Kollegen anschwärzen?

  • Hallo,


    ich war am Sonntag mit einem älteren Kollegen als SR-Assistent unterwegs.


    Beim ausfüllen der Quittung habe ich gesehen, dass er bei den Kilometern "geschummelt" hat.


    Wir sind höchstens 10 KM hin und wieder zurückgefahren.


    Statt 20 KM hat er aber insgesamt 50 KM aufgeschrieben.


    Hab mich nicht so recht getraut ihn darauf anzusprechen.


    Ich finde das nicht in Ordnung zu betrügen, gerade als SR.


    Soll ich ihn beim SR-Chef melden, oder so tun als wär nichts gewesen?


    Gruss
    Max

  • Wie setzen sich die Spesen denn zusammen ?
    Hattet ihr einen zentralen Treffpunkt und seid dort gemeinsam gestartet.
    Wurden hier die Anfahrts-km der einzelnen Personen zum Treffpunkt berücksichtigt ?


    Ansonsten kann ich nur sagen:
    " Man kann noch von manchen alten Kollegen noch was lernen ! :ironie:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Bei uns würde das auffallen, da das jemand grob überprüft. Innerhalb des Kreises, weiß man auch wie weit es ist. Aufrunden, 20 statt 18 km ist ja i. O. aber so viel sicher nicht. Ich würde nichts sagen, oder vlt. den Kollegen darauf ansprechen. Vlt. hat er ja ein Begründung dafür.

  • Hallo Max,


    ich kann Deinen Zwiespalt verstehen. Hat der Kollege eventuell die Anfahrtskosten von zu Hause aus abgerechnet? Wohnt er denn 25 km entfernt? Hat er eventuell die Kilometer zum Abholen von Dir und dem anderen Assistenten mitgerechnet?


    Wenn er tatsächlich geschummelt hat, so ist dies natürlich verwerflich. 30 Kilometer mehr sind schon heftig.


    Ich persönlich würde den Kameraden direkt ansprechen, kann aber verstehen, dass Du das nicht willst. Eine vertrauliche Information an den KSO ist ebenfalls eine Möglichkeit. Ein vernünftiger KSO wird Dir dankbar sein und Dich nicht als "Anschwärzer" sehen. Leider kenne ich Deinen KSO nicht und kann dies deshalb nicht beurteilen.


    Es ist wie überall im Leben: wegschauen ist der einfachere Weg. Der andere Weg erfordert Zivilcourage und kann Probleme machen.


    Einen Rat kann ich Dir nicht geben, dass musst Du für Dich -nach bestem Wissen und Gewissen- entscheiden.

  • Meiner Meinung nach ist der beste Weg immer, dass man den jenigen direkt darauf anspricht, meist gibt es dann eine vernünftige Begründung und gut ist, gleich zu den "Oberen" zu gehen sieht im Nachhinein immer schlecht aus, erst Recht wenn alles in Ordnung ist, daher würde ich an deiner Stelle den Kollegen direkt ansprechen oder aber die Sache auf sich beruhen lassen.

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Das müsste auch von selber rauskommen. Denn wenn ein anderer Kollege aus dieser Umgebung kommt und ehrlich abrechnet, müsste dies dann sofort auffallen.



  • Ihr seid zusammen 10 km gefahren, hin-und-zurück sind schon 20


    und wie kam er zu Dir hin?
    oder bist Du zu Ihm?
    oder wohnt Ihr im gleichen Haus?


    Aber selbst wenn Du zu ihm hin bist, vielleicht musste er ja erst 15 km von seiner Geliebten zu dem Treffpunkt und danach die 15 km wieder zurück?


    Vielleicht hatte er ja vorher schon ein Spiel - und musste erstmal 30 km fahren um Dich dann einzusammeln?


    Maßgeblich ist nicht unbedingt der Wohnort des SR für den Beginn und das Ende der Wegstrecke?


    In dem Fall sind mir zu viele Wenn's und Aber's

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Also, so weit ich meine mich erinnern zu können ist der Wohnort des SR im maßgebend, zumindest ist das im SHFV so, wir rechnen für die SRA dann eine Pauschale ab und gut ist.

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Bei uns gilt folgende Regelung:


    Man darf € 0,28 pro KM abrechnen (egal ob mit oder ohne SRA).


    Der SR wohnt um die Ecke, ich bin mit dem Rad 3 Minuten zu ihm gefahren, der andere Assi kam ebenfalls mit dem Rad zu ihm.


    Abgerechnet werden muss der kürzeste Wege zwischen Wohnort und Spielort.


    Das wären 9,4 KM (hab ich vom Routenplaner) für einen Weg.


    Also € 5,32 aufgeschrieben hat er aber € 14,-


    Gruss
    Max

  • OK, ist schon etwas heftig !
    Würde den Kollegen dann direkt darauf ansprechen und INTERN klären.


    Anscheinend gab es nix in der Halbzeit zu trinken :D:ironie:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Dieses Aufrunden ist schon etwas arg heftig und auch kaum mit der immer wieder bei fehlenden Getränken bemühten Baustelle zu rechtfertigen.
    Wie auch meine Vorredner würde ich den Kollegen alleine darauf ansprechen-vielleicht war er auch einfach nur in Gedanken und hat sich vertan.

  • Bei uns gibt es 0,33/km + 8.- Verpflegung +Spielgebühr. Bei deinen 50km käme da schon eine ziemliche Summe als Differenz heraus!


    Ich sehe die Sache deshalb so: Hier wegzuschauen wäre eine falsche kameradschaftliche Einstellung! Warum? Wenn so etwas beim Verein bemerkt wird, fällt das auf den Ruf von uns allen ab! Beim Verein wird ja dann oft nicht mehr differenziert. Ein Schiedsrichter muss einfach in allen Belangen eine Respekts und Autoritätsperson sein mit Vorbildcharakter! Das was dein Kollege unter Umständen gemacht hat, ist aber genau das Gegenteil davon! Vielleicht ist ihm aber auch nur ein Fehler passiert!


    Ich habe aber im Laufe der Jahre auch manchmal Kollegen erlebt, die dies vorsätzlich gemacht haben, weil sie Geldprobleme hatten. Mit denen muss man beinhart, kurzen Prozess machen!


    Ich würde deswegen bei deinem Schirivorstand unbedingt einen Hinweis anbringen! Der kann dann ermitteln und die Abrechnung kontrollieren. Ich halte nichts davon, den Kollegen hier anzusprechen! Der kann sich rausreden, oder sonstwas. Die Wahrheit kommt nur auf, wenn ein Unabhängiger den Sachverhalt prüft!


    Bei uns gibt so etwas dann ein Disziplinarverfahren mit Geldstrafe. Im Wiederholungsfall Streichung von der Liste. Der Laden muss bei den Schiris besonders sauber sein!

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Ach ja, was ich noch vergessen hatte.


    Im Spielbericht hat er dann den eigentlich richtigen Betrag aufgeschrieben.


    Was also kein Versehen. :(


    Gruss
    Max

  • Ok, dass stellt die Situation dann natürlich in ein anderes Licht!!!
    Im übrigen müssen wir unsere Spresen nicht im Spielbericht vermerken, aber das nur nebenbei...
    Dann würde ich auch so vorgehen wie von redrefer oben beschrieben und deinen Obmann darauf ansprechen, in dieser Situation ist dann eindeutig der Vorsatz gegeben und das kann und darf natürlich nicht sein!!!:flop:

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Also, ich frag mich ja schon, wie blöd man sein muss, dass man sich bei sowas auch noch über die Schulter schauen lässt.


    Vorsätzlicher Betrug.


    Da würde ich wohl auch nicht groß den Kameraden direkt ansprechen, sondern mich direkt an den Obmann wenden!

  • Zitat von kuhartm;49076

    Also, ich frag mich ja schon, wie blöd man sein muss, dass man sich bei sowas auch noch über die Schulter schauen lässt.


    Da muß ich dir allerdings recht geben, aber wie sagt man immer so schön,
    die Dummen sterben nie aus!!!

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.


  • Die SR Kosten auf der Quittung, die der Verein erhält und auf dem Spielbericht müssen identisch sein, so ist es jedenfalls in Bayern! Wenn nicht der Fall ist und das kommt raus gibt es verdammt Zoff!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Vorsätzlicher Betrug ist kein Kavaliersdelikt, unabhängig von der Summe. Nach den neuen Informationen rate ich Dir auch, den Obmann zu informieren.

  • Das kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen. Die Beträge auf der Quittung und auf dem Spielbericht weichen voneinander ab?
    Das ginge bei uns überhaupt nicht, da der Verein eine Ausfertigung des Spielberichtes behält. Dann müssten doch spätestens dem Schatzmeister oder dem Kassenprüfer die Differenz auffallen. Unsere Vereine würden aber auf die Barrikade gehen. Der Kollege würde dann in arge Erklärungsnot geraten.
    Dass man möglicherweise aufrundet kann ich ja noch verstehen, aber in der Dimension? Da gebe ich meinen Vorrednern Recht.:flop:
    PS:
    Ich muss neuerdings als Staffelleiter die Fahrtkosten der Gespanne prüfen, da sich einige Vereine beim Spielausschuss über die Kosten beschwert haben (z. B. bis zu 95,00 €/Kreisligaspiel). Da fallen dann immer die gleichen "Spezialisten" auf.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Das ist schon wirklich ein starkes Stück und total daneben! Ich würde, soweit du es dir zutraust, mit dem Kollegen sprechen und die Gründe erfragen und ihn gleichzeitig bitten, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Kommt er dieser Sache nicht nach und gibt das Geld zurück und zeigt sich quasi selbst an, dann würde ich den Obmann verständigen.