Beiträge von Manfred

    Ich versuche noch einmal eine Zusammenfassung:


    Grundsätzlich gilt in unklaren Abseits-Situationen "wait and see", das ist unstrittig.


    Ich denke auch, dass sich unsere Vorstellungen bezüglich des Punktes Behinderung decken, da damit sowohl das verdecken der Sicht, im Weg stehen etc. gemeint ist.


    Offen bleibt, was denn nun konkret mit "täuschen und ablenken" gemeint ist, denn diese Begriffe sind zusätzlich zum behindern im Regeltext enthalten. Die einzig konkrete Aussage hierzu kam bisher von Stefan:

    Zitat von Stefan;51121

    In Videoschulungen zum Thema kam als "behindern, täuschen oder ablenken" bisher nur das Verdecken der Sicht des Torhüters vor. Sicher kann man da weitere Fälle konstruieren, grundsätzlich soll aber soviel wie möglich laufen gelassen werden.


    Sollte das wirklich alles sein, hat man einen simplen Sachverhalt doch sehr wortreich umschrieben???

    Achtung, ich trete nach:


    Was bitte bedeutet dann der Satz "... Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken ..." in der IFAB-Entscheidung 2 zur Regel 11?


    Der Sprung ist keine Behinderung, das ist klar. Aber was zählt dann als Täuschung oder Ablenkung? :confused:

    Mal ein ganz grundsätzliches Statement:


    Es darf doch wohl keinen Unterschied in den Entscheidungen ausmachen, ob nun gar kein Zuschauer draußen steht oder ob es 100.000 sind - oder ändern sich dadurch die Regeln? :confused:


    Wenn ich mich nicht traue, bestimmte - regeltechnisch notwendige - Entscheidungen zu treffen, weil ich Angst vor der Reaktion der Zuschauer haben muss, wird es höchste Zeit, mit dem Spielführer des Heimvereines über den Sicherheitsdienst zu reden. Nebenbei: Bei 100.000 Zuschauern ist für gewöhnlich die Polizei schon vor Ort, da ist die persönliche Sicherheit weniger gefährdet als bei einem Feld-, Wald und Wiesenspiel beim 1. FC Klein-Hinterkleckersdorf, wo es vielleicht nur 50 Zuschauer gibt.

    Zitat von Manfred;51005

    ... was die FIFA denn nun unter der Aussage "... Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken." verstanden haben möchte - und das ist als IFAB-Entscheidung Teil des Regelwerkes.


    Die Frage ist damit aber noch nicht beantwortet.

    Grundsätzlich halte ich die Pflicht zum Pfiff in solchen Situationen für zweckdienlich, da damit allen Beteiligten klar ist, dass das Spiel nun fortgesetzt wird - gleichgültig ob eine Mauer gestellt, eine persönliche Strafe verhängt, eine Verletzung behandelt oder eine Auswechslung durchgeführt wurde. Für vorgeschrieben aber eigentlich überflüssig halte ich den Pfiff hingegen beim SR-Ball, weil dort alleine durch die Handlung schon deutlich wird, dass das Spiel jetzt weiter geht; aber der Wille der Regelschreiber ist hier zu beachten.

    Zitat von chaotix;51019

    mein edit/ändern - Button ist weg ?


    Die Möglichkeit, eine nachträgliche Änderung vorzunehmen, ist zeitlich begrenzt, da diese Funktion nur dazu dienen soll, sofort auffallende Fehler (insbesondere Tippfehler) bereinigen zu können. Da es in der Vergangenheit Missbrauchsfälle gab (Änderungen wurden vorgenommen, nachdem es bereits Antworten gab und die Antworten sich dann ganz anders darstellten), wurde die zeitliche Begrenzung eingeführt. Da spätere Ergänzungen in Form eines neuen Beitrages aber möglich sind (wie Du bewiesen hast), erscheint diese Einschränkung unproblematisch zu sein.

    Jetzt muss ich aber doch noch einmal nachhaken:


    Ich habe mir die Ausführungen der FIFA sehr genau durchgelesen, vermisse aber Aussagen zu der Frage, was die FIFA denn nun unter der Aussage "... Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken." verstanden haben möchte - und das ist als IFAB-Entscheidung Teil des Regelwerkes.

    Ne, ne, redrefer, so einfach kommst Du hier jetzt nicht weg.


    Nach Deiner Frage hatte ich mir die fraglichen Regelpassagen extra noch einmal sehr genau vorgenommen, bevor ich mein Urteil abgegeben hatte. Dein letztes Statement ist jetzt weder Fisch noch Fleisch, da Du nicht angibst, welche Entscheidung denn nun richtig ist.

    Die IFAB-Entscheidung Nr. 2 zur Regel 11 besagt: ... "wenn er einen Gegenspieler daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er eindeutig die Sicht des Gegners versperrt oder Bewegungen oder Gesten macht, die den Gegner nach Ansicht des Schiedsrichters behindern, täuschen oder ablenken;".


    Zwar wird hier eine Behinderung ausgeschlossen, eine Täuschung oder eine Ablenkung könnte durch den Sprung sehr wohl vorliegen. Bei einem Abstand von 15 cm kann zum Zeitpunkt des Absprunges nicht zweifelsfrei davon ausgegangen werden, dass der Ball verfehlt werden wird, mithin erscheint eine Ablenkung (zumindest des Torwartes) möglich. Erscheint jedoch der Sprung von vornherein aussichtslos, so kommt eine Täuschung in Betracht, denn welchen anderen Zweck als den zu täuschen sollte der Spieler mit seinem Sprung verfolgen. Eine Entscheidung auf Abseits ist daher durchaus vertretbar.

    Ich halte ein Zungenpiercing durchaus für Schmuck, denke aber eben gerne einmal weiter ...


    Nüchtern betrachtet wäre dann auch eine Zahnprothese Schmuck, denn für ein Fußballspiel braucht man seine Zähne nicht und auch damit wären Verletzungen möglich. Und um den Faden weiter zu spinnen: Da die Zähne im Spiel nicht benötigt werden, handelt es sich um eine rein kosmetische (=schmückende) Maßnahme.

    Sorry almiko, das ist mir zu einfach:


    Goldzähne kann ich dann auch sehen, ebenso wie Teilprothesen (oder Spangen), die sich durch metallene Bügel etc. verraten. Im krassest denkbaren Fall verliert ein Spieler sogar eine Vollprothese, so dass ich auch diese bemerke - aber das würde ich definitiv nicht als Schmuck im Sinne der Regel ansehen.

    Mal ernsthaft zurück zum Thema:


    Nach vorherrschender Ansicht zählt ein Zungenpiercing sicher zum Schmuck. Aber genau hier möchte ich mal ein Fragezeichen setzen, ob es sich um Schmuck im Sinne der Regel handelt.


    Sinn und Zweck des Verbotes von Schmuck war es doch, Verletzungen zu vermeiden. Hierfür ist es im allgemeinen erforderlich, dass der Schmuck "Außenwirkung" hat, d.h. von außen "angreifbar" ist, was auch auf Intimpiercings etc. zutrifft. Die Zunge hingegen liegt üblicherweise innerhalb des Körpers, ähnlich wie Zahnfüllungen und Zahnersatz, Schrauben und Nägel in einstmals gebrochenen Knochen. Streng genommen könnte man auch Gebisse als Schmuck einstufen.


    Ist also ein Zungenpiercing wirklich Schmuck im Sinne der Regel?

    Was mir am besten an dem Interview gefällt ist der Umstand, dass hier eindeutig der Mensch sichtbar wird. Dieser Mensch kann eben auch ganz menschlich Fehler machen und betrachtet es als höchstes Ziel, eben genau dies zu vermeiden - und nicht etwa nach höheren Weihen zu streben. Eine sympathische Darstellung, die für alle Schiris nur von Vorteil sein kann und die zugleich als Vorbild wärmstens zu empfehlen ist.

    Wobei es besser wäre, dem Trainer klar zu machen, dass es bei der nächsten derartigen Auswechslung dazu kommen wird.


    Aber eigentlich gehört die Frage in den Bereich "Fragen zur Regelauslegung", hier jetzt bitte zurück zum Thema.

    Zur umstrittenen Frage 2 ein allgemeingültiges Statement:


    Direkt :rote_karte: geht immer, dies gilt in allen Verbänden!


    Direkt :gelbe_karte: geht immer, dies gilt ebenfalls in allen Verbänden.


    Der Sprung :gelbe_karte: und später :rote_karte: geht auch in allen Verbänden (unter Auslassung Gelb-Rot bzw. Zeitstrafe).


    Und jetzt kommen die Unterschiede:
    Einige Verbände kennen die Zeitstrafe (5 Minuten), andere Gelb-Rot und wenn ich mich nicht täusche gibt es auch die Variante, dass beides möglich ist. Dies muss jeder für sein Gebiet klären. Was aber immer gilt ist die Möglichkeit des Direkteinstieges, d.h. beispielsweise ist für eine Zeitstrafe keine vorherige Verwarnung erforderlich, ebenso wie kein Rücksprung möglich ist, d.h. für dasselbe Beispiel, dass nach einer Zeitstrafe keine Verwarnung mehr möglich ist, die Reihenfolge ist :gelbe_karte: -> :gelbe_karte::rote_karte: und/oder Zeitstrafe -> :rote_karte:. Möglich sind aber auch immer Sprünge wie oben bereits beschrieben.


    Aber Achtung:
    Es gibt Verbände, in denen die persönlichen Strafen in bestimmten Bereichen dem Spieler zu erklären sind und nicht durch Karten signalisiert werden, auch hier ist vorherige Aufklärungsarbeit unabdingbar.

    Rate mal, warum die Zahl der Zugriffe auf die Themen hier allgemein geringer ist als in anderen Bereichen? Man könnte es auch Abstimmung mit den Füßen nennen ...

    Wobei ich denke, dass es dem DFB in erster Linie auf diesen Punkt ankam:
    "Robert Hoyzer verpflichtet sich, aus dem Wett- und Manipulationsskandal keinen weiteren persönlichen wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen."

    Moderatorenhinweis


    Ich entnehme der Diskussion, dass auch hier - mal wieder - der Grundsatz "Andere Verbände - andere Sitten" gilt. Jedem Neuling - und in diesem Bereich befinden wir uns hier - sei daher anempfohlen, sich vor der ersten Spielleitung (beim KSO, Paten o.ä.) kundig zu machen, was hier üblich ist und sich entsprechend auszustatten.


    Da die wesentlichen Argumente ausgetauscht erscheinen, sollten jetzt bitte nur noch neue Blickwinkel gepostet werden.