Beiträge von Manfred

    Wobei ich zwischen den Aussagen und Fimpels Ableitung keinen Widerspruch sondern die logische und regelkonforme Ableitung sehe.


    Der erste Regelverstoß ist die Verkürzung des Mauerabstandes. Es ist logisch, dass dabei erst die Vorteilsbestimmung zur Anwendung kommt, damit ein mögliches Tor nicht verhindert wird. Diese wird aber durch das Handspiel zunichte gemacht. Da ein Strafstoß gegenüber einer Wiederholung des Freistoßes der größere Nachteil für die Verteidiger darstellt, bleibt es bei der Vorteilsauslegung und es ist auf Strafstoß zu entscheiden.


    Wichtig ist mir aber noch die persönliche Strafe, die bisher nicht ausdiskutiert wurde. Bin ich der Auffassung, dass ein klares Tor mit dem Handspiel verhindert wurde, ist FaD logisch. Spannend wird es aber, wenn ich zu der Einschätzung gelange, dass ein aussichtsreicher Angriff verhindet wurde, denn dann müsste ich zunächst verwarnen und dann direkt die Ampel folgen lassen. In allen anderen Fällen bleibt es bei "nur" einer Verwarnung.

    Zwischenstand:


    Wir sind uns nicht einig, ob hier nun Abseits vorlag oder nicht. Wir sind uns weiterhin darüber einig, dass der kurzfristige Stillstand des SRA uns als Fachleuten auffällt, die wir aber nicht abschließend bewerten können. Abschließend besteht Übereinkunft, dass die Spannweite zwischen "vollkommen richtig" und "grottenfalsch" bei der Beurteilung liegt.


    Daher schlage ich vor, dass wir jetzt abwarten, was von offizieller Stelle dazu verlautbart werden wird, denn dass eine Stellungnahme dazu kommen wird, betrachte ich als sicher.


    Die Diskussion der Angemessenheit/Notwendigkeit einer Entschuldigung führt uns an dieser Stelle nicht weiter und sollte daher hier beendet werden. Soweit diesbezüglich noch Diskussionsbedarf grundsätzlicher Natur besteht, ist diese in einem eigenen neuen Thema zu führen.

    Lieber sArnie,


    haben wir dasselbe Video gesehen? Für mich ist die Abseitsstellung im Moment der Ballabgabe (also bei Minute 0:10) ziemlich eindeutig. Wenn der SRA Abseits wahrgenommen hat war es, gerade weil es so knapp war, durchaus richtig selbiges nicht anzuzeigen, da in Anbetracht des langen Passes und der Stellung der Spieler keineswegs sicher war, ob es wirklich zu ahnden sein wird, da auch der Verteidiger den Ball zuerst hätte erreichen können; von daher erscheint es mir logisch konsequent, wenn er als Signal an den SR stehen bleibt, die Fahne aber zunächst nicht hebt. Sollte der SRA kein Abseits wahrgenommen haben, stellt sich dringend die Frage, warum er nicht weiter gelaufen ist, die Aufklärung werden wir wohl aber tatsächlich erst in der SR-Zeitung bekommen.


    Letzten Endes ist das aber egal, ich würde keinem Kollegen hier einen Vorwurf machen, wenn er bei so einer knappen Sache, gleichgültig was richtig war, eine Entscheidung trifft. Im Gegensatz zu uns kann er sich die Szene nicht mehrfach in der Wiederholung ansehen - und offenkundig kommen selbst wir als sachkundiges Publikum zu unterschiedlichen Ergebnissen.


    Was ich persönlich aber vollkommen daneben finde ist Deine Wortwahl. Selbst wenn es eine Fehlentscheidung gewesen sein sollte, die zweifellos bedeutende Folgen auf den Spielausgang hatte, rechtfertigt dies dennoch keine Forderung nach einer Entschuldigung - und schon gar nicht in dieser Schärfe. Machst Du auf dem Platz keine Fehler? Oder fehlt da nur die Wiederholung, um Dir selbige zu beweisen?


    Niemand fordert hier, dass offenkundige Fehler vertuscht oder beschönigt werden sollen. Aber gleichgültig zu welchem Ergebnis man kommt, die Situation ist so knapp, dass von einem offenkundigen Fehler nie die Rede sein kann, von daher wäre Mäßigung angesagt.


    Zum guten Schluss: Auch nach nochmaliger Betrachtung der Szene bleibe ich bei meinem Urteil einer glänzenden und richtigen Entscheidung, auch wenn sie von außen nur sehr schwer nachvollziehbar ist - aber ich räume ein, dass ich falsch liegen könnte.


    Matze: Das Problem ist, dass das Foul erst später passiert.

    Ich werde mich jetzt mal unbeliebt machen und die ganze Situation sogar als hervorragende Leistung von SR und SRA bezeichnen.


    Der spätere verhinderte Torschütze steht beim Abspiel klar und eindeutig im Abseits. Dies signalisiert der SRA m.E. durch die Unterbrechung seines Laufes, er hebt aber nicht die Fahne, da nicht klar ist, ob der Angreifer den Ball überhaupt erreicht und damit eine strafbare Abseitsstellung entstehen wird, ergo zeigt er dem SR was Sache ist, nötigt ihm aber keine Entscheidung auf. Bevor der Angreifer den Ball erreicht passiert nun aber noch ein eindeutiges Foulspiel. Eine Vorteilsanwendung scheidet aus, da der Angreifer, der den Vorteil nutzen könnte, diesen wegen seiner Abseitsstellung nicht nutzen darf, folglich ist die Entscheidung auf Freistoß vollkommen korrekt und vorbildlich - auch wenn das niemand versteht. Meinen Respekt für eine so hervorragende Leistung an die Kollegen.

    Es gibt auch einen sehr ähnlichen Referenzfall aus der Bundesliga, den wir bei einem der letzten Lehrabende hatten - :gelbe_karte: und :gelbe_karte::rote_karte: war die logische Folge.

    Die vorsätzliche Zerstörung einer Eckfahne ist aus meiner Sicht grob unsportlich, ergo kann nur :rote_karte: die Folge sein.


    Sollte ich nicht vollkommen sicher sein, dass es sich um Absicht handelt, dann lasse ich die Karten ganz stecken, eine Verwarnung jedenfalls kommt mir vor wie ein "bisschen schwanger".

    Und ich würde mit DFB-Anweisung Nr. 3 zur Regel 13 argumentieren, da sich der Verteidiger aktiv zu entfernen hat - sogar ohne meine ausdrückliche Aufforderung. Wie schnell bzw. ab wann eine Aktion als "entfernen" zu werten ist, werden wir hier nicht verbindlich beschreiben können, das hängt vom Einzelfall ab.

    Zitat von Pfeifekopp;143977

    Wir können nicht von dem Spieler erwarten, dass er wie im Flug auf 9,15 m. kommt.


    Darum geht es auch gar nicht, sogar noch nicht einmal um die Fälle wie den von almiko - das Regelwerk spricht davon, dass sich der Spieler unaufgefordert entfernen muss, sicher nicht in Fluggeschwindigkeit - über die Geschwindigkeit könnte man streiten, ist hier aber gar nicht notwendig -, aber er darf eben auch nicht einfach stehenbleiben und blockieren; rein formal ist schon das (almikos Fall ist die Steigerung) mit einer Verwarnung zu ahnden?!?

    Ein Detail bleibt für mich noch offen:


    Weiterspielen wegen Dummheit ist klar - aber müsste der Spieler, der die Blockade versucht hat, nicht in der nächsten Spielunterbrechung dennoch verwarnt werden? Immerhin verlangt das Regelwerk, dass er sich auch ohne Aufforderung durch den SR auf den vorgeschriebenen Abstand zurückziehen muss, was er nicht tut, im Gegenteil, er agiert sogar kontraproduktiv.


    Es geht mir jetzt mal um die reine Regellage, dass das auf dem Platz keiner verstünde, ist eine andere Baustelle.

    Regeltechnisch ist für den Spieler mit dem FaZ klar und eindeutig ein FaD zu verhängen, da er letzten Endes ohne Erlaubnis das Feld betreten hat. Konnte er aber - und die Umstände legen das nahe - davon ausgehen, dass seine Zeitstrafe abgelaufen ist und Du ihm zugewunken hast, bleibt das nur unter der Rubrik "Erfahrung" zu buchen.

    Zu der "ätzenden" Einstellung stehe ich. Ich will mit dem Hobby kein Geld verdienen, aber auch nicht zuzahlen, denn ich möchte nicht auch noch dafür bezahlen, mich beschimpfen zu lassen etc., was ja nun einfach immer wieder vorkommt. Ob es bei den 30 Cent angemessen ist, da muss sich jeder seine eigene Meinung bilden, wobei es ja auch primär darum geht, ob und wie dies regelkonform abgerechnet werden kann. Wenn mir ein Verein keinen frankierten Umschlag übergibt, rechne ich meist auch nur das Porto ab, obwohl der Umschlag mir auch Kosten verursacht, andererseits habe ich auch Verständnis, wenn jemand auch dies mitberechnet.


    An einer Stelle muss ich aber vehement widersprechen: Meine Ansetzung zählt! Es ist sicher kein Problem, ein Spiel auf einem anderen Platz derselben Sportanlage auszuführen, eine Verlegung auf eine andere Anlage bedarf jedoch der Einhaltung des offiziellen Weges, auf dem auch ich dann meine Information erhalte - den Gegner kann man ja auch informieren, warum nicht also auch den Schiri(-Ansetzer)?

    Viele Ansetzer erledigen ihre Ansetzungen einige Wochen im voraus, was ja im Sinne persönlicher Planung des einzelnen SR durchaus positiv ist. Von daher sind einige Wochen "Karenzzeit" durchaus nicht ungewöhnlich, zudem bekommen Neulinge auch gerne (und das finde ich gut) Spiele zugewiesen, bei denen keine Komplikationen zu erwarten sind, die Ansetzer kennen da durchaus auch "ihre" Vereine. Von daher: Einfach noch ein wenig Geduld ...

    Ich bin hier offen gestanden ambivalent - einerseits ist es natürlich toll, dass so etwas möglich ist, andererseits kann ich mich den Argumenten der Verletzungsgefahr nicht entziehen, denn ich denke jeder Schiri kommt öfter als ihm lieb ist in Situationen, wo man (fast) mit Spielern oder dem Ball kollidiert.

    Stimmt Matze - und deshalb wird für uns Schiris "ganz unten", so wir so etwas bemerken, stets der beste Weg sein, den Mangel zu reklamieren und die (zu erwartende) Nichtbeachtung im Spielbericht zu vermerken. Dass der Klassen-/Staffelleiter das wahrscheinlich ignorieren wird, braucht und soll uns nicht interessieren.

    Mir wäre das Bild (es ist Bild 3) nicht aussagefähig genug, dafür weiß ich zu gut, dass gerade bei so schlechten Wetter- und Lichtverhältnissen die Aussagekraft eines Fotos nur eingeschränkt ist, denn sonst hätte der Ball ja eine Wasserfurche ziehen müssen und andere Spieler ständen mitten in der Pfütze, was ich als unwahrscheinlich erachte.


    Natürlich lassen die Bilder erahnen, dass der Platz möglicherweise für ein ordentliches Spiel nicht mehr geeignet war, beweisen lässt sich dies aber nicht. Und ich wiederhole, dass der SR auf dem Platz an unterschiedlichen Stellen zu sehen ist, ergo das Feld und seinen Zustand demnach kannte und sich offenkundig nicht für einen Abbruch entschieden hat; sicher kann das falsch gewesen sein, dies ist per Ferndiagnose aber nicht beurteilbar.

    Ich muss sArnie hier beipflichten: Es ist nicht unsere Aufgabe zu beurteilen, ob Regeln sinnvoll sind oder nicht (für mich ist es beispielsweise widersinnig, dass ein AW-Spieler ein Tor verhindert und trotzdem nur Gelb bekommt, solange er es mit dem Fuß tut, damit aber womöglich spielentscheidend eingreift). An anderen Stellen (Robbens Unterziehhose) hat man ja auch durchgegriffen, wenn auch erst im zweiten Durchgang.


    Unsinnige Regeln - und ich will ausdrücklich nicht verhehlen, dass es sich hier um eine solche handeln könnte - gehören abgeschafft, aber bis dahin müssen wir sie umsetzen, sonst pfeift bald jeder nach eigenen Regeln. Da ein solcher Mangel aber kein Hindernis für eine Spielausführung ist, würde in einem solchen Fall die altbewährte Regelung zum Einsatz kommen, dass der Verein auf den Mangel hingewiesen und zur Abhilfe aufgefordert wird, wenn er dies nicht kann/will greift der Grundsatz "Melden befreit", ergo kommt ein Vermerk in den Spielbericht und damit interessiert es mich nicht mehr.

    Ich finde es gar nicht mal ungeschickt, denn so vermeidet Löw die direkte Aberkennung und Neuzuweisung des Kapitänsamtes und hält sich die Hintertür offen (vielleicht wird am Ende noch ein Dritter Kapitän), aber so wie Ballack momentan über den Platz stolpert, wird er das Nationaltrikot wohl ohnehin nicht mehr anziehen dürfen.