Dunkelheit - Platz wechseln?

  • Ein Abendspiel in Bayern:


    Eine Mannschaft hat einen A- und einen (schlechteren, aber bespielbaren) C-Platz. Letzterer hat Flutlicht.
    Die Mannschaft will aber auf dem A-Platz spielen (vllt. brraucht man ja kein Flutlicht etc.), dies wird auch getan. Nach 70 Minuten ist es aber so dunkel, dass man nicht mehr ohne Flutlicht spielen kann.


    Darf nun der Platz gewechselt werden? Wenn ja, was muss man beachten?

  • Die Frage ist landesspezifisch, im FSA müsste man auf den C-Platz wechseln.
    Außer einem Eintrag in den Spielbericht ist m.E. zu beachten, dass man vor Wiederanpfiff auf dem C-Platz eine Seitenwahl durchführen muß.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich denke mal, dass es auch geht, denn in der Spielordnung heißt es:

    Zitat

    § 25 Spielplatz


    (1) Der Platzverein hat einen ordnungsgemäßen Spielplatz und, soweit möglich, einen Ausweichplatz zur Verfügung zu stellen. Er hat auf seine Kosten die Abnahme des neu gemeldeten Platzes durch den zuständigen Bezirk zu veranlassen.

  • Aber ob das darauf bezogen ist, dass man den Platz während des Spiels wechseln kann? Ich denke, das besagt eher, dass ein zweiter Platz vorhanden sein sollte, falls der erste schon von vornerein unbespielbar ist.


    Trotzdem denke ich auch, dass das kein Problem darstellen sollte, soweit beide Mannschaften damit einverstanden sind und ein entsprechender Vermerk im Spielbericht mit Unterschriften zweier Verantwortlicher bzw. der Spielführer erfolgt.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Bei uns im Kreis/Bezirk muss das Spiel auf dem Platz auf dem es begonnen wurde, auch beendet werden. Und : Sollte das Team auf dem C-Platz (mit Flutlicht) gemeldet sein und es wird auf dem A-Platz gespielt ist das Heimteam bei Abbruch wg. Dunkelheit die Punkte los.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Ich tippe im "königlichen" BFV eher auf Spielabbruch, denn auf Platzwechsel.
    Hab das übrigens mal als Zuschauer bei nem A-Juniorenspiel so erlebt:
    da hat der Heimverein auf dem Paltz nebenan das Flutlicht eingeschaltet und der Schiedsrichter hat bis zu 90. Minute spielen lassen, obwohl in etwa einem Drittel des Spielfeldes kaum was zu sehen war. (Die Mannschaft im Hellen hat eh ziemlich hoch verloren).

  • Also im FVN gibt es keine plötzlichen, unerwarteten Dunkelheitseinbrüche. Sowas ist bei uns vorher absehbar und deshalb muss auf dem beleuchteten Feld begonnen werden.


    Ist dies nicht der Fall, handelt es sich um einen SR-Fehler und das Spiel ist abzubrechen. Ein Platzwechsel ist hier nicht zulässig.


    btw:
    Was sind A- bzw. C-Plätze?

    Daran sind nur die Schiedsrichter Schuld, da bin ich ganz selbstkritisch.
    (Markus Osthoff)

  • Zitat von almiko;96032

    Die Frage ist landesspezifisch, im FSA müsste man auf den C-Platz wechseln.
    Außer einem Eintrag in den Spielbericht ist m.E. zu beachten, dass man vor Wiederanpfiff auf dem C-Platz eine Seitenwahl durchführen muß.


    Gibt es dazu irgeneinen "Gesetzeslink"?
    Ich kann mir das nämlich nicht so wirklich vorstellen.

  • § 20 Abs. 13 Satz 2 der Spielordnung der FSA besagt:

    Zitat

    Kann wegen Unbespielbarkeit des Platzes ein Spiel nicht zu Ende geführt werden, ist der Schiedsrichter verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Beendigung auf einen anderen geeigneten Platz zu nutzen.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich denke nicht, dass es sich um einen SR-Fehler handelt, wenn ein Spiel auf einem Platz angegepfiffen wird, und das Licht am Ende nicht reicht. (Ich wüßte nicht, das ich wissen muss, wann die Sonne untergeht)


    Ich denke eher, dass es sich in allen Landesverbänden um einen SR-Fehler handeln würde, wenn die restliche Zeit nicht auf dem Platz nebenan vollendet wird.


    Der SR ist verpflichtet alle Möglichkeiten auszuschöpfen, einen Spielabbruch zu vermeiden. Da gehört für mich auch ein Wechsel auf den Platz nebenan dazu.


    Seitenwahl -> Spielfortsetzung analog zur Unterbrechung auf Platz 1 ->
    nach der Hälfte der Zeit Seitenwechsel ohne Pause -> Spielfortsetzung analog zur erfolgten Unterbrechung (sinnigerweise mit SR-Ball, dazu vorher das laufende Spiel unterbrechen)


    Kein Sportgericht wird dagegen was machen können - es sei denn irgendwo in der SpO oder in den Durchführungsbestimmungen ist es expliziet ausgeschlossen - und ein Spielabbruch zwingend vorgeschrieben.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Zitat von chaotix;96081

    Ich denke eher, dass es sich in allen Landesverbänden um einen SR-Fehler handeln würde, wenn die restliche Zeit nicht auf dem Platz nebenan vollendet wird.


    Der SR ist verpflichtet alle Möglichkeiten auszuschöpfen, einen Spielabbruch zu vermeiden. Da gehört für mich auch ein Wechsel auf den Platz nebenan dazu.


    Naja, da waren ja nun schon einige Antworten, die genau das Gegenteil aussagen.
    Was auch meinem Wissensstand für meinen Landesverband und mein logisches Denken (hat man das um 1:00 Uhr noch^^) hergibt.


    Ich kann doch z.B ein Spiel nicht auf Rasen beginnen (da ist es angesetzt und die Gastmannschaft, die normal auf Brasche spielt besorgt sich nun komplett Rasenschuhe) und dann nach 60 Minuten auf den Kunstrasen (dort ist Flutlicht). 5 "Helden" haben nun nur die Stollenschuhe dabei und dürfen damit nun nicht auf den Kunstrasen.
    Spielen die nun in Unterzahl?
    Übernimmst du event. Schäden am Kunstrasen?

  • Danke für den link - da urteilt ja sogar der bayrische FV, dass es keine Benachteiligung einer Mannschaft darstellt.


    Collina


    In dem von Dir geschildertem Szenario ist ein Platzwechsel natürlich nicht möglich. Die Chancengleichheit muss schon für alle gewahrt bleiben, nur dann hätte ein Einspruch (siehe Urteil aus Bayern) keine Chance auf Erfolg.


    Sind die Bedingungen nicht für beide Mannschaften gleich, kann der Platz eben nicht gewechselt werden - auch wenn z.B. von Kunstrasen auf Rasen gewechselt würde - und einige Spieler fangen an ihre Schuhe zu wechseln.


    Um also auf die Frage von CFT zurückzukommen:


    Wenn für keine Mannschaft ein Nachteil entsteht - Platz wechseln, das Sportgericht sieht dadurch keine Benachteiligung.
    Ablauf hatte ich vorher in einem posting ja bereits geschrieben.

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  • Wenn ich dem alten Thema den Anfang lese, (das ist bei mir in der Nachbarschaft passiert, ich hatte zur gleichen Zeit ne Mannschaft in der gleichen Liga), dann ist es also in Bayern unschädlich, den Platz zu wechseln, ob es aber auch Pflicht ist, habe ich noch nicht herausbekommen.
    Uns wird immer gesagt: Ihr habt den Platz zu nehmen, den man euch zuweist. Also würde ich als Schiedsrichter auch nicht rumquängeln (schreibt man das nach NDR so?) wenns dunkel wird.

  • Anweisungen des DFB zur Regel 5 Schiedsrichter.


    Anweisungen des DFB
    1. Den Schiedsrichtern und Schiedsrichter-Assistenten ist für ihre Kleidung
    die Farbe Schwarz vorbehalten. Andere Farben dürfen ebenfalls getragen
    werden.


    2. Ist der Schiedsrichter über eine Entscheidung im Zweifel, so befragt er den
    Schiedsrichter-Assistenten, ehe er die Entscheidung trifft!


    3. Der Schiedsrichter kann ein Spiel wegen der Witterungsverhältnisse oder
    aus einem anderen Grund unterbrechen. Die Dauer der Unter brechung soll
    30 Minuten nicht überschreiten. Ist jedoch abzusehen, dass das Spiel wenige
    Minuten nach dieser Zeit fortgesetzt werden kann, soll der Schieds -
    richter großzügig verfahren. Ein Spielabbruch sollte nur dann erfolgen,
    nachdem alle zumutbaren Mittel, das Spiel fortzusetzen, erschöpft sind.


    Die Entscheidung - dass ein Platzwechsel unzumutbar gewesen ist, müssen hinterher die Sportgerichte klären.


    imho ist es doch erstmal einfacher den Platz zu wechseln und die restliche Zeit runter zu spielen.
    Entscheidet das Sportgericht auf Wiederholung des Spiels, ist es doch egal, ob nun 70 Minuten oder 90 Minuten gespielt waren.
    Aber abgebrochen ist abgebrochen - und man läßt den Sportrichtern keine Wahl.

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  • Wobei ich gerne noch einmal auf die Eingangsfrage zurückkommen möchte: Es ging doch letztlich darum, ob ich ein Spiel auf einem Platz anpfeifen muss, wenn sicher ist, dass das Spiel dort nicht zu Ende gespielt werden kann?


    Hier gibt es ein Grundproblem, dass ein solcher Fall nicht geregelt ist, aber womöglich konkurrierende Regelungen anderer Art bestehen wie etwa, dass eine höherklassige Mannschaft den Vorrang hat.


    Ein Spiel, bei dem mit Sicherheit absehbar ist, dass es zu keinem ordentlichen Ende kommen wird, würde ich nicht anpfeifen bzw. mich mindestens vorher mit dem KSO o.ä. abstimmen. Wobei die Latte für die Sicherheit recht hoch hängt, eine reine Mutmaßung z.B. bei Dauerregen reicht nicht.

  • Zitat von chaotix;96081

    Der SR ist verpflichtet alle Möglichkeiten auszuschöpfen, einen Spielabbruch zu vermeiden. Da gehört für mich auch ein Wechsel auf den Platz nebenan dazu.


    Seitenwahl -> Spielfortsetzung analog zur Unterbrechung auf Platz 1 ->
    nach der Hälfte der Zeit Seitenwechsel ohne Pause -> Spielfortsetzung analog zur erfolgten Unterbrechung (sinnigerweise mit SR-Ball, dazu vorher das laufende Spiel unterbrechen)


    Ich habe selten so etwas abenteuerliches gehört. Wie sagte letztens unser Lehrwart: Es gibt SR, die machen sich ihre eigenen Regeln.


    Ich selber hatte vor kurzen den Fall. Beide Mannschaften informierten mich darüber, dass sie HZ 1 auf Platz 1, HZ auf dem Nebenplatz mit Flutlicht austragen wollten. Ich habe dies im Spielbericht festgehalten und beide Kapitäne unterschreiben lassen. Die Platzwahl auf dem Nebenplatz hatten die Mannschaften schon untereinander geklärt.
    Ich habe hinterher mit dem Lehrwart telefoniert. Er lobte ausdrücklich meine Vorgehensweise, da ein Einspruch wegen der Zustimmung keine Chance haben würde.

  • Ein Platzwechsel ist im FVM nicht möglich! Es wird dort zu Ende gespielt, wo auch angefangen wurde. Der Fehler liegt indes beim Heimverein, denn der hat sicherzustellen, dass das Spiel zu Ende geführt werden kann.