Beiträge von Manfred

    Zitat von Falko;153901

    "Playboy für alte Leute" (Apotheken-Umschau).


    Aber Falko, das ist die "Rentner-Bravo" - und den Tipp hast Du bestimmt nicht von mir, aber ich habe da einen Verdacht ...´


    Wirklich überraschend ist eigentlich nur, dass hier eine Mischung aus "im Zweifel für den Angeklagten" und der Vorteilsbestimmung zur Anwendung kommt, was sich nicht so einfach erschließt, aber dennoch logisch ist. Die Ergebnisse wurden aber schon genannt.

    BRiT hat es fast richtig, im Regeltest hätte er aber bei Frage 1 die Spielfortsetzung und die persönliche Strafe vergessen.


    Hat der Spieler (wir reden jetzt nur über Fall 1) sich abgemeldet, so ist das Spiel zu unterbrechen und wegen Abseitsstellung mit idF für Verteidiger fortzusetzen. Hat er, wovon auszugehen ist, sich aber nicht abgemeldet, so gilt Tor und Anstoß sowie :gelbe_karte: für den behandelten Spieler.

    Ich wiederspreche ungern, denke aber, dass muss man etwas näher differenzieren:


    Beim neutralen SRA ist die Sache eindeutig, der ist immer Luft. Handelt es sich aber um einen nicht-neutralen SRA, so ist er immer dann Luft, wenn der Ballkontakt unbeabsichtigt erfolgt. "Bemüht" sich der nicht-neutrale SRA aber um den Ballkontakt, so ist das für mich das Einwirken eines Funktionärs der Mannschaft, die ihn nominiert hat - mit den entsprechenden Konsequenzen.

    Die beste pragmatische Entscheidung ist aber doch sicher, wenn ich dem Spieler, der den Einwurf nicht schafft, nahelege, den Einwurf nicht selber auszuführen (lass doch lieber einen Anderen werfen, sonst kriegen wir ein echtes Problem). Da der Spieler dann fürchtet, dass er die Ampel sehen könnte, befolgt er den "Tipp" sicher sehr gerne - und alleine durch die Bewegung, die damit ins Spiel kommt, löst sich der "Knoten" meist auf.

    Situation:


    Spieler steht bereit zum Einwurf und findet aber keine Anspielstation. Der SR fordert den Spieler auf, den Einwurf auszuführen, was aber in Anbetracht der unveränderten Situation nicht erfolgt. Darauf unterbindet der SR die Ausführung, verwarnt den Spieler und gibt den Ball per Pfiff wieder frei. Dennoch ändert sich nichts, weil der zum Einwurf bereitstehende keine Anspielstation findet.


    Handelt es sich hier jetzt um ein identisches Vergehen, schließlich ist es noch immer derselbe Einwurf oder kann die Ampelkarte verhängt werden?

    Sagen wir es mal so:


    Es gibt einige Jugendliche, denen ich das durchaus zutraue und die mir auch den Eindruck machen, nachweisen kann ich das natürlich nicht. Zumindest ist vor allem das konditionelle Gefälle zwischen manchen Spieler extrem auffällig, kann aber - gerade bei Jugendlichen - auch andere Gründe haben.


    Ebenso gibt es Trainer, denen ich zutraue, so etwas zumindest "zu übersehen", solange ihr Spieler dann besser spielt.


    Einen systematischen Einsatz von leistungsfördernden Mitteln will ich mir nicht vorstellen, kann es aber leider auch nicht wirklich ausschließen.

    Zitat von Timey;153565

    Ein entsprechendes Regelzitat kann ich aber leider nicht anführen. Ich such noch in den Jugendbestimmungen rum.



    Dann such mal schön ... :p § 40 der Jugendordnung (Hessen) regelt das, geht aber offenkundig implizit davon aus, dass der Spieler auch zum Zeitpunkt des Vergehens aktiv am Spiel teilnimmt; dies ist hier nicht der Fall, damit fällt der FaZ weg. Es bleibt aber die spannende Frage offen, ob hier dann nicht - die eigentlich im Jugendbereich nicht vorgesehene - Ampelkarte auflebt?!? :confused:

    Ein überaus schwieriges Thema, bei dem es wohl tatsächlich auch ein wenig auf Fingerspitzengefühl ankommt ...


    Rein regeltechnisch hat ohne Zustimmung des SR während des Spieles, d.h. von Anpfiff bis Abpfiff, ergo formal sogar in der Halbzeitpause, weder ein AW-Spieler noch ein Trainer das Recht, den Platz zu betreten; wenn ein Spieler trotzdem den Platz betritt, so ist er zu verwarnen.


    Das die strikte Umsetzung dieser Bestimmung während der Halbzeitpause Humbug ist, darüber brauchen wir nicht zu reden. Hier ist der Geist der Regel gefragt, die einfach Störungen während des "echten" Spieles verhindern soll.


    Solange tatsächlich gespielt wird, dürfen bekanntlich nur auf Wunsch eines verletzten Spielers mit Zustimmung des SR bzw. wenn der SR einen Spieler für ernsthaft verletzt hält auch aus alleinigem Antrieb des SR Betreuer zur Behandlung auf das Spielfeld gerufen werden.


    Allerdings steht dem SR das Recht zu, auch weiteren Personen den Zutritt zum Spielfeld zu erlauben. So ist es m.E. durchaus im Sinne einer zügigen Spielfortsetzung, die ja bekanntlich ohne Torwart nicht zulässig ist, wenn ein eventuell zum Einsatz benötigter Ersatz-TW frühzeitig informiert ist, da der sich eventuell ja noch umziehen muss bzw. ein wenig aufwärmen möchte. Die Kernfrage, die wir hier aber nicht abschließend beantworten werden können, bleibt daher, ob der TW mit (ggf. impliziter) Zustimmung des SR den Platz betreten hat. Da der SR wohl keine Verwarnung ausgesprochen hat, sollten wir das hier unterstellen, mithin wäre die Aktion zulässig gewesen.

    Moderatorenhinweis


    Bevor jetzt noch alle möglichen Käsesorten genannt werden (nachher kommt auch noch Wurst dazu :p ), möchte ich doch alle Diskussionsteilnehmer an eine gemäßigte Wortwahl erinnern. Inhaltlich kann man zweifelsohne unterschiedlicher Auffassung sein, das ist aber kein Grund verbal unnötig Schärfe in das Thema zu tragen.

    Irrtum BRiT, er will ja nicht erst in Ballbesitz kommen, er hat den Ball bereits. Aber letzten Endes lenkt das vom eigentlichen Problem ab, wie, vorausgesetzt die Regeländerung würde umgesetzt werden, sich die Situation außerhalb des Strafraumes darstellen würde - und da sehe ich durchaus die Gefahr einer Dialektik.


    Oder vielleicht werden künftig mehr Fouls in den Strafraum verlegt (statt bisher nach außen), erspart man sich so die Rote Karte ... :rolleyes:

    Zitat von machee;153350

    Nur weil etwas in einem Forum steht, ist offiziell gar nichts geklärt und die "alte" Regelung gilt weiter.


    Jein. Richtig ist, dass dieses Forum natürlich keine verbindliche Quelle ist. Falsch ist aber, dass die alte Regelung weiterhin gilt. Der richtige Weg wäre, im eigenen Kreis nachzufragen, was denn nun anzuwenden ist, wobei durchaus auf die im Forum zitierte Aussage verwiesen werden kann/darf/sollte.

    Nach nöchmaligem Überdenken bleibt für mich vor allem eine Frage offen:


    Der Vorschlag geht davon aus, dass die Regelübertretung, welche die klare Torchance vernichtet, im Strafraum passiert und zum Strafstoß führt, der die Torchance quasi wieder herstellt.


    Was aber jetzt, wenn eine klare Torchance knapp außerhalb des Strafraumes durch eine Regelübertretung zunichte gemacht wird, die kein grobes Foulspiel darstellt (beispielsweise langsamerer Verteidiger kann nur noch das Trikot halten)? Ein Strafstoß kann nicht die Folge sein, da außerhalb des Strafraumes. Das reine Vergehen an sich rechtfertigt kaum eine Verwarnung (es heißt im Regelbuch ja ausdrücklich, dass für das reine Halten keine Verwarnung auszusprechen ist) - soll es hier dann neben dem Freistoß, der die verlorene Torchance nicht kompensiert, doch der FaD weiterhin ausgesprochen werden? Oder für ein Vergehen außerhalb des Strafraumes ein Strafstoß verhängt werden?


    Der Teufel steckt bekanntlich im Detail, aber auch dies muss geklärt werden - und würde bei einer Umsetzung wohl nur wieder zu einer weiteren Verkomplizierung des Regelwerkes führen.

    Es wird vielleicht doch mehr Fouls im Strafraum geben, schließlich fällt die Gefahr weg, neben dem Strafstoß auch noch den Rauswurf zu provozieren. Zusätzlich hat vielleicht mancher Kollege jetzt den Mut, auf den Punkt zu zeigen, wenn er nicht zusätzlich noch den roten Karton ziehen muss.


    Insgesamt ist mir aber im Detail noch einiges unklar:


    Was passiert, wenn die Notbremse gleichzeitig ein grobes Foul ist? Überwiegt dann die Notbremse oder bleibt es beim groben Foul und damit bei :rote_karte:, auch wenn es zusätzlich einen Strafstoß gibt? Ich befürchte, da gibt es neue Baustellen in der Abgrenzung, die heute definitiv so nicht bestehen (zumindest nicht im Strafraum). Ebenso fließend kann die Grenze zur Tätlichkeit sein ... Und was, wenn ein Angreifer bei der Notbremse verletzt wird? Die Torchance durch den Strafstoß wäre wieder da, der Angreifer muss aber evtl. ausscheiden und seine Mannschaft ggf. sogar in Unterzahl spielen.


    Logo, der Spieler, der in TW-Manier heute auf der Linie mit der Hand rettet muss bisher gehen, zudem gibt es noch einen Strafstoß - das hatte schon den Anflug einer Doppelbestrafung. Andererseits kann man einen Strafstoß aber auch versemmeln, so dass es nicht zwangsläufig zu einer Doppelbestrafung kommt.


    Für mein Gefühl handelt es sich um eine nicht wirklich ausgereifte Überlegung, die zudem eine ganze Reihe Folgeprobleme generieren kann/wird. Hier muss im Detail noch nachgearbeitet werden, eventuell wäre es auch ein Einfallstor für die Wiedereinführung der Zeitstrafe oder die Einführung einer direkten Gelb-Roten Karte (wirkt zwar sofort im Spiel, bleibt aber ohne weitere Nachwirkung), alternativ auch ein Wegfall . Natürlich blieben die Abgrenzungsprobleme bestehen, aber ich fände es eine Überlegung wert.

    Wo die Ironie ist? Na, das ist doch ganz eindeutig:

    Zitat

    Alte Leute müssen so oft auf die Toilette beim autofahren

    :p


    Falko:
    Wir sprechen uns noch Du alter Langhaardackel ... :p Wer mit den großen Hunden pinkeln will, muss auch das Bein heben können - schon eine merkwürdige Verbindung mit der Toilette. :D Allerdings muss ich Dir mitteilen, dass Deine Bewerbung keine Aussicht auf Erfolg haben wird: Da Herr Blatter nun mal deutlich älter ist als ich und die Weltmeisterschaften bis 2022 bekanntlich vergeben sind, wird er die nächste Vergabeentscheidung vermutlich von anderer Warte aus betrachten können/dürfen/müssen ...

    Zitat von redrefer;153160

    Die deutsche Ansicht ist ja nur eine Interpretation, die damit aber eindeutig falsch abgeleitet erscheint!


    Womit Du durchaus richtig liegen wirst - dummerweise müssen wir deutschen Schiris dies aber dennoch so lange machen, bis wir offiziell eine andere Weisung bekommen ... :rolleyes:

    War da nicht mal was mit "Fair ist mehr"?


    Aber zurück zum eigentlichen Vorfall:
    SR als Spieler verhalten sich leider auch manchmal eben nur wie Spieler. Und wer sich da nicht zurückhalten kann, bekommt eben neben der Spielstrafe auch noch Maßnahmen zu spüren, die sein SR-Dasein betreffen.


    Nach meiner Erfahrung ist aber etwas auffällig: Die SR, die "höher" pfeifen oder "mehr" wollen halten, sich meist auch auf dem Spielfeld mehr zurück.