Beiträge von Manfred

    Moderatorenhinweis


    Ich habe das Thema mal mit einem aussagefähigen Titel ausgestattet.




    Rollenwechsel:
    Diese Problematik erledigt sich frühestens ab 40 aufwärts, dann steigen die Chancen, dass Du der Älteste auf dem Platz bist. ;)


    Ansonsten hat es Timey schon geschrieben und ist übrigens auch schon mehrfach in ähnlicher Form hier im Forum nachzulesen, gerade heute beispielsweise hier.

    Über den Sinn und Unsinn von Verlängerungen kann man sicher geteilter Meinung sein. Andererseits ist es doch wohl ebenso unstrittig, dass auch Elfmeterschießen alles andere als eine optimale Variante zur Ermittlung eines Siegers und nur wenig gerechter als das Losverfahren sind. Zusätzliche Kriterien außer Punkten und Torverhältnis (wie etwa doppelte Zählung von Auswärtstoren bei Torgleichheit, der "direkte Vergleich" o.ä.) machen die Wettbewerbe schwerer verständlich und auch nicht unbedingt gerechter.


    Ein Golden oder Silver Goal hatten wir ja schon - und dies wurde aus guten Gründen wieder abgeschafft.


    Was bliebe also übrig? Entscheidungsspiele - aber das funktioniert allenfalls im Profifußball. Alternativ weitere Kriterien wie etwa Zahl der Eckstöße, Zahl der Verwarnungen oder Freistöße (natürlich nur für nicht-technische Vergehen), also Dinge, die potenziell für einen torsuchenden und fairen Fußball sprechen. Sicher wäre auch eine Halbzeitwertung denkbar, bei der es neben den Punkten für das Endergebnis auch eine (kleinere) Punktzahl für das jeweilige Halbzeitergebnis gibt, da dies durchaus Anreiz sein könnte, auch bei einem (hohen) Rückstand im Gesamtergebnis bis zum Schluss um einen Halbzeitpunkt zu kämpfen.


    Aber egal was getan wird: Unentschieden wird es immer geben - und ein sofortiges Elfmeterschießen ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

    Wobei diese Bemerkung gerade nicht ratsam ist, das könnte auch negativ ausgelegt werden. Besser ist es, zu schmunzeln und den Mund zu halten oder wenn, dann einen unverfänglichen (= politisch korrekten) Kommentar abzugeben. Zu schnell könnte ein Sportgericht sonst zu der Auffassung kommen, der Schiedsrichter habe (das) provoziert ...

    Mal zurück zum Thema:


    Eigentlich ist alles wie immer: Ruhiger und bestimmter Auftritt ohne dabei arrogant zu wirken, gebotenen Abstand wahren ohne unnahbar zu wirken, Spielnähe, Aufmerksamkeit und Regelsicherheit, Ohropax für alles, was außerhalb der Absperrung gerufen wird und einen guten Filter für die Dinge, die auf dem Sportplatz geäußert werden, nie einen Zweifel daran lassen, wer der Schiedsrichter ist aber dabei nicht übertrieben oder theatralisch wirken.


    Eine gute Vorbereitung ist zudem hilfreich, denn nichts macht so nervös, wie eine Panne. Im Zweifel also eine Checkliste schreiben, auf der alle wesentlichen Dinge stehen (Karten, Pfeife, Wählmarke, Stift, Ball), damit hier keine vermeidbaren Querschläger entstehen.


    Die beste Duftmarke kann man aber meist schon setzen, wenn man den Sportplatz betritt: Rechtzeitig, ggf. schon gleich den Platz inspizieren (ja, dabei wird man kritisch beäugt, dafür wissen dann alle, wer man ist und man kann es sich ersparen zu betonen, dass man der Schiri ist) und dies erkennbar sorgfältig machen (gute Kontrolle der Netze wirkt immer beeindruckend, abchecken der Linien macht sich auch gut, nachgemessen wird aber nur, wenn etwas auffällig unstimmig ist), reklamiert werden aber nur Dinge, die notwendig sind (oft stehen beispielsweise noch keine Eckfahnen).

    Wobei das (Aussage von schwarzerhund) der Aussage von Falkao nicht widerspricht ...


    Im übrigen können selbst innerhalb dieses Zeitraumes durchaus weitere Pflichtspiele stattfinden, von daher macht ein Passeinzug als klar sichtbares Zeichen der Vorsperre durchaus Sinn. Aber immer daran denken: Nicht alle Verbände sehen den Passeinzug vor und im beschriebenen Ausgangsfall wäre er ohnehin nicht zulässig.

    Für mich ist die Situation der Beweis für den Umstand, dass man als Schiri manchmal besser bedient ist, sich einen (un)passenden Kommentar zu verkneifen. Konkret halte ich die Verwarnung (letztlich ist Gelb-Rot nichts anderes) für vertretbar, denn m.E. überseht Ihr, dass auch wiederholte Regelverstöße, die alleine keine Verwarnung rechtfertigen, in der Summe mit einer solchen geahndet werden können. Und auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt für verrückt haltet, entnehme ich einem "Ey Schiri" schon einen beleidigenden Charakter - das "Ey" macht den Unterschied! Ein Anruf: "Schiri, wie lange noch?" ist vollkommen okay, aber mit "Ey ..." lasse ich mich nicht anreden, womöglich ist das aber regional unterschiedlich.


    Die Nachfragen nach der verbleibenden Spielzeit können schon nerven, aber ein paar mal gebe ich durchaus Auskunft, ansonsten ist der von Falkao beschriebene Weg durchaus die beste Variante, wobei ich aber zu bedenken gebe, dass ich diese "Ansage" der restlichen Spielzeit immer mehr an mich ziehe, je näher wir dem Spielende kommen und gerade dann, wenn ich Nachspielzeit für erforderlich halte, denn dann kann ich gleich klar machen, dass da noch was kommt (und natürlich bin ich schlau genug das auch entsprechend zu formulieren).


    Zum Komplex Zeitverzögerung noch ein paar Anmerkungen:
    Hier sind wir Schiedsrichter doppelt gefordert, denn einerseits müssen wir dem Zeitschinder klar zu verstehen geben, dass wir ein solches Verhalten nicht dulden, andererseits aber auch deeskalierend wirken, in dem eben genau eine passende Anmerkung kommt (bei mir ist es oft: "Ich habe heute nichts mehr vor." oder "Ich muss morgen um 6 wieder im Büro sein."), die klar zu verstehen gibt, dass solche Zeit nachgespielt werden wird - es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie sich danach die Gesichtszüge der Mannschaft entspannen, der die Zeit gerade "gestohlen" wird.

    Ich zähle durchaus regelmäßig durch - und mein Spitzenwert lag bei 3 Durchgängen, da bewegt sich manchmal noch was, steht jemand verdeckt etc., ergo können auch hier Fehler vorkommen. Trotz aller Vorsicht ist nicht immer zu merken, ob ein weiterer Spieler auf das Spielfeld gekommen ist ... solche Dinge passieren eben.

    Lass es mich mal so ausdrücken:


    :rote_karte: ist wohl vollkommen unstrittig. Ob ich ihm noch einen passenden Kommentar mitgebe, hängt sehr von den äußeren Rahmenbedingungen ab, wobei es im Zweifel immer besser ist, sich einen auch noch so schönen Kommentar zu verkneifen.

    Also ich weiß ja nicht ...


    Ich nehme den Pass immer selber aus der Mappe, weil ich ja ohnehin überprüfen müsste, ob ich den richtigen Pass habe - und wenn ich mir nicht sicher bin, wen ich vom Platz gestellt habe, ist ohnehin schon etwas schief gelaufen.

    Hier treffen zwei Dinge aufeinander:


    Erstens der Aufwand, der ein - hobbymäßig betriebenes! - Forum überfordert.
    Zweitens das Urheberrecht, welches trotz Veröffentlichung ein nicht ganz unkritisches Thema bleibt.


    Für Deinen Wunsch wäre daher der DFB die beste Adresse.

    Irrtum Daniel, der (eben nicht) eingewechselte Spieler bekommt :gelbe_karte: und es gibt idF, der (eben nicht) ausgewechselte Spieler bleibt ohne Strafe, denn er hatte das Spielfeld nach dem Halbzeitpfiff mit Zustimmung des Schiedsrichters verlassen und das Regelwerk kennt keine Verpflichtung, dass ein Spieler am Spiel durchgängig teilnehmen muss (solange verlassen und betreten des Spielfeldes mit Zustimmung des SR geschehen). Die Randbereiche Torwart und Mindestspielerzahl lassen wir da jetzt mal außen vor.

    Viel kritischer finde ich die berühmt-berüchtigten Linien bzw. Kreise bei Abseitsentscheidungen und dem Mauerabstand beim Freistoß. Beim Mauerabstand empfinde ich es als gleichermaßen übertrieben wie überflüssig, beim Abseits letztlich schon fast auf den letzten Zentimeter zu sehen als unnatürlich, gleichwohl ist es kritisch so etwas zu verbieten, da es Zensur sehr nahe käme.


    Viel eher wünsche ich mir eine (Selbst)Verpflichtung der Medien, dass Sportreporter in der Sportart, über die sie berichten (beachte: Ich beschränke das ganz bewusst nicht auf Fußball) verpflichtend eine Schieds- bzw. Kampfrichterausbildung absolvieren müssen. Was die heute teilweise erzählen ist oft schwer erträglich und führt in der Folge auch zu völlig falschen Meinungsbildern.

    Keine Angst, ich hätte ihn spielen lassen (muss ich ohnehin), nur wäre der Vermerk im Spielbericht unugänglich gewesen - und meine Intention war ja genau die, dass man darauf keinesfalls verzichten darf, weil es ja "nur" ein Freundschaftsspiel ist.

    Und noch eine neue Variante, die ich vorgestern erlebt habe:


    Ein Spieler ist für zwei Pflichtspiele gesperrt und der Pass dementsprechend eingezogen (ist bei uns so üblich). Nun stand aber ein Freundschaftsspiel an, welches ich zu leiten hatte und natürlich kam die Frage auf, ob der Spieler mitspielen dürfe. Die Frage habe ich ganz treudoof mit "Natürlich." beantwortet, um dann aber gleich nachzuschieben, dass ich im Spielbericht notieren würde, dass der Pass nicht vorläge und man sich den Rest wohl denken könne (erneute Strafe und längere Sperre). Nach dem dritten Versuch - und die eigentliche Gefahr war, dass die Frage halb Spaß und halb Ernst war - haben sie es dann aufgegeben.


    Bei der gegnerischen Mannschaft ein ganz anderes Bild: Fast alle Pässe nagelneu und ohne Bild und Stempel. Also alle brav notiert und dann "Grenzkontrolle" gemacht (also Ausweise, Führerschein o.ä.) zeigen lassen und auch das notiert, übrig blieben nur 2 Spieler ohne Ausweis, die ich natürlich auch habe mitspielen lassen (muss ich) und die wegen der Notiz im Spielbericht jetzt gegenüber dem Klassenleiter nachweisen müssen, dass die Personenidentität vorlag.


    Leute, lasst Euch nicht bequatschen, hier auf die Notiz zu verzichten, wenn ein Pass nicht vorlag oder sonst irgendetwas nicht in Ordnung war, das kann Euch sehr schnell auf die Füße fallen - fein raus sind da nur die Kollegen in den Verbänden, die keine Passkontrolle machen müssen.

    Wenn der Pass genau kommt, stoße ich allenfalls noch mit dem Kopf, um die Richtung stärker zu beeinflussen oder dem Ball mehr Geschwindigkeit zu geben, es gibt also durchaus Kopfbälle, die im Stand durchgeführt werden.

    Du vergisst, dass ich als Randbedingung gestellt hatte, dass der Spieler steht. Und wenn er dann bei einem Kopfball die Hand so hoch hält, dass diese den Ball berührt, handelt es sich um eine unnatürliche Haltung, die m.E. sehr wohl den Schluss zulässt, dass der Ball hier absichtlich mit der Hand gespielt werden sollte, auch wenn er nicht wirklich getroffen wurde.


    Wenn der Spieler läuft oder springt, kann das anders aussehen und ist anhand der rein textlichen Beschreibung nicht abschließend zu beurteilen, da sind wir uns einig.

    Ein vorsätzliches absichtliches Handspiel liegt auf jeden Fall nicht vor. Für die Frage, ob es dennoch ein Handspiel im Sinne der Regel war, dafür liegt des Rätsels Lösung in der Handhaltung (natürlich oder unnatürlich). Gehe ich recht in der Annahme, dass der Spieler stand? Dann wäre die Hand an einem unnatürlichen Ort und es gäbe eindeutig einen direkten Freistoß und kein Tor. Oder sprang der Spieler zum Kopfball? Dann käme es darauf an, ob die Hand einen "normalen" Bewegungsverlauf im Sprungvorgang hatte oder nicht - aber das kann man nur beurteilen, wenn man die Szene gesehen hat.

    Konkret werden jetzt auch Spielpaarungen genannt, so u.a. Bayern Alzenau, wo man davon aber nichts weiß/wissen will. Erschreckend ist, dass es so aussieht, als seien auch Schiedsrichter bestochen worden. Details bitte hier nachlesen.

    Mein Spiel gestern Abend hat mich auf folgende - nicht nur theoretische - Frage gebracht:


    Ein Spiel muss beispielsweise wegen Gewitters unterbrochen werden. Klare Sache, bis zu 30 Minuten warten, wenn sich Besserung abzeichnet auch noch geringfügig länger, danach wird das Spiel fortgesetzt. Aber wie ist zu verfahren, wenn das Spiel danach - warum auch immer, nehmt mal an, das Flutlicht fiele wegen Stromausfalles aus - erneut unterbrochen werden muss? Wieder 30 Minuten Wartezeit? Oder wird saldiert?