Beiträge von Manfred

    Wobei dies in den Gedanken der Regelersteller ja eigentlich gar nicht vorkommen kann, schließlich gibt es ja die technische Zone, in der sich die AW-Spieler aufhalten müssen. Aber ich stimme vollkommen zu, dass rein aus dem Gerechtigkeitsempfinden diese Regelung nicht stimmig ist. Andererseits: Wie soll man ein Tor anerkennen, welches keines war? Dann kommen die Fälle, in denen niemand so genau weiß, ob der Ball nun wirklich ins Tor gegangen wäre - auch Tor? Und wem wäre mit einem FaD für den AW-Spieler gedient? Wichtig ist, dass der Vorfall im Spielbericht gemeldet wird - und das Spiel dann am grünen Tisch entsprechend bewertet wird, auf dem Platz gäbe es nur endlose und fruchtlose Diskussionen.

    Das muss man sehr differenziert betrachten:


    Der Strafstoß war freigegeben, es kommt also sehr darauf an, ob der Ball im Spiel war. Wie Ginssuart vollkommen berechtigt anmerkt ist der Ball im Spiel, wenn er sich (nach vorne) bewegt hat, die Sonderform des nach hinten spielens lassen wir jetzt mal weg.
    Wurde der Ball bisher nur berührt, so hat er sich noch nicht zwangsläufig bewegt. In diesem Fall war der Ball noch nicht im Spiel, ergo ist die Strafstoßausführung zu unterbrechen, der FaD auszusprechen und der Strafstoß zu wiederholen (auch wenn der Ball danach sicher noch geflogen ist, dann ist es aber egal ob Tor oder nicht). Die Anwendung der besonderen Regelungen des Strafstoßes (Wirkung abwarten und idF bzw. Wiederholung) kommt hier m.E. nicht in Betracht, da ja nicht gegen die Regeln zur Strafstoßausführung verstoßen wurde (der Schütze hat nicht unerlaubt getäuscht, der TW nicht vorzeitig die Linie verlassen und kein Spieler ist verfrüht in Strafraum oder Teilkreis eingedrungen).


    Hatte sich der Ball hingegen schon bewegt, so war er im Spiel und es gibt keinen Grund als anders als gewöhnlich zu verfahren, d.h. direkter Freistoß und FaD, die besonderen Regeln für den Strafstoß sind hier nicht mehr anwendbar, da "abgelaufen" (mit Ausnahme der unerlaubten Doppelberührung durch den Schützen).


    Quelle: Regeln 14 und 12.



    Tante Edit meint:
    Warum begründe ich das eigentlich so ausführlich? Damit andere die Kurzform schneller schreiben :( Aber im Kern sind wir uns ja alle einig, der Protest hat m.E. keine Chance auf Erfolg.

    Tja, Regeln haben es manchmal in sich und gerade im Hinblick auf Klarheit - besonders vor dem Hintergrund, dass sich relativ viele SR-Neulinge hier im Forum aufhalten - ist es eben wichtig, dass nicht nur klar ist, was gemeint ist, sondern dies auch so geschrieben steht. Und wer nicht mit Kritik klar kommt - zumal mit berechtigter - sollte zunächst sich selber prüfen, bevor gegen Dritte ausgekeilt wird ...


    Aber insgesamt erschiene es mir sinvoll, wenn wir, nachdem die Sache nun geklärt ist, zum Thema zurück kämen.

    Um die Frage zu beantworten: Ich habe für den 21. eine Ansetzung und weiß, dass auch am 14. gespielt wird. Allerdings weiß ich auch, dass trotzdem in Hessen bestimmte Dinge an diesen beiden Tagen verboten sind. Ob so etwas (noch) zeitgemäß, angemessen und/oder verhältnismäßig ist, wäre eine andere Diskussion, die wir hier aber nicht führen sollten.

    Den SR-Ball gibt es aber erst im Frühjahr, wenn Tauwetter eingesetzt hat, das Spiel wird solange unterbrochen ...


    Meine Güte, geht es nicht ohne :ironie: -Smiley? Pfeifekopp hat ganz klar darauf verwiesen, dass wir eine mehr als theoretische Diskussion führen; auch wenn ich nicht leugnen kann, dass theoretische Diskussionen manchmal sehr interessant sind. ;)

    Moment, das ist eine andere Situation, da dabei 2 Spieler beteiligt sind.


    Mal zurück zum "doppelten" Handspiel:
    Der Ball ist weiterhin nicht im Tor, was der größtmögliche Vorteil wäre, ergo bleibt es beim Strafstoß. Da der Ball aber nicht regelkonform gespielt wurde, kann dies nicht, es sei denn es wäre vorteilhaft, dazu führen, dass damit die Voraussetzungen für eine Torerzielung gegeben wären, da dies eine Vorteilsauslegung wäre, die so nicht im Sinne der Regeln sein kann. Was würde das denn bedeuten: Der SR lässt das erste Handspiel im Sinne des Vorteils zunächst nicht geahndet, womit der Ball berührt und ein Tor möglich wäre. Kurz darauf - auf jeden Fall innerhalb der Zeitspanne, die der SR abwarten kann um zu sehen, ob ein Vorteil eintritt - geschieht nun das zweite Handspiel. Damit ist der Vorteil nicht eingetreten und es wäre ein herrlicher Streit, ob da schon eine neue Spielsituation vorlag, was ich wegen des kurzen zeitlichen Abstandes und in Anbetracht des Umstandes, dass kein anderer Spieler beteiligt und der Weg, den der Ball zurückgelegt hatte, extrem kurz war, verneinen würde. Außerdem wäre das für mich eine Überdehnung der Vorteilsbestimmung, deren Zweck ist, der "geschädigten" Mannschaft einen Vorteil zu verschaffen, implizit aber meint, eine klare Torchance ausnutzen oder zumindest einen guten Angriff starten zu können. Sinn der Vorteilsbestimmung ist daher zweifelsfrei, sofort einen Vorteil zu haben - und eine persönliche Strafe kann nie einen sofortigen Vorteil erzeugen.


    Daher: Vorteil nicht eingetreten, ergo wird das erste Handspiel mit Strafstoß und Verwarnung geahndet, das zweite Handspiel bleibt unbeachtlich.

    Das Problem ist nur, dass eine Hand vor dem Gesicht keine natürliche Handhaltung ist und die Hand auch klar zum Ball ging, damit gilt es als absichtlich - gefühlt gebe ich Dir recht, der reine Regeltext verlangt etwas anderes ... :confused:

    Wenn jemand mit der Hand sein Gesicht schützt, so ist es eigentlich unmöglich, dass der Ball sonst in Richtung Tor fliegt, eher bekäme der Spieler den Ball wohl in die Fre... :confused:


    Daher kann es sich keinesfalls um eine klare Torchance handeln, zumal nicht mal klar ist, ob der Torwart den Ball wohl bekommen hätte oder nicht. Selbst an einem aussichtsreichen Angriff hätte ich Zweifel, schließlich wäre der Ball so oder so in der Mauer verendet. Und eine Unsportlichkeit vermag ich in diesem Reflex ebenfalls nicht zu erkennen.


    Fazit: Strafstoß und keine persönliche Strafe (der Spieler dürfte gestraft genug sein)

    Um es mal anders aufzurollen:


    Gute Laune und Lernbereitschaft sind Grundvoraussetzungen.


    Verpflegung hat noch nie geschadet, es kann nicht unbedingt davon ausgegangen werden, dass dies vor Ort erworben werden kann.


    Block und Stift sind ebenfalls Grundausstattung, wie und worauf willst Du sonst Notizen machen? Und spätestens bei der Prüfung wirst Du einen Stift brauchen.


    Beinhaltet der Lehrgang auch einen sportlichen Nachweis? Dann wäre Sportausrüstung (Schuhe und Trainingsanzug) sehr hilfreich!

    Um es mal ein wenig zu strukturieren:


    Strafstoß ist klar und unstrittig.


    Die persönliche Strafe kann nur die Verwarnung sein, da ein FaD ausscheidet, da eben kein Tor verhindert wurde und das Spiel sonst mit Abstoß fortzusetzen gewesen wäre. Die Verwarnung ist dennoch auszusprechen, da das klar absichtliche Handspiel in unsportlicher Absicht erfolgte, schließlich wollte der Spieler ein Tor verhindern - der Umstand, dass dies gar nicht möglich war, wirkt sich zu seinen Gunsten aus, in dem er statt des eigentlich fälligen FaD eben nur verwarnt wird.


    Hätte ein Spieler - egal wer, auch der Handspieler selber - den Ball vor dem Handspiel in irgendeiner Art und Weise berührt, die nicht ausdrücklich verboten ist, wäre es eine Torverhinderung mit klarem FaD gewesen.

    Da ist Fingerspitzengefühl gefragt ... - nein, nicht was Ihr schon wieder denkt -


    In Hessen bleiben die Pässe während des Spieles beim Schiri. Ich habe mir angewöhnt, die Pässe an die Gäste möglichst unmittelbar nach dem Spielende zurückzugeben, damit die nicht auf mich warten müssen (und oft sind die erstaunlich schnell fertig). Üblicherweise klopfe ich zwar kurz an, warte aber nicht wirklich mit der Öffnung der Tür. Letzten Samstag hatte ich aber Kreisoberliga Frauen - und da habe ich wirklich geklopft und gewartet, von innen kam die Frage nach dem wer und warum, die Tür wurde einen Spalt geöffnet, ich gab die Pässe durch und gut war die Sache.


    Zum konkreten Vorfall fehlen Hintergrundinformationen, so dass die Einwertung schwierig ist.

    Zitat von NesteaSüchtiger;148661

    Ausgewechselte Spieler unterliegen soweit ich weiß nur der Strafgewalt des Schiedsrichters, wenn sie noch ihre Ausrüstung tragen. Wenn sie als Zivil auf der Bank platz nehmen - Bitteschön. Aber diese mit der roten Karte des Platzes verweisen darfst du nicht. Wenn sie deinen Assistenten beleidigen müssen sie halt das Gelände verlassen (Nicht vergessen: Niemals selbst erledigen, immer über den Spielführer erledigen lassen!).


    Moment: Solange ein ausgewechselter Spieler auf der Bank sitzt, kann er tragen was er will, er bleibt ausgewechselter Spieler, ergo kann er auch noch mit einer persönlichen Strafe belegt werden (unter den üblichen Voraussetzungen, d.h. SR ist noch auf dem Platz etc.). Kritisch ist aus meiner Sicht der Bereich, wenn er sich wie ein Zuschauer verhält, d.h. hinter der Barriere steht. Formal bleibt er damit auch ausgewechselter Spieler und unter der Strafgewalt des Schiedsrichters, andererseits erschiene mir hier die Aussprache einer persönlichen Strafe durch Karte nicht angebracht. Für diesen Fall wäre es m.E. die eleganteste Lösung, wenn die Strafe dem Spielführer bekanntgegeben wird - damit ist sie wirksam ausgesprochen, ein sehr unverständliches Prozedere aber vermieden.

    Moderatorenhinweis


    Es handelte sich um ein Freundschaftsspiel, welches wohl nicht angemeldet war, das Spiel fand also tatsächlich statt.



    Rollenwechsel:
    An dieser Stelle daher noch einmal die nachdrückliche Warnung an alle - vor allem die unerfahrenen - Schiris, sich nicht von Vereinen zur Leitung solcher Spiele bequatschen zu lassen. Wozu das führen kann beschreibt dieses Thema beispielhaft. Die Probleme, die auf den Kollegen jetzt noch zukommen werden - so oder so, denn wenn er die Feldverweise nicht meldet und dies wird bekannt, wovon mit Sicherheit auszugehen ist, hat er Ärger, meldet er, wird das Spiel bekannt und es gibt ebenfalls Ärger - sollte man sich ersparen.

    Einen ganz anderen Tipp hätte ich da auf Lager:


    Achte darauf, wie ein Spieler fällt! Markiert er eine Schwalbe, so wird er fast immer so fallen, dass er sich nicht ernsthaft verletzen kann, weil er die Bewegung kontrolliert. Wird er hingegen wirklich so gefoult, dass er stürzt, fällt die Landung meist wesentlich unsanfter aus. Trefferquote > 90 %.

    Auf die Gefahr hin Haare zu spalten:


    Ein Verteidiger ist nicht verpflichtet, seine Position zu behalten, er darf sich sogar dem Ball nähern - allerdings muss er den vorgeschriebenen Abstand von 9,15 Meter solange einhalten, bis der Ball im Spiel ist und dabei ist es zunächst einmal völlig gleichgültig, wie lange der Ausführende braucht, bis er den Ball ins Spiel bringt. Es gibt immer wieder Spieler, die weiter als 9,15 Meter entfernt stehen!


    Kommt ein Verteidiger dem Ball vor der Ausführung näher als 9,15 Metern und berührt er den Ball, so ist - selbstverständlich unter Beachtung der Vorteilsbestimmung - der Freistoß zu wiederholen und der Ballberührer zu verwarnen. Bewegt sich der Spieler aber erst nachdem der Ball im Spiel war, ist es völlig gleichgültig, in welchem Abstand er den Ball berührt.