Beiträge von Mark

    @ dennosius


    Diese Beispiel sind mir teilweise bekannt, sie widersprechen aber leider dem Sinn der Abseitsregel. Im ersten Beispiel kann man den unmittelbar folgenden Zweikampf sicherlich als „Aus seiner Position einen Vorteil ziehen“ interpretieren.


    Den fälligen Einwurf (dein zweites Bsp.) abzupfeifen halte ich definitiv für die falsche Auslegung. Hier ein ähnliches Beispiel, dass diese DFB-Anweisung als absurd darstellt:


    Ein geschossener Ball fliegt Richtung Tor. Auf oder unmittelbar vor der Torlinie steht ein Angreifer in Abseitsposition und könnte als einziger Spieler den Ball noch erreichen. Er berührt den Ball allerdings nicht, weil er ihm a) ausweicht oder b)er beim Versuch ihn zu spielen nicht trifft, sodass der Ball direkt im Tor landet.


    Gemäß der DFB-Auslegung müsste man nun auf Abseits entscheiden?

    Zitat

    Für mich stellt sich die Frage: Greift ein im Abseits stehender Angreifer in das Spielgeschehen ein ,wenn er einen Verteidiger zum Nachteil dessen an sich bindet und somit räume öffnet?


    Definitiv nein, es sei denn "dass der Spieler einen Gegenspieler daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er eindeutig die Sicht des Gegners versperrt oder Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken"


    Allein die Tatsache, dass ein Verteidiger ihm nachrennt und dadurch Raum für nicht im Abseits stehende Angreifer schafft, ist kein "Eingreifen" und somit keine strafbare Abseitsstellung. Pech oder "Dummheit" vom Verteidiger.:D



    Zitat

    Wäre es im Sinne des größtmöglichen Vorteils daher nicht geboten, grundätzlich auf Abseits zu entscheiden, wenn nur noch ein Spieler den Ball erreichen kann? Bisher tue ich das nur, wenn er auch eine realistische Chance hat, den Ball zu bekommen oder dies dennoch versucht, aber ich frage mich dabei stets, ob das eigentlich richtig ist ...


    Die DFB-Anweisung fordert den Pfiff m.E. nur, wenn der Ball ausschließlich von dem im Abseits stehenden Spieler erreicht werden kann. Weiter "Besteht jedoch ein Zweifel, ob der Ball wirklich zu dem abseits stehenden Spieler gelangt,...so muss mit der Abseitsentscheidung so lange gewartet werden, bis klar erkennbar ist, welcher Spieler den Ball spielt." Zweifel bestehen m.E. auch dann, wenn noch ein Abwehrspieler den Ball erreichen kann.


    Das heißt, dass solange noch ein Abwehrspieler die gleiche oder bessere Chance hat den Ball zu spielen und dies auch versucht, sowie die Möglichkeit besteht, dass der Ball vorher ins Aus geht, darf man gar nicht abpfeifen, weil: Es liegt kein strafbares Abseits vor!


    Daher die Antwort: Ja, wenn ausschließlich dieser eine Spieler den Ball mit hoher Sicherheit erreichen wird. Das hat nichts mit dem "Sinn des größtmöglichen Vorteils" zu tun, sondern soll verhindern, dass unnötige Zeit vergeudet wird bis der Spieler endlich den Ball berührt.

    Ich finde die Frage interessanter, ob man bei aktivem Abseits auf Vorteil entscheiden kann oder sollte.


    Beispiel:


    Ein im Abseits stehender Angreifer köpft den Ball im Torraum a) über das Tor oder b) dem TW direkt in die Arme, der einen schnellen Konter einleiten könnte.


    a) Abstoß ist (theoretisch) besser als i.FS im Torraum (kein Abseits und direkter Torerfolg möglich) und bei b) würde der i.FS ein gute Konterchance unterbinden.

    Ich sehe das so: die DFB Anweisung soll nur verhindern, dass es diese dummen Situationen vom Confed-CUP 2005 nicht mehr gibt und ein Angreifer unnötig einem Ball hinterherrennt.


    Strafbares Abseits besteht definitiv nur dann, wenn der Angreifer ins Spiel gemäß den Regeln "eingreift, beeinflusst, Vorteil bezieht". Und das macht er alleine durch das Hinterherlaufen noch nicht. Solange der TW oder irgend ein anderer Abwehrspieler den Ball erreichen, besteht kein Grund abzupfeifen. Selbst dann nicht, wenn der Ball zur Ecke oder ins eigene Tor geschossen wird.

    Interessante Frage.


    Ich habe in den Regeln tatsächlich nur bei der Regel 13 "Freistöße" explizit den Hinweis "Bei der Ausführung eines Freistoßes muss der Ball ruhig am Boden liegen" gefunden.


    Bei allen anderen Standardsituationen gibt es diese Forderung tatsächlich nicht. Bei Strafstoß ist es allerdings unmöglich, dass sich der Ball auf dem Punkt bewegt. Beim Eckball wäre es theoretisch aber ebenfalls möglich, dass sich der Ball im Teilkreis vor der Ausführung bewegt.


    Aber, es gibt auch viele ungeschriebenen Regeln bzw. Auslegungen und dazu gehört auch der Ruhende Ball vor einer Standardsituation (lassen wir mal den Einwurf außen vor).

    Ist hier keiner, der eine offizielle zumindest Verbands übergreifende Auslegung hierzu kennt?


    Laut DFB Anweisung S. 103 wird nur das Zurückspielen mit dem Absatz zu einem Mitspieler bestraft. Und ob das im Sinne der FIFA ist, ist auch fraglich( wie auch die Vorgehensweise in D.R.-Landesverband).


    Wie schon von einem Kollegen erwähnt, dürfen Freistöße ebenfalls mit der Hacke ausgeführt werden.

    Die aktuellen Ereignisse bei USA gegen Brasilien beim Strafstoß und dem ersten Elfmeter haben bei mir ein paar grundsätzliche Fragen ergeben:


    1. Warum werden knappe Vergehen i.d.R. selten durch Wiederholung geahndet und weshalb sind dann (fast) alle empört, wenn mal doch ein SR bzw. eine SRin die Regel korrekt auslegt? Wäre es nicht sinnvoller die Regel gleich dahin gehend zu ändern, dass eine Wiederholung nur dann erfolgen sollte, wenn der betroffenen Spieler sich auch einen Vorteil verschafft?


    2. Immer wieder höre ich, dass der TW sich vor dem Schuss auf der Linie hin und her bewegen darf. In der aktuelle Regel 14 steht aber: "Der Torwart des verteidigenden Teams bleibt mit Blick zum Schützen auf seiner Torlinie zwischen den Pfosten stehen, bis der Ball mit dem Fuß getreten wurde."


    "Stehen" im Sinnen des Wortes bedeutet m. E., dass man mit mindestens einem Fuß den Boden berührt und dabei auch nicht "tippelt". Ich kann somit nicht erkennen, dass der TW kurz vor dem Schuss in eine Ecke springen darf, auch wenn er sich dabei noch auf der Linie befinden sollte. Dass sich der TW vor dem Schuss bewegen darf, bezieht sich so allenfalls auf den Oberkörper und die Arme, was früher, glaube ich, auch nicht erlaubt war. Somit müsste nahezu jeder gehaltene SF/ 11m wiederholt werden.


    Oder irre ich mich?


    Vielleicht ist es ja auch ein Übersetzungsfehler von "the goalkeeper is on the goal line between the goal posts and facing the kicker". Mit "is on" muss der Engländer nicht unbedingt "stehen" meinen, sondern "sich befinden" und das schließt eine Bewegung beider Beine bzw. ein Springen tatsächlich nicht aus.


    3. "Spieler beider Teams verstoßen gegen die Spielregeln => Der Strafstoß wird wiederholt." Ist es hier nicht sinnvoll, wenn der SR sofort unterbricht? Muss man hier erst die Wirkung abwarten (die bei einer Mannschaft dann zum Unmut führt), wenn eh wiederholt werden muss?

    Der Übersichtlichkeit halber möchte ich noch ein paar neue blöde Fragen als neues Thema aufzeigen. Die Schwierigkeit liegt hier eher im Verständnis bzw. der Fragestellungssystematik:


    1. Ein Angreifer rempelt einen verteidigenden Spieler
    in harter aber korrekter Spielweise im Kampf
    um den Ball. Der Verteidiger kommt dadurch zu
    Fall und der Angreifer kann sich so den Ball erspielen.
    Der SR unterbricht das Spiel und verhängt einen
    ind. Freistoß gegen den Angreifer. War diese
    Entscheidung richtig? Wie hätte der SR reagieren
    müssen?


    2. Der Ball wird bei einem schnell ausgeführten
    Einwurf weit in den gegnerischen Strafraum geworfen.
    Der aus dem Tor gelaufene TW wird im Kampf
    um den Ball etwa auf Höhe des Strafstoßpunktes
    von einem Angreifer leicht zur Seite
    gestoßen. Entscheidung?

    Manfred: Der Theoretiker ist erst dann gefragt, wenn es sich bei dem Freistoß um einen indirekten handelt. Denn die FIFA-Auslegung im Regelheft auf Seite 87 ganz unten erwähnt explizit nur den direkten Freistoß.:confused:

    Bei meiner Frage sind viele hereingefallen und haben IND FS gegeben. Richtig ist natürlich gelb und Wdh des Freistößes. Siehe auch Regelheft S. 87 letzter Satz.


    Wer mit dem Knie einen FS ausführt, spielt " unkonventionell", das muss man nicht mehr explizit erwähnen.

    Ein Abwehrspieler spielt einen direkten Freistoß außerhalb des Strafraums mit dem Knie absichtlich zu seinem Torwart in den Strafraum. Der Torwart nimmt den Ball in die Hand. Wie muss der SR entscheiden?

    Ich hatte so eine Situation gestern auch. Während ich noch am Überlegen war, ob ich den Einwurf tatsächlich wiederholen lassen sollte, hat der Gegner längst den "Gegenwurf" ausgeführt und keiner hat sich beschwert. Somit war alles richtig. Hier auf Wdh. zu bestehen hätte auf völliges Unverständnis alle Beteiligten geführt. Und spielentscheidend sind Einwürfe i.d.R.nicht


    Wer will ohne SRA wirklich beurteilen, ob der Ball nicht doch, wenn auch nur a bissle, die Linie berührt und somit im Spiel war.

    Zitat

    hat das WM-Viertelfinale zwischen Uruguay und Ghana gezeigt, das letztlich unsportlich entschieden wurde.


    Sehe ich nicht so, das war ein taktisches Foul und diese gehören nun mal zum Fußball, die Konsequenzen sind jedem bekannt und durch die Regeln eindeutig geklärt.


    Unsportlich sind m.E. Vergehen, bei denen der SR getäuscht wird, wie z.B. Schwalben oder die berühmten Handspiele von Maradona und Henry.

    Gerade Gladbach:Bochum gab es 2 Min. Nachspielzeit. Wann kappieren es endlich die Beteiligten, dass die Zeitangabe nur die Mindestzeit bedeutet und nicht exakt ist. Darüber hinaus werden eben auch Unterbrechungen in der Nachspielzeit nachgespielt.


    Wenn ich als SR der Meinung bin, dass 2:30 min nachgespielt werden müssen, dann zeige ich 2 min an.

    Folgende Situationen werden mit :gelbe_karte: bestraft:


    1. Ein rücksichtsloses Foul. Z.B. Klassische "faire" Grätsche von der Seite mit Beinstellen ohne dass der gefoulte sich unter normalen Umständen verletzten kann.


    2. Taktisches Foul um Angriff zu unterbinden durch ein Vergehen, dass man an und für sich nicht mit einer Verwarnung bestrafen würde. Z.B. leichtes Schieben oder Halten.


    Was ist, wenn ein Spieler 1. und 2. gleichzeitig begeht? Nur :gelbe_karte: oder wäre hier :rote_karte: gerechtfertigt?

    Wenn wir hier beim Handspiel sind. Ich höre immer wieder: "kein Handspiel, da der Arm angelegt war."


    Gibt es den angelegten Arm eigentlich? Wenn z.B. beim Freistoß der Ball einem in der Mauer stehenden Spieler an das provisorische Suspensorium prallt, dann ist das Handspiel, da es absichtlich erfolgte.

    In der Schiedsrichterzeitung 3/2011 auf Seite 13 bei "Bremen - Hannover" ist das "unsportliche Handspiel" ganz gut erklärt:


    Entweder aussichtsreichen Angriff unterbinden oder versuchen den SR arglistig zu täuschen.

    Zitat

    Also machen wir es einfach:


    Gibt es hier jemanden, der die entsprechende Regelung um FLVW kennt, erläutern und idealerweise auch belegen kann? Dann möge er/sie diese Frage bitte klären, weitere/andere Diskussionen bringen uns hier nicht weiter.


    Gestern während unseres Lehrabends wurden wir auf zwei Sonderregeln beim Damenfußball hingewiesen:


    1. Die Torhüterin darf auch dann nicht im Torraum gerempelt werden, wenn Sie den Ball hält.


    2. Die Spielerinnen dürfen zum Schutze des (eigenen) Körpers die Hand/ den Arm benutzen.


    Wo das offiziell steht habe ich nicht gefragt.

    Zitat

    Die einzige Ausnahme, wo ein versuchtes Handspiel mit Gelb geahndet werden muss, ist glaube ich, wenn eine Stürmer versucht mit der Hand ein Tor zu erzielen.


    Korrigiere: Gelbe gibt es nur, wenn der Stürmer versucht, durch ein absichtliches Handspiel ein Tor zu erzielen. Die Berührung des Balles ist natürlich notwendig.

    Die einzige Ausnahme, wo ein versuchtes Handspiel mit Gelb geahndet werden muss, ist glaube ich, wenn eine Stürmer versucht mit der Hand ein Tor zu erzielen.


    Ansonsten ist ein versuchtes Handspiel oder eine Handspiel bei einer Spielunterbrechung (und das ist der Fall, wenn der Ball das Spielfeld verlassen hat z.B. bei einem Tor) nicht strafbar, basta. Eine Unsportlichkeit per Handspiel kann nur auf dem Spielfeld und während des Spiels begangen werden.


    So sind die Regeln und was der Spieler dabei dachte oder wollte spielt überhaupt keine Rolle. Als SR sollte man auch nur das als Unsportlichkeit werten, was die Regeln so vorsehen und nicht, was man glaubt.