Studie: Größere Fußballer werdem öfter für Foulspiel bestraft

  • Geht es nach den deutsche Wissenschaftler an der Rotterdamer Erasmus-Universitä, so werden größere Fußballer wie Kevin Kuranyi häufiger für Foulspiele bestraft als die kleinen Fußballer, wie Philipp Lahm.


    Die Wissenschaftler haben mehr als 120.000 Foulentscheidungen ausgewertet und dabei die Körpergrößen der Fußballer verglichen. Das Fazit: Größere Fußball-Spieler werden bei unübersichtlichen Foul-Situationen häufiger die Schuld gegeben, als bei den kleineren Fußball-Spielern. Die detaillierten Ergebnisse werden in der Februarausgabe des «Journal of Sport & Exercise Psychology» veröffentlicht. (dpa)

  • Dafür brauch ich keine Studie, das ist halt so!
    Kleinere Spieler sind halt meistens flink und dadurch bekommen sie halt mehr Fouls!
    Raus geschmissenes Geld aber ich habe auch gerade gehört das 1550 Studien über das Grabtuch von Turin gemacht werden!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Für mich keine Sensation, auch ich habe mich schon nach einigen Situationen gefragt "Hättest du das genauso gepfiffen, wenn die Größenverhältnisse anders gewesen wären?" und muss da schon teilweise bewusst drauf achten.
    Dass das auch weiter oben so ist, wundert mich nicht. Zudem ist übertriebener Körpereinsatz bei kleineren Spielern schnell mal ein Fall für die Vorteilsauslegung. Wenn das ein Großer macht, sieht es da anders aus. Ob das in die Studie eingeflossen ist, kann man nicht wirklich voraussetzen.


    EDIT: Natürlich hat auch tillongi mit seinem Ansatz absolut recht!

  • Dazu fällt mir spontan Carsten Jancker in seiner Zeit beim FCK ein: Der konnte machen, was er wollte, (fast) jeder Zweikampf wurde gegen ihn gepfiffen. :p

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Kann mich den bisher geäußerten Meinungen nichts anschließen: Auch aus Rotterdam nichts Neues. Die Erfahrung macht jeder Schiedsrichter schon bei den ersten Jugendspielen, wenn die Kleinen es mit den Altersgenossen zu tun bekommen, die in der körperlichen Entwicklung schon fortgeschritten sind (korrekt Linus ;)).


    Aber immerhin sind auf diese Weise wieder ein paar sportwissenschaftliche Arbeitsplätze vor dem Rotstift gerettet worden! :ironie: Wenn wir jetzt noch die Torschützen der Bundesliga nach ihren Lieblingsgetränken befragen, können wir vielleicht feststellen, dass Weißbiertrinker die höchste Trefferquote haben. :weizen:


    Interessant ist aber ein anderer Gedanke aus dem zitierten Artikel:

    Zitat

    «Dieser Ratschlag ist selbstverständlich nur scherzhaft gemeint, aber wenn ich Nationaltrainer Jogi Löw wäre, würde ich mir vielleicht überlegen, möglichst viele kleine Spieler zu Zweikämpfen in den Strafraum des Gegners zu schicken.»


    Könnten nicht die D-Jugend-Trainer unter uns beim DFB vorstellig werden, ob nicht eine Auswahl ihrer Teams als Nationalmannschaft nach Südafrika fahren soll?

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • für mich ist das auch nicht groß erstaunlich..
    Zum einen sind die "Kleinen" flinker und beweglicher und somit oft einen Schritt schneller, sodass sie eher gefoult werden als selbst foulen.
    Außerdem entscheidet man auch nach den optischen Kräfteverhältnissen und lässt wenn beispielsweise ein "Kleiner" einen "Großen" foult und dieser auf seltsame Weise zu Boden fällt weiterspielen, weil man ggf. denkt, dass es eher eine Schwalbe war; auf der andere Seite greift man bei einem Zweikampf, wenn Groß und Klein aufeinandertreffen und Klein fällt, eher zur Pfeife.


    Letztendlich muss man aber auch überlegen auf welchen Positionen diese Spieler spielen: Die Großen sind oft Verteidiger, die Kleinen eher weiter vorn im Kreativbereich. und es ist denk ich selbstverständlich, dass hinten mehr gefoult wird als im Angriff durch Stürmerfouls..
    Wobei das Kurani-Lahm-Beispiel dem dann natürlich widerspricht :P

    Ich grüße meine Mutter, meinen Vater und ganz besonders meine Eltern!

  • ...und dann war da noch der Statistiker, der in einem Bach ertrank, der im Durchschnitt nur 10 cm hoch war. ;)

  • Jetzt weiß ich auch, warum Udo immer ungeschoren davon kommt ! :ironie:


    Sorry, aber der musste sein ! *Insider*


    :totlach:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ich habe das leider auch als Trainer in meiner Vor-SR-Zeit erlebt.
    Gab's nur eines: taktisch umstellen und schon pfiff der Schiedsrichter anders.
    Trotz alledem ist so eine Studie auch ne Gelgenheit seine eigenen Urteile mal zu überprüfen.

  • Steht in der Studie auch was über "stabil gebaute Fußballer"?


    Jetzt kann ich mir dann vielleicht mal einige meiner Platzverweise erklären....:D

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • In dem Zusammenhang muss ich an ein Spiel denken, wo ein ca. 165 cm kleiner und max. 60 Kg leichter Flügelflitzer immer wieder in den Zweikampf mi einem ca. 190 cm großen und min 85 Kg schweren Rechtsverteidiger musste.
    Ergebnis: imm wenn der große krrekt rempelte, flog der Kleine hin und beschwerte sich bei mir. Nach der gefühlten 100. Beschwerde habe ich ihm gesagt, dass ich seinen Gegenspieler nicht dafür bestrafen werde, dass er im Vergleich zu ihm nur eine halbe Portion ist. Daraufhin ist er zu seinem Trainer und ist auf die andere Seite gewechselt :D

  • Ich halte das für eine evolutionäre Binsenweisheit: Wir assoziieren nun einmal groß mit stark und kleiner mit schwach - und eben dies verbunden mit der gesellschaftlichen Vorgabe, dass Schwache eher des Schutzes bedürfen, führt eben zu dem Ergebnis. Ähnlich ist es mit dem Kräftigen und dem Schmächtigen - der natürlichen Logik folgend wird der kräftige Spieler eher zurück gepfiffen. Andererseits besagt die Regel ja aber auch, dass es um unverhältnismäßigen Körpereinsatz geht, so dass hier m.E. tatsächlich eine gewisse Rücksichtnahme gefordert ist - wenn allerdings der (vermeintlich) Schwächere seinerseits die Verhältnismäßigkeit vermissen lässt und so in den Zweikampf geht, dass er dabei regelmäßig die Fressbrettbremse benutzen muss, so ist das eindeutig sein Pech, im Gegenteil, im Extremfall gibt es sogar Freistoß gegen ihn (wobei eine solche Entscheidung formal richtig, aber für alle übrigen auf und um den Platz unverständlich sein dürfte).

  • Ich hatte neulich im Herrenbereich den Fall, dass ein sehr kleiner Abwehrspieler (ca 130cm) gegen seinen größeren Gegenspieler (ca 190cm) sperrte und diesen bei hohen Bällen unterlief. Der größere Spieler agierte fair und versuchte, jedweden (wahrscheinlich für den kleineren Spieler schmerzhaften) Kontakt mit dem "Kleinen" zu vermeiden.
    Trotzdem fiel es mir schwer, hier auf Foul im Sinne von "den Lauf des Gegners behindern" oder "Halten" zu entscheiden.
    War echt schwierig, und ich lag sicherlich das ein oder andere Mal daneben.
    Der "Große" tat mir fast schon ein wenig leid- denn der Kleine behinderte erfolgreich sein Spiel- ob regelkonform oder nicht- erfolgreich.