Zwischenfall vorm Afrika Cup - Schüsse auf Togos Nationalmannschaft

Ronny 19
Ich würde dir jetzt mal widersprechen wollen.
Grundlos übt man wohl auch in Afrika keine Gewalt aus.
Das ist jetzt keine Rechtfertigung für Gewaltausübung aber hier mal 2 mögliche Motive, warum so ein Anschlag ausgeführt wird:
-Die Rebellen wollen die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen
-Die Rebellen versuchen die schlechten Lebensverhältnisse in ihrem land zu ändern

Somit verfolgen die Rebellen etwas übertrieben die gleichen Ziele wie z.B. Promis und Boulevardmagazine.
Aufmerksamkeit zu erzielen.

Die WM sehe ich persönlich nicht wirklich gefährdet, zumal es "nur" ein Rebellenangriff war und wohl kein Terrornetzwerk am beteiligt war.

Heute sind zwei der bei dem Überfall Verletzten, der Assistenztrainer und der Pressesprecher, ihren Verletzungen erlegen. Der verletzte Torwart wurde zur Behandlung nach Südafrika ausgeflogen.
Zusätzlich prekär ist die Situation dadurch, dass mehrere Begegnungen, u.a. am 11.01. mit Beteiligung von Togo, in der Unruheprovinz Cabinda ausgetragen werden sollen. Allerdings wird eine Verlegung in die Hauptstadt Luanda erwogen.
In den Internetforen einiger afrikanischer Landesverbände machten afrikanische Fans ihrem Unmut darüber Luft, dass der Afrika-Cup trotz des Überfalls wie geplant durchgezogen werden soll.
Morgen wollen die Spieler Togos über ihr weiteres Vorgehen beraten. Nationalspieler Adebayor geht davon aus, dass eine Mehrheit für eine Abreise plädieren wird.

Aktueller Nachtrag: Soeben meldet Eurosport, Togo habe seinen Verzicht auf die Teilnahme am Afrika-Cup erklärt. Auch Ghana soll einen Rückzug erwägen. Laut BBC befindet sich die Mannschaft Togos bereits auf dem Heimflug.

Zitat von almiko;122943

Aktueller Nachtrag: Soeben meldet Eurosport, Togo habe seinen Verzicht auf die Teilnahme am Afrika-Cup erklärt. Auch Ghana soll einen Rückzug erwägen. Laut BBC befindet sich die Mannschaft Togos bereits auf dem Heimflug.

Die logische Konsequenz und richtige Entscheidung !

Für mich ist die richtige Entscheidung ! . Aber es hätte man auch trotz das Turnier abgesagt können !

Schreckliches Ereignis, und wieder stellt sich mir die Frage nach der Sicherheit für die Sportler.
Wie kann man denn in einer Provinz in der seit 1975 immer wieder Kämpfe und Anschläge gemeldet werden, internationale Sportveranstaltung (mit)austragen? Die Organisatoren des Afrika-Cups sollten sich mal fragen, ob sie nicht zumindest eine Mitschuld an den Ereignissen haben. Ich meine hiermit ausdrücklich das angolanische Organisationskommittee. Das die Togolesen nun auf die Teilnahme am Afrika-Cup verzichten ist logisch und verdient Hochachtung. Mal sehen wie sich andere Nationen verhalten werden. Eins dürfte schon klar sein: Angola wird so schnell kein Großereignis mehr ausrichten dürfen.
Der afrikanische Fussballverband CAF stellt die Austragung der Veranstalung laut kicker.de überhaupt nicht in Frage, verlangt aber von der angolanischen Regierung Aufklärung über die schreckliche Tag. Einer Absage des Afrika-Cups vergleiche ich irgendwie mit den olympischen Spielen 1972 in München. Da dürften sich vielleicht die Udo, Manfred, kanarien3, und almiko erinnern: Die Spiele wurden trotz des Terroranschlags fortgesetzt.
Trotzdem sollten sich die Verantwortlichen bei der CAF und FIFA einmal kritisch fragen, ob man sich mit der Austragung von Fußballmeisterschaften in krisengeschüttelten Ländern einen Gefallen tut. Es ist sicherlich moralisch richtig das eine WM mal auf dem afrikanischen Kontinent stattfindet, aber man darf die exorbitant hohe Mordrate in Südafrika nicht unberücksichtigt lassen. Die Sicherheitsbehörden können machen was sie wollen, eine absolute Sicherheit können sie nicht garantieren. Die Polizei muss bei 100 Anschlagsversuchen 100mal erfolgreich aufklären, die Terroristen müssen bei 100 Versuchen jedoch nur EINMAL erfolgreich sein.
Können es denn schöne Spiele werden wenn die Sportler ihr Hotel nicht verlassen dürfen?
Beim Afrika-Cup und bei der WM hätte es auch in Afrika genug Alternativen gegeben, die zumindest de facto sicherer erscheinen: Tunesien, Ägypten, oder sogar Libyen.
Ich sehe der WM in Südafrika mit Grausen entgegen, vielleicht geht es ja wirklich gut aber da bin ich eher pessimistisch.

Zu Aussagen wie, "Ja , klar ! Die Afrikaner ollen immer vielleicht erschießen"
"Die Afrikaner sind sehr verrückt !", fällt mir nur ein:
Wir alle leben unter dem gleichen Himmel, aber jeder hat einen anderen Horizont.

Inzwischen ließ ManCity verkünden, dass ihr Stürmer Emmanuel Adebayor von der Togo.Mannschaft wieder zurück nach England reist.

Ludi: Ok, Widerspruch angenommen! Ich habe nun nur an halbwegs sinnvolle Gründe gedacht.

Zitat von Falko;122954

Einer Absage des Afrika-Cups vergleiche ich irgendwie mit den olympischen Spielen 1972 in München. Da dürften sich vielleicht die Udo, Manfred, kanarien3, und almiko erinnern: Die Spiele wurden trotz des Terroranschlags fortgesetzt.

Ich kann mich an damals noch sehr gut erinnern, da ich damals bei der Freiwilligen Feuerwehr in München war, und wir in einem 24 Std.- Dienst eingeteilt waren. Da hat man über Funk so einiges mitbekommen. Das Problem damals war, dass die Ausbildung und Ausrüstung der Sicherheitskräfte noch nicht so gut war wie heute.

Nach dem blutigen Anschlag auf den Mannschaftsbus will die togoische Fußball-Nationalmannschaft nun doch beim Afrika Cup in Angola antreten.
Quelle: Augsburger Allgemeine

Leider kennen wir die Hintergründe nicht, die zum kurzfristigen "Rücktritt vom Rücktritt" aus dem Afrika-Cup geführt haben. In der Presse wird zwar erwähnt, dass sich die Spieler Togos geschlossen darauf geeinigt hätten, im Sinne des Sports nun doch am Bewerb teilzunehmen. Ich halte es allerdings auch für möglich, dass CAF und/oder FIFA ein gutes Wort eingelegt beziehungsweise sogar finanzielle Anreize geboten haben, weil ein Ausstieg so kurz vor der Weltmeisterschaft keine positive Werbung für den Fußball und insbesondere für Afrika wäre.

Laut Videotext beim DSF wird die Mannschaft doch nicht antreten!
Zwar hätte die Mannschaft einstimmig beschlossen am Afrika-Cup teil zu nehmen, jetzt sagt aber die Regierung von Togo das die Mannschaft vom Turnier zurück gezogen bleibt!
Das Chaos in Afrika wird immer grösser!

So ist es (Handelsblatt, Kurier)

Die Regierung hat Recht, wenn sie es für unverantwortlich hält, die Mannschaft nun doch antreten zu lassen.

Die FIFA reagiert allerdings normalerweise sehr allergisch, wenn sich die Politik in die Arbeit der Landesverbände einmischt. Aufgrund der dramatischen Umstände wird man bei Togo wohl aber ein Auge zudrücken, nehme ich an.

Naja, eher im Gegenteil. Das würde ja extremse Rufschädigung für Blatters Afrika bedeuten, und das kann der einfach nicht zulassen.

Zitat von tillongi;123016

Laut Videotext beim DSF wird die Mannschaft doch nicht antreten!
Zwar hätte die Mannschaft einstimmig beschlossen am Afrika-Cup teil zu nehmen, jetzt sagt aber die Regierung von Togo das die Mannschaft vom Turnier zurück gezogen bleibt!

Mir kann doch keiner erzählen, dass man noch sportliche (Höchst-)Leistungen bringen kann, wenn der Co-Trainer ein paar Tage vorher erschossen wurde und der Ersatz-TW mit Kugeln im Rücken nach Südafrika zur Spezial-OP geflogen wurde, deshalb finde ich die Absage durch die Regierung konsequent und richtig.

Die FIFA hat wahrscheinlich noch über Nacht versucht, mit weit geöffneter Schatulle die Spieler zum Antreten zu bewegen, die Bakshish - Mentalität soll ja in diesen Regionen sehr ausgeprägt sein...

Um so konsequenter finde ich die Ansage des Präsidenten von Togo !

Laut Aussage von Rudi Völler hat er am Abend vorher noch mit seinem Spieler gesprochen und kein Spieler wollte spielen. Danach kommt die Vermutung von mfs67227 sehr nahe, das jemand da die Geldschatulle aufgemacht hat.
Blatter hat sich dann auch nochmal geäussert, nach dem Motto wir sind stärker als der Terror!