Wo steht der deutsche Fußball im internationalen Vergleich

  • Ob Champions-League, UEFA-Cup.
    Es sind keine deutschen Spitzenmannschaften mehr in den o.g. Wettbewerben vertreten.
    Spitzenklubs wie Bayern München, Bayer Leverkusen, Werder Bremen, Schalke 04
    wurden von z.T. namenlosen bzw. bisher unbekannten Mannschaften " deklassiert".


    Wieso erkennt man inzwischen ein großes Delta zwischen den einzelnen europäischen Ligen ?
    Werden unsere Spitzenklubs in der Bundesliga zuwenig gefordert und können sich deshalb nicht mehr mit den europäischen Topclubs messen ?
    Hängt es an der Vielzahl der Veranstaltungen ( englische Wochen ) oder tatsächlich an unserem derzeitigen Leistungspegel ?


    Ich hätte gerne eine objektive Meinung gehört, nachdem ihr eure Vereinsbrillen abgenommen habt. :D:ironie:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Mit Schalke gehts bestimmt bald bergauf, sobald Gazprom mehr Kohlen in den Verein schiebt.
    Und mit Hoffenheim wird sicher auch bald ein neuer europäischer Fussballclub an den Sternenhimmel gehen.
    Man überlege sich, wie viel Geld die jetzigen europäischen Topclubs für Transfers ausgeben können und es auch tun, und wie viel Geld die deutschen, von dir aufgeführten Vereine es können und tun. Mal mit der Ausnahme vom FCB, wobei das auch ein Witz ist, im Gegensatz zu den 810 Mio. Euro, welche ein netter Russe für einen bekannten englischen Topclub, welcher auch im UEFA-Championsleague Finale vertreten ist, im Laufe der letzten Jahre ausgegeben hat.
    Von daher finde ich, erübrigt sich diese Frage.
    Der deutsche Vereinsfussball wird im internationalen Vergleich weiterhin die zweite, wenn nicht sogar die dritte Geige spielen.
    Der FCB ist ja nun auch nicht grad gegen eine wenig unterstützte Truppe rausgeflogen. Wobei ich da auch nichts schönreden will, ich hab beinahe brechen müssen bei dem Spiel.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


    03/2008 Schein bestanden
    2008 1. - 3. Kreisklasse
    2009 Kreisliga
    2010 Regionalklasse
    2011 " "

  • Aus anderen Top-Ligen (z.b. Spanien, Italien, Frankreich, Schweiz ;)) sind ja auch keine Vereine mehr international vertreten. Von daher ist es ja gar nicht so tragisch.

    A yacht in port is safe, but that's not what yachts are built for.

  • Die Schweiz ist ja kein Topteam in Europa, aber wir stehen ganz hinten! So traurig wie es ist, aber das muss man so sehen! Der FC Bayern wird nicht Meister weil sie so gut sind, sondern weil die anderen zu doof sind dazu! Wenn man heute BL Spiele sieht, sind maximal 4 deutsche Spieler pro Mannschaft auf dem Platz und haben nur Interesse am Geld verdienen, an sonst nichts und unsere sind auch nicht viel anders, siehe Lahm! Die meinen, wenn sie dreimal hintereinander den Ball 5 Meter geradeaus gespielt haben, sind sie die größten!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zitat

    Der FC Bayern wird nicht Meister weil sie so gut sind, sondern weil die anderen zu doof sind dazu!



    Will ich dieses Jahr nicht unbedingt unterschreiben. Würde glatt behaupten, wer in der Meisterschaft 18 Tore kassiert und nur 2 Niederlagen auf sich nehmen musste, davon keine gegen die Top 5 der Liga, ist m.E. verdient deutscher Meister geworden. Da hilft nichts von wegen "die Anderen waren zu doof." Dieses Jahr nicht. Und hätten sie international auch so gespielt, wäre sicherlich mehr drin gewesen, und sie hätten dieses Jahr die deutsche Flagge länger hochgehalten.
    Warten wir mal ab, wie die kommende CL-Saison läuft, wenn dann nicht der Glücks-deutsche-Meister im Rennen ist. Das was du gesagt hast, Kanarien, konnte man nämlich in der letzten Saison zweifelsfrei behaupten. Aber nicht in der jetzt zu Ende gehenden.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


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  • Hallo.
    Das Problem ist aus meiner Sicht vielschichtig.


    Es fängt damit an, daß, wie von Kanarien angesprochen, vermeintliche "Superstars" (ich sage nur Schweinsteiger, Kuranyi, Klose oder Podolski) in iihren Vereinen wenn es drauf ankommt seltenst wirklich Leistung abrufen. Das ist bei Clubs wie Chelsea, Barca, Arsenal, Milan oder ManU anders. Spieler wie Ballack, Christiano Ronaldo oder Rooney machen in den entschiedenden Minuten ein Tor und entscheiden so ein Spiel. Und eben diese Typen sehe ich im Moment zu wenig bei deutschen Vereinen. Selbst Ausnahmespieler wie Ribéry oder Toni haben Probleme diesbezüglich, warum auch immer. Wobei ich mir sicher bin, daß Klinsmann in dieser Beziehung eine Besserung bringen kann, man hat es ja bei der DFB-Auswahl gesehen.


    Daneben hat Deutschland (und nicht nur der Fußball) eine richtig schöne "Jammerkultur". Über die englischen Wochen bei uns lachen die Clubs auf der Insel. Und genau das ist der Unterschied, denn die Spieler von deutschen Mannschaften sind teilweise nicht müde, für eine grottenschlechte Leistung ruckzuck eine Ausrede zu suchen. Das beste Beispiel ist doch das Theater um die Entlassung von Slomka. Solch eine Arbeitsverweigerung würde im normalen Berufsleben zur Kündigung führen. Hätte man nicht versucht, den Trainer zu schießen, bin ich mir sicher, hätte man die Saison erfolgreicher abschließen können als gegeben. In England, Italien oder Spanien wären die Spieler sowohl von den Fans als auch von der Presse für solch ein Verhalten gekreuzigt worden. Weil sie sich eben nicht mit dem Club identifizieren. Und das macht auch bei der Motivation im Spiel einiges aus, denn man versucht, alles daran zu setzen, das Spiel für den Club zu gewinnen. Und das fehlt mir ehrlich gesagt etwas im deutschen Fußball. Siehe hier auch (so weh es mir tut) Lautern, das von Kampf und Leidenschaft vergangener Zeiten weit entfernt sind.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Man hört ja immer das Gejammer der Vereinsbosse, am lautesten von Hoeneß, von wegen "viel zu wenig Geld im internationalen Vergleich". Ok, das kann man gelten lassen wenn es um Personalien wie C.Ronaldo, Ronaldinho etc. geht. Mag sein, dass für solche Transfers und Verträge die Kohle echt nicht reicht.
    Aber dass man auf "Leistungsträger" setzt, die international nicht mal zweite, sondern eher dritte und vierte Geige sind, aber unermüdlich von Spanien, Italien, England reden und sich für "ihren" Verein nicht mal den Hosenboden versauen, das ist echt bedenklich. Und die, die wir als Stars bezeichnen, was soll das sein? Was haben denn Klose, Schweinsteiger, Lahm, Carlos Alberto, Rakitic, Kuranyi, Sorin, Castelen und wie sie alle heißen geliefert? Nichts wäre hier fast schon ein Lob, so kann man international nichts reißen.
    Wenn schon keine Weltstars in die BL wollen (zu Recht, denn national wird man kaum gefordert und international gibt es wenig bis keine Perspektiven), dann muss der Anfang da gemacht werden, was Deutschland immer stark gemacht hat: Die Mentalität!
    Einer für alle und alle für einen, Kampf, Bissigkeit, Siegeswille, mannschaftliche Geschlossenheit! Deutschland ist kein Land mit hoher Spielkultur und Zuckerfußball, Deutschland ist ein Fußballarbeiter. Heißt nicht, dass jedes Spiel mit 1:0 gewonnen werden soll, Techniker wie Diego oder Ribery sind schon wichtig, jede Mannschaft braucht so einen Edelfußballer mit Ideen und Tempofußball; aber die Marschroute im Gesamten muss sich wieder auf "echt deutsche" Qualitäten besinnen und solche Technik-Elemente mit einbinden, aber nicht alles auf etwas ausrichten, das man mit solchen Mannschaften/Spielern einfach nicht leisten kann!!!

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina