Mehr als 1.000 Regelfragen hat die FIFA mit den korrekten Antworten versehen und an die Nationalverbände verschickt. Es gibt zwar keine Regeländerungen, aber neben notwendigen Klarstellungen enthalten die Antworten etliche neue Auslegungen, die ab sofort gültig sind und angewendet werden müssen.
Eugen Strigel hat sie für die Ausgabe der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009 zusammengestellt.
Bedeutende Änderungen:
1.) Situation 9 der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009
Bei der Ausführung eines Einwurfs steht ein Spieler drei Meter von der Seitenlinie entfernt und führt den Einwurf korrekt aus.
Die bisherige Regelung, dass der Spieler nicht mehr als einen Meter von der
Seitenlinie entfernt einwerfen darf, ist aufgehoben. Es gibt nun keine Vorgaben bzgl. des Höchstabstandes zur Seitenlinie. Insofern ist nur noch auf die regeltechnisch korrekte Ausführung zu achten. Nun kann der einwerfende Spieler den Abstand zur Seitenlinie beliebig bestimmen. In den neuen Auslegungen wird dies nur eingegrenzt, wenn hinter einer Umzäunung eingeworfen wird.
Kommt es trotzdem zur Ausführung, erfolgt Wiederholung durch dieselbe Mannschaft.
2.) Situation 10 der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009
Ein Auswechselspieler läuft aufs Spielfeld und erreicht den Ball kurz vor der Torlinie. Er kann den Ball nur noch ins eigene Tor schlagen.
Hier müssen wir sofort umdenken. Die im Juni 2008 veröffentliche Mitteilung, dass in diesem Fall die Vorteilbestimmung, sprich Anerkennung des Tores, greift, gilt nun nicht mehr! Da der Auswechselspieler den Ball berührt hat, kann das Spiel nicht weiterlaufen. Es ist auf indirekten Freistoß (wo Ball bei Spielunterbrechung) und Verwarnung wegen unerlaubten Betretens des Spielfeldes zu entscheiden.
Bei unerlaubtem Betreten des Spielfeldes durch einen Auswechselspieler, ohne
Störung des Spiels, ist nach wie vor die Anwendung der Vorteilbestimmung möglich.
3.) Situation 16 der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009
Ein Spieler macht einen Salto und führt unmittelbar danach einen korrekten Einwurf aus.
Hierzu gibt es eine Vielzahl von Videobeispielen, die bei Vorführung fragende Blickeauch bei den Lehrwarten hervorriefen. Nun ist geklärt, dass die FIFA den Salto nicht als Unsportlichkeit ansieht, der Einwurf regeltechnisch korrekt ausgeführt wurde und das Spiel somit weiterläuft.
4.) Situation 21 der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009
Bei der Ausführung eines Strafstoßes platzt der Ball nach wenigen Metern.
Hier hat die FIFA festgelegt, dass das Spiel mit Schiedsrichter-Ball fortgesetzt wird. Insofern müssen wir diese Situation anders bewerten, als bisher (Wirkung) interpretiert.
5.) Situation 22 der Schiedsrichter-Zeitung 5/2009
Ein Spieler spielt beim Strafstoß den Ball zurück zu einem Mitspieler, der ein Tor erzielt.
Bisher kannten wir die Frage mit dem Zusatz: „spielt beim Strafstoß den Ball mit dem Absatz zu einem Mitspieler zurück“.
An der Antwort indirekter Freistoß am Strafstoßpunkt hat sich nichts geändert. Hier bleibt nur der Hinweis, dass dies durch die FIFA so vorgegeben ist.
Und hier die Links:
Fragen
http://www.nfv-www.de/download…20Regel-Test%20Fragen.pdf
Antworten
http://www.nfv-www.de/download…egel-Test%20Antworten.pdf