein Sohn als SR war einverstanden zu warten, da immerhin das Ende des anderen Spiels ja absehbar war und die Gastmannschaft auch einverstanden war, aber 45 Minuten ist schon ziemlich happig.
    Jedenfalls hat er hinterher im Spielbericht auch einen Vermerk dazu gemacht, dass das Spiel wegen Platzbelegung erst verspätet angepfiffen werden konnte. Ich hoffe, dass das damit soweit OK ist, oder hätte er darauf bestehen müssen, das Spiel pünktlich auf dem anderen Platz (also dem nicht beliebten Hartplatz) anzupfeifen?

    Wenn ein Jugendtrainer meint (nach Absprache mit dem Gegner), drei Halbzeiten spielen lassen zu müssen, obwohl unmittelbar nach seinem Spiel ein weiteres Spiel angesetzt ist, finde ich das ein Unding. Mag sein, dass er den Platzbelegungsplan nicht kennt (auch schlecht), aber er sollte sich zumindest vor einer solchen Absprache schlau machen.
    Wenn ich (als Vereinsvertreter) das mitbekommen würde, dass aus solch einem Grund andere Mannschaften und der Schiedsrichter warten müssen, würde ich da intervenieren und das Spiel abbrechen lassen. Allerdings habe ich so einen Fall noch nicht erlebt, bzw. die drei Halbzeiten schon, da war aber kein weiteres Spiel im Anschluss geplant.

    ... In allen anderen Fällen sehe ich das als unsportliches Verhalten, d.h. Verwarnung und indirekter Freistoß (mangelnder Respekt gegenüber dem Spiel).

    :ironie: Da würde ich als Spieler mich aber fragen: Den Gegenspieler darf ich weder treten noch anspucken, klar, gibt beides :rote_karte: , den Ball aber darf ich treten, machen ja schließlich alle hier die ganze Zeit... warum also darf ich den Ball dann nicht anspucken??? :flieh:

    ... wenn ich an unsere Lehrabende denke, bei denen immer dieselben Kollegen unter dem Tisch mit dem Smartphone spielen oder - zudem noch störende - Schwätzchen halten ...

    Das ist m. E. ein wichtiger Punkt. Es wurde ja schon einige Male über die Qualität der Ausbildung diskutiert. Da gibt es bestimmt auch Unterschiede. Aber die beste Ausbildung nützt gar nichts, wenn es Teilnehmer gibt, die nicht in der Lage sind, das mitzunehmen. Das sieht man ja auch in der Schule. Es gibt kaum noch Schüler, die willens oder in der Lage sind, sich nur mal 45 Minuten zu konzentrieren.

    Hallo Max,


    ich kann Dir hier eher nur allgemeine Tipps geben, da ich diesen Online-Lehrgang nicht kenne und auch keinen "normalen" Lehrgang absolviert habe.
    Dennoch denke ich dass, man da durchaus Vergleiche ziehen kann. Vieles, was man (z.B. auch beruflich) lernen muss, kann man entweder durch Kurse mit Vortrag vermittelt bekommen oder andererseits auch sich durch Studium von Lernmaterialien selber erarbeiten. Es kommt meiner Ansicht nach sehr darauf an, was man selber für ein Lerntyp ist. Manche Menschen benötigen den Vortrag und das aktive Mitarbeiten im Lehrgang, andere können besser selbständig nach schriftlichen Unterlagen lernen.
    Mit Sicherheit wirst Du ein hohes Maß an Selbstdisziplin aufbringen müssen. Du wirst die nötige Ruhe und Zeit brauchen, um Dich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Ein Vorteil ist, dass Du Dir die Zeit selber einteilen kannst, aber nutze sie auch. Mach Dir von Beginn an einen festen Plan für Deine Lern- und Übungszeiten.
    Was die Inhalte betrifft, sollte eigentlich alles, was Du für das Bestehen der Prüfung benötigst, in dem Kurs enthalten sein.
    Soweit ich gesehen habe, gehören auch Präsenzphasen zum Kurs dazu. Diese würde ich an Deiner Stelle unbedingt wahrnehmen. Dort hast Du sicher Gelegenheit, Fragen zu stellen, nutze diese!
    Und hier im Forum wirst Du mit Sicherheit auch kompetente Hilfe bekommen, falls Fragen offenbleiben.
    Aus meiner Sicht spricht also nichts dagegen, den Online Lehrgang zu nutzen. Die wirkliche Praxis wird Dir auch ein Präsenz-Lehrgang nicht vermitteln können, die bekommst Du ohnehin erst, wenn Du selber auf dem Platz stehst.


    Viele Grüße
    Martin