Beiträge von smirk_mirkin

    Zitat

    Genau das ist ja des Pudels Kern: Ist die Aufzählung abschließend oder mehr beispielgebend, in diesen Fällen aber zwingend?

    Die Liste ist selbstverständlich nicht abschließend, aber das bedeutet auch nicht, dass sich der SR irgendwelche abstrakten Gründe für gelbe Karten ausdenken soll. Erfordert die Situation eine Verwarnung, etwa wenn das "Beklettern der Auswechselbank" den Gegner provoziert, dann soll der SR einschreiten. Andernfalls gibt es dafür keinen Grund.


    Zitat

    "Spieler dürfen nach einem Tor jubeln, solange sie es nicht übertreiben. … Das Verlassen des Spielfelds beim Torjubel an sich ist noch kein verwarnungswürdiges Vergehen." Wenn also ein Spieler den Platz verlässt, liegt damit noch keine Übertreibung vor (aber sehr wohl ein Vergehen, denn erlaubt ist das nicht, es wird durch die Regel nur die ansonsten fällige Verwarnung gestrichen), beim Innenraum ist dies aber zu bejahen - und das möchte ich hier auch nicht diskutieren.

    Der Regelgeber sagt hier ganz klar, dass das Verlassen des Feldes allein in dieser Situation kein Vergehen darstellt. Der SR soll hier mit Augenmaß agieren.


    Wir SR sind für eine fairen Spielablauf da und nicht für die Umerziehung der Spieler zu Robotern.

    Da kann man meiner Meinung nach schon argumentieren, dass das Vergehen dem Geist des Fußballs in grob unsportlicher Weise widerspricht.

    Es gibt keine grobe Unsportlichkeit und eine solche kann nie als Argument für eine rote Karte dienen.

    Bitte nichts konstruieren: Gelb und dF, mehr gibt die Regel nicht her.


    Was gar nicht geht, ist das anschließende Umzingeln des SR durch 5 bis 7 Spieler ohne Konsequenzen.

    Würde ich genau so unterschreiben.

    Kann man ausschließen, dass der SR einen Wurf auf den Spieler wahrgenommen hat? Dann wäre :rote_karte: nämlich sehr wohl regelkonform...

    Kann man sicher nicht ausschließen, dann wäre es aber ein Wahrnehmungsfehler des SR.

    Wenn es so ist, dass A die ganze Zeit gehalten wurde, so hätte der Schiedsrichter vorher eingreifen sollen. Er muss pro-aktiv sein, damit es zu dieser Ellbogen-Situation erst gar nicht kommt.


    Was für eine sinnlose Antwort. Im Zweifel ist also die Kritik am SR berechtigt, denn er hätte präventiv eingreifen müssen?

    Letztlich gibt es diese Situationen, wo man die Mehrheit der Anwesenden gegen sich hat, obwohl man als SR richtig gehandelt hat.

    Dass es Wege gibt, diese Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen, ist zwar richtig, aber bis dahin ist es ein langer Weg.

    Daher finde ich es gut, den Neulingen hier Mut zuzusprechen und Interessenten auf diesen Aspekt aufmerksam zu machen, denn viele Menschen (einschließlich mir) können damit auf lange Sicht nicht gut umgehen!


    Edit: Entschuldigung für den rüden Tonfall.

    Ich habe da immer etwas wie "das würde ich mir noch mal überlegen" gerufen. Hört der Spieler nicht auf mich, so ist je nach Situation Ermahnung oder Gelb drin. In vielen Spielen ist so eine Gelbe meiner Meinung nach eher kontraproduktiv.


    Nachtrag: Dem Rufer habe ich in solchen Situationen keine Aufmerksamkeit geschenkt.

    Manfred Ich hatte schon verstanden, was du meinst. Aber der Sachverhalt ist nicht so mysteriös, wie du ihn beschreibst. Entweder das Handspiel ist strafbar oder nicht. Wann der SR das Vergehen feststellt ist hier weder relevant noch problematisch.


    Zitat

    Wir setzen hier die gleichen Maßstäbe wie bei der Notbremse an, um zu definieren, was die Torchance ist. Folglich ist das Handspiel auch abzupfeifen, wenn es zu einem Eckstoß oder gar Strafstoß kommt.

    Was hat denn ein Eckstoß mit Bewertung von Notbremsen zu tun?

    Einerseits kann das nur der Ort des Handkontaktes sein, denn alle weiteren Aktionen waren ja regelkonform, andererseits wird damit eine an sich nicht verbotene Spielweise (der Handkontakt war ja nicht regelwidrig) rückwirkend regelwidrig, was eigentlich auch nicht sein kann [...]

    Für mich unverständlich. Der Handkontakt in dem Fall regelwidrig. Ob "rückwirkend" oder nicht spielt keine Rolle.

    Das ist doch ganz analog zum verzögerten Pfiff.


    Berechtigte Kritik, aber Regeln immer wörtlich im Sinne der Alltagssprache zu deuten hilft niemandem weiter.


    Hier ist die Situation einfach die, dass man Handspiele, die zu Torchancen führen, unterbinden wollte.

    Nur leider ist es unglaublich schwer zu definieren, wann ein Handspiel mit einer Torchance in Verbindung steht.

    Vermutlich ist es auch nicht gerade einfach, da im IFAB einen Konsens herzustellen.

    Also formuliert man das eben etwas offener.

    Ich habe extra mal nachgesehen, weil ich mir unsicher war.


    Gemäß Regel 12 (Regelbuch 19/20 S. 84) gibt es auch bei physischen Vergehen von Auswechselspielern und Teamoffiziellen gegen Auswechselspieler und Teamoffizielle des Gegners einen direkten Freistoß auf der Linie die dem Vergehen am nächsten war. IdF gibt es nur bei physischen Vergehen gegen eigene Auswechselspieler und Offizielle.

    Nein, dort geht es um Vergehen, bei denen ein Spieler (als Opfer oder Täter) beteiligt ist.


    Also ist ein SR-Ball hier definitiv die falsche Lösung

    Warum nicht selbst mal in den Regeln nachsehen?




    Zusammenfassung physische Vergehen:

    • Vergehen auf dem Feld zwischen jeglichen Spielbeteiligten und Offiziellen: dir. FS
    • Vergehen außerhalb mit Beteiligung gegnerischer Spieler oder SR: dir. FS
    • Vergehen außerhalb durch einen Spieler gegen das eigene Team: ind. FS
    • Vergehen außerhalb zwischen Bänken: SR-Ball
    • Vegehen gegen Dritte: SR-Ball

    Kann das bitte jemand gegenchecken? Musste schon mehrfach nachbessern :flieh:

    Regel 4 sagt:

    • Spieler dürfen keine Unterwäsche mit politischen, religiösen oder persönlichen Slogans, Botschaften oder Bildern oder Werbeaufschriften mit Ausnahme des Herstellerlogos zur Schau stellen.
    • Der SR soll während des Spiels eine entsprechende Disziplinarmaßnahme verhängen.
    • In jedem Fall ist eine Meldung im Spielbericht zu machen.
    • Grundsätzlich zulässig sind unter anderem Slogans/Embleme von Initiativen zur Förderung von Fußball, Respekt und Integrität.
    • Zulässige Botschaften sollen i. Allg. nur auf der Vorderseite des Trikots oder der Spielführerbinde angebracht sein.

    Die Regeln sind hier sogar sehr ausführlich und enthalten sogar Empfehlungen zur Bewerung dieser Botschaften.

    Zitat

    Eine Entscheidung, die korrekt ist und wirksam verhängt wurde, darf nicht zurückgenommen werden.

    Dass die Zurücknahme der Karte falsch ist, dass ist uns ja jetzt allen klar. Und auch wie zu verfahren ist.


    Es ging mir nur noch um die Nebenbemerkung, dass nicht immer ein Regelverstoß vorliegt.

    Wenn der SR die G/R-Karte zurück nimmt mit der Begründung, dass sie schon für das erste Vergehen nicht korrekt war, dann trifft er doch eine Tatsachenentscheidung.

    Denn ob eine Disziplinarmaßnahme nun korrekt ist oder nicht liegt ja im Ermessen des SR selbst.

    Und die Rücknahme hat formal dann gar nichts mit dem zweiten Vergehen zu tun.

    Zitat

    Richten es Spieler aber so ein, dass klar ist, dass sie im Weg stehen werden, sobald der Ball im Spiel ist und ist dies mit einer Unerreichbarkeit des Balles in regelkonformer Spielweise verbunden (damit wären wir an dem Beispiel, dass ein "Riegel" die Ecke abschirmt), widerspricht das dem Geist des Fußballs, der dessen Grundsatz ist, dass der Ball in Bewegung ist und/oder regelkonform um den Ballbesitz gekämpft werden kann (faktisch also ein Missbrauch des Rechtes, im Weg stehen zu dürfen, was vorsätzlich herbeigeführt wurde) - und damit ist das regelwidrig und unter Anlegung strenger Maßstäbe sogar unsportlich.

    Aber gegen den "Geist" des Fussballs verstoßen ist ja kein regeltechnisches Vergehen.

    Oder dehnen wir jetzt einfach die Rückpassanweisung auf alle Spielweisen aus, die wir nicht anders händeln können?


    Zitat

    In beiden Fällen wird aber davon ausgegangen, dass der Ball (grundsätzlich) spielbar ist.

    Man kann sich auch mit mehreren Spielern so um den Ball stellen, dass er für alle spielbar ist.

    Ich kenne es zumindest von der Kreisebene so, dass es toleriert wird, wenn sich die Farben der Torhüter und SR überschneiden.

    Kann mir auch nicht vorstellen, dass es da kritische Situationen geben könnte.

    amfa Ja richtig.

    Aber was "im Weg stehen" und "in den Weg treten" nun wirklich bedeutet ist halt eine Sache der praktischen Fußballkultur, wie so vieles in Regel 12.

    Wenn man anfinge, Regeln wie "korrektes Rempeln" und "Halten" wörtlich auszulegen, dann würde der Fußball gar nicht funktionieren.

    Ich finde da nur "[...] mit provozierenden, höhnischen oder aufhetzenden Gesten oder Handlungen jubelt". Meinst du noch was anderes? Und warum sollte man da von der Anstifter-Regelung weggehen?


    Meiner Meinung nach soll es keine 11 Verwarnungen am Stück geben. Da wird grundsätzlich immer der Anführer / Spielführer bestraft und das Verhalten in einem Sonderbericht gemeldet.

    Zitat

    Und wo finde ich Sperren ohne Ball im Regelwerk genau?

    Ein indirekter Freistoß wird gegeben, wenn ein Spieler [...] einen Gegner behindert, ohne dass es zu einem Kontakt kommt.

    [...]

    Ein Spieler darf den Ball abschirmen, indem er sich zwischen Gegner und Ball stellt, wenn der Ball in spielbarer Distanz ist und der Gegner nicht mit den Armen oder dem Körper abgedrängt wird.


    - Ausschnitt aus Regel 12

    Zitat

    Zwei verschieden gelagerte Fälle. In dem von Dir angeführten Fall ist es eine Unsportlichkeit jedes Spielers gemäß der seit 2017/2018 geltenden Auslegung

    Verstehe ich nicht.

    Übertriebener Torjubel ist auch eine Unsportlichkeit.

    Und was ist mit "der seit 2017/2018 geltenden Auslegung" gemeint?


    Ansonsten kenne ich die korrekte Antwort nicht.