Beiträge von dennosius

    Zitat von BestRefinTown;163471

    Warum sollte Dein Pfiff zu spät kommen? Du siehst, wie der Ball ins Aus geht, geholt wird, aufgenommen wird, zum Wurf ausgeholt wird..... Ich erkenne keinen Grund, zu spät zu pfeifen.


    Ich weiß nicht, worauf die hinaus willst. Wenn der Ball im Aus wegrollt und der Spieler dort den Ball aufnimmt und sofort einwirft, hat man u.U. keine Gelegenheit gehabt, vorher zu pfeifen. Insbesondere dann, wenn man die Spielruhe zu einer kurzen Kommunikation mit einem Spieler nutzt.


    Zitat

    Eine Wiederholung eines Einwurfes ist nach der Regel nur vorgesehen, wenn ein korrekt ausgeführter Einwurf direkt im Seitenaus landet. Deshalb ist Deine oben beschriebene Wiederholung falsch.


    Ich habe doch die Regel oben selbst geposted und dann gesagt, wie ich es mache, um unnötiges Gemecker zu vermeiden.


    Im übrigen glaube ich, dass dies auch regeltechnisch so machbar ist. Denn auch der Einwurf darf, wie jede Spielfortsetzung, nur mit Zustimmung des SR durchgeführt werden. Lag die Zustimmung nicht vor, kann auch ein falscher Einwurf nicht geahndet, sondern muss "wiederholt" (d.h., eigentlich erstmals ausgeführt) werden. Und wenn ich kein Hand- oder Rufzeichen zur Ausführung gegeben habe - der Spieler also bei schneller Ausführung auf meine mutmaßliche Zustimmung vertraut - dann kann ich mir ja aussuchen, ob meine Zustimmung vorlag.

    Die Regelauslegung ist richtig, steht sogar ausdrücklich so in den DFB-Anweisungen zu Regel 15: "Ein Einwurf, der an einer anderen Stelle ausgeführt wird als dort, wo der Ball
    die Seitenlinie überquerte, gilt als nicht regelkonform ausgeführt
    ".


    Gemecker gibt es dann aber dennoch, weil das auch viele unserer "TV-Vorbilder" nicht strikt so machen.


    Ich mache es so: Habe ich dem Spieler gesagt, wo er einwerfen soll bzw. ihn zurückgepfiffen, und der macht's dann trotzdem weiter vorne (bei weiter hinten sind mir auch 5 oder 7 Meter egal), dann ist es ein falscher Einwurf und es gibt Einwurf für den Gegner. Wenn ich ihn zurückpfeife und "Fünf Meter zurück" rufe und er dann einen halben Schritt zurückgeht, dann ist er selber schuld, und dann gibt's auch wenig Gemecker.


    Kommt mein Pfiff hingegen zu spät, gebe ich Wiederholung.

    Welche Rolle soll es denn bei einem Strafstoß spielen, ob das erzielte Tor direkte Wirkung des Schusses ist?


    Wohlgemerkt Strafstoß - nicht "Entscheidungsschuss von der Strafstoßmarke" - darum geht es in diesem Thread - dass das im Video gezeigte Tor bei einem Strafstoß gezählt hätte, dürfte zweifelsfrei sein.


    Edit: Okay, beim Strafstoß am Ende der Spielzeit. Aber da ist ja klar: Kommt der Ball vor dem Abpfiff über die Linie, zählt das Tor auch dann, wenn es keine direkte Wirkung war. Kommt der Ball nach Abpfiff über die Linie, zählt das Tor nicht.

    Stimmt, wenn man allein auf die Ausführung und nicht aufs Ins-Spiel-Bringen (was, wie Du richtig sagst, bei falschem Einwurf ohnehin nicht vorliegt) abstellt, ergibt das alles plötzlich Sinn. Guter Hinweis, danke!


    Dann muss man nur noch bestimmen, was eine Ausführung ist, was beim Zuwerfen zu einem Mitspieler, der den Einwurf ausführen soll, manchmal zweifelhaft ist. Aber die Unterscheidung lässt sich wohl in 99% der Fälle mit gesundem Spielverständnis gut treffen.

    Zitat von almiko;162423

    Wenn er den Boden außerhalb berührt, landet er ja direkt im Seitenaus, ergo: Wiederholung (bei ansonsten korrekter Ausführung)


    Auch bei ansonsten nicht korrekter Ausführung gibt es Wiederholung. Einwurf für den Gegner gibt es doch nur, wenn der Einwerfer den Ball mit falschem Einwurf ins Spiel bringt, oder?


    Zitat von Jakob;162481

    Ob es dann erlaubt ist, dass der Ball außerhalb des Feldes den Boden berührt und dann ins Feld hineinspringt?


    Genau deswegen hier m.E. Wiederholung durch die gleiche Mannschaft.

    Zitat von jambala;163354

    Hallo.
    Da aber zwischen dem Lattenschuß und dem Überschreiten der Torlinie mehrere Bodenkontakte bestehen, ist das schlecht als "direkte Wirkung" auszulegen.


    Warum? Welche andere Kraft als der Schuss des Schützen hat denn auf den Ball eingewirkt? Keine. Also ist es eine direkte Wirkung. Der Schütze kann den Elfmeter ja auch von vornherein als Aufsetzer schießen, so dass der Ball drei- oder fünfmal den Boden berührt.


    Zweifelhaft ist allenfalls der (theoretische) Fall, dass der Torhüter den Ball abwehrt und dann kontrolliert ins eigene Tor befördert. Hier müsste man wohl die Messlatte für "kontrolliert" gaaaanz hoch ansetzen und, wenn selbst diese Hürde genommen wird, entscheiden, ob der Ball ohne das kontrollierte Spiel des Torwarts ganz sicher nicht mehr ins Tor gehen konnte (dann kein Tor) oder vielleicht doch (dann Wiederholung).

    Bei uns gibt es ein ganz ähnliches Lehrvideo aus dem Elfmeterschießen des Kreispokalfinales vor einigen Jahren. Dort war es nur nicht die Latte, sondern der Keeper selbst, der den Ball scheinbar gehalten hatte. Durch die Zeitlupe in dem hier verlinkten Video ist der zeitliche Vergleich schwierig, aber ich meine, bei dem Lehrvideo ist der zeitliche Abstand sogar noch größer gewesen, jedenfalls war der jubelnd wegsprintende Torwart weiter weg.


    Die Wirkung des Elfmeters kann eintreten, so lange dies noch möglich ist. Das hängt m.E. nicht von einer starren Zeit oder Entfernung ab. Wenn der Ball liegt oder die Torlinie (Tor oder Aus) überschritten hat, ist der Elfmeter abgeschlossen. Wenn der Ball sich so deutlich vom Tor wegbewegt, dass ihn kein Drall oder Windstoß mehr ins Tor bringen kann, kann man sicher auch vorher entscheiden - wenn aber die geringste Chance besteht, sollte man eben abwarten.

    Den Regeln nach ist eine Verwarnung des Torwarts wegen Umgehung der Rückpassregel nicht vorgesehen:



    (S. 87 zu Regel 12)


    Das mag nicht völlig ausschließen, den Torwart wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, die Liste ist ja nicht abschließend. Aber das Regelbeispiel passt jedenfalls hier nicht, und zwar für beide nicht: Für den Torwart nicht, weil er gar keinen Rückpass spielt, und für den Spieler nicht, weil er nicht unkonventionell spielt.


    Den Rückpass, den der Torwart vom ersten Mitspieler erhält, löst er regelgerecht, nämlich indem er den Ball mit dem Fuß spielt (und vorher sogar den Ball noch ein paar Schritte am Fuß führt).


    Der zweite Mitspieler spielt den Ball nicht unkonventionell. Einen auf Kopfhöhe gelupften Ball zu köpfen, ist konventionell. Und da der zweite Mitspieler den Ball kontrolliert köpft, ist für die Umgehung der Rückpassregel hinsichtlich des ersten Rückpasses gar kein Raum mehr, weil die Situation abgeschlossen ist und ein zweiter Rückpass vorliegt.


    Daher m.E. weiterspielen.

    Zitat von johannes9142;162410

    Hallo,
    Ich begebe mich natürlich auf die Grundlinie, da ich alleine gepfiffen habe.


    Ist hier nicht das Thema, aber trotzdem: Wird das bei Euch so gelehrt? Wir sollen in Spielen ohne SRA an der Strafraumecke stehen, die dem Eckstoß zugewandt ist.

    Der Torwart darf den Ball beliebig oft berühren.


    Man sollte auch immer warten, bis die Wirkung feststeht. Bei uns gibt es ein Lehrvideo aus einem Kreispokalfinale vor einigen Jahren, wo der Torwart den entscheidenden Strafstoß abwehrt und sofort jubelnd wegsprintet. Der vom Torwart abgeprallte Ball kommt 6m vor dem Tor auf und wird durch den Drall dann doch kullernd ins Tor befördert. Der arme Kollege hatte dann alle Hände voll zu tun, die bereits feiernde Mannschaft zur Fortsetzung des Elfmeterschießens zu bewegen.

    Die Spieler haben - egal, ob der SR die Mauer stellt oder nicht - sich unaufgefordert auf die vorgeschriebene Distanz zu begeben. Dafür müssen sie nicht spurten, wer sich also irgendwie vom Ball wegbewegt, ist auf der sicheren Seite.


    Auch Mauerentfernungen, die der Spieler "irrtümlich" für ausreichend hält, sind wohl okay, wenn es der ausführenden Mannschaft nicht passt, muss sie stellen lassen.


    Ansonsten gilt:


    [INDENT]Wenn ein Spieler einen Freistoß schnell ausführen will und ein Gegner, der sich näher als 9,15 m beim Ball befindet, den Ball abfängt, lässt der Schiedsrichter
    die Partie weiterlaufen.


    Wenn ein Spieler einen Freistoß schnell ausführen will und von einem Gegner in
    der Nähe des Balls daran gehindert wird, verwarnt der Schiedsrichter den
    Gegner wegen Spielverzögerung.
    (und dann Wiederholung)[/INDENT]


    Wenn also der Verteidiger den Ball sperrt und dabei deutlich die Distanz unterschreitet, bekommt er gelb.


    Habe ich den (sicheren) Eindruck, der ausführende Spieler hat den blockierenden Spieler absichtlich abgeschossen, um eine Verwarnung zu schinden, bekommt bei mir (nur) der ausführende Spieler gelb (bzw. bei brutalem Schuss rot, hatte ich aber noch nicht). Wurde er dazu von einem Mitspieler aufgefordert, bekommt auch der gelb.

    Wie gesagt: Ich bin mir nicht sicher, ob mit "Lage des Balls" wirklich gemeint ist, ob der Ball noch/schon eine bestimmte Zone des Feldes berührt. Ich denke eher, es soll nur die Abgrenzung zur "Lage des Spielers" erfolgen.


    "Freistoß, wo der Kontakt mit der Hand erfolgte" spricht nämlich vielleicht ebensogut für die Gegenauffassung. Gerade, weil im Satz vorher "Kontakt am Gegner" steht (womit klargestellt wird, dass es nur Freistoß gibt, wenn der Verteidiger dem Angreifer gegen das außerhalb des Strafraums stehende Bein tritt, während das andere auf der Linie ist).


    Und beide Beispiele betreffen nicht unsere Fragestellung hier, sondern sind unstreitig.


    Deswegen glaube ich, dass es bei der Anweisung überhaupt nicht um unsere Frage geht, sondern darum, dass z.B. der Torwart den Ball nicht mit der Hand spielen darf, nur weil er selbst sich im Strafraum befindet, der Ball aber außerhalb.


    Vielleicht können die österreichischen Kameraden aber mal einfach beim ÖFB nachfragen?

    Zitat von Stefan;162340

    Ich hätte bisher auch die Ausführungen von Andreas und den österreichischen Kollegen als korrekt angesehen.


    Ich finde leider den Link nicht wieder, aber bei meiner Google-Recherche habe ich in der Rubrik "ask a referee" beim US-Soccerverband die Antwort gefunden, dass der Torwart den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand berühren darf, solange der Ball die Strafraumlinie berührt.


    Der österreichischen Regelfrage mag ich das nicht zu entnehmen. Sie beantwortet m.E. nur die Frage, dass der Torwart außerhalb des Strafraums stehen und den Ball im Strafraum mit der Hand spielen darf - das hat in diesem Thread aber wohl niemand in Zweifel gezogen.


    Im Grunde ist es erstaunlich, dass es über unsere Frage hier so viel zu diskutieren gibt. Es ist m.E. eine nicht sonderlich absurde, sondern eher naheliegende Regelfrage, die komischerweise nicht eindeutig durch das Regelwerk und die verfügbaren schriftlichen Auslegungen (SR-Zeitung etc.) zu beantworten ist.

    Zitat von almiko;162264

    Warum hast Du ausgerechnet die gravierendste Frage - immerhin geht es um Strafstoß + :rote_karte: - nicht gestellt?:confused:



    Ich habe die Frage gestellt, sie ist offenbar nicht verstanden worden, denn die Antwort war, dass es physikalisch unmöglich sei. Ich habe aber nochmal nachgehakt.


    Wie wir schon gesagt haben: SR-Ball gibt es auch, wenn außerhalb ein Bein gestellt wird. Auch das können gute Torchancen sein, wenn der Angreifer den (womöglich letzten) Verteidiger dort umlaufen will. Und auch dann ist das Ergebnis unbefriedigend.


    Oder nimm' folgende Situation: Ein Angreifer und der Torwart liegen (warum auch immer, passiert ja manchmal) im Torinnenraum, der Ball 1m vor der Torlinie. Der Stürmer rappelt sich zuerst wieder auf und will den Torinnenraum Richtung Ball verlassen. Der Torwart hält ihn mit den Händen am Fuß fest. Auch das gibt keinen Strafstoß, sondern nur SR-Ball.

    Ich will das Thema hier nochmal aufgreifen, weil mir das keine Ruhe gelassen hat und die Fragen ja wirklich interessant sind (finde ich zumindest) und die Antworten überraschend.


    Also:


    Im SR-Handbuch des DFB (S. 188) wird der "Kontaktort" als maßgeblicher Ort angegeben.


    Da ich aber ganz sicher sein wollte, habe ich mal einfach eine E-Mail an den DFB geschrieben und vom DFB-Schiedsrichter-Referenten Antwort bekommen.


    Meine Fragen:



    Die Antworten vom DFB:


    Zitat


    1) Direkter Freistoß.
    2) Schiedsrichter-Ball.


    M.E. beantwortet die Antwort auf Frage 2 auch die Frage nach dem Handspiel im Torinnenraum, wodurch ein Tor verhindert wird. Auch dies könnte demnach nur mit SR-Ball "geahndet" werden. Offen ist für mich dann aber die Frage nach der persönlichen Strafe sowie die Frage, ob der Torwart das darf (sein Sonderrecht gilt nach dem Wortlaut des Regelbuchs nur im Strafraum und nicht im Toraus oder Torinnenraum).

    In der Tat bedeutet "direkt" bei (Eigen-)Tor wohl "ohne Berührung" (denn im Spiel gewesen sein muss der Ball dabei ja) und bei Aus bedeutet es "ohne im Spiel gewesen zu sein".


    Gegen Deine Interpretation spricht vor allem, dass die Regel nur von "Seitenaus" spricht. Der häufigere Fall ist aber, dass der Ball (nachdem er im Spiel war) ins Toraus geht, meistens weil der Einwerfer mit dem Einwurf einen Mitspieler steil schicken will und der Ball von einem Verteidiger abgeschirmt wird, bis er ins Toraus geht. Dann gibt es Abstoß (oder im seltenen Fall andersrum eben Eckstoß). Daran lässt sich (abgesehen davon, dass das wie gesagt auch jn der BuLi häufiger vorkommt und dort immer so entschieden wird) m.E. auch nicht rütteln, denn sonst würden die Regelungen für (Eigen-)Tore keinen Sinn ergeben, die ja auch nur auf das Überschreiten der Torauslinie abstellen, da das Tor nicht zählt.


    Dafür, einen Einwurf, der unberührt (aber im Spiel gewesen) ins Seitenaus geht, von der gleichen Mannschaft wiederholen zu lassen, während es, wenn der Ball unter den gleichen Umständen ins Toraus geht, Abstoß (oder Eckstoß) zu geben, gibt es nun gar keine vernünftige Erklärung.

    Zitat von dennosius;161761
    • sich mit den Spielführern und Verantwortlichen beider Teams abstimmen,
    • immer einen Konsens anstreben,


    Wie gesagt, ich verstehe die beiden Punkte so, dass der SR aktiv darauf hinwirken soll, dass darüber gesprochen und ein Konsens angestrebt wird (falls von alleine niemand kommt). Sonst passiert eben das, was möglicherweise in Cottbus passiert ist: Alle sind sich in der Sache einig, aber niemand hat miteinander gesprochen.


    Manfred hat sicher Recht, dass der SR dabei nicht unbedingt einen Abbruch bewerben sollte, aber man kann auch aktiv neutral nachfragen.


    Was da in Cottbus jetzt genau los war und wer was wem gesagt hat, wissen nur die Beteiligten. Ist ja mittlerweile auch egal.

    Vielleicht ist der Redaktion auch nur eine Uralt-Frage aus dem Fundus durchgerutscht. Kann sich einer der älteren Kollegen noch erinnern, wie das früher war, als der Abstoß eigentlich noch von der jeweiligen Ecke des Torraums aus ausgeführt werden musste? Hat man das da auch im Sinne einer schnellen Fortsetzung weiterlaufen lassen? Wir sollen heutzutage ja auch weiterlaufen lassen, wenn ein Angreifer es noch nicht ganz aus dem Strafraum heraus geschafft hat.