Beiträge von Manfred

    Aber Udo! Du musst schon einmal genauer lesen, was da steht:


    Die Jugendförderstätte ist zusammen mit dem Stadion an eine Betriebsgesellschaft verkauft worden, die der Stadt gehört. Der Kaufpreis von 3,8 Mio. Euro wurde aber nie "bar" bezahlt, sondern in Form einer Anleihe der Stadt Kaiserslautern. Diese Anleihe wurde jetzt "gekündigt", so dass die Stadt das Geld Ende Januar bezahlen müsste. Durch die Kündigung ändert sich das bilanzielle Konto - aber verlange jetzt bitte von mir keinen Grundkurs in Bilanzierung. Tatsache ist, dass der Verein offenkundig nicht mit einer Zahlung rechnet, so dass davon auszugehen ist, dass die Kündigung nach dem Bilanzstichtag (31.12.) zurückgenommen wird.

    Zitat von chaotix;35621

    Der Bauer auf dem Feld, und der Arbeiter in der Fabrik geben ja nicht für 90 Minuten "Vollgas", sondern arbeiten täglich auf einem erheblich niedrigem Level.


    Die Spieler geben Vollgas? Sicher? Wenn ich manches Spiel betrachte, habe ich einen ganz anderen Eindruck. Aber davon unabhängig sind, wie meine Vorredner schon anmerkten, in anderen Sportarten mit vergleichbarer Belastung wesentlich dichtere Terminpläne zu absolvieren.


    Deine Äußerung zur Arbeitsbelastung von Bauern, Arbeitern etc. buche ich mal unter der Rubrik Unwissenheit - oder hast Du schon mal Salat gesetzt, Spargel gestochen, Erdbeeren geernet, Weintrauben gelesen usw.? Bestimmt nicht, sonst wüsstest Du, dass man diese sehr anstrengende Arbeit nicht nur einen Tag lang aushalten muss, sondern auch am nächsten Tag trotz Muskelkater, Rückenschmerzen etc. weiter ausführen muss. Umzüge finden auch bei jedem Wetter statt, die Kisten haben erhebliches Gewicht und müssen oft getragen werden, weil die Voraussetzungen für Arbeitshilfen nicht gegeben sind - und das gilt sowohl bei -20 Grad wie bei +35 Grad, also Temperaturen, bei denen die Fußballer im Winterquartier auf Mallorca oder in der Sommerpause sind.


    Die Nichtnutzung der Dispositionsmöglichkeiten bei der Spielplangestaltung, die Du berechtigterweise angesprichen hast, offenbart nur in einem weiteren Punkt die Oberflächlichkeit der Begründung und zeigt, dass man für ein Vorhaben einen Grund sucht und kein echtes Problem hat, welches einer Lösung bedarf. Nebenbei frage ich mich ernsthaft, wie dieselben Sachverhalte von den Spieler in den vergangenen Jahrzehnten bloß bewältigt werden konnten?

    Halten wir doch einmal fest, dass es sich um einen Verstoß gegen die ergänzendenden Regelungen handelt. Für diesen Verstoß ist der Verein zur Rechenschaft zu ziehen, was nach dem Bericht ja auch schon geschehen ist. So weit, so gut (und richtig), eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit dieser Regelung sollten wir hier nicht beginnen, das wäre eine andere Baustelle.


    Jetzt neben der Strafe auch noch die Punkte erhalten zu wollen, brüllt schon fast nach einer Bestrafung für den unterlegenen Verein wegen unsportlichen Verhaltens. Niemand hat bestritten, dass der Torwart verletzt war. Weder das klare Ergebnis (5:0) noch sonstige Umstände lassen den Verdacht zu, dass dieser formale Fehler einen nennenswerten Einfluss auf das Spiel und dessen Ergebnis gehabt hätte. Was soll also das Nachtreten?


    Letztlich wird die Sache wohl ausgehen wie das Hornberger Schießen, schließlich gibt es eine vergleichbare Entscheidung eines höheren Sportgerichtes, die eindeutig aussagt, dass die (bereits verhängte) Geldstrafe ausreichend ist.

    Wenn selbst "moderne" Kopfschützer getragen werden dürfen, warum sollte eine Mütze verboten sein? Solange sie weder andere Spieler noch den Träger selbst gefährden kann - wir können ja auch nicht beanstanden, wenn ein Spieler im Winter ein Kurzarmtikot trägt, ein Trikot trägt, das offensichtlich eine Nummer zu groß ist etc.

    Ich lerne gerade dazu:


    Profis, also Leute, deren Hauptberuf Fußballer ist und die ständig im Training stehen, werden von 2 mal 45 Minuten Arbeitsleistung so beansprucht, dass sie gleich mehrere Tage nicht mehr vernünftig einsatzfähig sind. Erkläre das mal bitte Leuten aus der Landwirtschaft, aus dem Bau- oder Umzugsgewerbe etc., die mit Sicherheit mehr körperlich arbeiten als 90 Minuten - und am nächsten Tag auch wieder ran müssen, weil der Acker bestellt werden, das Haus weiter gebaut werden bzw. der nächste Umzug ausgeführt werden muss.


    Verdammt: Eine solch lächerliche Begründung habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Sollte diese wider Erwarten tatsächlich zutreffend sein, so stimmt entweder das Training nicht oder die Spieler werden so massiv bei den Spielen überfordert, dass ein derartiger Leistungssport unverantwortlich wäre.


    Was ohnehin vollkommen unklar bleibt, warum dann aber ein Spiel am Sonntag schon um 13 Uhr beginnen soll - das verkürzt doch die so notwendige Ruhezeit noch einmal um 2 1/2 Stunden ...


    Vielleicht sollten die Verantwortlichen mal einen Blick über den Tellerrand wagen:
    In den 1950er-Jahren war Boxen ein sehr publikumswirksamer Sport, der dann mehrere Jahrzehnte fast vollkommen aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit verschwunden war.
    In den 1990ern war es Tennis, beflügelt durch Boris Becker und Steffi Graf - und wie interessant ist Tennis heute noch?
    In Italien - fast unvorstellbar - bleiben die Stadien leer, was wir andernorts ja diskutieren. Glauben die deutschen Fußballbarone, dass dies hier nicht passieren könnte?


    Manchmal frage ich mich wirklich, ob reine Geldgier derart blind machen kann. Wie allerdings das Gejammer aussehen wird, sollte Fußball wirklich mal aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwinden, das kann ich mir schon heute nur zu gut ausmalen.

    Moderatorenhinweis


    Wir sind hier bei den Regeländerungen für die Saison 2007/08, die so langsam aber sicher eigentlich allgemein bekannt sein sollten. Das unselige Thema der verbandsspezifischen Besonderheiten wurde und wird in diversen anderen Themen angesprochen, hier gehört es jedenfalls nicht hin, weil die Regeländerungen tatsächlich mal einheitlich Geltung haben.

    Irgendwie kommt mir das so vor, als ob ich den Faustschlag erst abwarten muss, bevor ich agieren darf, denn der Spieler könnte die geballte und "im Anflug" befindliche Faust ja vielleicht noch stoppen und es bei der Drohgebärde belassen.


    Mein Vorschlag:
    Bei der Neuansetzung wird ein Mitglied des erkennenden Sportgerichtes mit der Spielleitung beauftragt.

    Wobei das Verhalten der Jugendmannschaft grenzwertig ist und ich statt einer Strafe hier eher ein aufklärendes Gespräch für angebracht hielte. Denn was für eine Strafe wäre möglich?
    Geldstrafe - zahlt Verein oder Eltern
    Sperre - mangels Individualnachweis bedenklich
    Punktabzug - ähnlich wie Sperre und auch womöglich nicht verhältnismäßig
    Heimrechtentzug - dann wird außerhalb gesungen und die Bestraften sind die Fahrer
    Rückzug der Mannschaft - erschiene mir überzogen, der Hinweis auf Gesänge im Stadion macht es klar
    ...


    Anders sieht es allerdings beim Verhalten des Trainers aus, da wäre ein deutlicheres Signal schon angezeigt gewesen.

    @ arbiter


    Du meinst doch nicht etwa den Herrn, der in Berlin agiert, dessen User-Name aber in Richtung Bremen deutet? :ironie:


    @ alle


    Die faktischen Grenzen für Unterlassungsanforderungen oder gar Beleidigungsklagen liegen recht hoch. Als Schiedsrichter ist man (im Zusammenhang mit dem Spiel) eine Person öffentlichen Interesses, die diesbezüglich einiges mehr hinnehmen muss als eine gewöhnliche Privatperson. Das heißt zwar nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss/sollte, aber mit Anzeigen kommt man meist nicht weit - am ehesten Erfolg versprechen solche noch beim Sportgericht (hilft aber nur bei Vereins-Homepages und deren Gästebüchern).

    Klarer Fall der Regel 12, der eben keine eindeutige Antwort kennt.


    Wiederholung des Abstoßes ist Konsens.


    Welche (und ob überhaupt) eine persönliche Strafe zu erfolgen hat, hängt davon ab, wie der amtierende SR die Szene beurteilt. Umreißen klingt zwar durchaus nach rohem Spiel und hätte dann :rote_karte: zur Folge, nach den hier vorgetragenen Argumenten wäre aber auch :gelbe_karte: vertretbar, wobei selbst eine Ermahnung ausreichend sein könnte. Manchmal reicht eine Beschreibung in Textform eben nicht aus, wobei die Beurteilungsspielräume der Regel 12 (und damit der von tillongi berechtigterweise auch angesprochene unterschiedliche persönliche Stil) trotzdem noch bleiben. Es können hier also mehrere Lösungen richtig sein, es kommt auf die Begründung an.

    Man könnte es auch durchaus umgekehrt lesen:


    Der Schiedsrichter hat alles versucht, den Abbruch zu vermeiden, als er sogar trotz der vorherigen Vorkommnisse das Spiel noch weiter geleitet hat. Als er dann aber persönlich - und zudem noch in einer seine Autorität beschädigenden Art und Weise - attackiert wurde, war eben Schluss - und das vollkommen berechtigt!

    Ich habe auch nicht geschrieben, dass man dies ausschließlich auf die Vereine abwälzen kann und darf. Aber die Entschuldigungsmentalität, Ichbinprovoziertworden-These bzw. Vogel-Strauß-Politik unterstützt solche Tendenzen statt sie zu bekämpfen. Dies müssen auch die Vereine mittragen und mitleisten. Nebenbei geht es nicht nur darum, solche schon vorhandenen Auswüchse zu bekämpfen, sondern sie möglichst präventiv zu verhindern!

    Kevin


    Ich hatte ganz bewusst geschrieben, dass PRIMÄR die Vereine in der Pflicht sein sollten. Selbst ein unterklassiger Verein kann, ganz unabhängig vom Etat, oft eine ganze Menge tun. Aber wie dort gedacht wird kann man den Stellungnahmen der Vereine beispielsweise bei Spielabbrüchen doch klar und deutlich entnehmen: Bei uns ist alles in Ordnung, allenfalls gibt es ausnahmsweise mal einen Vorfall und den meist nur, weil wir provoziert wurden/der Schiri schlecht war etc. Und genau an dieser Einstellung müssen ganz viele Vereine arbeiten - vollkommen unabhängig vom Etat und in jeder Spielklasse. Die BL-Vereine geben da übrigens oft ein ganz schlechtes Vorbild ab, weil in den Pressekonferenzen nach dem Spiel ja oft ebenfalls alles mögliche zu einem verlorenen Spiel erzählt wird, aber nur sehr selten der Umstand, dass man eben schlecht gespielt hat.


    Was das Gewaltmonopol des Staates anspricht, welches Du ansprichst, verweise ich auf meine Aussage:
    "Ich plädiere nicht dafür, dass wir hier einen rechtsfreien Raum schaffen bzw. alles privaten Sicherheitsdiensten überlassen - aber wenn die Vereine mehr Anreiz hätten, auf das Verhalten ihrer Fans einzuwirken, könnte dies doch nur von Vorteil sein."
    Auch dies gilt wieder für die Vereine aller Klassen - und sei es nur in der Ersparnis für Strafen und Rechtsausschusssitzungen wegen Spielabbrüchen durch Zuschauerunruhen.

    Das Problem wurde zu lange ignoriert - und genau das rächt sich jetzt. Man hörte ja von solchen Typen aus England, auch die Vorfälle im Brüsseler Stadion (mit damals etlichen Toten) waren eben nur ein bedauerlicher Einzelfall, der auf bauliche Mängel und falsche Polizeitaktik zurück zu führen war ...


    Ich möchte mal einen neuen Punkt in die Diskussion bringen, der so neu gar nicht ist, aber einen anderen Aspekt beleuchtet:


    Wie wäre es, wenn - wie bei vielen anderen Veranstaltungen ebenfalls üblich - primär die Vereine für die Sicherheit in den Stadien zuständig wären? Eine alte Idee, der Charme liegt aber an einer anderen Stelle: Bis heute kann es den Vereinen relativ egal sein, was ihre "Fans" so alles anstellen, bei Umsetzung dieses Vorschlages würde aber jede erforderliche Sicherheitsmaßnahme den Verein Geld kosten - was oft am besten wirkt. Manch Vereinsoberer käme dann sicher mal auf die Idee, dass man besser auf manchen "Fan" verzichten sollte, weil dessen Eintrittskarte weit weniger einbringt als kostet, man könnte mehr Geld in Fanprojekte investieren, weil sich diese Investition womöglich - im Gegensatz zu heute - unmittelbar rechnen könnte.


    Ich plädiere nicht dafür, dass wir hier einen rechtsfreien Raum schaffen bzw. alles privaten Sicherheitsdiensten überlassen - aber wenn die Vereine mehr Anreiz hätten, auf das Verhalten ihrer Fans einzuwirken, könnte dies doch nur von Vorteil sein.


    Zweifellos ist auch dieser Vorschlag nicht das Ei des Kolumbus und es darf nicht übersehen werden, dass der Fußballplatz für diese Leute mehr Anlass als Ursache ist und die Ursachenbekämpfung extrem schwierig ist - aber besser etwas getan als weiterhin unbeteiligt zugesehen.


    Wie gut internationale Zusammenarbeit funktionieren kann wurde bei der WM 2006 doch bestens vorgeführt, als englische Bobbys beispielsweise in Frankfurt gemeinsam mit deutschen Polizisten Streife liefen und auch mit den notwendigen Befugnissen ausgestattet waren. Aber ich wehre mich dagegen, alles der Polizei zuzuschieben.

    Moderatorenhinweis


    Jetzt pinkle ich Euch mal an und verweise darauf, dass es in diesem Thema um eine bepinkelte Sporttasche etc. geht. Da dies hinter dem Rücken des SR geschah sind Gedanken über mögliche/denkbare/zulässige Gegenattacken deplatziert. Die frisch aufgekommenen Unstimmigkeiten wer hier was wie gemeint und wen wie hingestellt hat werden bitte per PN geklärt!

    Im Sinne eines Inidzienprozesses spricht aber auch wirklich alles gegen den Verein. Wie selbst im Presseartikel schon erwähnt wurde, müsste der Hund sehr gut gezielt haben, wobei sich mir die Frage stellt, wie der denn das Seitenfach auch noch geöffnet haben soll.


    Im Berufsleben würde man diese Vorkommnisse als Mobbing bezeichnen und der Verein hätte nach dem AGG mit Maßnahmen zu rechnen gehabt, nach denen die jetzige Strafe geradezu lächerlich anmutet.

    Folgender Satz bringt es auf den Punkt:
    "Die Polizei sucht nun nach Zeugen, um zu erfahren, wie sich das Opfer die Verletzungen zugezogen hat."


    Irgendwie ist die ganze Geschichte etwas mysteriös, da wird jemand so schwer verletzt und kommt "seelenruhig" nach Hause. :confused:


    Es ist zweifellos immer schlimm, wenn ein Mensch gewaltsam zu Tode kommt und den Angehörigen gehört das Mitgefühl, nur mit der Schuldzuweisung wäre ich erst einmal etwas zögerlich.