Was ist daran so schwer?
Eine gefährliche Aktion ist genau dann kein gefährliches Spiel, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- Es geschieht nicht beim Versuch den Ball zu spielen (in der Regel zwingende Bedingung)
- Es tritt tatsächlich eine Verletzung ein (die Regel greift, wenn sich jemand verletzen könnte (im englischen Regelwerk: ...threatens injury...). Wenn sich jemand verletzt hat, dann ist es kein "threat" mehr. In dem Fall ist aber meist etwas anderes strafbar)
- Der ausführenden Spieler gefährdet bei der Ausführung eines Fallrückziehers oder Scherenschlags ausschließlich Spieler seiner eigenen Mannschaft (Spezialregelung zu Fallrückziehern schlägt die Allgemeinregelung zu gefährlichem Spiel)
Beispiele (übertrieben, aber nach Regeltext nicht falsch)
Beispiel 1: Ein Spieler schlägt sich vor Wut vorsätzlich selbst den Kopf an den Torpfosten -> Kein GeSp, aber respektloses Verhalten gegenüber dem Spiel. Weiterspielen und Gelb in der nächsten Spielunterbrechung.
Beispiel 2: Ein Spieler steigt auf der Torlinie am Torpfosten stehend zum Kopfball hoch um eine knapp geschossene Bananenflanke nur wenige mm neben dem Torpfosten abzuweheren -> GeSp, wegen Risiko der Kopfverletzung. IdF auf Torraumlinie
Beispiel 3: Ein Spieler steigt auf der Torlinie am Torpfosten stehend zum Kopfball hoch um eine knapp geschossene Bananenflanke nur wenige mm neben dem Torpfosten abzuweheren, trifft aber den Torpfosten und bleibt bewusstlos auf dem Boden liegen -> kein GeSp, weil die Verletzung eingetreten ist. Aber sofortige Unterbrechnung, Behandlung und SRB.
Beiispiel 4: Ein Spieler versucht einen Torschuss mittels Fallrückzieher nur wenige mm neben dem Torpfosten abzuwehren und sein Torwart ist in unmittelbarer Nähe -> kein GeSp, weil nur Selbstgefährdung bei Fallrückzieher. Weiterspielen.