Bekannter NeoNazi und NPD-Kandidat als Schiri?

  • Ein aktiver SR (in diesem Fall spare ich mir das "Kamerad"), der als NeoNazi bekannt ist und aktuell für die NPD kandidiert - wie geht das?


    Laut dieser Seite klick mich schon (auch die Kommentare lesen !).


    Info`s über den Schiri: klick


    Ich bin erschüttert! Es ist mir unbegreiflich, wie so etwas möglich ist. Es kann doch nicht sein, dass (absolut sinnvolle und wichtige) Aktionen "Gegen Rechts" mit viel Aufwand betrieben werden und andererseits Ehrenämter wahrgenommen werden dürfen.


    Wie seht ihr das?

  • Hier würde selbst ich rufen: "Hängt sie auf, die schwarze Sau!" Aber nicht weil er schlecht pfeift, sondern weil er NPD-Funktionär ist.


    Wie soll solch ein Mensch ein Spiel neutral leiten, in welchem Spieler mit Migrationshintergrund oder mit anderer Hautfarbe, und das ist doch so gut wie in jeder Mannschaft der Fall, spielen?


    Also hier muss sich der FLVW einschalten. Es kann ja nicht sein, dass SR gestrichen werden, weil sie zweimal nicht zur Belehrung kommen, und der darf pfeifen, obwohl er wegen Volksverhetzung vor Gericht gestanden hat.

    "Wenn man aus Fehlern lernt, werden Umwege zu Abkürzungen!"


    "Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt!"


    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • So... erstmal ganz ruhig. Ich möchte hiermit auf keinen Fall den Eindruck erwecken, dass ich der rechten Seite in irgendeiner Form nache stehe, ABER:


    Die NPD ist eine zulässige Partei. Und wenn ein Schiedsrichter sich politisch engagiert, ist das ja auch kein Problem, wenn er in der SPD oder CDU ist. Und man kann rechtlich gesehen keinen Unterschied zwischen SPD, CDU und NPD machen.


    Ist die Person denn rechtskräftig verurteilt worden?


    Solange dieser Schiedsrichter sich auf dem Platz und daneben korrekt verhält und nicht durch außländerfeindliche Aktionen auffällt, sehe ich keine Möglichkeit ihm die Lizenz zu erziehen. Man kann natürlich andere Ausreden suchen, um ihn los zu werden, aber ist das in einer Demokratie in Ordnung? Sollte er im Rahmen einer Verhandlung, in der ihm verfassungsfeindliche Absichten oder außländerfeindliche Aktionen nachgewiesen worden sind, verurteilt werden, dann würde er sicherlich auch seine Lizenz als SR verlieren.


    Ansonsten kann man ja genau so gut sagen, alle SR, die der "Linken" angehören, dürfen nicht mehr pfeifen...


    Da muss man aufpassen...


    Jetzt dürft ihr über mich herfallen;) Aber nochmal: Ich bin ganz klarer Gegner von Rechten und unterstütze extreme Ansichten und Parteien überhaupt nicht. Aber wir leben in einer Demokratie und wir haben Gesetze. Und seine NPD wurde halt noch nicht verboten und ist somit legal.


    Edit: Ich kann dem Verein nur empfehlen, den SR aus dem Verein zu werfen. Aus welchen Gründen auch immer.... Aber wie gesagt, rechtlich ist das wohl alles so korrekt. Ich gehe davon aus, dass er nicht der einzige "rechte Schiri" in unserem Land ist.


    Gruß, Lars

  • 1. Die NPD ist keine normale Partei, sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie wird offiziell als rechtsextrem eingestuft. Außerdem weiß jeder, welchen Organisationen die NPD nahe steht. Die NPD ist einfach keine basisdemokratische Partei wie es z.B. die CDU, SPD aber auch die Linken sind. Wenn du als Vergleich die DKP nehmen würdest, wäre das etwas anderes, da diese als linksextrem eingestuft wird.


    2. Laut Wikipedia wurde er rechtskräftig wegen Volksverhetzung verurteilt.

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  • Gut, jetzt muss ich mal die erfahrenen User hier fragen:


    Ist eine Vorstrafe ein Grund um einen Schiedsrichter zu "entlassen"?


    Ich habe gerade noch was anderes gefunden, angeblich war er Mitglied in der "Heimattreuen Deutschen Jugend", diese "Organisation" wurde verboten. Das kann man vielleicht heranziehen, um ihn zu entfernen.


    Aber ich denke auch, dass es einfach nicht glücklich ist, so jemanden an einem SR-Lehrgang teilnehmen zu lassen.

  • Trotz allem (Achtung . Ich bin Mitglied der SPD und halte ebensowenig von der NPD wie ihr)


    Auch wenn die NPD beobachtet wird .. sie ist bisher eine offiziell anerkannte und zugelassene Partei , die in mehreren Parlamenten sitzt.


    Wenn dieser Kollege solche Gesinnungen hat , dann muss man nunmal sagen , dass es im Grundgesetz geschrieben steht , dass jeder eine eigene Meinungsfreiheit besitzt.


    Wenn er als Schiedsrichter die Politik unbeachtet lässt und jeden Spieler , egal welcher Herkunft gleich behandelt und sportrechtlich noch nicht in Erscheinung getreten ist , habe ich persönlich nichts gegen sein Schiridasein.


    Es gibt nunmal Menschen , die (leider) rechts denken , wir müssen sie deswegen nicht mögen und es steht uns offen sie dafür zu kritisieren , aber wir dürfen sie ebensowenig ausgrenzen !

    Gestatten ?


    Mein Name ist Pfeife ... Superpfeife


    Mein Kaliber ?


    Eine Fox 40 120 Db

  • Ich fände es interessant zu erfahren, wann er den SR-Lehrgang gemacht hat. In dem indymedia-Artikel steht: "Sein Verein Rot Weiss Lüdenscheid hat ihn als Schiedsrichter beim FLVW nominiert." Soll das heißen, dass er jetzt angefangen hat, oder ist er möglicherweise schon länger dabei?


    Ich persönlich finde, dass man nicht generell Anwärter vom Lehrgang ausschließen soll, weil sie vorbestraft sind, da ich meine, dass der Sport, besonders das Schiedsrichtern, eine Persönlichkeit positiv formt und der Person eine zweite Chance gibt. Jedoch ist eine Vorstrafe wegen Volksverhetzung sehr, sehr heftig wie ich finde.


    Edit: Superpfeife: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der Typ unter der Woche NPD-Funktionär ist und am Wochenende vollkommen unvoreingenommen pfeifen kann. Beim besten Willen nicht.

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  • Superpfeife:


    Moin, Genosse;) Ja, sehe das ähnlich wie du.


    Julian: Entweder es gibt klare Richtlinien, ob man als vorbestrafter Straftäter den SR-Schein machen darf, oder es gibt sie nicht.

  • Schon klar, das war nur meine Meinung.

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    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • Kann mich da Superpfeife und Lars in fast allen Punkten anschließen. Nur bin ich kein SPDler, aber genau so wenig der NPD zugetan.


    Julian:
    Deine Vorschlag finde ich nicht praktikabel.
    Denn jeder hat nach dem deutschen Rechtssystem eine zweite Chance verdient. Und warum sollte ein Vorbestrafter nicht die Schiedsrichterei als Rückweg in die Gesellschaft wählen?
    Mittlerweile werden sogar in bestimmten Strafvollzugsanstalten Schiedsrichterlehrgänge angeboten. Und ich muss sagen, dass ich diesen Schritt sehr begrüße.


    @Topic:
    Zum Thema NPD muss nicht viel gesagt werden. Sie ist jedenfalls eine (bisher) anerkannte Partei und damit ist es meiner Meinung nach verfassungsrechtlich nicht möglich, Parteimitglieder aus dem Schiedsrichterwesen zu entfernen. Über die Mitglieder kann sich jeder seinen Teil denken, aber es ist nun mal so, dass laut Grundgesetz jeder das Recht auf seine freie Meinung hat. Dieses Recht endet zwar da, wo es die Rechte Anderer verletzt, aber dies tut die reine Mitgliedschaft in der NPD nicht.


    Und wer "Die Linke" als demokratische Partei bzw. als Partei sieht, die eine vernünftige Demokratie will, der hat im Politik-Unterricht gepennt.;)

  • @Fimpel: Ich hab doch garnichts anderes geschrieben! :confused:

    "Wenn man aus Fehlern lernt, werden Umwege zu Abkürzungen!"


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    Herbert Fandel hatte den selben Mathelehrer wie ich, ein gutes Omen?!? :D

  • @ Lars @ Superpfeife


    Grüße an die Genossen :D


    Eigentlich haben schon alle die erforderlichen Punkte diskutiert! Manche Funktionäre der NPD bekleiden sogar hochrangige Berufe wie Rechtsanwälte usw. So lange die Partei nicht verboten wird, wird man keinen rechtlichen Grund finden, den SR seines Amtes zu entheben, man muss sogar aufpassen, wie man sich gegen ihn als Person verhält, das kann sehr schnell rechtliche Konsequenzen zur Folge haben.
    Ich heiße diese Partei ausdrücklich auch für untragbar, aber es sind wohl zur Zeit allen die Hände gebunden!
    Zusammengefasst: Eine heikle Situation, das Damoklesschwert schwebt über der Situation undzwar in beide Richtungen!


    J.R.

    "Ein J.R. Ewing hat keine Magengeschwüre! Ein J.R. Ewing verursacht sie!"
    J.R. lebt! In memorarum an Larry Hagman (1931 bis 2012). Danke für die tolle Zeit bei DALLAS!!!

  • Na ja, es gibt aber in alle Richtungen einige Kontroversen.


    1. Wie könnte sich ein solcher Schiedsrichter an einer Aktion wie "Zeigt dem Rassismus die Rote Karte" beteiligen?


    2. Darf die politische/ethische Überzeugung eine Rolle spielen, wenn es um den Sport geht?


    3. Umgekehrt, wie weit darf sich der Sport somit in politische/ethische Dinge einmischen?


    Wie es alle schon bemerkt haben, kann man diesen Schiedsrichter nicht rauswerfen mit der Begründung, er sei Mitglied rechtsextremistischer Organisationen, gleichzeitig ist er aber unvereinbar mit den Konzepten und Überzeugungen des Sports und seiner Verbände, die für Offenheit und Toleranz stehen. Und da liegt der Widerspruch, fällt es nicht auch unter Toleranz, diesen Mann sein Ehrenamt, dass ja auch der Gesellschaft dient, ausüben zu lassen?


    Ich würde sagen, dass sich der Verein und der Verband da in eine heikle Situation gebracht haben. Fakt ist nur, dass die NPD es nun geschafft hat, den Sport als Plattform zu nutzen, denn es wird definitiv darüber geredet und festgestellt, dass diese Partei, die tatsächlich (wenn auch sauber versteckt) klare Affronts gegen die Demokratie und Verfassung beinhaltet, überall gegenwärtig ist.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Andere Länder, andere Sitten...ich musste vor meiner SR-Prüfung sogar einen Strafregisterauszug (kostenpflichtig) anfordern und vorlegen.


    Man mag jedem eine gewisse Meinungsfreiheit zugestehen, aber wo das gegen geltende Gesetze verstößt, hat das eben Grenzen. Und ein SR steht hier unter besonderer Beobachtung.

  • Leute ich selbst finde dass nicht gut. Natürlich ist es ihm schwer zu verbieten ,als SR zu agieren. Aber wegen Leuten wie ihm muss ich mir im jeden Spiel wo eine türkische Mannschaft mitspielt anhören ,das ich ein Nazi und ausländerfeindlich sei. Wenn ihr mich fragt ,sollte dieser SR wirklich bei den meisten Spielen beobachtet werden.In dem Fall würde ich sagen ,Vertrauen ist gut ,Kontrolle ist besser.

  • Zitat von ChrisW;106076

    Andere Länder, andere Sitten...ich musste vor meiner SR-Prüfung sogar einen Strafregisterauszug (kostenpflichtig) anfordern und vorlegen.


    Das musste ich auch. Aufgrund einer Schlampigkeit meinerseits (zu spät angefordert) durfte ich damals an der Prüfung nicht teilnehmen. Zu meinem Glück gab es damals aber sehr viele Anwärter und daher gab es eine 2. Prüfung nur ein Monat später.
    Auf was genau bei diesem Strafregisterauszug geschaut wird, kann ich euch aber nicht sagen. Da ich nicht vorbestraft bin, ist es mir auch herzlichst Egal^^



    Die Sache mit dem Rechten-SR hingegen ist um einigen komplizierter. Aus meiner Sicht darf man einem MENSCHEN, aufgrund seiner politischen Einstellung, nicht das mitwirken in einem Sportverband oder ähnliches verbieten.
    Klar drängt sich sofort die Frage auf, wird er ausländische Spieler gleich behandeln wie Deutsche? Dies ist wohl eher unwahrscheinlich. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass wohl jeder von uns gewisse "Volksgruppen" nicht soooo gerne hat. Hiermit meine ich nicht Ausländer, sondern eher gewisse Jugendbewegungen oder ähnliches. Ich weiß nicht, ob ihr auch von einer "Krocher-Welle" befallen seit, wie meine schöne Heimatstadt... Im großen und ganzen sind das (in meinen Augen) nicht sonderlich gut gebildete jugendliche, die sich mit selbstbräuner einschmieren, mit FokuHila herumlaufen und sich jedes Wochenende ins Koma saufen. An ihrem Dresscode und an der Frisur sind sie sowohl vor als auch während dem Spiel sehr schnell zu erkennen. Ich meide diese "Volksgruppe" nach dem Spiel, weil ich mit deren Lebenseinstellung nicht konform gehe. Aber während dem Spiel sind diese Personen z.B.: <Nr 15 von blau>. Alles andere Interessiert mich am Feld nicht.
    Denkt darüber nach, ich bin sicher jeder von euch hat so eine kleine Feindgruppe, die aber am Feld niemals benachteiligen würde.


    Daher bin ich der Meinung er sollte pfeifen dürfen. Allerdings sollte ihm etwas genauer auf die Finger geschaut werden...

  • Auch wenn die NPD eine zugelassene Partei ist, die Ansichten die sie vertritt, ist mit der Aktion des DFB nicht vereinbar. Die einfachste Lösung wäre doch, wenn der Ansetzer ihm einfach kein Spiel mehr gibt.

  • Zitat von Udo;106083

    Die einfachste Lösung wäre doch, wenn der Ansetzer ihm einfach kein Spiel mehr gibt.


    Ja... Wäre eine Möglichkeit, aber dagegen wird der Betroffene mit Sicherheit vorgehen! Weil ich kann mir nicht vorstellen, dass er sowas einfach so hinnehmen wird...

  • Zitat von Udo;106083

    Auch wenn die NPD eine zugelassene Partei ist, die Ansichten die sie vertritt, ist mit der Aktion des DFB nicht vereinbar. Die einfachste Lösung wäre doch, wenn der Ansetzer ihm einfach kein Spiel mehr gibt.


    So etwas ist auch nicht gerade die nette Art.


    Lasst ihn doch in Ruhe pfeifen solange er als Schiedsrichter fair zu Jedem ist.

    Gestatten ?


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