Passt noch fast zum Thema. Gerade beim letzten Freistoß für Deutschland gegen Italien hat es zwischen Foulspiel und Ausführung mehr als 90 Sekunden gedauert. Nachspielzeit gab es insgesamt nur 2 Minuten, trotz Tor.
Beiträge von Mark
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Ja, wird es. Weil in der Regel unmissverständlich geschrieben ist, dass wenn bei der Ausführung eines Freistoßes ein Angreifer näher als 1m an einer Mauer aus 3 Verteidigern steht, die Verteidiger den idF bekommen sollen.
Die Regeln definieren nicht, auf welche Genauigkeit Distanzen zu messen sind. Daher gilt für mich der Grundsatz, dass auf die Dezimale gerundet wird, die als Maß vorgegeben ist. Zudem ist das Festlegen der Distanzen, wie schon erwähnt, sowieso eine Tatsachenentscheidung
Bei „9,15 m“ beträgt die „gemessene“ Genauigkeit 0,01 m und bei „1 m“ wird auf volle m gerundet. Und wenn es kein Gerangel oder sonstige Unruhe gibt, dann sind 50 cm gleich 0,5 m und „gerundet“ eben 1 m. 😉
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die Verteidiger dürfen eigenständig straffrei eine Mauer in 2m Abstand zum Ort des Balles stellen
der Torhüter darf seine Mauer stellen und erst nach Beendigung des Prozesses darf der Freistoß ausgeführt werden
VW für die Verteidiger ausschließlich dann, wenn durch eine schnelle Ausführung ein Verteidiger getroffen wurde
jeder auf und neben dem Platz meint, das Stellen einer Mauer fordern zu können
etcDas kritisiere ich schon lange. Anstatt dass wie z. B. beim Handball sich die Verteidiger schleunigst vom Tatort mindestens 9 m entfernen, wird meist schon durch den SR selbst das Spiel verzögert. Dieses „Freistoßritual“ dauert dann inklusive der meist nicht bestraften Diskussionen und Ball Blockieren inkl. Mauerstellen dann mindestens eine halbe Minute, oft noch länger. Nachgespielt wird diese, meines Ersten verlorene Zeit, in der Regel nicht.
Hier muss sich ebenfalls regeltechnisch etwas ändern. Ähnlich wie beim Torhüter, dem man jetzt auch in der Praxis keine 10 Sekunden Zeit gibt, sollte man auch hier zählen. Wenn nach 5 Sekunden der Abstand nicht stimmt, gibt es gelb, fertig. Und das auch, wenn der Schiedsrichter die Mauer stellen muss und dabei feststellt, dass sie nur 8,90 m entfernt ist.
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Soll/Muss der SR dann intervenieren?
Ist dadurch dann der Ball gesperrt und muss per Pfiff freigegeben werden?
Nein mit Gegenfragen: Muss der Schiedsrichter nach jeder Ansage bezüglich des Abstandes das Spiel per Pfiff freigegen? Was ist, wenn die Mauer den korrekten Anstand nicht eingehalten hat und den Ball anfängt?
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Bilden drei oder mehr Spieler des verteidigenden Teams eine Mauer, müssen alle Spieler des angreifenden Teams einen Abstand von mindestens 1 m zur Mauer einhalten, bis der Ball im Spiel ist."
So wurde uns das auch beigebracht. Der Schiedsrichter muss zunächst darauf achten, dass der Abstand eingehalten wird. Insbesondere wenn die Mauer gestellt wird, wird auch nicht vorher gepfiffen. Erst wenn dann der eine m missachtet und der Freistoß ausgeführt wird, gibt es den idF. Ich verstehe die ganze Diskussion nicht.
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Daraus ergibt sich die Frage, ob der SR sich so positionieren soll, dass der TW ihn gut sehen kann, oder ob das allein das Problem des TW ist.
Das wird eine Herausforderung, da der Schiedsrichter ja die „6 Sekunden“ bisher genutzt hat, sich rückwärts laufend Richtung Mittellinie zu bewegen. Jetzt muss er dabei ggf. noch gleichzeitig mit der Hand runter zählen.
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Welcher Pfiff?
Wie? Hast du das noch nie gepiffen?
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Man wird sehen, wie es umgesetzt wird und sich bewährt. Ich halte auch 8 Sekunden für zu knapp, wenn der Torhüter zunächst ein „Parade“ macht.
Natürlich ist es möglich, den Ball schnell wieder ins Spiel zu bringen, aber irgendwie ist es doch auch nicht schlecht, wenn alle Feldspieler inkl. Schiedsrichter ein paar „Sekündchen“ mehr Zeit bekommen um durchzuschnaufen und sich zu positionieren.
29 Sekunden sind natürlich untragbar und selbst die aktuellen Regeln verbieten es dem Schiedsrichter ja auch nicht rechtzeitig ein für alle hörbares „Spielen“ zu rufen, bevor der Pfiff kommt.
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KozKalanndok Weil z. B. auch ein Kopfball in 2 m Höhe durch einen wuchtigen Spieler nicht als gefährliches Spiel gewertet wird, sondern erst bei einem mindestens fahrlässigen Kontakt als Foulspiel.
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Aber gut...wenn der Zeitunkt, wann genau der Ball ins Spiel kommt und die unmittelbaren Folgen dessen hier nicht Diskussionsthema sein soll, dann frage ich mich, was hier überhaupt diskutiert werden soll...
Über alles, außer dass ein Einwurf, bei dem ein Teil der Wurfbewegung, die innerhalb des Spielfeldes erfolgt, als Handspiel ausgelegt wird
Z. B. ob ein am falschen Ort ausgeführter Einwurf oder gar ein Abstoß ebenfalls als Vergehen gewertet wird, bei dem ebenfalls die Vorteilsregel angewendet werden kann.
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Der Abschlag ist aber absolut keine Spielfortsetzung.
Habe ich nicht behauptet, sondern die absolut unterschiedlichen Situationen nur hinsichtlich der „Totzeit“ verglichen.
Es geht immer um den Geist der Regel und nicht um den exakten juristischen Wortlaut.
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KozKalanndok Der Torhüter, der in seinem Strafraum mit der Faust zum Ball springt, agiert spieltypisch, solange er nicht das Bein oder Knie ausfährt.
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Ich tendiere eher das man von Anfang an die 8 Sekunden zählen sollte.
Das Thema ist durchaus interessant. Es geht ja auch um das Mindern von Spielverzögerungen. Im Prinzip ist die Situation vergleichbar mit einer normalen Spielunterbrechung, die nicht zwingend nachgespielt werden muss, da kein Spieler außer der Torhüter bzw. der ausführende entscheiden, wann der Ball wieder frei für alle anderen ist.
Wenn man dem Torhüter insgesamt 8 Sekunden Zeit gibt das Spiel legal zu verzögern, dann wäre das auch die Zeit innerhalb derer z. B. ein Einwurf oder Freistoß ausgeführt werden muss. Und wenn man bei Spielfortsetzungen teilweise über 20 Sekunden akzeptiert (Ball holen, zum Ausführungsort gehen, kurze Diskussionen und taktische Ansprachen), dann sollte man dem Torhüter auch je nach Art der Parade ein paar „Sekündchen“ Zeit geben zum Stehen zu kommen, bis die 8 Sekunden anfangen.
Für mich wäre der nächste Schritt, dass man bei Spielfortsetzungen ähnlich verfährt. Sobald der Ball am Ort der Spielfortsetzung liegt und der Schiedsrichter den Ball freigegeben hat, muss er innerhalb von 8 Sekunden ins Spiel gebracht werden.
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KozKalanndok Können wir uns darauf verständigen, dass wird hier dein „Handspiel“ bitte nicht weiter thematisieren?
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amfa Das Regelwerk ist kein perfekter Algorithmus, der es Laien ermöglicht, jede korrekte Schiedsrichterentscheidung zu 100 % nachzuvollziehen. Der Begriff „Einwurf“ impliziert, dass bei dieser Spielfortsetzung der Ball auch tatsächlich im Sinne der Regel über den Kopf geworfen wird, wenn es sich um einen Ausführungsversuch handeln soll.
Wenn jetzt hierbei ein Fehler passiert, wie ein Bein komplett im Spielfeld oder in der Luft bzw. Ball wird nur mit einer Hand geworfen, dann ist das anscheinend nur ein Vergehen, wenn der Ball anschließend ohne vorher den Boden zu berühren ins Spielfeld fliegt, aber der Ball wäre zunächst im Spiel.
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Dagegen spricht meines Erachtens, dass es im Gegensatz zum falschen Einwurf nicht bestraft wird
Beim Freistoß gibt es in der Tat eine Regelungslücke, die es beim Ab- und Eckstoß nicht gibt. Dort lautet der jeweils letze Satz: „Bei jedem anderen Vergehen wird der Abstoss wiederholt.“
Jetzt ist die Wiederholung durch dasselbe Team nicht gerade eine Strafe, aber eben eine klare Regelung für ein Vergehen, dessen Sanktion nicht beschrieben ist.
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Im Grunde geht es hier um die Frage, wann bei einem Verstoß gegen die Ausführungsbestimmungen einer Spielfortsetzung der Ball im Spiel ist und wann nicht und wie er ggf. sanktioniert wird.
Offenbar reicht es aus, wenn beim Einwurf der Ball ins Spielfeld geworfen wurde, ohne vorher den Boden zu berühren. Bei Stößen müsste dementsprechend nur der Ball mit dem Fuß gespielt werden und sich eindeutig bewegen.
Die jeweilige Regel schreibt dann vor, was bei einem Regelverstoß die Folge ist bzw. ob die Ausführung wiederholt wird und durch wen. Würde die Wiederholung nicht geregelt sein, wäre die Spielfortsetzung theoretisch immer ein indirekter Freistoß.
Und Regel 5.3 lässt bei einem Vergehen den Vorteil für das Team, das nicht gegen die Regeln verstoßen hat zu, ohne ihn nur auf Vergehen während des laufenden Spiels zu beschränken. Somit kann bei Ausführungsvergehen auch die Vorteilsregelung angewandt werden.
Wenn jetzt allerdings ein Einwurf gekickt oder ein Stoß mit dem Knie ausgeführt wird, dann wurde die Spielfortsetzung formal gar nicht ausgeführt und kann dementsprechend auch nicht wiederholt werden, sondern nur der Versuch. Ein indirekter Freistoß oder Vorteil ist dann natürlich ebenfalls nicht möglich, da in diesen Fällen der Ball zwischenzeitlich auch nicht im Spiel war.
Daher kann ein Strafstoßvergehen durch den Schützen auch nicht mit idF geahndet werden, solange er den Ball nicht mit dem Fuß gespielt hat. Und andersrum ist der idF auch logisch, wenn der Strafstoß mit dem Fuß nach hinten gespielt wird.
Interessant ist die Frage, ob bei einem nicht korrekt platzierten Ball bei einem z. B. Freistoß auf Vorteil entschieden werden kann, wenn dieser mit dem Fuß direkt zu einem Gegenspieler gespielt wird, der den korrekten Abstand eingehalten hat.
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Was ist der Sinn des Fußballs?
Das ist eine andere und eher philosophische Frage, als „im Sinne des Fußballs“ oder wie gemeint „dem Geist des Fußballs und der Spielregeln“. 😉
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Beim Einwurf muss der Ball natürlich „einwurfmäßig“ geworfen werden. Wenn der Ball mit einer Hand von unten ins Spielfeld zu einem Mitspieler geworfen wird, der dann dem Einwurf ausführen soll, würde ich es nicht als Einwurf bezeichnen.
Spannend sind natürliche auch „Stoßvergehen“, bei denen der Ball zwar mit dem Fuß gespielt wird, aber am falschen Ort oder der Ball nicht ruhte, hinsichtlich Vorteil, wenn er direkt zum Gegenspieler rollt.
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Überraschenderweise sieht das IFAB beim „falschen Einwurf“ nur ein Vergehen, bei dem man auf Vorteil entscheiden kann. Der Ball ist offenbar im Spiel, sobald er, egal wie, geworfen wurde und im Spielfeld ist.
Stefan Standardfragen machen doch keinen Spaß.
KozKalanndok Für ein Handspiel müsste der Ball zunächst die Hände verlassen, sodass es zu einer Doppelberührung kommt. Und bitte nicht wieder darüber diskutieren.
Mich würde interessieren, wie das deutsche Lehrwesen das sieht. Zumindest auf Facebook wird es kontrovers diskutiert.