So kam es gestern über die Newsticker und bei uns im Radio:
ZitatDagegen wird die Staatsanwaltschaft Halle/Saale kein Ermittlungsverfahren gegen den Halleschen FC einleiten. Sprecher Klaus Wiechmann sagte am Freitag, der Tatbestand der Beleidigung oder Volksverhetzung sei nicht erfüllt. „Dieser Ruf ist moralisch verwerflich, mit dem Strafrecht aber nicht zu fassen“, betonte Wiechmann.
Ich habe gestern gelesen ,dass dem Halleschen FV vom Sportgericht eine drakonische Strafe ins Haus steht! Schlag mich tot, ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe!
Danke, dass Du nicht geschlagen hast..!!
Zitat von kanarien3;49503Ich habe gestern gelesen ,dass dem Halleschen FV vom Sportgericht eine drakonische Strafe ins Haus steht! Schlag mich tot, ich weiß nicht mehr wo ich das gelesen habe!
Das NOFV-Sportgericht verhandelt den Fall heute.
Gestern um 20:40 Uhr hat das NOFV-Sportgericht folgende Strafen für den Halleschen FC ausgeurteilt:
- 500 EUR Geldstrafe
- Beschränkung der Zuschauerzahl beim nächsten Heimspiel auf 1.000
- 3 Punkte Abzug
Hier die Seite des NOFV mit dem Urteil:
http://www.nofv-online.de/
Der Punktabzug trifft den HFV am härtesten, da man z.Z. als Tabellenführer der Oberliga aufstiegsberechtigt wäre, aber ohne die 3 Punkte aus den Aufstiegsrängen rutschen würde, hier die aktuelle Tabelle:
http://www.fussball.de/fussball/servlet/content/102?next=/0708/013/021/910/890011&tag=50001
Daher hat der HFV Berufung angekündigt und gibt sich auf seiner Homepage sehr wütend und unsachlich, u.a. wird die Sportgerichtsverhandlung als "Farce" bezeichnet. Der HFC hatte Freispruch mit der Begründung beantragt, weder SR noch SR-Beobachter hätten die "Juden-Jena"-Rufe gehört. Offensichtlich hat man verdrängt 
, daß es eindeutige Bild- und Ton-Aufnahmen des Fernseh-Senders MDR gibt. Sollte der Aufstieg des HFC an den 3 Punkten scheitern, will die Vereinsführung zurücktreten, nur leider nicht wegen der dummen Fans, sondern aus Verärgerung über das Sportgericht. Hier die Stellungnahme auf der HFC-Homepage:
http://www.hallescherfc.de/home.html
Wenn mal nicht der SR Schuld ist, dann eben das Sportgericht.
Manche lernen es eben nie (der HFC ist seit 2006 einschlägig vorbestraft).
Ich wollte mir eigentlich am 14.05. im Magdeburger Stadion das Landespokalfinale 1. FC Magdeburg - Hallescher FC ansehen, auch wenn schon vor dem o.g. Urteil die Sicherheitslage als nicht unproblematisch anzusehen war. Jetzt werde ich aber wahrscheinlich verzichten, denn wenn das o.g. Strafmaß auch in den weiteren Instanzen Bestand hat, wovon ich ausgehe, werden die Hallenser "Fans" das Pokalfinale im verhassten Magdeburg, dem Sitz des Ausrichters FSA, sicher als Plattform nutzen wollen, um sich für den Punktabzug an allen und jedem zu rächen.
Soll der Vorstand halt zurücktreten. Der Fall ist so klar und richtig bestraft worden. Der Fall wird ja nun vor dem DFB-Gericht verhandelt. Ich hoffe, dass auch die das Urteil bestätigen und vielleicht sogar noch verschärfen.
Was mich wundert, warum will das SR-Gespann plus -beobachter diese Rufe nicht gehört haben, wenn der Fernsehsender MDR dies gehört hat? Das das Gespann sich auf die Partie konzentrieren muss ist klar. Aber der Beobachter hätte dies mitbekommen müssen.
Zitat von almiko;50376Gestern um 20:40 Uhr hat das NOFV-Sportgericht folgende Strafen für den Halleschen FC ausgeurteilt:
- 500 EUR Geldstrafe
- Beschränkung der Zuschauerzahl beim nächsten Heimspiel auf 1.000
- 3 Punkte Abzug
das ist so nicht ganz richtig... ich zitiere mal unseren Pressesprecher:
"Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) verurteilte den FC Carl Zeiss Jena nach den „Juden-Jena“-Rufen von Hallenser Seite bei der Oberliga-Partie des Halleschen FC gegen FC Carl Zeiss Jena II wegen „unsportlichen Verhaltens“ zu einer Geldstrafe von € 500,00 sowie zum Tragen eines Fünftels der Verfahrenskosten. Vereinspräsident Rainer Zipfel: „Wir werden nach dem Vorliegen des Urteils in Schriftform prüfen, ob wir Rechtsmittel einlegen. Es geht hier weniger um die Höhe der Strafe als viel mehr um die Verurteilung an sich, die für mich einfach nicht nachvollziehbar ist.“
Auch der HFC wurde verurteilt und mit einem Dreipunkteabzug sowie vier Fünftel der Verfahrenskosten belegt. Des Weiteren darf der HFC ein Heimspiel vor nicht mehr als 1000 Zuschauern im eigenen Stadion austragen."
Sorry, mein Fehler, die Geldstrafe bekam nicht der HFC, sondern Jena II, wofür ist mir allerdings bisher auch schleierhaft.
Die Geldstrafe für Jena wurde lt. Lokalpresse verhängt, weil die Jenenser Verantwortlichen die Rufe zwar gehört, aber nicht gemeldet hatten.
Die Anzeige erfolgte angeblich durch einen anonymen Brief eines Jenaer Vorstandsmitgliedes an den NOFV.
Auf der HFC-Homepage wird als Wiedergabe seiner sportgerichtlichen Zeugenaussage vermeldet:
ZitatDer einzigste, der etwas vernommen haben will, war der Mannschaftsleiter des FC Carl Zeiss JENA II.
Der hätte dann sicher die SR vor Ort darauf aufmerksam machen müssen, dann wäre es auch im Spielbericht gelandet. Also ist die Geldstrafe wohl tatsächlich auf diese unterlassene Meldung seitens des Mannschaftsleiters gemünzt.
Zitat von Daniel;50387
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Was mich wundert, warum will das SR-Gespann plus -beobachter diese Rufe nicht gehört haben, wenn der Fernsehsender MDR dies gehört hat?
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Daniel - die haben die Rufe sehr wohl gehört aber nicht verstanden!
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Zum Fall HFC:
Was kann ein verein für solche idioten? Mit dem NOFV-Urteil wurde die Tür für weitere Idioten geöffnet.
In Zeiten, wo Fußball -gerade auch in den unteren Ligen- Hass bedeutet, darf man ein solches Urteil nicht fällen, da es die Tür für Leute öffnet, die einfach mal zu nem anderen Verein gehen, dort ihre dummen Sprüche rufen und krawall machen, um dem Verein zu schaden.
Somit könnten Aufstiegsplätze freigeräumt werden.
Das Sportgericht des NOFV hat sich ganz einfach an die lt. Ordnungen und Satzungen festgelegten Vorgaben gehalten. Was sonst, dafür ist es schließlich da. Es kann nicht Ursachen beseitigen, sondern hat die Regularien durchzusetzen. Das Gericht zum Schuldigen zu stempeln, wie es auf der Internet-Seite des HFC geschehen ist, wird wohl kaum die richtige Lösung sein.
Zitat von BFC_Dynamo_Kevin;51297In Zeiten, wo Fußball -gerade auch in den unteren Ligen- Hass bedeutet, darf man ein solches Urteil nicht fällen, da es die Tür für Leute öffnet, die einfach mal zu nem anderen Verein gehen, dort ihre dummen Sprüche rufen und krawall machen, um dem Verein zu schaden.
Sorry, aber da kann ich Dir nicht folgen. Fußball ist eine sportliche Veranstaltung. Sollte es irgendwo so sein, wie Du das beschreibst, wären Fanprojekete, Stadionverbote etc. überfällig. Natürlich kann man nicht ausschließen, dass es gezielte Störmanöver geben könnte - aber
1. sollte dabei ein Ordnungsdienst eingreifen und
2. sollten die anwesenden echten Fans des Vereins sich erkennbar davon distanzieren.
Versuche du mal aus einer Menge von 1000 Leuten als Ordnungsdienst die richtigen rauszuholen. Du hast mit Solidarisierungen zu rechnen, was weitere Unruhe in den Block bringt und die Sache zum Eskalieren bringen kann.
Es kann doch nicht sein, dass die Vereine in 90 Minuten das Ausbügeln müssen, was die gesellschaft in 20 Jahren nicht schafft.
Fakt ist: Die Täter dürfen nicht einfach so davon kommen.
Eine idee wäre, mit einer Kamera in den Block zu halten, sich alle Leute, die sich fehlverhalten, zu merken und sie nach dem Spiel auf den Verkehr zu ziehen.
Ich meine...was soll ein verein denn gegen Idioten machen? Stadionverbote? Bringen nichts. Fanprojekte? Toll, aber: Bringen wenig.
Distanzierungen von normalen fans gibt es doch genug. Das Problem ist doch, dass Fußballfans unter Generalverdacht stehen. Nix von wegen In dubio Pro reo. Dass sich dadurch Aggressionen aufstauen ist doch normal.
Es muss zu radikaleren Strafen kommen, härter als alles biser da gewesene: Ignoranz aller Instanzen.
Das ist wie bei kleinen Kindern. Sie stänkern, betteln, schreien. Lässt man sich davon stören, machen sie immer weiter. Ignoriert man sie, verlieren sie den Spaß daran.
Und wenn es wirklich nicht anders geht, soll halt der Verein bestraft werden, aber bitte bitte nicht mit Punktabzügen! Das könnte Die von mir bereits genannten auf den Plan rufen.
Beispiel:
Der potente Verein X möchte nicht, dass der ungeliebte verein Y aufsteigt. Y steht aber 3 Wochen vor dem Saisonende auf einem Aufstiegsrang. X hat nur 2 Punkte Rückstand auf Y.
Also geht ein wohlhabender Gönner von X zu ein paar Hooligans und bezahlt diese um bei Y ein wenig stunk anzuzetteln. Im Stadion geht es dann Rund. Schlägereien, Flaschenwürfe, Hitlergrüße und derlei Sachen gibt es im Stadion zu erleben. Das verbandsgericht bestraft Y nun zu einem Punktabzug von 3 Zählern.
X kann zum Saisonende seinen 1-Punkt-Vorsprung auf Y halten und steigt somit auf. Y verliert seine Sponsoren und versinkt in der Bedeutungslosigkeit.
Ich denke nicht, dass das im Sinne des Sports ist. Daher müssen andere Strafen her. Ausschluss der Zuschauer. Verstärkung des Ordnungsdienstes. Bewährungsstrafen. Aber um Gottes Willen keine sportlichen Strafen!
u.a. hat uns Ignoranz das 3. Reich und die Folgen bescherrt.
Das Problem das ich hier sehe ist, dass die Staatsanwaltschaft ausdrücklich bescheinigt, diese Rufe wären weder beleidigend, diskriminierend, volksverhetzend oder in sonst einer Form strafrechtlich von Relevanz, sodass man keinen Grund sieht hier gegen vorzugehen. ( Im übrigen eine Meinung - die ich überhaupt nicht teile, denn die Staatsanwaltschaft hat das nicht zu entscheiden - sondern ein Gericht )
Aber egal.
Nun kommt die Sportsgerichtsbarkeit daher - und sagt ein zwar nicht starfrechtlicher relevanter Vorfall wird von ihnen allemal als unsportlich eingestuft - na Klasse.
So sehr ich die Vorkommnisse auf das Schärfste verurteile - und das möchte ich hier ganz klar darstellen - besteht die Gefahr, das demnächst auch andere Rufe bestraft werden, weil allesamt unsportlich.
"2. Liga Aue ist dabei", "Heulsuse Möller - wir singen Heulsuse Möller", nicht zuletzt "ohne Schiri - habt Ihr keine Chance"....
und da gibt es hunderte Sprechchöre - die man allemal als unsportlich deklarieren kann.
Hier hat sich das Sportgericht imho zu weit aus dem Fenster gelehnt......
Ein Gericht kann bloß nicht darüber ein Urteil bilden, wenn die Staatsanwaltschaft nicht Anklage erhebt. Daher hat due Staatsanwaltschaft "den Hut auf".