Beiträge von Manfred

    Bei Sicherheit einer Auswechslung: Sofortige Unterbrechung, idF und Verwarnung für die "Eingewechselten". Das Tor hätte nicht anerkannt werden dürfen.
    Bei Unsicherheit einer Auswechslung:
    Besteht keine Torgefahr versuchen abzuchecken (z.B. anhand der Rückennummer), ob wirklich eine Auswechslung vorlag, im Zweifelsfallunterbrechen, liegt keine Auswechslung vor, wird eben mit SR-Ball fortgesetzt.
    Besteht hingegen Torgefahr, Spiel lieber laufen lassen und in der nächsten Unterbrechung prüfen, im schlimmsten Fall zählt eben das Tor nicht, so es die Mannschaft mit den "Auswechslungen" geschossen hat, dann lernen die das aber.


    Am besten ist aber noch immer, auch wenn es nicht mehr zwingend ist, die Frage nach Auswechslungen vor dem Wiederanpfiff.

    Also mal ganz grundsätzlich:


    Jeder der seine SR-Prüfung bestanden dürfte - rein theoretisch - jede Spielklasse pfeifen. Aus gutem Grund gibt es aber eine ganze Reihe weiterer Lehrgänge und Prüfungen, die bestanden werden müssen, bevor es wirklich in höhere Klassen geht.


    Und nun zur konkreten Frage:
    Wer (im unteren Bereich) welche Klassen pfeifen darf wird im allgemeinen durch den jeweiligen Vorstand der Kreisschiedsrichtervereinigung festgelegt, also wirst Du dort nachfragen müssen.


    Generell gilt aber, dass diese Frage in ähnlicher Form schon wiederholt im Forum gestellt und diskutiert wurde, beim nächsten mal bitte erst prüfen, ob ein neues Thema wirklich Sinn macht.

    Wo Du Kontition lernen kannst - keine Ahnung, solltest Du aber Kondition meinen, so kann man die nicht lernen, sondern nur durch Training erwerben.


    Regelfragen wirst Du hier im Forum genug finden, daneben gibt es durchaus auch etliche Verbandsseiten (u.a. des DFB) und private Seiten, auf denen es Regelfragen gibt, da muss man einfach mal ein wenig suchen und vielleicht auch mal "Tante Google" befragen. Vor den Regelfragen wäre es aber sehr ratsam, mal das Regelwerk zu lesen ...

    Zitat von flitzpiepe;142161

    .. kannst du maximal als Kommentar im Spielbericht angeben, dass du nach Schlusspfiff festgestellt hast, dass die Mannschaft ohne dich zu informieren ausgewechselt hat.


    Zitat von flitzpiepe;142167

    Das hab ich doch im zweiten Teil meines Satzes geschrieben?!


    Wenn ich etwas "maximal angeben kann", so ist das die ultima ratio oder auch das höchste der Gefühle. Dies impliziert, dass ich eine solche Anmerkung im Gegenzug (minimal) auch weglassen könnte - und genau dies darf nicht passieren, es muss im Spielbericht vermerkt werden, gleichgültig, was sonst im Spiel passiert ist und sogar dann, wenn die Mannschaft 100:0 verloren haben sollte und der Spieler nie zu einem Ballkontakt kam.

    Zitat von flitzpiepe;142161

    Das ginge dann in Richtung Urkundenfälschung. Du notierst etwas im Spielbericht, was nicht so stattgefunden hat. Aus meiner Sicht kannst du maximal als Kommentar im Spielbericht angeben, dass du nach Schlusspfiff festgestellt hast, dass die Mannschaft ohne dich zu informieren ausgewechselt hat.


    Nicht ganz: Die (nicht angemeldete) Auswechslung muss im Spielbericht unter den Besonderheiten notiert werden.

    Nein, vollkommen falsch!


    Führt ein nur verwarnungswürdiges Vergehen wegen der Abfolge dazu, dass eine :rote_karte: zu zeigen ist, so muss dies vermerkt werden, da der FaD ja eigentlich nur eine dritte Verwarnung ist.


    Führt aber eine Aktion zum FaD, für die der FaD unabhängig von der Vorgeschichte zu verhängen gewesen wäre, braucht auf die vorherigen Dinge kein Bezug genommen zu werden, sondern es genügt die Aktion zu schildern, die zum FaD geführt hat, im Zweifelsfall kann noch ergänzt werden, dass der FaD auch ohne Vorvergehen verhängt worden wäre.


    Alles klar?

    Verwarnungen und FaZ müssen ohnehin in den Spielbericht eingetragen werden, dafür gibt es auf der Rückseite ja extra den oberen Bereich, wo ja auch die Angabe des Grundes für Verwarnung/FaZ verlangt wird. In den Sonderbericht, der ggf. auch auf den Spielbericht passt (ich musste erst einmal eine Beilage fertigen, hatte letzte Saison aber ungefähr eine Handvoll Feldverweise auf Dauer), gehört die Vorgeschichte nur, soweit sie mit dem Vorfall, der zum FaD führte, gehört oder sonstwie zusammenhängt.

    Klare Frage, klare Antwort (für Hessen):


    Immer wenn ein Spieler :rote_karte: sieht, dabei spielt die Vorgeschichte (undbelastet, :gelbe_karte: und/oder FaZ) keine Rolle.


    Im Seniorenbereich wird der Pass nur bei :rote_karte:, nicht aber bei der Ampel eingezogen, aber auch dabei spielt die Vorgeschichte (unbelastet oder verwarnt) keine Rolle.

    Zitat von michaselb;142039

    1. weil es bei uns nicht vorgesehen ist ...


    Ein stichhaltiges Argument - aber der Verband könnte es auch anders regeln.


    Zitat von michaselb;142039

    2. weil das nicht mein Job ist ...


    Hätte der Verband es anders geregelt, so wäre es Dein Job.


    Zitat von michaselb;142039

    3. weil die Konsequenzen nach einem Feldverweis bekannt sind (wurde hier auch schon mal erläutert)


    Stimmt, tut aber nichts zur Sache.


    Zitat von michaselb;142039

    4. wo ist die rechtsgrundlage? der pass gehört dem Spieler!


    Definitiv nicht, allenfalls dem Verein, in der Regel aber dem Verband!


    Zitat von michaselb;142039

    5. schreib die Paßnummer auf für den Sonderbericht und dann ist es aber auch gut ....


    Siehe 1 und 2.


    Zitat von michaselb;142039

    6. was soll die Rechtsinstanz mit dem Ding? angucken?


    An den Klassen-/Staffelleiter zur Überwachung der Sperre geben. Der Passeinzug hat den Vorteil, dass der Spieler bei der Passkontrolle selbigen nicht vorlegen kann und dies im Spielbericht vermerkt wird. Die Zahl der Fälle, die deshalb zu prüfen sind, fällt daher kleiner aus, was Arbeit und Fehler deutlich reduziert - und genau da liegt der Vorteil des Passeinzuges.

    Im Zweifelsfall besser siezen ("Du Arschloch" geht leichter als "Sie Arschloch") und rein sachliche Kommunikation, feste Phrasen gibt es nicht, allenfalls nach der Seitenwahl den Spielführer ein gutes Spiel zu wünschen.

    Zitat von Schorsch;141986

    Da ich das Spiel noch nicht fortgesetzt habe, würde ich die GRK zurück nehmen und das schwerere Vergehen, die SR-Beleidigung, mit einem FaD ahnden...


    Das halte ich im konkreten Fall für formal zwar zulässig, inhaltlich aber für bedenklich. Letztlich gab es einen Vorfall, der die Ampelkarte zur Folge hatte und erst diese führt zu der Folgeaktion. Entscheidend ist, dass der Spieler das Feld verlässt und die Sportgerichtsbarkeit von der Folgeaktion erfährt, was auch gewährleistet bleibt, wenn der Spieler als Folge der Ampel gehen muss und eine gesonderte Meldung erfolgt. Die Rücknahme der Ampel hätte eine schwierige Außenwirkung, da kein Außenstehender versteht, wieso auf eine Ampel noch eine Rote Karte folgen kann, außerdem halte ich es für inhaltlich sehr bedenklich, denn es gibt ja gar keinen Grund, die Ampel zurückzunehmen; wir bestrafen zwar das schwerere Vergehen, zugleich aber auch den zuerst begangenen Regelverstoß. Von daher: Lieber bei der Ampel bleiben und melden als regeltechnisch weichen Boden betreten, denn was wäre die Folge, wenn jemand in der Entscheiderebene das Gesäßwackeln nicht als Beleidigung einstuft? Regelverstoß und Spielwiederholung, obwohl der Spieler auch so hätte gehen müssen ...

    Moderatorenhinweis


    Ich habe das Thema mal mit einem aussagefähigen Titel ausgestattet.




    Rollenwechsel:
    Diese Problematik erledigt sich frühestens ab 40 aufwärts, dann steigen die Chancen, dass Du der Älteste auf dem Platz bist. ;)


    Ansonsten hat es Timey schon geschrieben und ist übrigens auch schon mehrfach in ähnlicher Form hier im Forum nachzulesen, gerade heute beispielsweise hier.

    Über den Sinn und Unsinn von Verlängerungen kann man sicher geteilter Meinung sein. Andererseits ist es doch wohl ebenso unstrittig, dass auch Elfmeterschießen alles andere als eine optimale Variante zur Ermittlung eines Siegers und nur wenig gerechter als das Losverfahren sind. Zusätzliche Kriterien außer Punkten und Torverhältnis (wie etwa doppelte Zählung von Auswärtstoren bei Torgleichheit, der "direkte Vergleich" o.ä.) machen die Wettbewerbe schwerer verständlich und auch nicht unbedingt gerechter.


    Ein Golden oder Silver Goal hatten wir ja schon - und dies wurde aus guten Gründen wieder abgeschafft.


    Was bliebe also übrig? Entscheidungsspiele - aber das funktioniert allenfalls im Profifußball. Alternativ weitere Kriterien wie etwa Zahl der Eckstöße, Zahl der Verwarnungen oder Freistöße (natürlich nur für nicht-technische Vergehen), also Dinge, die potenziell für einen torsuchenden und fairen Fußball sprechen. Sicher wäre auch eine Halbzeitwertung denkbar, bei der es neben den Punkten für das Endergebnis auch eine (kleinere) Punktzahl für das jeweilige Halbzeitergebnis gibt, da dies durchaus Anreiz sein könnte, auch bei einem (hohen) Rückstand im Gesamtergebnis bis zum Schluss um einen Halbzeitpunkt zu kämpfen.


    Aber egal was getan wird: Unentschieden wird es immer geben - und ein sofortiges Elfmeterschießen ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

    Wobei diese Bemerkung gerade nicht ratsam ist, das könnte auch negativ ausgelegt werden. Besser ist es, zu schmunzeln und den Mund zu halten oder wenn, dann einen unverfänglichen (= politisch korrekten) Kommentar abzugeben. Zu schnell könnte ein Sportgericht sonst zu der Auffassung kommen, der Schiedsrichter habe (das) provoziert ...

    Mal zurück zum Thema:


    Eigentlich ist alles wie immer: Ruhiger und bestimmter Auftritt ohne dabei arrogant zu wirken, gebotenen Abstand wahren ohne unnahbar zu wirken, Spielnähe, Aufmerksamkeit und Regelsicherheit, Ohropax für alles, was außerhalb der Absperrung gerufen wird und einen guten Filter für die Dinge, die auf dem Sportplatz geäußert werden, nie einen Zweifel daran lassen, wer der Schiedsrichter ist aber dabei nicht übertrieben oder theatralisch wirken.


    Eine gute Vorbereitung ist zudem hilfreich, denn nichts macht so nervös, wie eine Panne. Im Zweifel also eine Checkliste schreiben, auf der alle wesentlichen Dinge stehen (Karten, Pfeife, Wählmarke, Stift, Ball), damit hier keine vermeidbaren Querschläger entstehen.


    Die beste Duftmarke kann man aber meist schon setzen, wenn man den Sportplatz betritt: Rechtzeitig, ggf. schon gleich den Platz inspizieren (ja, dabei wird man kritisch beäugt, dafür wissen dann alle, wer man ist und man kann es sich ersparen zu betonen, dass man der Schiri ist) und dies erkennbar sorgfältig machen (gute Kontrolle der Netze wirkt immer beeindruckend, abchecken der Linien macht sich auch gut, nachgemessen wird aber nur, wenn etwas auffällig unstimmig ist), reklamiert werden aber nur Dinge, die notwendig sind (oft stehen beispielsweise noch keine Eckfahnen).

    Wobei das (Aussage von schwarzerhund) der Aussage von Falkao nicht widerspricht ...


    Im übrigen können selbst innerhalb dieses Zeitraumes durchaus weitere Pflichtspiele stattfinden, von daher macht ein Passeinzug als klar sichtbares Zeichen der Vorsperre durchaus Sinn. Aber immer daran denken: Nicht alle Verbände sehen den Passeinzug vor und im beschriebenen Ausgangsfall wäre er ohnehin nicht zulässig.

    Für mich ist die Situation der Beweis für den Umstand, dass man als Schiri manchmal besser bedient ist, sich einen (un)passenden Kommentar zu verkneifen. Konkret halte ich die Verwarnung (letztlich ist Gelb-Rot nichts anderes) für vertretbar, denn m.E. überseht Ihr, dass auch wiederholte Regelverstöße, die alleine keine Verwarnung rechtfertigen, in der Summe mit einer solchen geahndet werden können. Und auf die Gefahr hin, dass Ihr mich jetzt für verrückt haltet, entnehme ich einem "Ey Schiri" schon einen beleidigenden Charakter - das "Ey" macht den Unterschied! Ein Anruf: "Schiri, wie lange noch?" ist vollkommen okay, aber mit "Ey ..." lasse ich mich nicht anreden, womöglich ist das aber regional unterschiedlich.


    Die Nachfragen nach der verbleibenden Spielzeit können schon nerven, aber ein paar mal gebe ich durchaus Auskunft, ansonsten ist der von Falkao beschriebene Weg durchaus die beste Variante, wobei ich aber zu bedenken gebe, dass ich diese "Ansage" der restlichen Spielzeit immer mehr an mich ziehe, je näher wir dem Spielende kommen und gerade dann, wenn ich Nachspielzeit für erforderlich halte, denn dann kann ich gleich klar machen, dass da noch was kommt (und natürlich bin ich schlau genug das auch entsprechend zu formulieren).


    Zum Komplex Zeitverzögerung noch ein paar Anmerkungen:
    Hier sind wir Schiedsrichter doppelt gefordert, denn einerseits müssen wir dem Zeitschinder klar zu verstehen geben, dass wir ein solches Verhalten nicht dulden, andererseits aber auch deeskalierend wirken, in dem eben genau eine passende Anmerkung kommt (bei mir ist es oft: "Ich habe heute nichts mehr vor." oder "Ich muss morgen um 6 wieder im Büro sein."), die klar zu verstehen gibt, dass solche Zeit nachgespielt werden wird - es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie sich danach die Gesichtszüge der Mannschaft entspannen, der die Zeit gerade "gestohlen" wird.

    Ich zähle durchaus regelmäßig durch - und mein Spitzenwert lag bei 3 Durchgängen, da bewegt sich manchmal noch was, steht jemand verdeckt etc., ergo können auch hier Fehler vorkommen. Trotz aller Vorsicht ist nicht immer zu merken, ob ein weiterer Spieler auf das Spielfeld gekommen ist ... solche Dinge passieren eben.