Abseitsbeispiel

  • Hier ein anderes interessantes Abseitsbeispiel ab Minute: 3:23:


    http://www.laola1.tv/index.php?channel=17&teaser=367&play=10689


    Ich denke eine Fehlentscheidung, aber die Begründung des Sky Reporters ist ebenfalls äußerst Interessant.


    Der Assistent gab das Abseits wegen Beeinflussung des Tormanns innerhalb des Torraums.


    Der Sky Reporter meint, wenn der Ball von der Flanke von einem Verteidiger abgefälscht wird, entsteht eine neue Spielsituation und deswegen kann kein strafbares Abseits mehr entstehen.


    Was meint ihr?

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Oha, also der Spieler stand Abseits, dass ist auf jeden Fall schon mal zu sehen. Allerdings bekommt er nicht den Ball. So, dass der Verteidiger den Ball abfälschte ist nicht relevant, da es kein kontrolliertes Zuspiel war. Es bleibt also bei der alten Spielsituation. Die Frage ist nun: Hat der Spieler den TW bei der Sicht beeinträchtigt? Ich würde sagen: Nein. Der TW konnte sehen, wie der Ball kommt und ich kann auch nicht wirklich einen Eingriff des abseits stehenden Spieler erkennen. Dazu kommt, das der Verteidiger den Ball abfälschte und den Ball so unhaltbar machte.

  • Richtig! Der Spieler der den Ball mit dem Kopf weiterleitet, produziert hier keine neue Spielfortsetzung!


    Ich habe hier leider sehr peinliche Meinungen von einigen Spitzenschiedsrichtern und sogar Funktionären gehört. Aber wie heisst es so oft, dass Schiedsrichter im Vergleich zu ihren Assistenten, mit der Regel 11 manchmal auf einem Pferdefuß stehen! :ironie:


    Es gibt aber bei der Anwendung der Regel 11 bei der Definition "„Einen Gegner beeinflussen“ ausser der Sichtbehinderung noch zwei Gründe!


    Siehe auch Bild 9 "einen Gegner beeinflussen" aus dem FIFA Regelbuch bei Regel 11.
    Dieses Bild im Regelbuch hat mir schon seit Jahren etwas Kopfzerbrechen in der Auslegung bereitet. Meistens wird in der Praxis hier in Deutschland und Österreich wohl immer Eckball gegeben. Eine bessere Erläuterung wäre hier wichtig.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Für mich war die Entscheidung (Abseits) richtig. Der Angreifer steht zentral ca. 3 Meter seitlich vor dem Torwart, zudem auch noch in der Flugbahn des Balles, wenn der nicht abgefälscht worden wäre. Er stand auf jeden Fall im Sichtfeld des Torhüters und hat diesen mit Sicherheit in seiner Reaktion beeinträchtigt (hätte eingreifen können wenn TW rausgeht).


    Ein beeinflussen muss nicht immer aktiv stattfinden. 3 Meter vor dem gegn. Tor im Blickfeld des TW zu stehen ist für mich eine beeinflussung...

  • ich bin auch der Meinung, dass Abseits hier korrekt ist.
    Der Spieler steht 3 meter vor dem Torwart, da kann man m.E. nicht mehr von einer passiven Stellung sprechen. Er steht in der Flugbahn des Balles und irritiert den Torwart.


    Allerdings gebe ich zu, dass dies sehr grenzwertig ist. Wenn hier jemand für weiterspielen bzw. Tor/Anstoß ist widerspreche ich ihm hier auch nicht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Für mich kein strafbareres Abseits, da der Angreifer Nr. 3 nicht in der Flugbahn des Balles stand und dem TW nicht die Sicht verdeckte. Angreifer Nr. 24 stand zwar in der Flugbahn des Balles und verdeckte dem TW die Sicht, war aber im Moment der Freistoßausführung m.E. maximal auf gleicher Höhe wie der letzte verteidigende Feldspieler.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich sehe das genau wie Daniel und almiko. Der abseitsstehende Spieler kommt von zentral, eher sogar von rechts, der Ball aber von ganz links. Somit keine Sichtbehinderung und auch sonst kein Eingreifen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Die Begründung vom Sky-Reporter ist, wie in 99% der Fälle, völliger Schwachsinn. Ein Abfälschen stellt keine neue Spielsituation dar. Der Spieler steht zwar klar im Abseits, greift aber nicht ein. Daher ein unberechtigerweise aberkanntes Tor. Ziehst du in so einer Situation unter Beobachtung die Fahne, wirst du unter Garantie einen auf den Deckel kriegen - zurecht!

  • Ich hätte mich als SRA im Zweifel mehr auf die Reaktion des TW gewartet. Dieser macht nicht den Eindruck, dass er durch den Spieler irritiert wurde.
    Aber eine solche Szene ist für den SRA in den Profiligen (durch die Kameras) sehr unangenehm...

  • Dem kann ich mich nur anschließen. Wobei in den oberen Ligen ja fast immer direkt reklamiert wird. ;)