Gelbe Karte und anschließend rote Karte für eine Aktion?

Sieht zwar sehr unglücklich aus, Regeltechnisch aber machbar.
Solange das Spiel nicht fortgesetzt wurde, kann der SR seine Entscheidung revidieren.

Soweit ich weiß ist der Grad der Verletzung (bzw eine Verletzung überhaupt) kein Grund für eine härtere Strafe! Bestraft wird ja lediglich das Foulspiel. Daher kommt es mir doch etwas spanisch vor, dass der SR später auf ROT entschieden hat.

Allerdings ist es wirklich möglich.

Solange das Spiel nicht fortgesetzt ist, kann ich jede Entscheidung ändern, ausser nach einer Karte, da kann ich kein ziehen.
Ob das Sinn macht, ist eine andere Geschichte, dass gilt für beide Antworten.:p

Wieso kann ich (regeltechnisch) eine g/r Karte nicht in eine glatt Rote tauschen? Ist ja im Grunde nichts anderes als von gelb auf Rot umzusteigen!?!

Soweit sehe ich auch alles genauso. Unglücklich und nicht der Lehrmeinung entsprechend, da die persönliche Strafe nicht an der Verletzung des Spielers abhängig gemacht werden darf, aber regeltechnisch spricht nichts dagegen.

Zitat von kanarien3;133002

ausser nach einer Karte, da kann ich kein ziehen.

Nur zu dem Punkt bin ich nicht ganz einer Meinung: Wenn der SR feststellt, dass er sich in der härter geirrt hat (SRA kommt aufs Spielfeld und sagt ihm das es dunkelrot und nicht gelb war), dann kann er aus meiner Sicht die G/R zurücknehmen und nur rot zeigen. Die Regelfrage auf die du dich beziehst, zielt darauf ab, dass der Spieler ein 2. vergehen (Beleidigung) begeht, nachdem er schon Gelb/Rot gesehen hat.

Wenn du nur aus Zuschauer anwesend warst, kann man davon ausgehen, dass eine größere Distanz zwischen dir und dem Tatort gelegen hat. Evtl. sind ja auch noch in der Spielunterbrechung ein paar unschöne Worte gefallen. Dann gab es für das Foulspiel und für die spätere Beleidigung...
Wie gesagt alles reine Spekulation.
Das man als SR eine Entscheidung aufgrund der schwere eines Fouls später revidiert, da man erst dann erkennen konnte, dass ernsthafte Verletzungen davongetragen wurden, finde ich sehr schlecht.
Als SR hat man nur eine Chance eine Szene zu bewerten und so muss man auch entscheiden. Regeltechnisch gibt es keine Chance an der Änderung der persönlichen Strafe zu zweifeln.

Sieh es mal so: Es ist durchaus möglich, dass der Schiedsrichter zunächst nur ein gelb-würdiges Vergehen gesehen hat. Nachdem er den Spieler aber sah (und dort vielleicht Stollenabdrücke oder was weiß ich was vorfand), kam er zu dem Schluss, dass er sich getäuscht hatte und ein grobes Foul vorlag, wofür es nun einmal gibt - allerdings hätte er dann die Verwarnung vorher zurücknehmen müssen. Warum er die Verwarnung dennoch in den Spielbericht eingetragen hat - keine Ahnung, vielleicht kommen da erläuternde Worte in einem Sonderbericht ... An dieser Stelle können wir aber nicht mehr tun als festzustellen, dass die Vorgehensweise grundsätzlich möglich war, für mehr reichen die Details nicht - und mehr sollten wir auch nicht beurteilen, weil es sich um ein potenziell schwebendes Verfahren handelt, schließlich wird der FaD wohl eine Sperre nach sich ziehen.

Zitat von Ginssuart;132999

Soweit ich weiß ist der Grad der Verletzung (bzw eine Verletzung überhaupt) kein Grund für eine härtere Strafe!

Zitat von flitzpiepe;133008

Unglücklich und nicht der Lehrmeinung entsprechend, da die persönliche Strafe nicht an der Verletzung des Spielers abhängig gemacht werden darf

Zunächst einmal bitte ich um eine Quellenangabe für diese Lehrmeinung. Unabhänging von der Quelle sehe ich in dieser Lehrmeinung durchaus einen Widerspruch zu den FIFA-Anweisungen zu Regel 12. Dort heißt es u.a.: "Gefährdet ein Spieler in einem Zweikampf die Gesundheit seines Gegners, ist dies als grobes Foul zu ahnden." Dies bedeutet einerseits, dass die Gesundheitsgefährdung ggf. für reicht, selbst wenn der Gegner unverletzt bleibt. Eine schwere Gesundheitsschädigung, wie z.B. ein Beinbruch, ist zwar kein zwingender Beweis, aber durchaus ein starkes Indiz für ein gesundheitsgefährdendes und somit grobes Foul. Vor diesem Hintergrund kann ich nicht ganz nachvollziehen, was dagegen sprechen sollte, sich als SR nicht nur aus Fürsorge für den gefoulten/verletzten Spieler, sondern auch zur Abwägung der persönlichen Strafe - natürlich bevor man sie ausspricht - zuerst einen Eindruck von der Verletzung des Spielers zu verschaffen. Das ist als medizinischer Laie selbstverständlich nicht immer möglich, aber ein Beinbruch oder eine stark blutende Wunde sprechen doch eine deutliche Sprache.
Da sich ein Spieler durch unglückliche Umstände auch bei einem eher harmlosen Foul verletzen kann, darf man die persönliche Strafe nicht nur nach den Verletzungsfolgen bemessen, aber m.E. spricht nichts dagegen, sowohl die Herangehensweise (Bewegungsablauf, Geschwindigkeit usw.) des Foulspielenden als auch die Folgen für den Gefoulten bei der Strafzumessung zu berücksichtigen.

Die zitierte Stelle von dir heißt aber: "gefährdet er die Gesundheit" und nicht "schädigt er die Gesundheit". Im Regelheft steht nirgendswo, dass die tatsächlich davongetragende Verletzung berücksichtigt werden darf oder kann.

Ich gebe dir aber in soweit recht, dass ich in den meisten Fällen bei einem heftigen Foulspiel, wo ich denke, dass der Spieler sich verletzt hat, eh als erstes zum Spieler laufe (wenn der andere nicht gerade gelyncht wird) und schaue ob er Behandlung braucht. Wenn ich da einen offenen Schienbeinbruch sehe, wird mich das in meiner Entscheidung mit Sicherheit beeinflussen.

Sehe ich auch so.
Wenn ein Spieler dermaßen verletzt ist, dass er bereit ist für die letzte Ölung
warte ich mit der persönlichen Strafe erst mal ab.
Die Aussprache der angemessenen persönlichen Strafe kann noch später erfolgen,
nachdem man auch den obligatorischen Gesprächskreis gesprengt hat :D;)

Kann es sein das du doch Argumente für die Rechtsausschusssitzung sammelst?

Ich wiederhole nochmal: Es gibt keine Anweisung, die Verletzung des Spielers für die persönliche Strafe zu berücksichtigen. Es ist dem Schiedsrichter aber erlaubt, innerhalb der Spielunterbrechung die persönliche Strafe zurückzunehmen oder zu ändern, sofern es die selbe Aktion betrifft. Wenn ihm das Anschauen der Verletzung dabei geholfen hat, das Vergehen in einen Kontext zu bringen, dann ist das in Ordnung. Erfahrene Schiedsrichter hätten in diesem Fall sich wohl erst um den Spieler gekümmert (Behandlung reinholen) und dann die persönliche Strafe ausgesprochen.

Deswegen nochmal: Regeltechnisch vollkommen korrekt, es schaut lediglich unglücklich aus.

MODERATORENHINWEIS

Da wir hier alle Fakten auf dem Tisch haben, schließe ich das Thema.
Sollte jemand noch neues dazu beitragen können und wollen, eine PN an einen MOD
genügt.