Beiträge von Manfred

    Ich finde, die Vorschläge verdienen schon eine differenzierte Betrachtung:


    Weg mit Linienrichtern


    Das halte ich für nicht zu Ende gedachten Unsinn. Die Aufgabe der SRAs ist ja nicht nur Abseits und Aus anzuzeigen, eine elektronische Auslinie wird beispielsweise keine Fouls anzeigen können und auch mit 2 Schiedsrichtern auf dem Platz wird dies nicht kompensiert werden können. Im übrigen ist die Sache mit der elektronischen Seitenauslinie ähnlich wie der Torchip - nur wird die elektronische Linie auch anzeigen können, wer den Ball zuletzt berührt hat?


    Weg mit dem Einwurf


    Über die Idee kann man unterschiedlicher Auffassung sein, meines Erachtens macht der Einwurf das Spiel aber vielfältiger. Bei einem "Einschuss" wären wieder nur die Freitsoßspezialisten gefragt, hier kommen auch andere Talente zum Einsatz. Nebenbei müsste man bei einem Einschuss beispielsweise auch die Frage stellen, ob - im Gegensatz zum heutigen Einwurf - die Abseitsregel nicht aktiviert werden müsste.


    Weg mit dem passiven Abseits


    Gäääähhhhnnnn, wir sollten dem Herrn mal ein wenig Geschichtsunterricht geben. Die Sache mit dem passiven Abseits, welche die Anwendung der Abseitsregel übrigens vor allem für uns Schiris erschwert, ist noch gar nicht so alt, früher reichte alleine die Abseitsstellung für den Pfiff, dann kam die unselige Confed-Cup-Variante. Natürlich kann man das passive Abseits wieder abschaffen, uns Schiris kann das nur recht sein, es macht die Beurteilung wesentlich einfacher, ob es allerdings das Spiel attraktiver macht, wage ich zu bezweifeln. Oder versteht Herr van Gaal die Regel etwa nicht?


    Weg mit dem Elfmeterschießen

    Die Forderung ist der einzig vernünftige Ansatz. Solange es Spiele gibt, die zwingend eine Entscheidung brauchen, wird es die Problematik geben, eben diese zu finden. Was wurde da schon alles Probiert: Losentscheid durch Münzwurf, Silver Goal, Golden Goal usw. Selbst die Bestimmungen über Tordifferenzen, die Verlängerung selber, die Gewichtung von Auswärtstoren in bestimmten Wettbewerben etc. gehört in diesen Dunstkreis. Es ist m.E. unbestreitbar, dass das Elfmeterschießen nicht unbedingt eine gerechte Form der Spielentscheidung ist, aber eine (auch zeitlich) praktikable Variante. Wer schon einmal auf einem Jugendturnier ein Elfmeterschießen erlebt hat, weiß auch um die unglaubliche Faszination desselben. Der Lösungsvorschlag ist unausgegoren, aber sicher eine Denkvorlage, die verfeinert und ausprobiert werden könnte, wobei ich den großen Unterschied zum Golden und Silver Goal aber nicht sehe.

    Mal rein von der Logik her:
    Warum sollte Kempter nicht einen Verein haben dürfen, den er nicht mag? Haben wir nicht alle den ein oder anderen Verein, den wir nicht sonderlich mögen und wo wir ungern pfeifen? Solange sich die Abneigung nicht auf die Spielleitung auswirkt sehe ich da kein Problem.


    Nur mal quer gedacht:
    Es könnte auch einen zeitlichen Zusammenhang mit der Berufung als FIFA-SR geben - da könnte sich jemand stark genug gefühlt oder um seinen Einfluss gefürchtet haben ... Diesen Aspekt hat bisher keiner wirklich beleuchtet und man könnte daraus herrliche - und in sich logische! - Folgerungen ziehen, aber letzten Endes wären das zunächst weitere Spekulationen.


    Daher mal zurück zu den wesentlichen Dingen:


    Wir sollten uns nicht in Mutmaßungen versteifen, wer da nun mit wem was und warum hatte oder ob - technisch zweifelsfrei machbar - Mails manipuliert oder sonst etwas wurden.


    Fakt ist nach derzeitigem Sachstand, dass da 2 Personen schmutzige Wäsche haben, die sie waschen wollen und sich darin gefallen, zu übersehen, dass die eigene Wäsche schmutzig ist und munter auf die Verschmutzung der Wäsche des Anderen hinweisen. Mit (fast) täglich neuen Enthüllungen sorgen sie für Unterhaltung ...


    Unklar sind bisher die Rollen von Wack (was hat der damit zu tun) und Roth (warum sagt der im Gegensatz zu allen übrigen Akteuren bisher gar nichts)?


    Lehnen wir uns also zurück und erwarten den nächsten Teil der Lustspiel-Tragödie ...

    Langsam bekommt die Angelegenheit eine amüsante Note - besser als jede Daily Soap im Fernsehen. Spannender sind m.E. aber die Randfiguren: Was hat ein Herr Wack damit zu tun? Warum lässt ein Herr Roth die Angelegenheit vor sich hin dümpeln (ich habe bisher keine Stellungnahme von ihm gelesen - oder habe ich etwas verpasst?)?


    Offenkundig ist mittlerweile, dass sowohl Amerell als auch Kempter nicht mit offenen Karten spielen und da wohl mehr war als sie bislang eingeräumt haben. Nach meinem Eindruck schadet die Affäre dem Schiedsrichterwesen übrigens nicht (da ist die "Bayern-Mail" viel schlimmer), die Öffentlichkeit nimmt das eher als das wahr, was es ist: Der öffentliche Streit zweier Personen, die eigentlich nur noch mehr zu verlieren haben.

    Wobei wir m.E. eine theoretische Diskussion führen ... Rein formal wäre das Tor natürlich anzuerkennen, wenn der SR hier wirklich einen Kontakt gesehen hat. Es darf aber durchaus offen bleiben, ob das geschickte Schutzbehauptung oder eigene Wahrnehmung war, denn: Wie von mir bereits früher ausgeführt und von anderen Schreibern - zuletzt almiko - bestätigt, ist die Kernfrage, warum ein Spiel bei solchen Witterungsverhältnissen überhaupt zu Ende geführt wird?


    Übrigens:
    Der fehlende Stern beim Spielergebnis sagt zunächst einmal nur aus, dass der Klassen-/Staffelleiter das Ergebnis noch nicht bestätigt hat, was aber durchaus auch sein kann, wenn der Spielbericht noch nicht vorliegt/von ihm erfasst wurde.

    Bei uns wird es durchaus gelehrt, dass Verlassen und Wiedereintreten zwei getrennte Vergehen sind und es daher Gelb und anschließend Gelb-Rot gibt. Rein pragmatisch bin ich aber durchaus der Auffassung, dass ein verlassen des Spielfeldes zur Behandlung einer Verletzung - die ja sogar wie beispielsweise bei einer (auch kleinen) blutenden Wunde vorgeschrieben sein kann - stets stillschweigend genehmigt ist, sofern nicht besondere Umstände den Verdacht aufkommen lassen, dass es sich um ein taktisches Manöver handelt (und dann kann es sich ohnehin nicht um ein und dasselbe Vergehen handeln, da das Verlassen dann zusätzlich unsportlich wäre).

    Daniel, Du übersiehst, dass er mit einem solchen Eingeständnis auch etwas riskieren würde: Dies wäre der Beleg, dass er den Regeltest nur durch verbotene Hilfsmittel bestanden hätte - wenn es denn so war.


    Langsam widert mich das aber nur noch an und ich befürchte, dass hier nur noch ein radikaler Schnitt von ganz oben hilft, was bedeuten würde, dass sämtlich SR-Funktionäre auszuwechseln wären, wohlwissend, dass damit auch unbeteiligte Unschuldige gehen müssten. Daneben müssten alle hochklassigen SR den Regeltest erneut absolvieren, um zu belegen, dass sie diesen auch ohne "Hilfestellung" bestehen. Anders werden wir wohl keine Ruhe in das Thema bekommen.

    Gut habt Ihr aufgepasst ... Man sollte halt nicht schneller tippen als man denken kann - und letzteres, nein, die lästerlichen Kommentare überlasse ich Euch. ;) Klar muss es Eckstoß heißen, wollte ich eigentlich auch schreiben, man wird halt älter ...

    Keinesfalls Tor, sondern klarer Fall für den Abstoß. Sollte der SR das Tor gegeben haben, läge ein klarer Regelverstoß vor. Wobei hier ein ordnungsgemäßes Spiel bezweifelt werden muss, so dass eigentlich Unterbrechung/Abbruch richtig gewesen wäre.



    Tante Edit sagt:
    Natürlich haben alle folgenden Diskutanten (hi Mädels :) ) recht, ich habe schlicht schneller geschrieben als gedacht und es muss Eckstoß heißen - aber ich möchte Euch ja nicht den Spaß verderben, den ich Euch schon verschafft habe.

    Eigentlich hat big-mac recht, so langsam habe ich zu dem Thema auch keine Lust mehr. Andererseits scheint es aber so, als ob da noch mehr Dinge der Entdeckung harren, so dass mir hier ein Ende mit Schrecken lieber ist als ein Schrecken ohne Ende, will heißen, nicht wieder die Hälfte unter den Tisch kehren und vergessen/vertuschen, sondern mal "klar Schiff" machen und dann sauber neu beginnen. Sollten Reste bleiben, kommen die doch irgendwann hoch und das ganze Theater beginnt von vorne.

    Beim Trikothalten kann ich grundsätzlich erst einmal den Vorteil abwarten - und es ist auch eine Form des Vorteils, wenn der Nichteintritt des Vorteils durch das andauernde regelwidrige Verhalten einen Strafstoß statt eines Freistoßes erbringt. Treten kann man für gewöhnlich nur einmal, hier kommt eine andere Vorgehensweise nur in Betracht, wenn auch hier zunächst auf Vorteil entschieden werden kann und dann ein zweiter Tritt erfolgt (es ist bekanntlich nicht maßgeblich, wo der angegriffene Spieler fällt, sondern wo der Treffer stattfand).


    In diesem Sinn ist auch das Handspiel ein Kontaktvergehen und nicht mit dem Halten vergleichbar, denn dann müsste man rein theoretisch abwarten, ob der Spieler den Ball nicht bis ins Tor trägt - geht der dann aber ins Aus oder verlässt der Spieler der Strafraum wieder, wird es echt schwierig.


    Daher ist grundsätzlich das Spiel ja auch bei einer Regelübertretung sofort zu unterbrechen, das Halten kann wegen der Vorteilsbestimmung anders abgewickelt werden (muss aber nicht, auch da kann ich sofort unterbrechen).

    Du schreibst, dass der Torwart den Ball wieder aus dem Feld warf. Der Abstoß darf aber nicht mit der Hand ausgeführt werden, so dass der Ball - gleichgültig auf welchem Weg er das Spielfeld verlässt - nicht ordnungsgemäß ins Spiel gekommen ist, so dass es nie zu einem Eckstoß kommen kann, die Handlung des Torwartes lässt zudem erkennen, dass er den Ball auch gar nicht ins Spiel bringen wollte. Von daher ist es eindeutig, dass die Spielfortsetzung nur der Abstoß sein kann.


    Ob eine persönliche Strafe (unsportliches Verhalten, Zeitspiel etc.) zu verhängen ist, hängt vom Eindruck des Schiedsrichters in der konkreten Situation ab, zumal es äußere Umstände geben haben kann (Zuruf/Zeichen von außen, den Ball - warum auch immer - wieder zurückzugeben, Mängel am Ball, die nicht zu sehen, aber leicht zu beheben sind, beispielsweise Vogelscheiße oder Kaugummi am Ball usw.), die wir so nicht beurteilen können.

    Kennt jemand einen guten Kostüm-Fundus mit ausreichend Dirndl und Lederhosen - die Akteure im Intrigantenstadl sollten sich wenigstens entsprechend kostümieren ...


    Bei mir entsteht immer mehr der Eindruck, als hätten da noch mehr Leute noch viel früher etwas gewusst, als es bisher offenbar geworden ist. Und leider verdichtet sich auch der Eindruck, als hätten da Seilschaften bestimmte Dinge gedeckt, die nicht hätten gedeckt werden dürfen, dafür kommen jetzt aber auch die Säger zum Vorschein, die selber scharf auf bestimmte Posten sind.


    Eigentlich offenbart die ganze Angelegenheit für mich ein Dilemma, mit dem die Volksparteien schon länger konfrontiert sind: Postenschieberei begünstigt durch eine zu indirekte Demokratie. Was spräche eigentlich dagegen, den Sprecher der Schiedsrichter beim DFB durch eine Urwahl aller Schiedsrichter zu wählen? Müsste man nicht mal darüber nachdenken, ob und wie es möglich wäre, den Keimzellen des Fußballs - den Vereinen - wieder mehr direkte Mitsprache- und Entscheidungsmöglichkeiten einzuräumen? Sitzt wirklich noch ein Jugendleiter eines Vereines im DFB-Bundestag?J e mehr Delegiertenebenen es gibt, desto weiter der Abstand von der Basis. Es scheint, als wäre die Zeit reif für grundlegende Änderungen, die A-Affäre ist womöglich nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.

    Einige grundsätzliche Anhaltspunkte - außer einer Gefährdung etwa durch abbrechende Äste o.ä. - gibt es schon:
    Wenn beim Frei-/Abstoß der Ball nicht mehr liegen bleibt oder beim Abstoß/Einwurf der Ball so heftig beeinflusst wird, dass er nicht mehr regelkonform ins Spiel kommt, dann ist definitiv zunächst Unterbrechung und bei mangelnder Wetterberuhigung auch Abbruch angezeigt.
    Wird der Ballverlauf im laufenden Spiel (fast) andauernd durch den Wind nicht nur unerheblich beeinflusst (ist also letztlich kein kontrollierter Pass o.ä. mehr möglich), so ist ein ordnungsgemäßes Spiel gleichfalls nicht mehr möglich -> ergo Unterbrechung und ggf. Abbruch.
    Ansonsten ist hier tatsächlich das berühmt-berüchtigte Fingerspitzengefühl gefragt. Wichtig: Wollen beide Mannschaften trotzdem spielen und dies ist ohne Gefahr möglich, so sollten wir dies - wenn irgend möglich - zulassen (aber am besten schriftlich durch Spielführer bestätigen lassen) - die sollen sich dann aber bei windbedingten Zufallstoren etc. nicht beschweren.


    Mich interessiert aber ein anderer Punkt:
    Wenn - wie gestern - die Unwetterwarnung eindeutig ist, so dass eine Unterbrechung außer einem Zeitverlust nichts bringt, da mit einer Wetterbesserung nicht gerechnet werden kann, muss dann trotzdem die halbe Stunde gewartet werden oder ist ein Abbruch gleich möglich?

    Ich denke, dass wir alle wissen, dass es letztlich darauf ankommt, wie wir die Entscheidung "verkaufen".


    Formal gibt es mehrere Varianten:
    Ist der Spieler im Abseits der einzige Spieler, der den Ball erreichen kann, sollte wäre Abseits die bessere Wahl, weil das erste Vergehen.
    Beeinflusst der im Abseits stehende Spieler den handspielenden Gegner, so ist beides möglich, aber auch hier würde ich Abseits den Vorzug geben.
    Liegt wirklich ein "wait and see"-Fall vor, dann ist das Handspiel zu bestrafen. Bei den persönlichen Strafen reicht die Spannweite von Null bis FaD, das hängt von weiteren Umständen ab, schließlich kommt nicht nur Unsportlichkeit sondern auch Verhinderung eines aussichtsreichen Angriffes (wäre ebenfalls :gelbe_karte: ) oder einer klaren Torchance (wäre sogar :rote_karte: ) in Betracht, dazu fehlen aber weitere Angaben.

    Kleiner Einwurf am Rand:


    Ich weiß ja nicht, wie es andernorts ist, aber zumindest hier in der Region sind viele Schiris selber Spieler und/oder Trainer bzw. bei Spielen "ihres" Vereines als Zuschauer anwesend. "Wir" haben es also durchaus teilweise selbst in der Hand, da mäßigend einzuwirken.


    Davon abgesehen teile ich die Befürchtungen nicht: Selbst die Hoyzer-Anwürfe waren nicht die Regel - und dabei waren die Vorfälle in bezug auf die Auswrikungen auf die Spiele gravierender. Ich denke, die meisten Leute wissen sehr wohl, dass es sich um einen bedauerlichen Einzelfall handelt. Lediglich im Bereich der BL-Schiris könnten da in nächster Zeit immer wieder Vorwürfe auftauchen ...

    Bitten kann man immer ... :D Allerdings könnte er eventuell eine Schwäche daraus ableiten, was sich negativ auf Karrierechancen auswirken könnte (aber nicht muss), das hängt aber von der Denke des KSO (und Deinen Ambitionen) ab.


    Ich hatte Dir nicht umsonst vorgeschlagen, einen befreundeten SR um das zu bitten, was Michael dann sehr zutreffend als Coaching bezeichnet hat. Zumindest bei uns wird so etwas durchaus wohlwollend betrachtet.


    Tante Edit meint:
    J.R. Ewing war einen Tick schneller (und vielen Dank für die Komplimente an J.R.)

    Zitat von BestRefinTown;128454

    Das sollte bitte wirklich nur eine Tendenz in fraglichen Situationen und keine generelle Marschrichtung sein- die Grundsätze "lieber Abseits zuviel pfeifen" / "lieber keine rote Karte geben" / "lieber keinen Strafstoß geben" habe ich als Spieler bei den SRn durchschaut und verachtet. Da war der SR bei mir ganz schnell unten durch, wenn ich den Eindruck hatte, dass er keinen Arsch in der Hose hat.
    Besonders schlimm war es, wenn bei "Problemmannschaften" weggeschaut wurde und keine FAD ausgesprochen wurden- das förderte dann weitere Probleme.


    Äh, klein heißt, dass auch hier eher eng ausgelegt wird, d.h. durchaus eher (und nicht lockerer) verwarnen und mehr und keine Scheu vor einem Strafstoß haben, in Zweifelsfällen (Abseits, aber eben auch Foul) tendenziell eher pfeifen als laufen lassen, damit einem das Spiel nicht aus den Fingern gleitet. Das "Fingerspitzengefühl" hierfür entwickelt man im Lauf der Zeit.