Nehmen wir mal dieses Beispiel hier (Leider ohne Vorgeschichte)
https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aOzmO5M_460sv.mp4
Kann oder muss man hier nicht gelb geben? Das Vortäuschen einer Verletzung liegt hier doch (meiner Meinung nach) relativ eindeutig vor.
Habe mir das heute erst angeschaut. Da man leider die vorherigen 5 oder 10 Sekunden nicht sieht (wie es zu den "Schmerzen" kam) halte ich das für außerordentlich schwierig zu beurteilen. Wurde der Spieler vorher am Fuß getroffen? Greift hier ggf. die Vorteilsregel?
War es "nur" ein Zweikampf, der den Spieler zu Boden gehen lässt, bei dem der SR kein Foulspiel feststellte, der Spieler aber trotzdem einen Schmerz im Fuß verspürt? War es tatsächlich ein Foulspiel, was der SR aber nicht richtig erkannt hat?
Muss bzw. kann man dem Spieler hier nicht zugestehen, für 1...2 Sekunden Schmerzen zu verspüren, die aber - nach professionellem Erkennen der (für den Spieler günstigen) Situation - "weggesteckt" werden und der Spieler entsprechend weiterspielt?
Im Hintergrund sieht man übrigens den SR, der sehr nah am Geschehen dran ist.
Ich tendiere in dieser Situation zum Weiterspielen, dann auch selbstverständlich ohne Verwarnung.
Gepfiffen hätte ich, wenn ich eindeutig (!) erkenne, dass der Spieler NICHT getroffen wird, also eine "Schwalbe" vorliegt. Dann kommt auch die Verwarnung. Das gilt übrigens auch für ein leichtes Berühren des Gegenspielers, der daraufhin theatralisch zu Boden geht und einen Schlag des Spielers ("Tätlichkeit") vortäuschen möchte.
Wenn man in solchen Situationen nicht wirklich alles genau gesehen hat (auch die Beurteilung, ob eine "Tätlichkeit" vorliegt oder nicht) bewegt man sich auf relativ dünnem Eis, so dass man insbesondere bei Verwarnungen / FaD sehr vorsichtig sein sollte. Im Zweifelsfall verzichte ich auf eine persönliche Strafe.
Meine Meinung! Grüße, Jörg