Beiträge von dennosius

    Der "angelegte Arm" ist, wie "Hand zum Ball", "unnatürliche Haltung" usw., ein Indiz für die Absicht. Wer den Arm an den Körper angelegt hat und dann den Ball dagegenbekommt, wird das nicht mit Absicht gemacht haben. Irgendwohin muss der Arm ja.


    Man kann aber freilich auch mit angelegtem Arm den Ball absichtlich spielen. "Beliebt" ist das bei der Ballannahme, wenn der Ball etwas verspringt und der Spieler ihn mit dem angelegten Arm unter Kontrolle zu bringen versucht (nicht, wenn er dahin verspringt, sondern wenn der Spieler mit dem Körper samt angelegtem Arm zum Ball geht).

    Die Situation, wenn man vor Ausführung korrigiert bzw. gelb zeigen muss, ist ja klar - sie steht im Regelheft.


    Wenn ich diesen Thread hier richtig verstehe, ist die FIFA der Ansicht, dass auch dann, wenn die Abstandsverkürzung erst nach Ausführung gepfiffen wird, das Spiel mit der Wiederholung des Einwurfs fortzusetzen ist, oder? Weil auch der dF in dem Fall wiederholt wird?


    Die Anweisung im DFB-Gebiet ist aber nach wie vor idF? Weil der Ball im Spiel war?

    Da bringt Real die UEFA natürlich etwas in die Zwickmühle. Denn bei einer wirklich rassistischen Äußerung könnte der Verband Reals Anzeige wohl nicht als das abtun, was es ist: Genörgel eines schlechten Verlierers.


    (Ich will Rassismus auf dem Fußballplatz in keiner Weise kleinreden, aber um die Sache geht es den Madrilenen ja auch wirklich nicht).

    Ich habe mir die Szene eben noch ein paarmal angesehen. Man sieht schon, dass der Verteidiger sich so zum Ball stellt, dass er ihn in die Richtung köpfen will, in die er dann auch köpft. Ob er den Gegenspieler übersehen hat oder ob der Ball nicht metergenau so geflogen ist, wie er sich das vorgestellt hat, dürfte wohl keine Rolle spielen.


    Bei der Rückpass-Eselsbrücke bleibt aber unberücksichtigt, dass Kopfball-Rückpässe eh nicht strafbar sind, oder? Sonst sicher eine hilfreiche Formel.

    Zitat von Toretto;161029

    Mein Kommentar dazu war: "Ja, weil meine Kollegen nen scheiß Job machen."


    Hab ich mich falsch verhalten,


    Unabhängig von der Frage nach den Haarklammern: Ja. So über Kameraden zu sprechen ist ja das letzte.


    Wenn man bei bestimmten Dingen pingelig ist (ich bin das z.B. bei Platzsicherheit, ich lasse mobile Tore stets befestigen, spitzkantig herausstehende "Fundamente" von Eckfahnen eingraben, usw.), dann kann man das wirklich auch anders verkaufen. Ich höre das ja auch immer, aber dann sagt man eben "Ich bin heute der Schiedsrichter und mir ist es wichtig, dass sich niemand verletzt" oder so.

    Die Situation habe ich nicht ganz verstanden. Wollte er das Spiel endgültig verlassen?


    Denn solange er nach 5 Minuten wieder da ist, darf er doch während der Dauer der Zeitstrafe hingehen, wo er will, oder nicht? Aus Auswechselspieler und ausgewechselte Spieler sowie abgemeldete Spieler dürfen doch weggehen, wohin sie wollen, oder nicht?

    Genau das habe ich vor einer halben Stunde auch gelesen und wollte es hier beitragen.


    Besonders überzeugend finde ich das in der Sache nicht (je offensichtlicher, desto weniger gelb?), aber okay.

    Ich muss diesen Thread hier mal ausgraben.


    Was gilt denn nun?


    Wir hatten die Frage als Regelfrage beim Lehrabend, erwartete Antwort war idF (und Verwarnung, aber die ist ja unstrittig).


    Ich kann dem Regelheft diese Lösung nicht entnehmen. Ein idF ist da nicht vorgesehen, sondern die Spielfortsetzung durch Einwurf (wenngleich das Regelheft überhaupt nur den Fall behandelt, dass man den Abstand "vor Ausführung" beanstandet).


    Einerseits kann ich die Parallele zum Abstandsverstoß beim dF verstehen. Andererseits: Beim Abstandsverstoß beim dF dann idF zu geben, würde der ausführenden Mannschaft einen Vorteil nehmen - das Argument zieht beim Einwurf freilich nicht.

    Den FaD kann der SR ja auch nicht während des laufenden Spiels aussprechen. Es mag regeltechnisch möglich (und streng genommen sogar geboten) sein, in der nächsten Unterbrechnung den FaD auszusprechen und den Wechsel nicht mehr zuzulassen, aber das würde dann wirklich niemand mehr verstehen.

    Das ist nun ein krummer Vergleich. Es gibt ja auch ausreichend Versuche, die strafbar sind (Treten, Spucken, Werfen, Torverhinderung) bzw. sogar beim Handspiel ausdrücklich unsportlich (Torerzielung) sind.


    Dabei zählt bei allem, wo es um Unsportlichkeit geht (eben Treten, Spucken, Werfen, Torverhinderung, Torerzielung per Hand, taktisches Foul) die unsportliche Gesinnung und nicht der Effekt.


    Allein dort, wo es "nur" um verbotenes Spiel geht (einfaches Handspiel) genügt der Versuch nicht.

    Zitat von almiko;160910

    BestRefinTown
    Die Anweisung zu Regel 12 (Seite 87) sieht eine Verwarnung für Handspiel nur vor, wenn dies geschieht, "damit der Gegner nicht in Ballbesitz gelangen oder einen Gegenstoß ausführen kann". Demzufolge gilt: Wo kein Gegner, der den Ball spielen kann, da keine Verwarnung, egal wie vorsätzlich das Handspiel ist.



    Unabhängig davon, wie diese Frage nun zu beantworten ist (kommt die Auflösung von BerlinRef noch?), stimmt das m.E. so nicht.


    Dort steht nicht ..."so dass ein Gegner nicht in Ballbesitz gelangen kann", sondern "damit der Gegner nicht in Ballbesitz gelangen kann".


    Damit ist die Finalität (der Zweck) des Handspiels gemeint und nicht der Effekt.


    Es geht also um eine Absicht des Spielers (über das absichtliche Handspiel hinaus). Und der kann sehrwohl einen Ball mit der Hand spielen, damit der Gegner nicht in Ballbesitz kommt, auch wenn dort gar kein Gegner steht. Nämlich dann, wenn er glaubt (oder zumindest nicht ausschließen kann bzw. es einfach nicht weiß), dass dort ein Gegner steht.


    Weiterhin sind dieser Fall und die Torerzielung nur unvollständige Beispiele für unsportliches Handspiel.


    Erstaunlicherweise findet sich in den Fußballregeln keine allgemeine Definition von Sportlichkeit oder Unsportlichkeit, obwohl der Begriff ständig verwendet wird. Aber für mich ist noch sportlich, was eben "mal passieren" kann und alles andere ist unsportlich. Schutzhand ist sicher nicht unsportlich und vielleicht auch nicht, sich dazu hinreißen zu lassen, den Ball reflexartig bei der Annahme mit der Hand besser unter Kontrolle zu bringen (strafbares absichtliches Handspiel ist beides, aber eben nicht unsportlich). Hingegen finde ich es unsportlich, sich mit weit ausgestreckten Armen hinzustellen und den Ball abzufangen, gerade weil das keinen anderen subjektiven Zweck haben kann, als zu verhindern, dass der Ball in die "Gefahrenzone" (selbst, wenn objektiv keine Gefahr bestünde) kommt.


    Edit: Daraus ergibt sich m.E. auch der Unterschied zu der Situation in dem anderen Thread, auf den tillongi hingewiesen hat.

    Der Kamerad zeigt im Gespann ja auch Abseits an, darauf nimmt der Artikel Bezug.


    Vielleicht hat der zuständige Schiedsrichterausschuss für ihn mit einer SRA-Prüfung einfach eine angemessene Sonderregelung gefunden, damit er wenigstens an die Linie kann?

    Joa, :rote_karte: wegen Notbremse kann immer mal passieren, das fällt ja noch in den "sportlichen" Bereich. Ich bin immer schon froh, wenn ich :rote_karte: (bzw. gelb-rot) wegen Disziplinverstößen (Meckern, Nachtreten, Schubsen, Frustfouls usw.) und rohen Spiels verhindern kann.


    Gegen taktische Fouls und Notbremsen kann mal als SR ja sowieso nicht wirklich präventiv was unternehmen.

    Zitat von Pfeifekopp;160862

    Bei solchen Regelfragen kommt es auf Schlüsselworte an.
    Jetzt fehlt aber der weitere Hinweis, dass er seinem Gegenspieler eine Tormöglichkeit nimmt oder eine aussichtsreiche Position verhindert. Damit wird deutlich, dass keine Verwarnung gefragt ist.


    Verhinderung einer klaren Tormöglichkeit wäre keine Verwarnung, sondern FaD. Verwarnung gibt es für unsportliches Handspiel, und dazu gehört insbesondere der Versuch, ein Tor zu erzielen, sowie der Versuch, Ballbesitz des Gegners zu verhindern.


    Anders als z.B. Schutzhand kann das Handspiel hier m.E. gar keinen anderen Zweck verfolgen. Sonst könnte man ebensogut keine Absicht unterstellen - könnte ja sein, dass es sich um einen spontanen Applaus über die gelungene Flanke handelte... ;)


    Aber harren wir der Auflösung...


    Edit: Balitsch hat in einer ähnlichen Situation übrigens letzte Saison gelb gesehen im Spiel 96-Köln.

    Ich würde das offensiv angehen. Wenn Du in den Kabinen bist, kurz darauf hinweisen, dass es letztes Mal leider rote Karten gab, und Du erwartest, dass sich das nicht wiederholt, denn die wissen ja, was sie erwartet und müssen sich drauf einstellen.


    Mehr kannst Du wohl nicht tun.


    Wenn Du so viel Angst vor dem Spiel hast, dass Du deswegen jemanden mitnehmen willst, gibt das Spiel vielleicht doch lieber zurück. Wenn Du auch ohne Begleitung hingehen würdest, aber Dich einfach besser fühlst, wenn noch jemand da ist, nimm' jemanden mit.

    Verstehe ich das richtig: Es gibt dort eine gesonderte Assistenten-Prüfung, und in der Bezirksliga muss eine Mannschaft einen geprüften Linienrichter mitbringen?

    Zitat von almiko;160835

    In der Frage steht nicht einmal, ob sich ein Gegner im Strafraum bzw. in der Nähe des Verteidigers befindet


    Darauf kommt es m.E. auch gar nicht an.


    Aus welchem Grund sonst soll er den Ball dort blocken? Wenn dort kein Gegenspieler wäre und der Spieler wüsste das, würde er es ja nicht tun.

    Das wird bei uns auch so gelehrt. Es findet allerdings jedenfalls in der NFV-Jugendausschreibung keinen Anhaltspunkt, dort wird der FaZ lediglich als persönliche Strafe bezeichnet, und die kann gemäß Regel 12 auch gegen Auswechselspieler verhängt werden.


    Dass das fast nie Sinn ergibt, ist klar. BestRefs Situation ist wohl die einzige, in der das irgendwie Sinn ergeben würde - aber immerhin.


    Gleichwohl: Wenn es so gelehrt wird, sollte man sich dran halten und es bleiben lassen, damit einheitlich gepfiffen wird.