In der aktuellen SR-Zeitung (S. 22) wird der Vorfall nochmal aufgerollt.
Demnach soll der SR
- der Gesundheit aller Beteiligten oberste Priorität geben,
- unmittelbar vom Schiedsrichter-Beobachter unterstützt werden,
- sich mit den Spielführern und Verantwortlichen beider Teams abstimmen,
- immer einen Konsens anstreben,
- der Bitte um Abbruch von Seiten einer Partei Folge leisten,
- die verloren gegangene Spielzeit nachspielen lassen,
- die Entscheidung für alle Beteiligten transparent machen,
- den Vorfall detailliert im Spielbericht schildern,
- bei einem Spielabbruch die Unterschrift beider Spielführer einholen,
- den gesunden Menschenverstand als Basis aller Handlungen benutzen.
Ich weiß nicht, ob das mit der Abstimmung mit den Spielführern und dem Nachkommen der Bitte um Abbruch neu ist.
Misst man jedenfalls Seemanns Vorgehen daran, dann hat es dem nicht entsprochen. Denn beide Mannschaften haben versichert, dass sie um Abbruch gebeten hatten (woran anhand des Verhaltens der Teams auf dem Platz auch keine Zweifel bestehen können), und wenn das nicht der Spielführer war, hätte Seemann mit den Kapitänen (wie ich die SR-Zeitung verstehe, aktiv) sprechen müssen.
Soll natürlich kein persönlicher Vorwurf an ihn sein, auf sowas kann vielleicht auch ein Bundesliga-SR sich nicht vorbereitet haben.