Beiträge von Mark

    Manfred Deine widerspruchsfreie Fundstelle gibt es nicht. Du kannst hier nur grundsätzliches anwenden.


    Du nimmst eine Unsportlichkeit war, die während einer Spielunterbrechung beginnt. Wenn jetzt die Vorteilsregelung nicht zur Anwendung kommen kann, kann das Spiel nach Sanktionierung und Pfiff nur, wie ursprünglich geplant, fortgesetzt werden.


    Dein Knoten ist der idF in 15.2. Ich habe jetzt mehrmals versucht zu erklären, dass es den nur geben kann, wenn der „Einwurf bereits ausgeführt worden ist“.


    Dass es sich hierbei um eine „korrekte“ Ausführung handeln muss, kann doch nicht zur Diskussion stehen.

    Auch die formal richtige Lösung ist:


    Gelb für V und Einwurf S. Begründung:


    Aufgrund des unsportlichen Abstandsvergehens und der nicht korrekten Ausführung wurde der Einwurf formal auch garnicht ausgeführt, da nicht alle Voraussetzungen erfüllt waren.


    Initiator war V, der dafür sogar verwarnt wird. Weshalb sollte sein Team jetzt einwerfen dürfen?


    Bei der korrekten Ausführung warten wir formal den möglichen Vorteil ab. Da der Ball aber dann offiziell im Spiel ist, ist eine Wdh nicht mehr möglich und es geht mit idF weiter. Eigentlich logisch und auch theoretisch die härtere Spielstrafe.

    Bei einem falsch ausgeführten Einwurf ist der Ball definitiv nicht im Spiel. Wir dürfen deswegen ja auch nicht auf Vorteil entscheiden, wenn er zum Gegner geworfenen wird.


    Den idF bei korrekter Ausführung gibt es schon immer deswegen, weil im Gegensatz zum Freistoß die Regel eine Wdh bei einem Abstandsvergehen nicht vorsieht. Das geht aber nur, wenn der Ball korrekt ins Spiel eingeworfen wurde.


    Ich sehe ein, dass die Regel 15 diesen Fall nicht direkt beschreibt. IdF kann es formal nicht geben, da der Ball nicht im Spiel war und eine Wdh für den Einwerfer bei einem Abstandsvergehen beschreibt die Regel nicht. Aber Einwurf V widerspricht jeglichem Gerechtigkeitssinn.


    Die beste Lösung im Geiste der Regel ist trotzdem Gelb und weiterhin Einwurf A.


    Die Bezeichnung „Wiederholung“ ist tatsächlich formaler Unfug.

    Jetzt kommen wir der Auflösung näher. IdF fällt durchs Raster, da der Ball nicht ansatzweise im Spiel war.


    Die einzige Frage, die offen ist: Wer darf den Einwurf ausführen? Wir haben zwei Regelverstöße, bevor der Ball im Spiel ist.


    V, weil A falsch ausgeführt hat oder A, weil V vorher unsportlich den Abstand verkürzt hat.


    Die Logik ist: Die Unsportliche Vergehen von V ist härter als das „technische“ Vergehen von A.


    Damit lautet die logische Antwort: Gelb für V und Wdh für A.

    Kuba16 Wenn du dir schon anmaßt, deinen regeltechnischen Stand über den anderer zu stellen, solltest du deiner Sache auch sicher sein. ;)


    Dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat aus einer nicht näher beschriebenen SRZ beschreibt nämlich den Fall, dass der Einwurf bereits ausgeführt wurde, also korrekt und der Ball im Spiel ist (Regel 15.2).


    Bei Manfreds Fragestellung wird allerdings die „regelwidrige Ausführung“ beschrieben. Damit ist dein Beitrag irreführend.

    „Unfug“ ist allein der Gedanke einen idF zu geben. Aber ich entschuldige mich für die Formulierung „Wdh“. Fakt ist, dass die Spielfortsetzung nur „Einwurf“ lauten kann, da der Ball zu keinem Zeitpunkt im Spiel war, wenn die Ausführung regelwidrig war.


    Und wenn du V verwarnst, sollte die Antwort, welches Team den Einwurf ausführt, nicht schwer sein. Das geht nämlich nur, wenn er vor der versuchten Ausführung dort stand oder bei Gleichzeitigkeit.


    Die Voraussetzungen für idF ist die korrekte Ausführung und der Ball im Spielfeld.

    IdF scheidet definitiv aus, da dafür der Ball im Spiel sein muss, was bei regelwidriger Ausführung unmöglich ist.


    Die Frage hinsichtlich, wer die Wdh ausführt und ob es Gelb für V gibt, hängt davon ab, ob er absichtlich zu nah am Einwurfpunkt stand oder nicht. Theoretisch ist es die Stelle, wo der Ball das Spielfeld verlassen hat. In der Praxis sind es ca. 5 m an der Auslinie. Daher Einzelfallbetrachtung.

    Sehe ich ähnlich. Wir diskutieren doch über eine Ausnahmesituation, wo alle Beteiligten ohnehin zunächst einen Pfiff erwarten. Nach dem Verteilen diverser Karten muss das Spiel dann halt irgendwie fortgesetzt werden. Und das geht eben nur mit einer Mannschaft in Form eines FS oder StS.


    In der Praxis lösen wir derartige Situationen natürlich pragmatischer. Dann haben wir entweder eine zeitliche Unterscheidung wahrgenommen oder einer hat schlichtweg nicht gegen die Regeln verstoßen.


    Und ich werde garantiert niemals einem Spieler einen Vorteil gewähren und in der nächsten Unterbrechung verwarnen.

    Manfred Ich kann deine Argumentation gut nachvollziehen und verstehe sie auch. Vielleicht stimmt sie sogar, ich halte sie nur für falsch.


    Meine Sichtweise ist ebenfalls logisch und entspricht dem Geist der Regel. Ein Regelverstoß wird nicht durch einen härteren des Gegners plötzlich eliminiert.


    Das Regelwerk ist hier nicht 100 % eindeutig, sonst würde ich dir zustimmen und Bedarf einer offiziellen Auslegung ob oder unter welchen Voraussetzungen der SR trotz Regelverstoß auf Vorteil entscheiden darf.


    Der ursprünglichen Fragestellung leite ich ab, dass beide Spieler rücksichtslos in den Zweikampf gegangen sind. Es kann unmöglich die Gelbe Karte für den Bevorteilten erst in der nächsten Unterbrechung geben.


    Da bisher noch keiner der Lehrwarte geantwortet hat, scheint die Antwort so eindeutig ja nicht zu sein.

    Manfred Und meines Erachtens ist deine Schlussfolgerung falsch und spricht nicht für ein sinnhaftes Regel- Spielverständnis.😉


    Und hier die passende Regelfrage: Der Stürmer erzielt absichtlich mit der Hand ein Tor. Bei der Berührung wird er allerdings gleichzeitig brutal mit dem Ellenbogen durch den Torwart am Kopf getroffen. Tor, Strafstoß oder Freistoß?


    Wenn beide Mannschaften offenkundig gleichzeitig gegen die Regeln verstoßen, wird unterbrochen. Wir kommen ohne offizielle Auslegung nicht weiter.


    Für den Fragesteller sollte jedoch beim Weiterspielen grundsätzlich klar sein, dass er es niemals mit „beide, weiter“ begründen darf.

    Manfred Hast du dafür eine offizielle Quelle? Ansonsten sind hier meine Argumente dagegen:


    1. „das Spiel bei einem Vergehen weiterlaufen zu lassen, sofern das Team, das das Vergehen nicht begangen hat,“

    setzt doch schon voraus, dass nur ein Team gegen die Regeln verstößt.


    2. Wenn auch nur den Bruchteil einer Sekunde der SR einen zeitlichen Unterschied wahrnimmt, ist die Unterbrechung alternativlos. Oder würdest du trotzdem weiterspielen lassen, wenn der Gefaulte noch bevor du offiziell auf Vorteil entscheidest, selbst gegen die Regeln verstößt?


    3. „bei mehreren gleichzeitigen Vergehen das schwerste Vergehen hinsichtlich Sanktion, Spielfortsetzung, physischer Härte und taktischer Auswirkungen zu ahnden,“
    Vorteil zu geben ist kein Ahnden.


    Logisch gedacht: Wenn beide Teams gegen die Regeln verstoßen, musste das Spiel schon immer unterbrochen werden. Dem SR wurde für den Sonderfall nur der SR erspart, der bis vor kurzem noch einem Bulli glich. Jetzt gibt es eben nur objektive Kriterien für den fälligen Freistoß, der bei minimalen Zeitunterschied ohnehin gegeben wird.


    Aber letztendlich „erkennt der gute Schiedsrichter immer einen zeitlichen Unterschied.“ So wurde es uns damals noch beigebracht. ;)

    „Beide, weiter“ gibt es nicht. Entweder du erkennst kein Foulspiel, also normaler Körperkontakt, oder nur ein Foulspiel desjenigen, der den Ball nicht spielt und kannst auf Vorteil entscheiden.


    Wenn du aber eine Vergehen beider Spieler wahrnimmst, musst du unterbrechen und gemäß Regel 5.3 verfahren. Zwei Foulspiele heben sich nicht auf.


    Manchmal musst du im Sinne der Regeln eben auch eine Mannschaft benachteiligen. Und Regel 5.3 gibt dir gute Argumente das zu begründen.


    PS: wir hatten schon die Diskussion, ob man für den weniger hart Foulenden Vorteil laufen lassen darf. Ich bin jedoch der Meinung, dass das nicht möglich ist. Wenn beide gegen die Regeln verstoßen, muss das Spiel unterbrochen werden.

    Allgemein lässt sich das streng nach den Regeln nur so beantworten:


    Hinsichtlich der persönlichen Strafe ist ausschließlich entscheidend, wer rücksichtslos oder gar übermäßig hart in den Zweikampf gegangen ist. Ggf. bekommen auch beide Gelb oder Rot.


    Für die Spielfortsetzung ist zunächst entscheidend, wer zuerst getroffen hat.


    Wenn nur einer klar den Ball spielt, dann war das Foulspiel des anderen natürlich etwas früher. ;)


    Ist das im Kopfkino nicht nicht erkennbar bzw. als gleichzeitig bewertet hilft Regel 5.3 weiter:


    „bei mehreren gleichzeitigen Vergehen das schwerste Vergehen hinsichtlich Sanktion, Spielfortsetzung, physischer Härte und taktischer Auswirkungen zu ahnden,“


    Wenn z. B. beide rücksichtslos eingestiegen sind, dann gibt es auch Ben dF für die Angreifer bzw. Strafstoß.

    Das scheint eine Regelfrage Marke Eigenbau zu sein. Es fehlt zunächst die Angabe, wer überhaupt den Freistoß bekommt. Aber egal.


    Dann kann es sich unmöglich um eine zu schnelle Ausführung handeln, da der SR nach Gelb zwingend anpfeifen muss und daher genügend Zeit hatte, den Arm zu heben. In einer derartigen Situation kann es nur Wdh geben.

    @ Stefan Dann muss man aber auch auch den entscheidenden Absatz davor mit einbeziehen, wo ganz klar von einer absichtlichen Torabwehrverhinderungsaktion (deliberately saved) die Rede ist. Und eine absichtliche Torabwehrverhinderungsaktion mit der Hand wäre damit wieder ein Handspielvergehen nach Regel 12.


    Was Nr. 23 wahrscheinlich meint, ist ein unabsichtliches Berühren des Balles mit der Hand beim Versuch den Ball mit einem anderen Körperteil zu spielen oder zu blocken. Damit sind wir jedoch bei „von einem Gegner zurückprallt“ und damit idF.


    „Unabsichtlich mit der Hand abwehren“ ist ein regeltechnisches Oxymoron. ;)

    Manfred

    So ist es. Entschlackung: Mit Schmunzeln habe ich z. B in 17.2 gelesen, dass der den Eckstoß ausführende TW keinen Strafstoß verursachen kann, wenn er den Ball ein zweites Mal spielt. Ich hab bisher immer Strafstoß gegeben. :ironie:

    Nein, dann bewerten wir das als Abpraller und es gibt idF.


    Die unabsichtliche Ballberührung eines Abwehrspielers ist nicht mit einer unmittelbaren Torerzielung eines Angreifers vergleichbar.

    KozKalanndok

    Du hast in deiner ausführlichen Beschreibung noch folgenden Fall mit allen Varianten vergessen:


    Ein Spieler spielt den Ball gezielt zu einem anderen Feldspieler, der den Ball jedoch plötzlich unberührt dem Torhüter überlässt…


    Was ich damit sagen möchte: Der reine Regeltext ist leider nicht immer so eindeutig und erschöpfend, wie man es sich erhofft und Bedarf offizieller Auslegungen, die leider ebenfalls nicht in einer regelmäßig aktualisierten Quelle nachzulesen sind.