Beiträge von Manfred

    Auf dem Feld wäre es ein klarer idF (persönliche Strafen lasse ich jetzt mal außen vor) - aber Du schreibst unter Hallenregeln und bei denen kocht bekanntlich jeder Verband sein eigenes Süppchen. Sollte dort dieser Fall nicht geregelt sein, so ist wie gehabt zu reagieren, ansonsten wird das Hallenreglement schreiben, wie zu verfahren ist.

    Ich habe schon wiederholt bemerkt, dass das Regelwerk leider nicht alle Probleme auf dem Platz wirklich beantwortet. Dabei geht es mir jetzt weniger um Fragen der Auslegung (z.B. was eine Unsportlichkeit ist), sondern um Dinge, die wie selbstverständlich angewandt werden, aber im Regelwerk nicht wirklich verankert sind.


    Ich schlage vor, wir versuchen mal eine Sammlung dieser Punkte (bitte jetzt noch keine Antworten), um diese später gesammelt klären zu können - dies könnte vorwiegend Neulingen, aber auch alten Hasen sicher hilfreich sein. Es ist mir klar, dass wir einige Fragen schon früher diskutiert und geklärt haben, aber wir haben noch nie eine Zusammenstellung versucht.


    Meine ersten Vorschläge wären:


    Jeder kennt die Aussage, dass aus einem Vorteil kein Nachteil werden darf. Aber was bedeutet das?


    Ein Spieler steht im Strafraum und begeht ein absichtliches Handspiel am Ball, der sich aber außerhalb des Strafraumes befindet - oder umgekehrt. Was ist für die Spielfortsetzung (Freistoß oder Strafstoß) entscheidend?


    Wie lange wirkt eine Abseitsstellung nach, d.h. aus einem passiven Abseits kann noch aktives Abseits werden?



    Wer macht Ergänzungen?

    Zitat von Stefan;1926

    Manfred, die höchste Stelle hat dies schon entschieden.


    Es wäre ja so schön, wenn man dies dann auch mal ins Regelwerk einfließen lassen könnte - solche offenkundigen Widersprüche gehören für alle nachvollziehbar aufgelöst, nicht nur intern per Lehrgang, SR-Zeitung etc.

    Versuchen wir doch einmal, die ganze Sache etwas aufzurollen:


    Der Ball hat sich bewegt und ist damit nach Regel 13 im Spiel - auch beim indirekten Freistoß. Weiterhin wird der Ball von einem Spieler zweifelsfrei absichtlich mit der Hand gespielt, was grundsätzlich zu einem direkten Freistoß führen würde, hier aber nach den Regeln 12 und 14 zu einem Strafstoß führt, denn die Voraussetzung, dass der Ball im Spiel war, ist ja gegeben!


    Ergebnis: Der Strafstoß ist die korrekte Spielfortsetzung!



    Interessanter ist aber die persönliche Strafe:
    Ein Feldverweis wegen Verhinderung einer klaren Torchance käme nur dann in Betracht, wenn es sich auch um eine solche gehandelt hätte. Da der indirekte Freistoß ohne Berührung eines weiteren Spielers aber nicht zum Tor führt, handelt es sich auch nicht um eine klare Torchance, da jeder Anhaltspunkt fehlt, dass ein dritter Spieler den Ball noch hätte berühren können. Nach allen bisherigen Aussagen besteht ja auch Konsens, dass ein Feldverweis nicht in Betracht kommt.


    Kommen wir also zur Frage der Verwarnung und betrachten uns jetzt mal die DFB-Anweisung 13 zur Regel 12:
    "Normalerweise wird ein Spieler wegen Handspiels nicht verwarnt. Eine Verwarnung wird aber erforderlich, wenn ... ein Spieler ein unsportliches Handspiel begeht (z.B. Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffs)." Damit wäre die Frage zu beantworten, ob es sich um einen aussichtsreichen Angriff handelt. Dies zu bejahen würde voraussetzen, dass der Ball noch regelkonform - und sei es nach einem Abpraller von der Latte - ins Tor hätte kommen können; hierfür gibt es aber keinerlei Anhaltspunkte. Eine Verwarnung nach dieser Bestimmung kommt daher nicht in Betracht.


    Alternativ könnte eine Verwarnung auch wegen unsportlichen Verhaltens unmittelbar aus Regel 12 bzw. DFB-Anweisung 14 zur selbigen erfolgen. Die Unsportlichkeit der Handlung ist zu bejahen, denn welche Absicht sollte der Spieler - der seine Dummheit durch die Tat ohnehin schon offenbart hat - denn sonst gehabt haben? Demnach wäre eine Verwarnung möglich.


    Natürlich sollte man sich die Frage stellen, ob die speziellere Anweisung 13 nicht Vorrang vor der allgemeineren Anweisung 14 haben muss, da Anweisung 13 explizit davon spricht, dass ein Handspiel grundsätzlich nicht bestraft wird. Hier treffen also sich widersprechende Anweisungen zusammen, wobei wohl nur die höchste Stelle Klarheit schaffen könnte.


    Ergebnis: Klar ist nur der Strafstoß und das es als persönliche Strafe keinen FaD geben kann. Ob aber eine Verwarnung regelkonform ist oder nicht, lässt sich vom Regelwerk her nicht abschließend beurteilen.

    Diese Diskussion hatten wir im früheren Forum schon einmal. Leider ist der Sachverhalt nicht ganz so einfach, wie er auszusehen scheint.


    Passiert eine solche Szene in einem Spiel, bei der die torerzielende Mannschaft schon deutlich in Führung liegt, so handelt es sich zweifelsfrei um eine Unsportlichkeit, da diesem Verhalten regelmäßig eine Demütigung innewohnt. Erzielt aber in einem solchen Fall die zurückliegende Mannschaft auf diese Art und Weise ein Tor, wird man von der Demütigung nicht ausgehen können. Passiert selbiges in der letzten Minute eines Pokalspieles und ist der Siegtreffer, so dürfte es sich regelmäßig um Freude, allenfalls Übermut handeln, die "Böswilligkeit" als Voraussetzung für die Feststellung einer Unsportlichkeit wird da nur schwer zu konstatieren sein.


    Wir kommen also nicht umhin zu betrachten, was eine Unsportlichkeit ist - und stellen fest, dass dies ein sogenannter unbestimmter Rechtsbegriff ist, der erheblichen Beurteilungsspielraum beinhaltet.


    Es gibt im Regelwerk eine ganze Reihe an Anweisungen die klar regeln, was man als unsportlich ansieht bzw. die die Richtschnur vorgeben. Letztlich ist es Sinn und Zweck des Begriffes der Unsportlichkeit eben die Verhaltensweisen für regelwidrig zu erklären, die sich - ohne den Rahmen zu sprengen - nicht alle einzeln und detailliert in einem Regelwerk fassen lassen. Dies bedeutet aber eben auch häufig, dass es auf die Umstände des Einzelfalles ankommt und eine generelle und allgemeingültige Antwort nahezu unmöglich ist - und dies halte ich auch in der hier beschriebenen Situation für gegeben.


    Ich sympathisiere durchaus damit, dass es sich hier um eine Unsportlichkeit handelt, allerdings halte ich es - je nach den Begleitumständen - in Einzelfällen durchaus für möglich, dass eine solche nicht gegeben ist.

    Der Umgang mit der Vorteilsbestimmung ist bei mir ganz unterschiedlich und hängt nicht nur von der Spielsituation, sondern auch von der Altersklasse ab.


    Im Mittelfeld lasse ich generell eher das Spiel laufen, während mit zunehmender Strafraumnähe der zu erwartende Vorteil schon wesentlich deutlicher sein muss. Je älter die Spieler, desto eher gibt es Vorteil, da gerade die ganz Kleinen es oft nicht verstehen, warum es keinen Freistoß gibt, obwohl sie klar gefoult wurden. Wenn der Vorteil ganz klar ist, dann lasse ich das Spiel schon laufen und erkläre dem Spieler, dass ich das Foul sehr wohl gesehen habe, es aber so für seine Mannschaft wohl besser war (geht bis etwa in die E-Jugend, dann können die es so langsam verstehen).


    Mit der Ausschöpfung der Zeitspanne von bis zu 3 Sekunden habe ich eher negative Erfahrungen gemacht, da viele Spieler (und auch Trainer und Zuschauer) das eher als Entscheidungsschwäche auffassen und glauben, ihre Reklamationen hätten die Entscheidung beeinflusst. Ich zögere bei der Entscheidung meistens nur noch dann im Rahmen der Regel hinaus, wenn der Vorteil eigentlich schon klar gegeben ist, aber beispielsweise davon abhängt, ob es dem Gefoulten noch gelingt, den Ball zu erreichen.

    ... allerdings fehlen für eine Bewertung einige Informationen. Ich vermute aber stark, dass es, den Usancen folgend, zwei Verfahren (eines gegen jeden Verein) gab, so dass die Berufung in nur einem Verfahren naturgemäß auch nur zur Änderung dieses Urteils führen kann. Im Ergebnis wäre dies zweifellos korrekt, wenn auch dem Gefühl nach ungerecht.

    Und nun Vorstellungsrunde Nummer 2:


    Wer mehr über mich persönlich erfahren möchte, dem empfehle ich meine Vorstellung unter "Wer ist wer" zu lesen, denn hier soll es mehr um meine "Karriere" im Forum gehen.


    Anlässlich einer krassen Fehlentscheidung suchte ich im Sommer 2005 nach einer Plattform, die einen fachkundigen Meinungsaustausch bietet und fand diese im Vorgängerforum. Offenkundig ist es mir gelungen, alle von meinen besonderen Fähigkeiten zur Regelbeugung, Polarisierung, Diffamierung und Beschimpfung etc. so nachhaltig zu überzeugen, dass mir Ingo im Herbst 2005 bei einem persönlichen Treffen das vakante Amt eines Moderators anbot - schon war ich zum ersten mal zur falschen Zeit am falschen Ort, dumm gelaufen. Den nächsten Fehler habe ich im Frühjahr 2006 gemacht, als ich nach einer Verbesserung im Handling des alten Forums suchte und nicht fand, denn aus dem anschließenden Urlaub kehrte ich als sogenannter SuperMod zurück. Noch schlimmer erging es mir vor einigen Tagen, als ich es gewagt habe, tatsächlich einige Tage wegen Fortbildung nicht im alten Forum anwesend zu sein - schon brach da der große Krach aus und ich wachte als Administrator in diesem Forum auf.


    Jeder der mich kennt weiß, dass ich es überhaupt nicht mag, wenn es beim Jugendfussball wegen Unkenntnis oder Unfähigkeit zu Fehlentscheidungen kommt (von der absichtlichen Variante einmal ganz zu schweigen). Daher liegt mir neben der Regelkunde der fußballerische Randbereich (also Jugend und Frauen) sehr am Herzen, denn die haben oft keine oder nur eine schwache Lobby.