TW klärt mit Cap

  • Zumindest für Deutschland gilt das, was Hallenser und auch einige andere bereits geschrieben haben:


    :gelbe_karte: wegen Unsportlichkeit und indirekter Freistoß.

    Zur Erklärung:
    Der Torwart darf im Strafraum den Ball mit der Hand spielen, Ausnahme ist der Rückpass. Alles, was ein Spieler (egal ob TW oder Feldspieler) in die Hand nimmt, ist eine Verlängerung des Armes. Für einen Feldspieler bleibt es deshalb bei einem Handspiel, das mit direktem Freistoß geahndet werden muss. Der Torwart darf ja aber trotzdem mit der Hand den Ball im Torraum spielen. Deswegen stellt dies in diesem Falle eine Unsportlichkeit dar. Unsportlichkeiten führen immer zur Verwarnung. Nun kommt ein indirekter Freistoß am Ort der Unsportlichkeit (ggf. Torraum) - eben auf Grund der Unsportlichkeit und nicht wegen des "Handspieles"!


    Da braucht im Grunde auch nicht viel drüber diskutiert werden - über die Meinung, ob es sinnvoll ist oder nicht, kann man gerne diskutieren, aber nicht darum, ob es nun ind.FS, Strafstoß, gelb oder rot geben kann. Das ist eindeutig.
    Dies wird in diesem Thema insgesamt aber leider nicht ganz deutlich!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Zitat von Manfred;94308

    Was Du hier machst ist gefährlich! Ich finde auch nicht alle Regeln gerecht - aber es ist unsere Aufgabe als Schiedsrichter, die Regeln umzusetzen, auch wenn wir sie nicht für gerecht halten.


    Was Du hier machen würdest, wäre - unabhängig davon, ob ein eingelegter Protest dagegen Erfolg haben könnte oder nicht - ein bewusster und gewollter Regelverstoß. Gerade der Umstand, dass Du diesen Regelverstoß bewusst und gewollt machen würdest, sollte Dich veranlassen, über Deine Einstellung nachzudenken.


    Wo ist der Unterschied wenn der SR bewusst Fouls durchgehen lässt, was praktisch jedes Wochenende in allen Ligen passiert - von niedrigen bis zu den höchsten.


    Es hat nichts mit Ausland zu tun, hier werden Spiele genau so gut geleitet wie beim DFB. Ich stehe jedoch auf den Standpunkt, dass nicht immer auf Regeln GEPOCHT werden muss falls eine so grosse Unsportlichkeit ein sicheres Tor verhindern würde.


    Sagen wir es ist ein Endspiel bei Jugend oder Herren, es steht 1-0 und nur noch Sekunden zu spielen. Durch die Verhütung des Tores verliert die Mannschaft; denn ein Tor vom ind Freistoss zu erzielen ist sehr sehr gering.


    Dann treffe ich lieber die falsche Entscheidung als stur nach der Regel zu gehen. Im Gericht werden Urteile nicht immer nach den Buch gefällt, wenn bedeutende Gesichtspunkte den Fall beeinflussen.


    Es ist eine Situation die es nie auf dem Spielfeld geben wird. Moralisch würde die breite Mehrheit meine "theoretische" Entscheidung unterstützen.


    Die wirkliche Frage kommt erst auf wenn es zur SR-Verhandlung kommt.
    1. Ich könnte mich dann mit den Worten verteidigen, dass es meinerseits schiere Unkenntnis war.


    2. Oder ich gestehe, dass die Entscheidung bewusst getroffen wurde.


    In dem Fall wähle ich Nummer 2 und nehme all Verantwortung auf mich.

  • In so eine Situation möchte ich nie kommen. Egal wie du entscheidest, du bist der Arsch. Aber gerade in einem wichtigen Spiel würde ich auf idr. FS entscheiden, da hier der Fall einer Verhandlung wahrscheinlicher ist, falls es einer bemerken sollte. Und da richte ich mich dann nach den Regeln. Allerdings würde ich persönlich wohl immer auf idr. FS entscheiden!

  • Zitat von DieMacke;94359

    Wo ist der Unterschied wenn der SR bewusst Fouls durchgehen lässt, was praktisch jedes Wochenende in allen Ligen passiert - von niedrigen bis zu den höchsten.


    Sorry Macke, wenn ich aber als SR bewusst Fouls durchgehen lasse, sollte ich mein Amt als SR ernsthaft überdenken. :flop:


    Meiner Meinung nach passieren Fehlentscheidungen unbewusst, bzw. durch unterschiedliche Auffassungsgabe.
    Aber von vorsätzlichem Unterlassen einer Regelanwendung zu sprechen, und diese auch zu praktizieren, halte ich absolut indiskutabel und eines SR´s nicht würdig.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Das finde ich auch, wir sind dafür da, auf dem Platz das Spiel ordentlich, d.h. den regeln entsprechend über die Bühne zu bringen und wenn ich die Regeln für falsch halte, dann lasse ich es entweder bleiben oder füge mich den Regeln.


    Zu Linus'These, dass wir immer der Arsch sind:
    Stimmt teilweise, aber wenn du hinterher nachweisen kannst, dass du den Regeln entsprechend gehandelt hast, kann dir keiner was, Punkt.

  • Da kann ich Schiri-Ft.de nur beipflichten. Fehlerfrei ist keiner, aber absichtlich? Dann sollte man die Pfeife an den berühmten Nagel hängen.

  • Zitat von Alex.Rösch.B-W;94368


    Zu Linus'These, dass wir immer der Arsch sind:
    Stimmt teilweise, aber wenn du hinterher nachweisen kannst, dass du den Regeln entsprechend gehandelt hast, kann dir keiner was, Punkt.


    Eben deshalb würde ich mich ja auch für die regelkonforme Variante entscheiden. Gerade bei einem SPiel das wichtig/interessant ist!

  • Zitat von SCHIRI-FT.de;94366

    Sorry Macke, wenn ich aber als SR bewusst Fouls durchgehen lasse, sollte ich mein Amt als SR ernsthaft überdenken. :flop


    Lasst uns sachlich diskutieren. Bei der Euro Deutschland vs Portugal wird Ronaldo von Friedrich umgesäbelt. Der SR pfeift zurecht, ich weiss nicht mehr ob
    :gelbe_karte: gegeben wurde. SR ist wenige Meter entfernt, seine Gesicht zur Spielszene. Während Ronaldo am Boden liegt, tritt Friedrich absichtlich auf Ronaldo's Fuss.


    Das hätte :rote_karte: nach sich ziehen müssen, aber nichts passierte. Deutschland konnte mit 11 Mann weiterspielen und Friedrich wurde auch im nächsten Spiel aufgeboten. Der SRA hatte auch einen guten Blick auf das Geschehen.


    Oder das Handspiel bei der WM in Japan Deutschland vs USA. Ein klares Handspiel auf der Torlinie vom deutschen Verteidiger. Kein Pfiff.


    Lasst uns nicht den unschuldigen Engel spielen. Wie oft haben wir den kleinen Schubs beim Einwurf duchgehen lassen, oder ein Foul nicht gepfiffen? Es geht nicht ums "Warum" sondern dass ein jeder -- vom Anfänger bis zum FIFA SR -- die Pfeife manchmal "in der Hosentasche" liess.


    An Wochenenden schaue ich mir Spiele der englischen Premier League und auch französische Erstligaspiele an. Da lässt man oftmals Fouls durchgehen, die klar erkenntlich sind und nicht als Vorteil gewertet werden.


    Wir als SRs sollten auch selbstkritisch genug sein und zugeben, dass wir Fehler machen und nicht die Entschuldigung suchen, "oh, ich hab das nicht gesehen" was ganz normal ist und oft genug passiert.

  • Solche Szenen wird es immer geben.


    Hinterfragen wir doch, warum der Kollege dies nicht gepfiffen hat:


    - falsches Stellungsspiel
    - Unkonzentriertheit ( z.B. Blick auf die Uhr )
    - Falscher Blickwinkel
    - Auffassungsgabe
    - Regelauslegung


    Ich denke, die o.g. Punkte sind die Hauptfaktoren von Fehlentscheidungen,
    die jedoch nicht vorsätzlich bzw. bewusst falsch getroffen werden.


    Ich hole mir doch durch solche Geschichten doch nicht selbst die Hexe ins Spiel,
    sondern versuche mit einer unauffälligen, souveränen Leitung das Spiel
    für alle beteiligen zufriedenstellend über die Bühne zu bringen.


    Aber bewusst falsche Entscheidungen zu treffen, mit der Hoffnung, dass diese nicht bemerkt werden, ..... starker Toback !


    Es gibt immer genügend Regelfüchse am Spielfeldrand, die dich dann
    mit dieser Situation konfrontieren.
    Wenn du dann 100% richtig gehandelt hast, bist du aus dem Schneider,
    sollte es nicht der Fall sein, dann bist du wirklich der A***


    Zitat

    Wir als SRs sollten auch selbstkritisch genug sein und zugeben, dass wir Fehler machen und nicht die Entschuldigung suchen, "oh, ich hab das nicht gesehen" was ganz normal ist und oft genug passiert.


    Stimmt, aber diese Fehler basieren zu 99% aus o.g. Faktoren und werden nicht bewusst durchgeführt.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Wobei Du hier unterscheiden musst in


    - Fälle, in denen ein Regelverstoß nicht als solcher geahndet wurde,
    - Fälle, bei denen falsch respektive unvollständig entschieden wurde, dies aber aus Versehen/durch Unwissenheit geschah,
    - Fälle, bei denen der Regelverstoß nicht erkannt wurde (warum auch immer),
    - Fälle, in denen unterschiedliche Beurteilungen möglich sind und
    - Fälle, in denen bewusst falsch entschieden wurde.


    Genau der letzte Punkt ist es aber - Du propagierst eine bewusst falsche Entscheidung, genau dies kann aber nicht richtig sein und ist nicht zu rechtfertigen.


    Edit: Schiri-FT.de war schneller.

  • Ich muss jetzt mal etwas Partei für Macke ergreifen. Es wird immer wieder Situationen geben, wo man sich mehr oder weniger bewußt gegen bzw. für einen Pfiff entscheidet, obwohl die Situation eigentlich das Gegenteil hergegeben hat. Nervt einen z.B. ein Spieler die ganze Zeit immer wieder durch Kommentare, die allerdings keine gelbe Karte nach sich ziehen, dann läßt man ihn doch mal über die "Klinge" springen und weiterspielen. Ich glaube das dies jeder schon einmal gemacht hat und davon braucht sich keiner freisprechen. Da braucht man jetzt nicht den Heiligen spielen und sagen man handelt immer genau so wie man es gesehen hat. Das wird immer die eine oder andere kleine Aktion geben, in der man so gehandelt hat und einfach die Augen verschlossen hat. Das ist für mich nur rein menschlich, wenn man vorher negative Erfahrungen mit dem Spieler gemacht hat. Oder vielleicht kommt einem ein Spieler schon vor dem Spiel blöd und hier hat man noch keine Strafgewalt, dann wird man diesen Spieler sicher anders im Spiel beurteilen. Wir hatten hier glaube ich den Thread schon, wenn der Spieler vor dem Spiel einen anderen schlägt oder gar den Schiedsrichter beleidigt, so dass man doch nur auf eine Aktion wartet bis man ihn vom Platz werfen kann. Da hatten sich auch einige für dieses Vorgehen ausgesprochen. Also denke ich sollte man realistisch und auch in dieser Frage ehrlich sein und nicht gleich dazu anraten die Pfeife an den Nagel zu hängen.
    Allerdings würde ich in solch einer Situation auch auf die einzig regeltechnische richtige Antwort entscheiden und zwar auf idF und gelbe Karte. Ansonsten läuft man doch Gefahr eins auf den Deckel zu bekommen und ggf. sogar eine Spielwiederholung. Für ein nicht gegebenes Foul, das klar eines war, da können sich die Spieler auf den Kopf stellen und man wird keine Wiederholung haben. Bei klaren Regelverstößen, insbesondere einer falschen Spielfortsetzung, da läuft man schon Gefahr.

  • Zitat von DieMacke;94246

    Wenn der TW die Kappe in die Hand nimmt und damit ein Tor verhindert, zeige ich ihn :rote_karte: und gebe ind Freistoss.



    Du möchtest einen direkten Freistoß (sprich im Strafraum Elfmeter) geben.


    Dann erinner dich mal an die 10 Verstoße der Regel 12.


    Was für ein direkten Freistoß spricht:


    Treten : :rote_karte:
    Schlagen: :rote_karte:
    Spucken : :rote_karte:
    Werfen : :rote_karte:
    Beinchen stellen : :rote_karte:


    = Versuch = Strafbar (:rote_karte:)


    Anspringen : Ermahnung,
    :gelbe_karte:
    :rote_karte:


    Rempeln : Ermahnung,
    :gelbe_karte:
    :rote_karte:


    Stoßen : Ermahnung,
    :gelbe_karte:
    :rote_karte:


    Halten : Ermahnung,
    :gelbe_karte:
    :rote_karte:



    Tackling (Berühren des Gegners vor dem Ball) : Ermahnung,
    :gelbe_karte:
    :rote_karte:


    Da es nichts mit Kuh auf dem Spielfeld, Katze, etc. zu tun, entfällt der Schiedsrichterball. Da es auch nicht unter der Regel 12 (der direkten Freistöße) fällt, kannst du auch weder einen Direkten Freistoß verhängen (bzw. im Strafraum Elfmeter geben), noch dem Torhüter die :rote_karte: zeigen.


    Indirekter Freistoß, wo der Torhüter den Ball mit der Kappe gefangen hat und :gelbe_karte: für den Torhüter wegen unsportlichen Verhaltens.


    Bei Verhinderung des Tores, weiß ich jetzt selber nicht bescheid. Ich glaube, da kann man keine :rote_karte: geben.


    Gruß


    Andreas Piegza

    Was ist der Unterschied zwischen kostenlos und umsonst?


    Meine Ausbildung war kostenlos, deine [...] umsonst.


    Fussball ist wie Schach, nur ohne Würfel. (Lukas Podolski)

  • Schaut euch dieses Wochenende die gesammte Spielzeit eines Bundesligaspiels an, aber nicht durch die rosarote Brille nur weil der SR ein Kollege ist, sondern objektiv als Beobachter, der die Regeln kennt.


    Dann zählt mal wieviel Fouls vor den Augen des SR passieren, die nicht gepfiffen werden. Ich sehe generell in der englischen Liga ein halbes Dutzend.

  • Natürlich - aber davon sind die meistens Auslegungssache.
    Der SR hat die Möglichkeit, das Spiel nach "Sinn und Geist" der Regel zu leiten - weshalb auch kleine Zupfer oder kleinere Fouls auch mal nicht gepfiffen werden.
    Auch Strafstoß wird nicht so leicht gegeben wie ein Freistoß - aber das ist ja nur richtig.
    Das ist kein Missachten der Regel, sondern einfach das Betrachten der Verhältnismäsigkeit.


    Entscheidet man aber BEWUSST anders, als es vorgeschrieben ist, nämlich indem man die Strafe abändert, so ist dies nicht das selbe, wie die o.g. Beispiele.

  • Es gibt viele Situationen, darunter eigentlich alle von DieMacke beschriebenen (auch die aus WM und EM), die einfach Auslegungssache sind. Wenn ein Tritt eine Tätlichkeit sein KANN, aber eben auch eine normale, unglückliche Bewegung, belasse ich es ggf. eben bei der Spielstrafe. Wenn nicht 100% sicher ist, ob ein Handspiel absichtlich ist, lasse ich halt weiterspielen. (So beim zitierten WM-Spiel D-USA, wo alle Kommentatoren nicht einig waren und die Szene auch im DFB-Video diskutiert wurde -> übrigens mit Tendenz unabsichtlich...) Daraus wird mir niemand einen Strick drehen können - auch wenn es am Ende ein Fehler war. Die passieren in solch kniffligen Szenen so oder so, und zwar JEDEM. Darüber lohnt es eigentlich nicht, grundsätzlich zu diskutieren.


    Die teilweise schon angesprochenen Möglichkeiten hat man als SR, aber nur in Form eines kleinen Drahtseilaktes. Wenn ich die :gelbe_karte: fürs Trikotausziehen weglassen will, muss ich halt von vornherein in solchen Szenen demonstrativ wegschauen (um am Ende vielleicht eine Tätlichkeit o.ä. zu übersehen...). Wenn ich für kleine Zupfer keinen Strafstoß geben will, dann bewerte ich das halt nicht als Foul (und am Ende beschwert sich der nächste Spieler zu Recht, der den etwas größeren Zupfer abgepfiffen bekommt). Wenn ich ein Foul mal gerade übersehe, weil der gefoulte Spieler das "verdient" hat, geht das auf beiden Seiten vielleicht so weiter und ich wundere mich am Ende über fünf Verletzte oder 15 :gelbe_karte: für ähnliche Szenen.
    Als SR muss ich auf dem Drahtseil mit allen Konsequenzen leben. Die sieht man ggf. nicht nur auf dem Beobachtungsbogen, sondern schon in den Reaktionen der Mannschaften und Zuschauer - schließlich muss ich mich auf dem Drahtseil 90 Minuten GLEICHMÄSSIGER bewegen als auf festem Boden. Das schaffen absolute Top-Könner vielleicht (sofern die Mannschaften sie nicht durch Ausnutzen der Situation quasi vom Seil schubsen). Unsereiner schafft das im Normalfall nicht.
    Und wenn ich das Drahtseil verlasse, ist der Fall tief - und zwar in der Akzeptanz bei allen auf und neben dem Platz!


    Was aber unabhängig von jedem Drahtseil GAR NICHT geht, ist bewusst auf eine in der Regel vorgesehene Folge zu verzichten, wenn ich eine Aktion wahrgenommen und bewertet habe. Selbst wenn mir die Regel nicht gefällt. Wenn ich besagtes Foul im Strafraum pfeife, ist das nun mal Elfmeter. Auch wenn es nur ein unbedeutendes Zupfen in einer Szene ohne Torgefahr war und für manch einen Laien ein indirekter Freistoß "gerechter" wäre. Wenn ich für alle erkennbar sehe, dass jemand das Trikot auszieht beim Jubeln, ist nun mal die Karte die Folge - auch wenn das meinem Empfinden widerspricht. Und wenn ich pfeife, weil ein Torwart mit der Mütze in der Hand ein Tor verhindert, ist das idF und nicht Strafstoß sowie :gelbe_karte: und nicht :rote_karte:. Mit so einer Regelübertretung (nicht Auslegung) schneide ich mir das Drahtseil bei jedem regelkundigen Spieler/Zuschauer/Beobachter freiwillig selbst durch, was je nach Spielcharakter irgendwo zwischen sehr schmerzhaft und nahezu tödlich einzuordnen ist!

  • Zitat von Markus;94514

    Natürlich - aber davon sind die meistens Auslegungssache.
    Der SR hat die Möglichkeit, das Spiel nach "Sinn und Geist" der Regel zu leiten - weshalb auch kleine Zupfer oder kleinere Fouls auch mal nicht gepfiffen werden.
    Auch Strafstoß wird nicht so leicht gegeben wie ein Freistoß - aber das ist ja nur richtig.
    Das ist kein Missachten der Regel, sondern einfach das Betrachten der Verhältnismäsigkeit.


    Entscheidet man aber BEWUSST anders, als es vorgeschrieben ist, nämlich indem man die Strafe abändert, so ist dies nicht das selbe, wie die o.g. Beispiele.


    Damit kommen wir zum Kern der Sache. Kleine Zupfer oder kleinere Fouls werden nicht geahndet, weil es den "Spielfluss" lähmt. Das Beispiel "... Strafstoß wird nicht so leicht gegeben wie ein Freistoß..." ist bester Beweis meiner "These". Nur eben dass meine "theoretische Fehlentscheidung" plötzlich ins Rampenlicht tritt, weil ich mich als Richter deklarierte.


    djjayb's logische Darstellung kann ich noch mehr hinzufügen. Jeder SR mit 50 oder mehr Spielen sah sich einer Situation ausgesetzt, wo er sich fragte "hab ich augenblicklich die Kontrolle verloren oder kann es schnell dazu kommen..."


    Vielleicht gingen die Spieler hart aneinander, oder die Eltern schimpften von der Seitenlinie, die Coaches beschwerten sich über jede Entscheidung die sich gegen ihre Mannschaft richtet, usw.


    Uns rutscht das Herz in die Hose, und sei es nur für einen Augenblick, aber dann lassen wir Sachen durchgehen, die normalerweise gepfiffen werden.