Für mich ist die Situation der Beweis für den Umstand, dass man als Schiri manchmal besser bedient ist, sich einen (un)passenden Kommentar zu verkneifen. Konkret halte ich die Verwarnung (letztlich ist Gelb-Rot nichts anderes) für vertretbar, denn m.E. überseht Ihr, dass auch wiederholte Regelverstöße, die alleine keine Verwarnung rechtfertigen, in der Summe mit einer solchen geahndet werden können. Und auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt für verrückt haltet, entnehme ich einem "Ey Schiri" schon einen beleidigenden Charakter - das "Ey" macht den Unterschied! Ein Anruf: "Schiri, wie lange noch?" ist vollkommen okay, aber mit "Ey ..." lasse ich mich nicht anreden, womöglich ist das aber regional unterschiedlich.
Die Nachfragen nach der verbleibenden Spielzeit können schon nerven, aber ein paar mal gebe ich durchaus Auskunft, ansonsten ist der von Falkao beschriebene Weg durchaus die beste Variante, wobei ich aber zu bedenken gebe, dass ich diese "Ansage" der restlichen Spielzeit immer mehr an mich ziehe, je näher wir dem Spielende kommen und gerade dann, wenn ich Nachspielzeit für erforderlich halte, denn dann kann ich gleich klar machen, dass da noch was kommt (und natürlich bin ich schlau genug das auch entsprechend zu formulieren).
Zum Komplex Zeitverzögerung noch ein paar Anmerkungen:
Hier sind wir Schiedsrichter doppelt gefordert, denn einerseits müssen wir dem Zeitschinder klar zu verstehen geben, dass wir ein solches Verhalten nicht dulden, andererseits aber auch deeskalierend wirken, in dem eben genau eine passende Anmerkung kommt (bei mir ist es oft: "Ich habe heute nichts mehr vor." oder "Ich muss morgen um 6 wieder im Büro sein."), die klar zu verstehen gibt, dass solche Zeit nachgespielt werden wird - es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie sich danach die Gesichtszüge der Mannschaft entspannen, der die Zeit gerade "gestohlen" wird.